Achatina reticulata Haltung ?

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Achatina reticulata Haltung ?

Beitragvon dingsimon am 29.06.2008, 23:59

Hallo.
Meine Freundin & ich tragen uns mit dem Gedanken, 2 dieser tierchen zu halten. Ich habe die FAQ- Liste und sonst ein wenig quergelesen; mit der Haltung von Schnecken habe ich bislang keine Erfahrung, habe allerdings ein wenig mit Reptilien und daher auch Terrarienbau und -einrichtung.
A. reticulata gilt nicht als Anfängerart; bezieht sich die Haltungsschwierigkeit nur auf die klimatischen Anforderungen im Terrarium oder gibt es weitere Gründe, die die Haltung für Anfänger ungeeignet scheinen lassen?
Gibt es allgemein Besonderes gegenüber anderen Achatschnecken zu beachten?
Gibt es Züchter dieser Art & wieviel kostet so ein Tier ungefähr (möchte auf keinen Fall Wildfänge).
Desweiteren bin ich auf wiedersprüchliche Infos zum Thema Rückzug der Schnecke ins Häuschen gestoßen; in einer Quelle war die Rede von einem Trockenschlaf der Schnecke, bei der die die Öffnung des Häuschens wie bei Weinbergschnecken mit einem Kalkdeckel verschlossen wird, in einer anderen war die Rede davon, das ein Rückzug der Schnecke ins Häuschen Krankheit und baldigen Tod bedeutet. Beide Quellen bezogen sich auf Achatschnecken im allgemeinen; wie steht es mit A. reticulata? Braucht sie eine Trockenperiode oder ist sie ein Bewohner des immerfeuchten Regenwaldes?
Achja, und sind Silikonverklebungen der Wände OK oder raspeln sich die Kollegen da durch?
und wisst ihr von terrariengrün, von denen diese Art garantiert die "Finger" lässt, ohne dass sie giftig wäre?
:) jede menge Fragen (und bestimmt is dat meiste irgendwo beantwortet)
Hab jetzt halt auf die Schnelle keine Antworten drauf gefunden und hoff ihr seid so lieb. so long, wär nett von euch!
dingsimon
 

Re: Achatina reticulata Haltung ?

Beitragvon Thuja am 30.06.2008, 08:30

Hallo Simon!

Schön, dass du dich (ihr euch) vorher so gut über die Tiere informiert, bevor ihr sie anschafft! :-)

Dann will ich mal versuchen deine Fragen zu beantworten.

A. reticulata gilt nicht als Anfängerart, das ist richtig. Aber wenn man schon ein wenig Erfahrung in der Terraristik hat und sich gut über die Haltungsbedingungen informiert hat, sollte es auch einem Einsteiger möglich sein, diese Art erfolgreich zu halten. :-) Die Art ist nicht extrem heikel, braucht es aber eben wärmer und konstanteres Klima als z.B. A. fulica.

Gibt es allgemein Besonderes gegenüber anderen Achatschnecken zu beachten?

Was genau meinst du damit? Also beißen tun sich die Arten untereinander nicht. ;-) Aber bei manchen Arten ist nicht geklärt, ob sie sich untereinander verpaaren können oder nicht. Man sollte also die Arten nicht wild durchmischen, in einem Terra, zumal sie ja teilweise auch verschiedene Ansprüche haben.

Gibt es Züchter dieser Art & wieviel kostet so ein Tier ungefähr (möchte auf keinen Fall Wildfänge).

Richtige "Züchter" gibt es bei Achatschnecken eher nicht, aber hier im Forum in der Angebote-Rubrik werden immer mal wieder Retis angeboten. Wildfänge dieser Art sind (meine ich zumindest) ohne hin nicht (kaum) im Umlauf.

Zum Thema: "Rückzug ins Häuschen" und "Trockenruhe"

Du hast Recht, wenn sich eine Schnecke tief ins Häuschen zurückzieht und eventuell sogar noch "auf dem Rücken", also mit der Gehäuseöffnung nach oben, im Terra liegt, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass sie krank ist. (Einen Kalkdeckel bildet sie dann aber nicht.)

Manche Schnecken verschließen ihr Gehäuse von Zeit zu Zeit mit einem festen Kalkdeckel. Sie ist dabei aber nicht tief eingezogen, sondern der Deckel schließt eigentlich mit der Öfnnung vorne ab und teilweise kann man den Fuß der Schnecke direkt darunter erkennen. Diese Trockenruhe KANN (muss aber nicht) ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. In so einem Fall kontrolliere ich immer alle Werte (Temp, LF, Substrat etc.) und ob sich nur ein Tier "zudeckelt" oder alle. Falls es nur eine ist und die Werte stimmen, würde ich das Tier einfach in Ruhe lassen. Nach einer Weile wird es sich von alleine ausgraben und den Kalkdeckel abwerfen.

