Tristan hat geschrieben:Obst essen die Achatinas (außer AAs) nicht so arg gern, außer meine Achatina Fulica Wildfänge.
Habe auch A. achatina, aber auch die A. fulicas aus Nachzucht fressen gerne Apfel und Banane (und Birne) sonst wird Obst (Kirschen, Kiwi und anderes), aber eher liegen gelassen, stimmt schon. Banane und Apfel geht aber immer. Absoluter Renner sind natürlich Süßkartoffel roh, Salatgurke und Blattsalate.
Nouko hat geschrieben:Natürlich essen sie es gern, aber es ist eben zuviel, auch alle 2 Wochen.
Es ist im Gegenteil bei Arten die viele Eier legen eher kontraproduktiv, denn dazu werden sie animiert noch mehr Eier zu legen, was ihre Lebensdauer verringert.
Ohne das ich damit einen Streit los treten möchte oder gar provozieren möchte, ABER gibt es dazu Studien? Wissenschaftliche Studien oder Belege? Oder beruht das rein auf Erfahrung von Schneckenhaltern, welches sich durch Mundpropaganda in der "Schnecken-Szene" so verbreitet und etabliert hat? Und selbsternannte Experten nun davon überzeugt sind "Zu viel proteinreiches Futter verkürzt die Lebensdauer!" ????
Also in der Natur fressen die Schnecken alles worüber sie gerade so stolpern, auch Aas oder andere tote Schnecken.... Manche füttern ja auch Hackfleisch, ist auch Protein pur.... Nicht nur Fischfutter oder Gammarus sind Proteinquellen. Getreide hat ca. 12-14 % Protein (je nachdem welches Getreide sogar mehr), Hackfleisch 18-20 % Protein, selbst Pilze haben noch um die 5 % Protein. Tomate, Gurke und Salat bestehen natürlich fast nur aus Wasser logisch. Über 95% Wasser bei Tomate und Salatgurke mein ich.
Und viele verstehen glaube ich auch nicht, wie Schnecken ihr Häuschen eigentlich aufbauen und denken es bestehe im Prinzip nur aus Kalk (Calcium-Carbonat). Das ist so nicht richtig, Calcium liegt nicht frei, (also elementar) im Schneckenhaus vor. Sie können Calcium-Carbonat aufnehmen (sogar zum Teil über den Fuß, wenn sie über Kalkreiche Erde kriechen) und natürlich über die Nahrung (Kalkbrei, Sepia, sonstiges...). Um das Häuschen zu "bauen" müssen sie aber erstmal eine Translation einleiten (Bildung neuer Polypeptidketten, also Proteine), denn das Häuschen besteht eben nicht nur aus Kalk, bzw. Calcium, sondern aus einer Proteinverbindung, die in ihre Polypeptidketten (lange Ketten von Aminosäuren, die mittels des genetischen Codes "nachgebaut" werden) zwischen die einzelnen Aminosäuren Calcium "einbaut". Das Schneckenhaus braucht also Protein um Calcium einzulagern.
Ist bei unseren Knochen ähnlich, die bestehen aus 25 % Wasser, 30 % Protein und ca. 45 % anorganischen Stoffen (auch hier hauptsächlich Calcium), welches aber in den Proteinketten gebunden ist. Beim Schneckenpanzer ist das auch so, nur hat der natürlich eine völlig andere Proteinstruktur, da es ja auch völlig andere Lebewesen sind. Trotzdem besitzen Schnecken, genauso wie alle anderen Tiere Ribosomen, an denen die Translation (Proteinsynthese) mittels der Aminosäure Methionin eingeleitet wird. Aminosäuren sind die Bestandteile von Proteinen.
Ich habe zwar gerade über Google etwas gesucht, aber leider auf Anhieb keine Angaben gefunden wie hoch der Proteinanteil im Schneckenhaus ist. Denn wie unsere Knochen, die ja zu ca. einem Drittel aus Protein bestehen, könnte ich mir vorstellen, dass das beim Schneckenhaus ähnlich ist. Die Tatsache, dass es hart ist, kommt durch das Calcium, klar. Aber sie brauchen Protein um das Calcium "einzubauen"
Zusatz-Fakt: Das einheitliche Startcodon zur Entstehung eines neuen Proteins ist bei allen Eukaryoten im übrigen auf Methionin codiert, bei Allen. Beim Menschen, beim Breitmaulnashorn, beim Wanderfalken, beim Thunfisch, bei den Schnecken und bei Springschwänzen, aber auch bei der Tanne, der Eiche und anderen Pflanzen...... Das bedeutet, dass jedes Tier (oder Pflanze) bei der Bildung von körpereigenem Protein (egal was es für Protein wird, Bindegewebe, Speicherprotein etc.) immer Methionin als erste AS an der neu entstehenden Polypeptidkette hängt. Eukaryoten sind alle Lebewesen mit einem Zellkern. Dagegen stehen die Prokaryoten (Bakterien und Archaeen).
