Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Nicki am 30.08.2016, 19:03

Hallo Ihr Lieben,

Ich bin neu in diesem Forum und hab da gleich einpaar Fragen.
Hat jemand von Euch schon mal einen Schrank als Terrarium umgebaut?
Was muss man beachten?
Welche Materialien darf ich verwenden?
Darf ich Lacke oder ähnliches verwenden um den Schrank vor Feuchtigkeit zuschützen?

Ich habe schon eine große Schneckenkolonie von Bänderschnecken.
Die auch schon fleißig Eier gelegt haben und auch viele Jungtiere sind geschlüpft.
Ich wollte mir jetzt eine viel größere Art anschaffen ( Achatschnecken).
Und dafür wollte ich den Schrank umbauen.

Wenn Ihr für mich Idee oder Antworten auf meine Fragen habt, wäre ich Euch sehr Dankbar.
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Wassn am 30.08.2016, 20:00

Mit einer Schrankvirtine ist so eine Sache.
Die Schnecken benötigen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Dh. du musst das Holz wasserundruchlässig bekommen.
Ich würde im Terrarienbau Epoxidharz verwenden. Ich habe meinen Meerschweinchenselbstbau damit versiegelt. Es ist klasse. Epoxidharz ist nur im flüssigen Zustand giftig. Ist es ausgehärtet, ist es ein super Zeugs.
Ich weiss nicht, ob Lacke (Spielzeuglacke) die Erwartungen erfüllen. Die Feuchtigkeit sucht sich ihren Weg. Ganz böse ist es dann, wenn das Holz nicht wasserdicht ist und aufquillt bzw. anfängt zu faulen usw. Da hat man ganz schnell großen Ärger mit dem Terrarium. Ich habe auch schon Pappmache Figuren für draußen gebaut. Was einigermaßen gut ging, waren mehrere Schichten Bootslack. Dieser Lack ist allerdings giftig.
Ich wollte auch erst ein Terrarium aus OSB- Platten selbst bauen. Für meine Ovums.
Das Problem was ich hatte: Wie beheize ich das Becken anständig ohne, dass ich im Terrarium Lampen oder Heizkrams anbringe. Glas leitet Wärme einfach super, im Gegensatz zum Holz.
Bei Bänderschnecken brauchst du ja keine großen Heizgeschichten. Das Einzige ist da die Sache mit der Luftfeuchtigkeit.
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Nicki am 30.08.2016, 20:54

Also meine Bänderschnecken sind in einer großen Plastikbox untergebracht mit sehr vielen Luftlöcher.
Die haben ein super schönes zu Hause, mit Kletterästen, Grünplanzen, viel Erde und Baumrinder.
Die fühlen sich da auch sehr wohl. Ich hoffe nur das die Legezeit bald rum ist. da ich schon weit über 200
Nachzuchten habe.

Ja das mit dem Epoixdharz ist eine gute Idee. Ist ein ausprobieren werde.
Danke für den guten Tipp.
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Wassn am 30.08.2016, 21:01

Die Verarbeitung ist ein bisserl knifflig. Am Besten draußen, wenn es warm ist. Die Dämpfen sind giftig! Man sollte einen entsprechenden Schutz tragen. Usw....Aber es lohnt sich. Es gibt extra Epoxidharz, was für den Terrarienbau gut geeignet ist.
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Knusperzunge am 31.08.2016, 13:24

Das hat jetzt nichts mit dem Schrankumbau zu tun, aber: 200 Nachzuchten allein dieses Jahr? :shock:

Wo hast du vor, so viele Schnecken unterzubringen?
Bei mir leben A. immaculata var. panthera, Ar. marginata ovum und Pleurodonte isabella.
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Nicki am 31.08.2016, 20:38

Die Jungtiere von meinen Bänderschnecken werden wenn sie große genug sind wieder in die Freiheit gesetzt.
Aber die Freisetzung würde erst im nächsten Jahr passieren.
Da die Alttiere alle von draußen kommen.
Na ja bei fast 70 Schnecken, kann man sich ausrechnen wieviel Eier sie legen.
Einpaar werden wir, aber behalten um eine neue Kolonie zu machen.
Und da ich bei jeden reinigen die Gelege in eine andere Box getan habe konnte ich
ungefähr erfassen wieviele eventuell schlüpfen.
Und ich hab am Anfang die Jungtiere gezählt.
Die letzten Gelegen habe ich nicht mehr in die Schlupfbox getan, sonst wären es jetzt weitaus mehr Jungtiere
und das wäre zuviel.
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Nicki am 01.09.2016, 15:15

Also nochmal zurück zu meinen Nachzuchten, habe heute alle versucht zu zählen und ich komme auf 420 Jungtiere
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon Wassn am 01.09.2016, 16:26

