Ein paar Gedanken zu Sepia...

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Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Shina am 04.10.2017, 08:37

Liebes Schnecken-Forum,

nach meiner über 15jährigen Haltungserfahrung mit vielen verschiedenen Schneckenarten möchte ich ein paar Gedanken zu Sepia loswerden.
Sepia wird ja im Forum und generell überall in der Schneckenhaltung als die Standard-Kalkquelle angegeben (neben Aufkalken des Bodens). Auch ich habe viele Jahre Sepia angeboten. Erst hatte ich nur Bänderschnecken und (gefleckte) Weinbergschnecken in einem Natur-Terrarium draußen. Dort wurde Sepia kaum angenommen, da der Boden (Muttererde) anscheinend genügend kalkhaltig war. Anders ist es bei den Fulicas. Da die meisten Halter (ich auch) gekaufte Erde benutzen (Terrarienerde, Kokoshumus,...), muss diese natürlich aufgekalkt werden, zudem wird bei mir jegliche zusätzliche Kalkquelle, in dem Fall Sepia, gerne angenommen.
Über die Jahre ist mir aber auch immer wieder aufgefallen, dass ich Nachzuchten hatte, deren Gehäuse ganz 'krüsselig' gewachsen ist, zudem habe ich immer wieder ein erhöhtes Jungschnecken-Sterben festgestellt, das ich mir erst einmal nicht erklären konnte. Und ich bin nicht die einzige - viele Halter hier im Forum berichten, dass die Schnecken komisch wachsen, krank werden, sterben... trotz bester und empfohlener Haltungsbedingungen, Biofutter etc.

Nun möchte ich die These aufstellen, dass einige der schlecht wachsenden, sterbenden Schnecken lediglich zu viel Sepia gefressen haben - und so nicht wissende Halter, die nur das beste für ihre Tiere wollten, die Schnecken unwissentlich 'vergiftet' haben.
Sepia ist ja bekanntlich das Knochengerüst von Tintenfischen, die im Meer leben. Da das Meerwasser sehr salzig ist, sammelt sich auch sehr viel Salz in den Sepiaschalen ein. Sofern man keinen teuren, vorbehandelten Sepia kauft, befindet sich also noch sehr viel, sehr schädliches Salz im Sepia (das ist zB der Grund, warum von Brot als Futtergabe abgeraten wird). Man wird das Salz zwar nicht komplett, aber zu großen Teilen los, indem man die Sepia-Schale wässert. Da findet man verschiedene Angaben. Manche benutzen heißes Wasser und lassen die Schale einen Tag im Wasser liegen, manche schwören auf zwei Wochen im Wasser. Den Salzgehalt kann man leicht selbst überprüfen, indem man mit der Zungenspitze die Sepia-Schale berührt oder ein bisschen abkratzt und probiert.

Leider wird das Wässern von Sepia im Forum, wie ich finde, kaum angesprochen. Im gepinnten Kalk-Thread wird es im ersten Post gar nicht erwähnt, sodass Anfänger leicht denken, mit Sepia könne man nichts falsch machen. Auch ich dachte das viele Jahre lang, bis ich meinen Sepia probiert habe und erst da gemerkt habe, wie salzig er ist. Zudem wird gut und gerne von allen die Gabe von Sepia empfohlen, wenn Leute sich neu im Forum anmelden mit einem Findling im Salat o.ä., sodass eine der ersten Infos, die man als neuer Halter bekommt, ist: 'Sepia ist gut und wichtig und obligatorisch!'.

Was ich mit dem Post hier eigentlich nur sagen möchte: Ich würde mich sehr freuen, wenn in Anfängerecken, Info-Posts etc. die Info, dass Sepia nur sehr bedingt bzw. mit einiger Vorarbeit benutzt werden sollte, aufgenommen wird. Man kann mit den Schalen Glück haben oder nicht - so oder so sollte man sich aber im Klaren sein, dass eine salzige Sepiaschale den Schnecken viel mehr schaden kann, als manche andere Sachen, auf die in jeder Anfängerecke hingewiesen wird.

