Einen sonnigen guten Morgen euch allen,
Ende letzter Woche ist mir ein kleiner Nacktschneck zugelaufen. Er hatte eindeutig selbstmöderische
Absichten. Es war ein sonniger Tag. Beim Ausräumen der Einkäufe aus dem Auto war mir aus den
Augenwinkel eine ziemlich kurvige, kurze Schleimspur auf dem Hofpflaster aufgefallen. Sie kam vom
Mäuerchen neben der Haustür und endete...? Zirka einen halben Meter später im Nichts. Auf den
Steinen lag ein vertrockneter Schneck. Ich hab ihn natürlich aufgehoben und untersucht.
Er war
nicht mehr schleimig, sondern nur noch klebrig, wie ein Pritstift und ziemlich zusammengeschnurzelt.
Ich hab ihn mit reingenommen und eingesprüht. Keine Regung. Abends lag noch genauso da,
wie nachmittags, sah allerdings schon wieder etwas "voller" aus, wie ein vollgesaugter Schwamm.
Hab ihn dann auf ein Salatblatt gesetzt und siehe da, zwei Hörnchen wuchsen aus dem Schneck. Puh!
Er hat überlebt! Seitdem renne ich alle halbe Stunde zum Terrarium und schaue nach, was er macht.
Seit gestern hat er sich versteckt. Ich hoffe, er stirbt nicht doch noch heimlich fort!
Hinten am Schwänzchen scheint ein Stück nachgwachsen zu sein, die Spitze ist viel heller. Ob er
gefressen hat, weiß ich nicht. Auffällige Fraßspuren habe ich nicht endeckt.
Fazit: Gehäuseschnecken sind extrem robust, aber Nacktschnecken sind nahezu unkaputtbar!
Am nächsten Abend kam übrigens der Winter zurück: Minusgrade, geschlossene Schneedecke,
Glatteis, Schrittgeschwindigkeit auf den Straßen. Wollte sich der Schneck also grillen oder frosten?
Mein Freund sagt: Der wollte einfach zu dir!