Vergesellschaftung

[Skilltronic]

Hallo ihr lieben.
Wir sind (wieder) recht neu auf dem Gebiet...hatte jetzt 5jshre keine schnecken mehr und was ich lese da hat sich doch einiges getan/verändert ...
Nun die frage:
Wir hatten in 3 terraristikfachhandel nachgefragt,ob es andere Tiere gibt,die wir noch mit ins Terrarium mit den achatschnecken (vermutlich fulica...habe in einem anderen thread Fotos gepostet,da wir sie aus schlechter Haltung übernommen hsben) setzen können...uns wurde mehrfach der korallenfinger-laubfrosch empfohlen.
Heute waren wir auf der terraristika und dort sagte uns ein Aussteller,das das gar nicht geht...
So,was sagtdenn hier das geballte schwarmwissen dazu?

[die_clauz]

Hallo,

ich kann mir nicht erklären, warum man verschiedene Tiere aus komplett unterschiedlichen Lebensräumen zusammen packen will... Der Korallenfinger-Laubfrosch kommt aus Australien, der würde einer afrikanischen Schnecke wohl eher nicht in freier Wildbahn über den Weg laufen... Also wenn man schon Gemeinschaftsbecken haben "muss", dann doch wenigstens Tiere, die ohnehin sympatrisch vorkommen.
Also abgesehen davon, dass beim Korallenfinger-Laubfrosch ohnehin keine Gemeinschaftshaltung mit anderen Tieren empfohlen wird, sollte man vor einem solchen Versuch beide zusammenzusetzenden Tierarten eine ganze Weile getrennt voneinander halten, genau beobachten und dann ein wirklich großes Becken zur Verfügung stellen, in dem mit einem sehr geringen Besatz genügend Platz für beide Arten ist, um sich komplett aus dem Weg gehen zu können.
Im Fall der Achatschnecken bedeutet viel Platz auch viel Eiersuche.. Und das wiederum bedeutet einen großen Eingriff, viel Unruhe und Stress für die Frösche.
Es entsteht weder für die eine, noch für die andere Tierart irgendein Vorteil durch die Gemeinschaftshaltung.
Ich denke, damit dürfte alles erklärt sein

Viele liebe Grüße, Claudia

PS.: auf welcher Terraristika warst du denn im August? Die ist doch erst wieder in 5 Wochen...

[Nina 99]

Hallo Katinka,

ich halte seit Jahren sowohl Achatschnecken verschiedener Arten als auch Amphibien, darunter auch Korallenfinger Laubfrösche. Ich würde dir von einer Vergesellschaftung komplett abraten.
Es gibt sehr wohl Leute, die im Zoofachhandel arbeiten und Ahnung haben, jedoch trifft man sie sehr selten. Gerade wenn es um Terraristik geht, dann kann man sich selten über kompetente Beratung freuen.
Auf den Terraristikbörsen sieht es manchmal leider ähnlich aus, hier sehe ich erfahrungsgemäß aber bessere Chancen richtig beraten zu werden.

Aber bleiben wir mal bei deiner Frage.
Sowohl die Frösche als auch die Fulicas werden im Normalfall etwa zwischen 17 und 21 Uhr aktiv. Sie begegnen einander also definitiv.
Korallenfinger Laubfrösche brauchen ein Hochterrarium in entsprechender Größe, für ein Pärchen 80×50×100cm als Mindestmaß. Doch größere Terrarien schaden bei ihnen ganz sicher nicht.
Die Bepflanzung sollte standfest sein, aber auch unterschiedlich. Das Terrarium sollte also nicht umgegraben werden.
Die Frösche fressen Insekten, hauptsächlich Heimchen und Grillen. Hier schon einmal die Geräuschkulisse beachten, ein adultes männliches Heimchen unter dem Schrank raubt einem den Schlaf. Heimchen und Schnecken mögen sich nicht besonders. Letztens ist tatsächlich eines in ein Schneckenterrarium gekommen. Bemerkt hatte ich es beim Umgraben an Fraßspuren an einer stattlichen Archachatina marginata marginata. Dem Tier geht es wieder gut. Aber Heimchen und die deutlich kleineren Achatina fulica wären keine gute Kombination.
Auf eine Wärmelampe verzichten die Frösche äußerst ungern, an "Sonnenplätzen" oben im Terrarium ist es für die Schnecken viel zu heiß. Eine ernsthafte Gefahr für sie zu vertrocknen.
Auch ein Sturz aus 1m Höhe ist nicht ungefährlich. Harte Gegenstände sind kaum zu umgehen wegen der Frösche, die Badeschale sollte nämlich standfest sein.
Korallenfinger werden recht groß und springen sicher auch einmal auf die Schnecken. Das wird nicht dauernd sein, die kleineren Fulicas aber sicher stören.
Das Umgraben wäre wirklich ebenfalls ein Problem und bei Fulicas gräbt man besser 2 mal die Woche.
Fazit: beides tolle Arten, die meisten Exemplare haben kein Problem mit nicht zu häufigem Handling, also auf die Hand nehmen, aber man sollte sie nicht im selben Becken halten.
Und Claudia kann ich mich auch nur anschließen.