Und falls das hier Halter lesen, die Probleme mit ihren Schnecken haben und die Ursache noch nicht finden konnten - nehmt euch Zeit und probiert die von euch verfütterte Sepiaschale. Vielleicht ist das der Grund.

Danke an alle, die bis hier gelesen haben!
Liebe Grüße
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Emmy11 am 04.10.2017, 08:44

Ein super Post!!! Sehr wichtiges Thema. Ich bin erst seit 2 Monaten Schneckenhalterin und habe anfangs auch nicht gewusst, dass man Sepia wässern muss. Habe ich erst später rausgefunden. Zum Glück hat es meinen Schnecks nicht geschadet, aber sie knabbern auch nicht viel daran rum. Jetzt wässere ich die Sepiaschale immer 1 Woche
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Fulica1983 am 04.10.2017, 10:09

Hallo,

bei mir werden Sepiaschalen trotz Wässern kaum angerührt. Auch von Jungschnecken. Bei einigen sah man das sofort am Wachstum.
Das mit dem Salzgehalt war mir schon immer ein Dorn im Auge. Ich bin mir sicher, dass ich auch durch das Wässern den Salzgehalt nur etwas minimieren kann. Aus diesem Grunde biete ich eine alternative Kalkquelle an.
Futterkalk (ganz einfacher, 100%iger Kalk) wird einfach in einen kleinen Untersetzer gegeben und mit etwas Wasser betropft.

Dieser eignet sich auch gut zum Aufkalken des Bodens. Nur leider ist dieser wesentlich teurer als Gartenkalk.
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Shina am 04.10.2017, 10:17

Hallo, danke für eure Antworten!
Ich möchte hier allerdings keinen neuen Thread zum Thema 'beste Kalkquelle' oder 'fressen meine Schnecken überhaupt Sepia?' eröffnen, da gibt es schon genügende und deutlich informationshaltigere Threads. Ich wollte stattdessen lediglich auf die Gefahr von manchen Sepia-Schalen aufmerksam machen mit der Hoffnung, dass es in Anfängerecken und Infothreads übernommen und dort entsprechend angepasst wird. Welche Kalkquelle man letztlich benutzt, ist jedem mit der vollen Info dann selbst überlassen.
Liebe Grüße!
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon die_clauz am 04.10.2017, 17:50

Hallo Shina,

klar kannst du das Thema gerne nochmal ansprechen, wenn es dich beschäftigt; Allerdings finde ich nicht, dass es hier im Forum zu kurz kommt. Bei so ziemlich jedem Thread über "unerklärliche" Todesfälle wird sofort die Sepiaschale als möglicher Grund genannt, es gibt massig Threads die darüber "aufklären" dass Sepiaschale nicht die einzig mögliche Kalkquelle ist und auch das Wässern ist allgegenwärtig.
Es gibt viele Faktoren, die für eine erfolgreiche Schneckenhaltung eine Rolle spielen. Alles hop oder top auf die Sepiaschale zu schieben, das wäre doch ein bisschen zu einfach... Ausserdem gibt es immernoch Leute, die eine mindestens ebensolange erfolgreiche Schneckenerfahrung vorweisen können, ohne Sepia jemals gewässert zu haben, ohne massives Schneckensterben.
Das Thema ist, wie so viele hier im Forum, keines, für das es die eine richtige Vorgehensweise gibt. Du kannst gerne schildern, wie du es machst, aber das ist nicht der einzige Weg.

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Tristan am 05.10.2017, 17:23

Hallo,

Ich finde das Thema wird in Foren wie auch in vielen Schneckengruppen öfter angesprochen.
Ich stehe zum Beispiel in ständigem Kontakt mit Haltern die ebenso auf 10 bis 15Jahre erfolgreiche Haltung zurück blicken mit teils mehr als 50Arten bei sich daheim.
Sie ALLE benutzten und benutzen Sepia.
Allerdings fallen mir in deinen Ausführungen einige Dinge auf...

