26C für Reticulata zu kalt?

[Fulica1983]

Hallo,

Bin neu hier und habe ein großes Problem.
Ich habe 2 Reticulata´s übernommen und mir 2 Heizmatten gekauft. Eine 45 Watt Heizmatte, welche isoliert an der Hinterwand des Terrariums (100x50x40) befestigt ist und eine 30er Watt Heizmatte, welche an der rechten Seitenscheibe (unisoliert) befestigt ist. Gesteuert wird es per Zeitschaltuhr/Thermostat.
Doch trotz aller Bemühungen und Kosten, bekomme ich nur 26C, maximal 27C ins Terrarium am Tag. Die Raumtemperatur hier liegt zwischen 19-21C.

Ist diese Temperatur noch ok, oder wie bekomme ich die Optimaltemeratur von 29C am Tage hin? Ich kann auch nur 2 Heizmatten an das Thermostat-Gerät anschließen und weiß wirklich nicht, wie ich das bewerkstelligen soll.

Wie machen es denn beispielsweise die Achatina Achatina Halter, welche sogar 30C anstreben? Ich stelle mir das im Winter verdammt schwierig vor...und vor allem kostenspielig.

[Knusperzunge]

Willkommen im Forum erstmal

An welcher Stelle im Terrarium hängt denn dein Thermostatfühler? Mit zwei Matten an zwei Seiten wird es im Terrarium an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich warm sein - das ist auch gut, denn dann können die Schnecken wählen, in welcher Zone sie sich am wohlsten fühlen. Tendenziell sollte die Temperatur höher angezeigt werden, je näher an den Heizmatten du misst und je weiter oben der Fühler hängt; und kälter, je weiter weg von den Heizmatten du misst und je näher der Fühler am Boden ist. Wenn du an einer der kälteren Stellen des Terras misst, sind 26 - 27°C doch wunderbar

Außerdem ist noch wichtig: Verwendest du Infrarot-Heizmatten oder "normale" Heizmatten? Wenn du Infrarotmatten verwendest, sollte der Fühler an einer Stelle des Terrariums hängen, die nicht von den Matten bestrahlt wird, weil du sonst ein verfälschtes Messergebnis erhältst.

Wie hoch ist denn die Nachttemperatur in deinem Terra eingestellt?

Wenn du die Temperatur weiter erhöhen möchtest, kannst du das Terrarium noch isolieren, z.B. mit Styropor unter und über dem Terrarium. Das sollte einen großen Unterschied machen. Du kannst aber auch erstmal deine Schnecken beobachten. Wenn sie aktiv sind und gut fressen, genügen ihnen die aktuellen Temperaturen vielleicht auch schon. Ich meine, hier im Forum schon das ein oder andere Mal von Reticulatas gelesen zu haben, die auch bei etwas weniger als 29°C Tagtemperatur bestens "gedeihen". Das wichtigste ist wohl, dass du das Verhalten deiner Schnecken gut im Blick hast. Falls dir etwas nicht optimal vorkommt, ist es sinnvoll, die Haltungsparameter zu verändern.

[Fulica1983]

Hallo

Der Fühler ist ziemlich weit unten angebracht, da Wärme ja nach oben steigt. Allerdings liegt der Fühler im hinteren Eck, zwischen der den Heizmatten, aber doch ein Stückchen von ihnen entfernt.
Auf der gegenüber liegenden Seitenwand des Terras habe ich noch ein Thermometer mit zusätzlichem Luftfeuchte-Anzeiger. Dieser hängt ganz weit von den Matten entfernt, ((allerdings oben)), und zeigt immer die selbe Temperatur an. Die Nachttemperatur ist auf 23C eingestellt. Also sobald sie unter 23 C fällt, geht die große Heizmatte an.
Und ja, ich bin ernsthaft am überlegen, noch mehr zu isolieren, allerdings steht das Terrarium so, dass es dann kein schöner Anblick mehr wäre. Würde es auch reichen, wenn ich nur oben isolieren würde?
Hier ein Bild, wo der Fühler sich befindet:

[Fulica1983]

Ach, was ich vergessen habe zu schreiben:
Das Verhalten der Reticulata´s ist bis jetzt recht normal wie ich finde.
Manchmal sind sie selbst tagsüber aktiv, ansonsten gegen Abend, ab 18-19 Uhr. Sie fressen ganz normal.

