Erfahrungen mit A.Achatina

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Fulica1983 am 20.05.2019, 14:35

Hallo,

ich habe mich nun dazu entschieden, mich an einer der am anspruchsvollsten Achatina Arten zu wagen, der Achatina Achatina.
Nach 3 Jahren Schneckenhaltung von A. Fulicas und A. Reticulatas habe ich einiges an Erfahrungen gesammelt, ...wie ich glaube. ^^

Das auf 28C (Nachts 23-24C) vorgewärmte Terrarium für 3 A. Achatina auf 100x50x50 steht bereit. Allerdings habe ich da noch die ein oder andere Frage:

1. MÜSSEN A.Achatina Trocken-, bzw Winterruhe halten? Wenn ja, tun sie das von alleine oder muss man sie durch langsames Absinken der Temperatur dazu bringen.

2. Wie widerstandsfähig sind A. Achatina´s wirklich? Die einen sagen, dass sie kleine Anfangsfehler nicht verzeihen und sehr schnell eingehen, andere behaupten wieder, dass die A.Achatina beinahe so widerstandsfähig wie die Fulica ist. (ich mache mir Sorgen, da ich bei der wöchentlichen Reinigung und Eiersuche die Schnecken für ca 1 Std der Zimmertemperatur von ca 20-22C aussetzen muss.

3. Wie langsam wachsen A.Achatina wirklich und stimmt es, dass sie selten die 16cm Häuschenlänge knacken? (Es wird ja gerne behauptet, dass sie manchmal sogar über 20cm groß werden).

Vielen Dank im voraus für eure Erfahrungen :-)
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Sandy am 22.05.2019, 16:26

Hallo,
ich glaube die Erfahrungen mit Achatina achatina sind relativ unterschiedlich. Ich habe sie als überhaupt nicht anspruchsvoll und sehr aktiv erlebt. Sie sind meine einzigen Schnecken, bei denen jedes Jahr die komplette Gruppe in Trockenruhe geht und dann auch wirklich einige Monate verschwunden ist. Einleiten würde ich da also nichts. Ich halte meine Tiger bei etwa 26 Grad am Tag und 22-23 Grad in der Nacht. Im Großen und Ganzen sind bei mir alle um die 15 cm groß geworden. Dass sie sehr langsam wachsen stimmt. Wie langsam, da fällt mir jetzt kein Beispiel zu ein...
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Fulica1983 am 26.05.2019, 10:37

Danke Sandy für deinen Erfahrungsbericht.

Ich habe nun seit 4 Tagen 3 A. Achatina, welche noch sehr klein sind (ca 3-4cm Häuschenlänge), welche sich bisher immer nur eingebuddelt haben. Ich halte sie bei 28C am Tag und 23-24C in der Nacht. Die Erde ist ziemlich feucht und ich sprühe jeden Abend. Ansonsten sollte auch alles Stimmen: aufgekalter Boden, abwechslungsreiches Futter etc...

Selbst spät Abends, bzw Nachts so ab 22-23 Uhr, sehe ich sie nicht.
Meine Reticulata´s dagegen sind jeden Abend nach dem Sprühen (ab ca 19-20 Uhr) ziemlich aktiv, manchmal sogar für kurze Zeit tagsüber.

Ich beobachte das Verhalten der Kleinen noch ein paar Wochen. Wenn sie weiterhin so unaktiv bleiben, werde ich sie wieder verkaufen. Es bringt ja nichts Schnecken zu halten, zu füttern, Heizmatten etc laufen zu lassen, wenn man die Tiere nicht zu Gesicht bekommt.

Bisher hatten alle meine Neuankömmlinge (ob Reticulatas oder Fulicas) schon am Anfang eine ausreichende Aktivität gezeigt...
Ich habe zwischenzeitlich mit anderen A.Achatina Haltern gesprochen, die mir bestätigt haben, dass sie A.Achatina zu einer der unaktivsten Arten gehört...
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Annette am 26.05.2019, 11:11

Bevor du sie gleich wieder verkaufst, vielleicht probierst du erst noch ein wenig mit den Parametern herum, vielleicht ist es ihnen etwas zu feucht?
Vielleicht brauchen sie aber auch einfach noch Zeit zum "Ankommen"...
Meine Schnecken (ganz andere Art) waren die ersten 3-4 Tage auch sehr zurückhaltend und haben sich dann von Tag zu Tag mehr gezeigt. Auch wenn deine Fulicas und Reticulatas von Anfang an aktiv waren, vielleicht brauchen die neuen einfach etwas länger.
Ich finde es irgendwie schade, gleich ans Verkaufen zu denken, wie bei einem Paar Schuhe, auch wenn ich deine Enttäuschung nachvollziehen kann. Von meinen Cornus würde ich manchmal auch gerne mehr Action sehen, aber vielleicht kommt das ja noch.
Gib den Tierchen einfach noch mehr Zeit. Wenn alle Achatina Achatina sich so wenig zeigen würden, würden sie nicht so häufig gehalten werden.