Shina hat geschrieben:Anders ist es bei den Fulicas. Da die meisten Halter (ich auch) gekaufte Erde benutzen (Terrarienerde, Kokoshumus,...), muss diese natürlich aufgekalkt werden, zudem wird bei mir jegliche zusätzliche Kalkquelle, in dem Fall Sepia, gerne angenommen.
Über die Jahre ist mir aber auch immer wieder aufgefallen, dass ich Nachzuchten hatte, deren Gehäuse ganz 'krüsselig' gewachsen ist, zudem habe ich immer wieder ein erhöhtes Jungschnecken-Sterben festgestellt, das ich mir erst einmal nicht erklären konnte. Und ich bin nicht die einzige - viele Halter hier im Forum berichten, dass die Schnecken komisch wachsen, krank werden, sterben... trotz bester und empfohlener Haltungsbedingungen, Biofutter etc.


Zum Ersten, von Terrarienerde und Kokoshumus ist man doch wohl schon ne Weile weg? Es wird noch vereinzelt genutzt, aber bei heiklen oder anspruchsvollen Arten
ausdrücklich davor gewarnt. Ich persönlich habe Kokoshumus in meinem allerersten Becken benutzt und auch genauso fix wieder entsorgt.
Ich benutze, wie eigentlich alle die ich kenne, ein Gemischau aus BioErde, ungedüngter Garten/Maulwurfshügelerde, Laub, Sand, Pininrinde, Heilerde etc.
Und die angesprochenen Wachstumsproblematiken - da ist leider gerade die wunderschöne Achatina fulica prädesteniert für. Aber nicht weil sie viel Sepia zu sich nimmt.
Sondern weil sie durch pfusch und alles schlüpfen lassen, kein striktes frosten, kein selektieren leider zur "Müllschnecke - geschenkt oder 50Cent bei eB**-Kleinanzeigen" mutierte. Weil die Mentalität zu was nicht viel kostet ist nicht wert mutierte. Das ist das Problem, kruscheliges wachsen, Kleinwuchs, kränkeln, frühes sterben etc das sind miese Gene!

Ich persönlich würde mich freuen, wenn nicht jedem Anfänger gleich nach dem guten Tag eine Achatina fulica aufs Auge gedrückt wird, sondern sich diese wunderbare Art mal ein paar Jahre erholen kann, von Menschen die sie als billiges Kinderspielzeug betrachten.
Wahrlos weiter vermehren ohne Sinn, Verstand und Zweck.
Viele Grüße Julia
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Shina am 05.10.2017, 17:50

Liebe Claudia,

danke für deine Antwort. Vielleicht habe ich mich in meinem ursprünglichen Beitrag ein wenig zu 'streng' ausgedrückt. Ich weiß, dass das Thema bekannt ist, und dass Sepia natürlich bei weitem nicht der einzige Grund für eine falsche Haltung ist, entschuldige, wenn das so herübergekommen ist! Ich wollte lediglich noch einmal darauf hinweisen, falls jemand bisher nicht über das Thema gestopert ist und von salziger Sepia-Schale betroffen ist, dass dies der Grund sein kann (obwohl ich selbst lange Zeit im Forum mitgelesen habe, ist die Info zu mir erst recht spät durchgedrungen, und da werde ich denke ich nicht die einzige sein). Gerade, wenn die Schale in größerer Menge günstig gekauft wird, ist die Qualität oft sehr schlecht. Wie bei so vielen Dingen gibt es natürlich auch hier Qualitätsunterschiede. Mir ist beides schon untergekommen, sowohl absolut verfütterbare Schale, als auch so salziges Sepia, dass ich es nach ca. 2 Wochen Wässern weggeschmissen habe, da es immer noch nicht brauchbar war.
Außerdem würde ich mich freuen, wenn eine Info zu salziger Sepia in den Kalk-Infothread von einem Admin in den anfänglichen Post übernommen wird, da das sicherlich die meist gelesene Info zu Kalk ist.