Oha... also ich selbst würde niemals so viele Jungtiere schlüpfen lassen.
In einem Terrarium herrscht ein ganz eigenes Mikroklima mit eigenen Bakterien und Keimen. Diese Tiere sind dadurch ganz anderen Dingen ausgesetzt und immun gegen Krankheiten usw, als Schnecken die in Freiheit leben und aufwachsen. Sie tragen dadurch andere Bakterien und Mikroorganismen mit sich herum, als ihre wildlebenden Artgenossen. Dies macht das Überleben für die Betroffenen nicht unbedingt leichter. Aber da kenne ich mich nicht genug aus. Möchte aber meine Bedenken äußern.
Ich glaube es ist sogar verboten, diesen Nachwuchs in die Natur auszusetzen, genau aus diesem Grund. Bitte verbessert mich, falls ich etwas Falsches sage.
Ich weiss, dass es z.B. bei europäischen Zwergmäusen der Fall ist. Obwohl sie selten geworden und teilweise der Bestand bedroht ist, darf man Nachwuchs nicht aussetzen. Ich selbst hatte mal welche in einem Terrarium.
Vielleicht sehe ich das alles auch zu "verkrampft".
Aber ich finde es schon heftig... so viele Jungschnecken aufwachsen zu lassen.
Ich hoffe, dass sich eine gute Lösung findet.

Viele Grüße,
Barbara
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Re: Terrariumbau aus einer Schrankvitrine

Beitragvon die_clauz am 01.09.2016, 17:40

Hallo Nicki,

was den Umbau eines Schranks zum Terrarium angeht, das ist eine gute Idee, solange es um Wüstenterrarien geht. Bei Tieren mit hohem Feuchtigkeitsbedarf halte ich das schlicht für nicht realistisch, dass das gut geht und du damit wirklich glücklich wirst.
Wie wassn schon schrieb, das Expoidharz ist eine gute Idee, damit kann man schon gut was anfangen. Wäre auch hier die einzige Möglichkeit, die mir eingefallen wäre. Aber selbst wenn du das komplette Schrankabteil dicht kriegst, hast du immernoch das Problem mit den Türen. Diese werden (nehme ich mal an^^) Scheiben haben, das wird vermutlich recht schwierig bis unmöglich, auch hier jeden Winkel wasserdicht zu bekommen. Und zu dicht darf das ganze ja dann nach aussen hin auch nicht werden, irgendwie muss ja auch Luft zirkulieren.
Das ganze wird sehr sehr viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen und die Wahrscheinlichkeit, dass dir dann der ganze Schrank weggammelt (da reicht ja eine kleine übersehene Stelle) schätze ich schon als recht hoch ein. Zudem werden die Innenwände, solltest du sie etwas strukturieren, ziemlich schlecht sauber zu halten sein.
Naja, du wirst deine Entscheidung schon treffen ;)

Zum OT des Aussetzens: Man setzt niemals, nie nie nie nie Tiere aus. Egal, um welche es sich handelt. Bei Exoten ist das natürlich besonders gravierend, aber auch "Einhemische" können Faunen verfälschen, andere Arten beeinträchtigen, Krankheiten übertragen,...Wassn hat das schon ganz gut wiedergegeben. Abgesehen davon, dass (gerade in solchen Massen) das Aussetzen ein massiver Eingriff in den Genpool der Tiere der selben Art ist (die aufgezogenen Tiere hatten keine natürlichen Feinde, es fand keine natürlich Auslese statt), hängt ja da noch ganz viel mit dran. Die ausgesetzten Tiere fressen anderen, dort ansässigen Tieren eventuell "ihr Futter weg", Prädatoren, die die ausgesetzten Schnecken fressen, vermehren sich eventuell stärker, als ohne diese "leichte Beute"... Man darf nie vergessen, dass es doch ein gewisses Gleichgewicht in der Natur gibt (das der Mensch ohnehin schon zu genüge beeinträchtigt...). Ausserdem, und das ist ein ganz wichtiger Punkt, ist es tatsächlich so, dass sehr oft auf diesem Weg Krankheiten in Lebensräume gelangen, die verheerende Folgen haben. Vielleicht nicht (nur) für die Schnecken, sondern andere Tiere, die diese zum Beispiel fressen. Aktuell gibt es diese schlimme und unumkehrbare Problematik zum Beispiel beim Feuersalamander, der vielerorts von einem Pilz befallen ist, der die Tiere regelrecht auffrisst. Dieser konnte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nur seinen Weg in die einheimische Fauna verschaffen, weil "Züchter" gut gemeint den gefährdeten Bestand aufstocken wollten.. Der Schuss ging gewaltig nach hinten los.
Also: Mach mit den Schnecken was immer dir einfällt, aber Aussetzen ist keine Option. Zumal es vielfach bewiesen ist, dass solche Ansiedlungsversuche auf eigene Faust nicht den gewünschten Erfolg haben. Tiere siedeln sich an, wo der passende Lebensraum gegeben ist. Und sie verschwinden, wenn dieser verschwindet.

In diesem Sinne,
viele liebe Grüße, Claudia
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