Viele Grüße
Annette
Zuhause ist, wo meine Schnecken sind.
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Lissi am 26.05.2019, 15:31

Hallo,
Also es stimmt wohl schon, dass Achatina achatina die inaktivsten Schnecken sind. Ich muss auch sagen, ich habe mit meinen auch nicht so viel Spaß, das hat aber andere Gründe (sind Wildfänge, von 6 sind vier gestorben, obwohl ich alles versucht habe, das Dahinsiechen zog sich über Monate, erst erschien alles toll, dann hab ich den Fehler gemacht und hab weitere dazugesetzt... Hatte mit dreien angefangen.)
Ärgert mich aber auch manchmal, dass ausgerechnet das Becken der „Lahmärsche“ im Wohnzimmer steht und die anderen, wo man wirklich jeden Abend was zu schauen hat in anderen Räumen. Meine haben immer mal so Phasen, momentan sind sie nicht vor ein Uhr nachts unterwegs, morgens um sechs schlafen sie schon wieder. Daher sehe ich sie auch eher gar nicht. Müssen sich aber bewegt haben, Futter ist angeknabbert und sie liegen an einer anderen Stelle. ;)
Sie sind aber auch schonmal tagsüber unterwegs.

Deine sind ja noch nicht lange bei dir, gib ihnen noch Eingewöhnungszeit. Die sind auch schnell „beleidigt“. Also Veränderungen mögen sie gar nicht.
Wenn du später Eier suchst, könntest du auch erst alles in eine Hälfte vom Terrarium räumen, samt Schnecken, dann die andere Hälfte durchsuchen.

Vielleicht mögen sie es auch wirklich nicht ganz so warm, oder auch noch ein Grad wärmer. Ist der Boden auch feucht genug?
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Fulica1983 am 26.05.2019, 19:36

Hallo,

ja, der Boden ist sehr feucht. Es tropft Wasser hinaus, wenn man sie fest drückt.
Und ob es ihnen zu warm ist kann ich garnicht glauben, da die Haltungsbedingungen bei A.Achatina Tagsüber bei 28-30C angegeben werden... Ich halte sie sie bei 27-28C (bei 28C schaltet sich das Thermostat ab)...Und Nachts eben bei 23-24C.
Warum sollte das also ein Grund sein, dass die Schnecken sich nicht blicken lassen, wenn die Temperatur eigentlich dem optimal empfohlenden Temperaturen entspricht?

Und sicher brauchen die ein oder anderen Schnecken etwas länger, um in Aktion zu treten, gerade zur Eingewöhnungszeit.
Doch A.Achatina´s scheinen wirklich extrem inaktiv zu sein, so wie mir im nachhinein bestätigt wurde. Deshalb beobachte ich das (wie auch geschrieben) noch "einige --->Wochen<---", bevor ich mich entscheide diese Schneckenart doch nicht weiter zu halten.
Ob für den ein oder anderen das wie ein Austausch von Schuhen rüberkommt, ist mir dabei egal. Denn wenn ich ein Terrarium im Wohnzimmer stehen habe, welches Strom zieht und als Ablage von Futter dient, möchte ich die Tiere natürlich auch "ab und zu" zu Gesicht bekommen.

Die Schneckenhaltung ist eine überwiegend optische Sache, genauso wie ein Aquarium mit Fischen. Ich glaube, niemand würde ein Aquarium am laufen lassen, wenn die Fische sich niemals zeigen und niemand würde es der Person dann übel nehmen, wenn sie die Fische, welche sich durchgehend verstecken, weg geben würde... Schnecken und Fische sind keine Hunde oder Katzen, welche unter diesem Umstand leiden würden.
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Sandy am 27.05.2019, 20:17

Na ja, man liest bei Achatina achatina ja generell, dass sie sehr inaktiv sind. Ich habe diese Erfahrung zwar in dieser Form nicht gemacht, aber es ist ja förmlich das Markenzeichen dieser Art.
Ich hoffe ich habe dich mit meinen persönlichen Erfahrungen nicht verwirrt. Aber du müsstest im Vorfeld eigentlich über reichlich Berichte gestolpert sein, in denen A. Achatina als recht inaktiv beschrieben wird. Reticulata und fulica sind halt komplett andere Schnecken.

Wenn du merkst, dass es gar nicht deine Schnecken sind, macht es vermutlich keinen Sinn sie krampfhaft zu behalten. Ich denke aber schon, bzw. bin ich überzeugt davon, dass es auch Schnecken schadet, wenn sie von Hand zu Hand gereicht werden, wodurch sich auch die Haltungsbedingungen immer wieder ändern. Und auch, weil das ganze in den meisten Fällen per Versand vonstatten geht und Arten wie A. Achatina das auch nicht unbedingt so gut wegstecken. Lass sie sich doch erstmal in Ruhe einleben. Gerade Jungtiere verstecken sich doch noch besonders viel.