Liebe Julia,

wie gesagt, man kann Glück und Pech mit den gekauften Sepia-Schalen haben. Ich habe es ja nicht allgemein verteufelt, lediglich zur Vorsicht aufgerufen. Da mag es sicherlich auch langjährige Halter mit guten Erfahrungen geben. Ich bin ein langjähriger Halter mit schlechten.
Ich finde, deine Kommentare zu Erde im Terrarium und Behandlung von Fulicas hat allerdings wenig mit dem Thema hier zu tun und ist genauso eine Meinungsfrage wie der Sepia-Thread (ich komme beispielsweise mit Kokoshumus gut klar). Du kannst gerne einen eigenen Thread dafür aufmachen, ich würde hier aber lieber nicht darauf eingehen.

Viele Grüße!
Shina
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Emmy11 am 05.10.2017, 19:32

Hallo nochmal Shina,
ich bin absolut deiner Meinung, denn ich bin auch erst spät über das Thema salzige Sepia gestoßen, obwohl ich quasi alle Infos zum Thema Haltung inhaliert habe. Ich denke das ist für Anfänger nicht immer klar
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Sandy am 05.10.2017, 19:45

Hallo,

ich zitiere mich jetzt einfach mal selbst aus einem anderen Thread:

Sandy hat geschrieben:
Italiener hat geschrieben:Wenn die Sepiaschalen so kritisch gesehen werden, warum wird auf einschlägigen Seiten immer noch Sepia als zusätzlicher Kalziumspender genannt? Ich dachte bei der Schneckenhaltung sind sich alle mal einig, aber nein, das Thema ist ja wie bei der Katzen- und Hundeernährung auch ein Dauerbrenner. Diese Diskussionen machen mich zumindest schon wieder total unsicher. Mal steht, Sepia gereinigt, dann wieder viel Salz) usw.

Sepia wird nicht grundsätzlich kritisch gesehen. Verschiedene Meinungen gibt es bei jedem Thema, hier im Forum sind/waren viele Mitglieder, die seit etlichen Jahren positive Erfahrungen gemacht haben. Im Endeffekt muss sich jeder seine eigene Meinung bilden. Ich nutze sie seit 10 Jahren und habe überhaupt keine schlechten Erfahrungen gemacht. Viele meiner Schnecken sind sehr alt geworden und mein erstes und einziges wirkliches Schneckensterben diesen Winter betraf Schnecken, die sich überhaupt nicht mehr für die Sepia interessiert haben. Trotzdem gibt es wie gesagt auch gute Alternativen. Ich würde mich da aber nicht zu sehr verunsichern lassen. Du bist sicherlich kein schlechter Schneckenhalter und machst Dir ja auch viele Gedanken.

Das Thema wird hier erst so oft diskutiert, seit Nina ein unerklärliches Schneckensterben hatte. Auf einer Börse hat ein Händler im Nachhinein das Salz der Sepia als mögliche Ursache ins Spiel gebracht. Das heißt nicht, dass es nicht auch vorher schon Kritiker von Sepia gegeben hat, nur haben die einfach für sich selbst entschieden, eine andere Kalkquelle zu nutzen. Wenn es Dich verunsichert, kannst Du das ja auch so handhaben.

Adulte Schnecken hingegen scheinen kaum noch Kalk zu benötigen, ich habe etliche in die Jahre gekommene Schnecken, die schon lange keinen mehr zu sich nehmen.


Also zu kurz kam das Thema hier im letzten Jahr nicht. :wink:
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Shina am 06.10.2017, 10:13

Hallo Sandy,

dann tut es mir Leid, dass ich das Thema noch einmal aufgegriffen habe. Aber vielleicht wird ja doch noch jemand, der salziges Sepia zuhause hat, durch diesen Thread darauf aufmerksam und rettet so einer Schnecke vielleicht das Leben.