Ich habe noch von keinem Tier gehört, dass an Proteinvergiftung gestorben wäre.
Was ich mit meiner kleinen Exkursion zur Translation (einfacher: Proteinbiosynthese) erklären will. Die Schnecke (auch der Weichkörper) besteht hauptsächlich (neben Wasser) eben aus Protein. Warum sollte es schlecht sein mehr als 1 mal im Monat etwas proteinreicheres als Gemüse und Obst zu geben, obwohl es auf ihrem natürlichem Speiseplan steht??? Ohne Protein wächst weder die Schnecke, noch der Panzer und Gehäuseschäden können durch zusätzliche Gaben von Protein besser heilen. Im übrigen werden Schnecken, die viel Protein bekommen auch größer (das ist jetzt allerdings auch nicht wissenschaftlich belegt, sondern eine Beobachtung von mir).
Was die Eierproduktion angeht, klar produzieren sie mehr Eier, wenn sie mehr Protein fressen (Menschen werden ja auch fetter, wenn sie zu viel Fett essen), aber das Wort "animiert" ist in deinem Satz das falsche Wort, "stimuliert" wäre in dem Fall richtig.
Wie Eingangs erwähnt, sollst du dich nicht ans Bein gepi... fühlen. Aber ein paar Belege raus suchen, falls es dazu welche gibt, Studien, oder sonstige online Fachliteratur, wären da schon hilfreich. Einfach zu schreiben: "Es ist eben einfach nicht gut oft proteinreiches Futter zu geben und Basta!" Ist einfach nur eine nicht belegte, persönliche, unqualifizierte Meinung. Auch wenn sie von sehr, sehr vielen in der "Schnecken-Szene" (witziges Wort oder?) so übernommen wurde..... Ist ja überall so, ich halte auch Mantiden, Tausendfüßer, Schlangen und überall gibt es Mundpropaganda die absolut falsch ist und jahrzehntelang in der jeweiligen Halter-Szene weiter erzählt wird. Und auch hier im Forum werden sich genug finden, die deiner Meinung zustimmen werden (Begründung: Ist halt so!!!). Aber meine ebenfalls nicht belegte, persönliche, unqualifizierte Meinung ist (aus eigener Erfahrung): Einmal die Woche Protein ist nicht zu viel. Im Gegenteil, meine Schnecken wachsen gut und sind fit.
"Mantiden auf keinen Fall direkt ansprühen" (Blödsinn, mache ich öfters, mit Sprühnebel, nicht mit dem Strahl natürlich, die lecken das ab, trinken und putzen sich so gleichzeitig, man soll sie nicht ertränken, aber bisschen ansprühen hat sich bei mir auf keinen Fall als schädlich erwiesen und machen auch einige Züchter so).
"Schlangen die mal was anderes als ne Maus gefressen haben, fressen keine Mäuse mehr", oder "Der Königspython frisst kein Frostfutter"..... Blödsinn. Absoluter Blödsinn. Meine fressen nur Totfutter und ich switche auch zwischen Ratten und Mäusen, je nachdem.
PS: Zu dem Getreideproblem.
Was habt ihr denn bitte für Mörser??? Ich habe den, aus Granit, sehr schwer:
https://www.amazon.de/gp/product/B0045U ... UTF8&psc=1Also damit bleibt kein Getreidekorn ganz, damit würde ich auch ne Walnuss, samt Schale, zu einem Brei bekommen.
(oder ihr müsst vielleicht mal ins Fitness-Studio gehen, Muckis aufbauen
)
LG und bitte nicht gleich vor Wut in die Tastatur beißen, steckt die Energie mal lieber ins Mörsern der Getreidekörner. Will nur zum Nachdenken anregen.
Ciao