Allerdings lehnen sie (Wie auch meine Fulicas) Sepiaschalen ab, deshalb bekommen sie in ihre 3 Futternäpfe, welche im Terrarium verteilt sind, immer einen Teelöffen Kalkbrei zu dem Rest des Futters angeboten. Dieser besteht aus 100%igen Calziumkarbonat, wird auch als Futterkalk angeboten, ist fein wie Mehl. Diesen mische ich immer mit etwas Vollkornmehl, Haferflocken und warmen Wasser und kleckse diesen immer ein wenig (Einen Teelöffel) in die Futternäpfe. Das fressen sie immer ein wenig. Mache jeden Tag frischen.

[Knusperzunge]

Die Stelle, an der der Thermostatfühler hängt, sieht gut aus. Das sollte relativ verlässliche Messwerte geben. Und klar kannst du auch erstmal nur oben isolieren und dann schauen, wieviel Unterschied das ausmacht. Wenn es dir nicht genug ist, kannst du danach ja immer noch überlegen, ob du noch mehr isolieren oder eventuell noch eine Heizlampe anbringen möchtest.

Das Verhalten deiner Schnecken klingt auch völlig normal

Futterkalk ist sehr gut, allerdings würde ich ihn nicht mit Getreide zu einem Brei mischen. So kann es nämlich schnell mal passieren, dass deine Schnecken von einer der Zutaten zu viel aufnehmen - z.B. könnten sie ein Bedürfnis nach Kalk haben, deshalb viel davon futtern und damit unnötig Getreide zu sich nehmen. Oder umgekehrt, sie sind vielleicht wild auf den Getreideanteil und nehmen zu viel Kalk auf. Ich würde die beiden Sachen lieber separat anbieten. Also den Kalk einfach nur mit Wasser verrühren und in ein Schälchen geben. Dann sind sie nicht "gezwungen", eine der Zutaten zu sich zu nehmen, nur weil sie die andere brauchen. In der Natur kommen Kalk und Getreide ja auch nicht zusammen vor.

Getreidebrei wird, soweit ich weiß, nicht unbedingt regulär verfüttert, sondern eher bei Bedarf als "Kraftfutter" für kränkelnde Schnecken. Von Vollkornmehl als Zutat habe ich bisher noch nichts gehört, was aber nichts heißen muss, da ich mich mit der Getreidebrei-Sache nicht so auskenne. Ich habe aber in Erinnerung, dass üblicherweise nur Kanarienfutter gemahlen, mit Haferflocken gemischt und eingeweicht wird.

[Fulica1983]

OK, ich werde es auf jeden Fall mal mit einer zusätzlichen Isolation versuchen.
Ich würde es ja anstreben, dass die Heizmatten 29-30C bei meiner derzeitigen Zimmertemperatur schaffen würden. Es schaltet ja sowieso runter auf die gewünschte Temperatur, dank Thermostat. Nur so gebe es dann nie das Problem, dass es "gerade so" eine Temperatur schafft und es eher zu kalt als warm genug wäre.

Eine zusätzliche Wärmquelle möchte ich aus 2 Gründen nicht anbringen:
1. Wegen den Stromkosten. Ich finde die zusammengerechneten 75Watt, welche zur Zeit tagsüber durchgehend laufen, auf Dauer doch recht kostenspielig.
2. Ich kann leider nur 2 Wärmequellen an das Thermostat anbringen. Ein weiteres möchte ich nicht kaufen, weil ich für das jetzige schon relativ viel bezahlen musste.