Da der Thread hier eher auf Ablehnung stößt, kann er gerne geschlossen werden.
Liebe Grüße, Shina
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon die_clauz am 06.10.2017, 10:32

Hallo Shina,

es braucht dir nicht leid zu tun, dass du das Thema nochmal aufgegriffen hast - nicht eingeschnappt sein! Es ist nur so, wie ich bereits in meinem vorherigen Post geschrieben habe, dass es eben nicht nur die eine Meinung und den einen richtigen Weg gibt. Es wird dir bei so ziemlich jedem Thema hier begegnen, dass
es Leute gibt, die manche Dinge genauso handhaben wie du und andere, die es völlig anders machen.
Mir fällt nur auf, dass du das Sepiaschalenthema recht einseitig beleuchtest (wie mir scheint) und keine anderen Meinungen zulässt. Dieser Satz hier
Shina hat geschrieben:vielleicht wird ja doch noch jemand, der salziges Sepia zuhause hat, durch diesen Thread darauf aufmerksam und rettet so einer Schnecke vielleicht das Leben.
klingt nämlich geradezu so, als ob alle Schneckenhalter, die Sepia "aller warnungen zum Trotz" anbieten ihre Schnecken mutwillig umbringen würden. Das ist schlicht und ergreifend nicht der Fall. Es gibt keinerlei handfeste Beweise dafür, das Sepiaschale schlecht für die Schnecken ist. Es wäre doch schön, wenn man dieses Thema etwas weniger verbissen angehen würde und zwar seine Gedanken einbringt, aber nicht automatisch alle anderen verteufelt.

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Shina am 06.10.2017, 11:11

Hallo Claudia,

das 'Thema schließen' sollte nicht trotzig herüberkommen - ich habe nur das Gefühl, hier falsch verstanden worden zu sein, und wollte verhindern, dass es hier unfreundlich wird, da ich gerade das nette Klima hier im Forum eigentlich sehr schätze. Das ist in anderen Foren ganz anders. Ich habe das Gefühl, dass mir Sachen in den Mund gelegt wurden, die ich so einfach nicht behauptet habe. Und die oberen Antworten lassen mich irgendwie 'schlecht' fühlen, ich wünschte gerade, ich hätte das Thema einfach nicht angesprochen. Was ich schade finde, da ich es nur gut meinte.

Also, ich hoffe, dass ich nun alle Missverständnisse beseitigen kann: Mit 'salzigem Sepia' meine ich Sepiaschalen, die durch ihren hohen Salzgehalt schädlich für Schnecken sind. Dass Salz in solch hohen Mengen für Schnecken schädlich ist, ist im Forum ja allgemein anerkannt. Jetzt gibt es natürlich auch 'gutes Sepia', also Sepiaschalen, deren Salzgehalt niedrig genug ist oder die bereits im Vorfeld (vom Hersteller zb) gewässert bzw. entsalzt wurden. Welches man kauft, weiß man vorher leider nie genau.

Wenn man jahrelang vom gleichen Hersteller Sepia bezogen hat und damit immer gut klar kam, hat man also vermutlich ein 'gutes Sepia' gekauft und braucht sich keine Gedanken zu machen, in dem Fall würde ich dieses Sepia auch uneingeschränkt empfehlen. Mir ging es darum, die Halter aufmerksam zu machen, die auch Sepia füttern, aber Probleme mit ihren Schnecken haben (oder sich noch keine Gedanken darum gemacht haben und gerade neu mit der Schneckenhaltung anfangen). Denn vielleicht haben die Halter mit kranken Schnecken dann unwissentlich 'salziges Sepia' gefüttert. Denn wenn man nicht weiß, dass Sepia manchmal salzig sein kann (nicht in allen Fällen und bei allen Haltern, aber immer wieder), wird man wahrscheinlich auch nicht von selbst auf die Idee kommen - mir ging es ja auch so. Deswegen wollte ich Halter, die unerklärlich Probleme mit Schnecken haben oder gerade über eine Kalkquelle nachdenken, dazu ermuntern, das verfütterte Sepia zu überprüfen. Denn falls das die Ursache der Probleme ist, kann man diese recht einfach beheben.