Zum Silikon:


In der Regel gehen sie da nicht bei. Ich hatte mal eine, die es angefressen hat, aber auch nur an einer Stelle - schmeckte wohl nicht. ;-) Und es geht ihr auch nach wie vor gut, also musst du dir eigentlich keine Sorgen machen.

Pflanzen für's Terrarium:

Da haben wir zum einen diesen Thread dazu, falls du den noch nicht gesehen hast.

Generell werden die meisten Pflanzen vernichtet. Und wenn sie geschmacklich aus dem Rahmen fallen, werden sie ausgegraben oder plattgewalzt. :roll: Ich bin mittlerweile zu kunstpflanzen übergegangen. Das sieht zwar nicht so natürlich aus, aber echte Pflanzen waren mit auf Dauer einfach zu teuer und lassen sich auch nicht so schön reinigen. Außerdem ist mit die Gefahr zu groß, dass sie so stark gedüngt sind, dass sich die Tiere daran vergiften. Beliebt sind die Blumentöpfchen und das Wurzelwerk auch zur Eiablage. Das sollte man immer gut kontrollieren, wenn man nicht allzu viel Nachwuchs haben möchte. ;-)

So, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen! :-)
LG Jenny
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Beitragvon dingsimon am 30.06.2008, 13:44

Ja, danke, das hilft schonmal sehr weiter :) .
Wegen der Trockenruhe wolltich nochmal nachhaken: Ist eine jährliche Trockenphase für das Wohlbefinden der Schnecke nötig, entspricht so eine Klimaphase überhaupt den Gegebenheiten ihres Lebensraums, oder ist das Verdeckeln des Häuschens eher ein Zeichen falschen Mikroklimas im Terrarium? (Ich frage nur, weil bei einigen Reptilien die jährlichen Ruhephasen zu simulieren für (zumindest dauerhaftes) Wohlbefinden sehr wichtig ist; keine Ahnung, ob Schnecken in der Beziehung Ansprüche stellen?!).
dingsimon
 

Beitragvon Icephoenix am 10.07.2008, 12:45

Hallo,

also soweit ich weis, SOLLTEN Achatschnecken eigentlich eine Trockenruhe halten, da dies dem natürlichen Lebensrythmus entspricht und daher auch nur gesund für den Körper sein kann.

Allerdings habe ich persönlich noch keine Schnecken überwintert, meine Immaculatas haben sich im Winter irgendwann selbst eingegraben und verdeckelt (trotz dessen dass die Temperatur nicht verändert wurde) und kamen nach ca 2 Monaten von selbst wieder aus dem Boden.

Andererseits deckeln sich schnecken aber auch bei großen Unwohlsein ein, wenn die klimatischen Vorraussetzungen nicht erfüllt sind.
Von allen Tieren ist der Mensch das einzige, das grausam ist!
ALS und nicht WIE und erst recht nicht ALSWIE!
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Beitragvon Tagträumer am 10.07.2008, 14:59

Hi!

Bei meinen Retis hält sich jetzt seit nem halben Jahr Dracaena toll. Die zwei Pflanzen wachsen sogar und dotzen mittlerweile oben unter den Deckel. :( Sie sind stabil und gehen nicht leicht kaputt, ich spühle sie beim Terraputzen sogar jedes mal ab und putze sie, ohne dass es ihnen was ausmacht. Die Schnecks können sich auch mal dranhängen, dann kippt sie im schlimmsten Fall um, aber wenn sie feste eingebuddelt ist, hält es. Anfressen tun sie sie auch nicht. Also meine zumindest. :mrgreen: Aber die waren zu Pflanzen bislang eh sehr freundlich.
Die Retis waren übrigens auch meine ersten, und das ohne jegliche Terrarienerfahrung, hat gut geklappt. :)

Die Sache mit der Trockenruhe interessiert mich auch, denn bislang konnte ich darauf auch noch keine eindeutige Antwort finden. Meine Retis hatten bislang keine, da empfohlen wird, sie erst mit adulten Schnecken durchzuführen. Mich würde auch der Zeitpunkt interessieren. Winter, Sommer? :)
Tagträumer
 

Beitragvon Auratum am 10.07.2008, 15:13

Ich wuerde die Trockenruhe im Winter machen.
Da ist das Futter eher teurer und es schont den Geldbeutel.
Ausserden isses leichter die Temperaturen konstant zu halten.

Ich fuehre allerdings nur bei meinen Schlangen und dann auch bei den Siebenschlaefern ne Winterruhe durch.

Bei den schnecken,ich weiss nicht...
ich wuerde es nicht machen,also persoenlich.
Mir ist das zu heikel.
Zumindest im Moment noch.
Auratum
 


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