Das mit dem Futterkalk klingt einleuchtend.
Werde ich ab sofort so machen.
Ich möchte ja nicht, dass die kleinen (Großen) krank werden.
Ich werde den Kalk aber dennoch als winzige Portion ebenfalls in allen drei Futternäpfen platzieren. Immer ein kleines Häppchen, sprich ca 1 Teelöffel. Aber niemals aufs Futter, sondern nebendran. Die Untersetzer, die als Futternäpfe dienen, sind groß genug. So sind sie nicht gezwungen, den Kalk mit Futter aufzunehmen.

Warum meine Schnecken keine Sepiaschalen mögen, weiß ich nicht. Wenn sie ganz frisch sind, gehen sie ran.
Doch wenn sie nur 2-3 Tage im Terra liegen, werden sie plötzlich ignoriert. Als würden sie sich davor ekeln, weil die Luftfeuchtigkeit die Sepiaschale eklig macht.
Aber auch so halte ich nicht ganz soviel von Sepiaschalen, da mir gesagt wurde, dass sie einen garnicht so geringen Anteil an Jodsalzen beinhalten, welche alles andere als gesund für Schnecken sind. Die geringen Mengen an Salz könnten angeblich zu Organschäden führen, da sie zu Flüssigkeitsverlust im Körper führen.
Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht. Aber ein Bekannter studiert Biologie und der versteht es garnicht, wie man Schnecken Sepiaschalten geben kann.

[Pythonia]

Hallo
Wenn Du keine Sepiaschale verwenden möchtest da Deine Schnecken sie nicht mögen, probiere es doch mal mit selbstgemachten Kalkblöcken. Meine Fulicas mochten die Sepia auch nicht sehr gerne und seit ich diesen Thread viewtopic.php?f=24&t=16613 entdeckt habe, mache ich selber Kalkblöcke die von meinen Schnecken unheimlich gerne gefressen werden.
Ich nehme 100% reines Calciumcarbonat (Kalk) rühre es mit Wasser zu einem Brei und fülle das ganze in eine Silikoneiswürfelform. Dann lasse ich es 2 Tage an der Luft trocknen und fertig sind sie. Sie bröseln zwar sehr schnell wenn man sie zu oft anfasst, weil ich kein Agar Agar verwende wie andere. So ein Wüfel hält ca. 7 Tage dann ist er komplett aufgefressen. Du kannst aber auch grössere Formen verwenden z. B. einen gut ausgewaschenen Joghurt Becher oder vom Frischkäse die untere Schale. Ich mache zusätzlich zu den Kalkblöcken auch Blöcke aus Heilerde die auch gerne angenommen werden von den Schnecken.

[Sandy]

Hallo,

ich halte meine reticulata auch bei 26-27°C und wenn sie sich bei Dir so ebenfalls wohlfühlen, würde ich nicht versuchen, eine wärmere Haltung anzustreben.

[Fulica1983]

Hallo,

habe nun mal einige Kalkblöcke hergestellt und sie auf die Heizung zum trocknen gestellt.
Habe dafür aus Futterkalk und Wasser einen relativ dickflüssigen Brei zusammengerührt, diesen in kleine Eiswürfelförmchen (es gibt da so tolle weiche, bei denen man auch Eiswürfel sehr leicht herausbekommt) hineingegossen und warte jetzt mal 2 Tage.
Würde es nicht schneller gehen, wenn ich die Eiswürfelformen einige Zeit in den Backofen schieben würde? Ich habe irgendwie Angst, dass sie vielleicht nicht fest genug werden. Ist ja das erste Mal, dass ich Kalkblöcke herstelle und weiß garnicht, ob die Mischung so auch gut war.

Und was die Temperatur des Terrariums betrifft; ich werde die laufende Woche etwas suchen, was gut isoliert, aber gleichzeitig auch gut aussieht. Ich denke, ich werde da schon was passendes finden.