Und in diesem Fall hoffe ich, dass es vielleicht ein paar Halter gibt, die so das salziges Sepia in ihrem Terrarium 'bemerken' und die Schnecken vor weiterem Übel bewahren können, was sicherlich im Interesse jedes Halters liegt. So habe ich den von dir zitierten Satz gemeint.

Also, zusammenfassend: Es gibt gutes Sepia, es gibt schlechtes Sepia. Sepia ist nicht allgemein schlecht, aber auch nicht allgemein gut. Also sollte man sich als neuer Halter einfach kurz darüber Gedanken machen, und das wollte ich mit diesem Thread fördern, wie ich mit der Überschrift deutlich machen wollte.

Daher wollte ich genau das Gegenteil von
die_clauz hat geschrieben:als ob alle Schneckenhalter, die Sepia "aller warnungen zum Trotz" anbieten ihre Schnecken mutwillig umbringen würden.

sagen: Ich möchte Schneckenhalter warnen und Aufmerksamkeit darauf lenken, damit jeder Halter dann selbst entscheiden und testen kann, um seine Schnecken nicht aus Versehen umzubringen. Ganz sicher wollte ich erfolgreiche Sepia-Verfütterer nicht verteufeln, und kann auch ehrlich gesagt nicht finden, an welcher Stelle ich das getan habe.

Ich hoffe, dass die Intention meines Threads nun ein bisschen ersichtlicher geworden ist und ich keine 'bösen Geister' hervorgerufen habe.

Liebe Grüße!
Carolin (Shina)
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Sandy am 06.10.2017, 11:35

Hallo Shina,

Du musst Dich nicht schlecht fühlen deswegen, alles gut. Es ist auch ok, dass Du diesen Thread eröffnet hast. Nur nochmal kurz, damit Du mich/uns etwas besser verstehst:

Das Problem ist einfach, es gibt 1000 Möglichkeiten, warum Schnecken schlecht wachsen oder sterben. Wenn 2 Halter ihre Schnecken bei identischer Luftfeuchtigkeit und Temperatur halten, gibt es immer noch viele Parameter in denen sich die Haltung unterscheiden kann. Möglichlerweise wachsen sie bei dem einen ganz wunderbar und bei dem anderen überhaupt nicht. Vielleicht ist der Boden versumpft, die Belüftung zu schwach, vielleicht auch zu stark, die LF schwankt regelmäßig, die Pflanzen werden in diesem einen Baumarkt besonders stark gedüngt, mit dem Futter ist was nicht in Ordnung, vielleicht ist es auch Inzucht, eine Krankheit, oder das Fenster war mal zu lange auf.... Vielleicht geht es den einen besser weil sie auf einer Wasserader stehen (mir hat mal Jemand gesagt, dass so etwas Schnecken magnetisch anzieht). Manchmal reicht bei Schnecken auch nur ein Umzug in ein anderes Zimmer und nichts ist mehr, wie es vorher war. Ja, vielleicht stimmte auch was mit der Sepia nicht. Es gibt aber einfach keinerlei Indizien, die darauf hindeuten. Wie kommt es, dass meine Schnecken (und die Schnecken vieler langjähriger Halter) 10 Jahre lang Sepia - aus verschiedenen Quellen - fressen, die Jungtiere es förmllich inhalieren und alles gut läuft? Hatten wir einfach Glück?

Ich hatte auch ein ungeklärtes Schneckensterben letztes Jahr und absolut keine Ahnung, woran es gelegen haben könnte. Aber diese Schnecken haben (Gott sei Dank) keine Sepia bekommen. Sie wurden gut gehalten, ich hatte sie jahrelang, sie hatten keine Probleme mit Inzucht, alles war wie immer. Und plötzlich starben sie...