Als ich meine Nachzuchten damals gekauft habe (die sich zu der Zeit auch noch viel versteckt hielten), wurden sie vorher bei 24 Grad gehalten. Ich habe sie dann bei 25-26 Grad gehalten, um ihnen keine starke Veränderung zuzumuten. Das hat wunderbar geklappt. Auch von anderen Haltern weiß ich, dass sie die Temperaturangabe von 28 Grad oft als zu hoch ansehen. Ist was anderes, wenn es sich um Wildfänge handelt. Damit will ich nicht sagen, dass es deinen Schnecken zu warm ist. Ich würde aber auch nicht ausschließen, dass sie etwas aktiver wären, wenn es zwei Grad kühler wäre.
Zuletzt geändert von Sandy am 28.05.2019, 11:49, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Beitrag ergänzt
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Fulica1983 am 28.05.2019, 14:13

Hallo Sandy,

ich habe sehr viele Berichte der Haltungsbedingungen der A.Achatina gelesen, bevor ich sie mir abgeholt habe.
Dadurch habe ich u.a erfahren können, dass sie die größte, die am wärmsten gehaltene und die am spätesten geschlechtsreif werdende Achatschneckenart ist. Außerdem habe ich dadurch in Erfahrung bringen können, dass sie, wie die A. Immaculata, relativ lange Trockenruhe hält, Veränderungen nicht mag, für Anfänger nicht geeignet ist und es nass bis sumpfig mag.

Nirgendwo konnte ich in den Haltungsbedingunegn oder Erfahrungsberichten lesen, dass sie einer der unaktivten Schnecken sind...
Vielleicht ist diese Erkenntnis in Berichten hier im Forum oder woanders "versteckt", jedoch in keinerlei Artenbeschreibungen.

Verschicken würde ich A.Achatina ohnehin ungern oder nur bei 100% passenden Temperaturen, gerade weil sie so empfindlich sind. Und selbstverständlich teile ich dem nächsten Halter mit, wie (welche Temperatur zum Beispiel) die Tiere vorher gehalten wurden. Ich meine, das ist selbstverständlich.
Der Vorhalter meiner 3 Neuankömmlinge hat sie ebenfalls bei 27-28C gehalten und deren Elterntiere auch.

Wie schon geschrieben, warte ich nun erstmal 2-3 Wochen und beobachte ihr Verhalten. Wenn sie sich tatsächlich ab 22 Uhr nie blicken lassen, werde ich einen Nachbesitzer suchen.

Ich möchte nicht den Eindruck hinterlassen, dass ich respektlos mit den Tieren umgehe und sie tausche wie Gegenstände, doch wie schon geschrieben, möchte man als Schneckenhalter auch etwas von den Tieren haben (sie sehen) und nicht nur das Terrarium reinigen, darin Futter ablegen und die Technik am laufen halten.
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon amimichael am 29.05.2019, 06:51

Tiger Badespaß

Verkürze die Tage ( Temperatur ) mal auf 8-10 Stunden. Wichtig ist auch das es nachts Dunkel ist.
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Fulica1983 am 29.05.2019, 19:44

Hallo amimichael,

leider verstehe ich nicht was du meinst...

Ansonsten: Schöne Tigerchen hast du da.
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Re: Erfahrungen mit A.Achatina

Beitragvon Rasplutin am 29.05.2019, 20:13

Ich "übersetze" das mal, aber nur weil ich glaube es zu verstehen - nicht weil ich beurteilen könnte, ob es ein guter Vorschlag ist:
amimichael hat geschrieben:Verkürze die Tage ( Temperatur ) mal auf 8-10 Stunden. Wichtig ist auch das es nachts Dunkel ist.
Verkürze die Tageslänge an deiner Schaltuhr. Also Beleuchtung und Heizung nach 8-10 Stunden auf "Nachtmodus".

Dazu habe ich noch eine Ergänzung: Die meisten (alle?) Landschnecken können Farben ab Orange nicht sehen. Falls dein Terrarium nicht völlig dunkel dastehen soll, könntest du mit oranger Beleuchtung "Nacht" simulieren.

Und noch eine: meine "europäischen" Schnecken reagieren sehr deutlich auf die Tageslänge - für manche Schneckenarten (z. B. Helix pomatia) scheint die Tageslänge mindestens genau so wichtig wie die Temperatur zu sein.
Soweit ich weiss kommt A. achatina in tropischen Regionen vor, dort sind die Schwankungen der Tageslänge übers Jahr wesentlich geringer als hier in Nordeuropa.
Ich bin gespannt, wie Achatina-Experten das Problem der Tageslänge einschätzen.
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