Es ist ok, wenn diese These aufgestellt wird. Das wurde sie ja damals auch schon. Es wurde dann allerdings zum Selbstläufer und endete darin, dass bei jeder verstorbenen Schnecke die Sepia schuld war. DAS ist es, was wir unterbinden möchten. Dass sich keiner mehr Gedanken um seine Haltungsbedingungen macht und die erste Frage bei einem Problem lautet "Fütterst Du Sepia?". Oder Jemand kommt neu in das Forum, liest sich ein und bekommt Panik, weil er schon seit längerer Zeit die tödliche Sepia fütterte. Und so weit waren wir schon.
Vielleicht liest es Jemand und bewahrt seine Schnecke vor Sepia, vielleicht liest es aber auch Jemand, dem ein paar Schnecken gestorben sind, weil er sie zu kalt hält - jetzt aber nichts ändert, da er nun die Sepia verantwortlich macht.

Ich hoffe Du fasst das jetzt nicht als Angriff auf, es sollte auch nicht unfreundlich rüber kommen. :) Es ist schön zu hören, dass Du Dich hier wohlfühlst.
Liebe Grüße
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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Shina am 06.10.2017, 11:53

Hallo Sandy,

danke für die erklärende Antwort. Ich sehe es nicht als Angriff ;-)

Ich stimme dir zu - Schnecken aus einer anderen Klimazone und aus unbestimmter Herkunft zu halten, ist nicht einfach. Und es kann vieles falsch laufen, ganz klar. Dass dort im Forum oft die 'böse Sepia' als Ursache herangezogen wird, wusste ich nicht, vielleicht war das auch Teil des Grundes, das wir ein wenig aneinander vorbeigeredet haben.
Vielleicht ist es auch eine Meinungssache/ auf den Einzelfall bezogen, wie viel Salz Schnecken vertragen können. Ich hatte mich nur etwas erschreckt, als ich vor einiger Zeit meine Sepia-Schale probiert habe und festgestellt habe, dass sie absolut salzig war. Und eine solche Sepia-Schale würde ich keinem empfehlen wollen. Deswegen dachte ich, dass man diese Problemquelle (unter vielen weiteren) auf einfache Weise überprüfen und ev. ausschließen kann. Denn ich bin mir sehr sicher, dass diese Sepia-Schale zumindest bei mir der Grund war, dass einer meiner Schneckennachzuchts-Jahrgänge ganz schlecht gewachsen ist und einige gestorben sind, da ich außer der Sepia-Quelle (Hersteller gewechselt) nichts verändert habe.

Ich denke, der größte Unterschied zwischen unseren Meinungen ist die Gewichtung der 'Gefahrenquelle', die ich etwas höher einstufe, du als eine von vielen Faktoren siehst. Was letztlich der Fall ist, wird wohl sehr schwierig zu klären sein (vielleicht schreibt mal jemand seine Doktorarbeit darüber...)

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass zu salzige Sepia (via Geschmackstest zum Beispiel) eher nicht verwendet werden sollte, da das Risiko zu hoch ist, und man ansonsten nach eigenem Wissen, Gewissen und Erfahrung handeln sollte? Das klingt jetzt etwas lahm, für eine detailliertere Meinung könnte man sich aber diese Diskussion hier durchlesen und seinen eigenen 'Standpunkt' bilden.

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Re: Ein paar Gedanken zu Sepia...

Beitragvon Sandy am 06.10.2017, 12:21

Hallo Carolin,
Ich denke darauf können wir uns einigen, solange jetzt kein neuer Dauerbrenner daraus entsteht. :wink:
Ich finde es auch durchaus legitim, Dinge in Frage zu stellen. Wichtig ist halt, dass es nicht zu stark thematisiert wird und Angst und Schrecken verbreitet. Allein deshalb melde ich mich ständig bei diesem Thema zu Wort, nicht weil ich Sepia als das Nonplusultra ansehe, auch wenn sie sich bei mir sehr gut bewährt hat.

Ich persönlich z.b. habe ein schlechtes Gefühl bei Calciumcarbonat, meine Schnecken haben darauf immer sonderbar reagiert, als würde ihnen durch die Aufnahme verstärkt Wasser entzogen.
Liebe Grüße
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