Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Alles rund um unsere einheimischen und benachbarten Schneckenarten.

Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Fleckihund am 06.05.2014, 10:42

Hallo,

ich überlege mir nun, neben den Achatschnecken irgendwann noch die Weinbergschnecken zu holen - so als Abwechslung zu den Riesen :) Sie würden dann in meinem Aquarium (60x30x30) wohnen, der wieder leer sein wird - sobald meine 2 Riesen darin wieder ins große Terrarium ziehen.

Nun habe ich noch ein paar Fragen:

Ich habe erstmal geschaut, wo ich die Infos über diese Haltung herbekomme, mich so gut es geht informiert und so. Gibt es vielleicht noch andere Seiten bzw. kennt ihr ein paar gute?

Kann man unterschiedliche Weinbergschnecken-Arten in einem Becken halten oder sind die Haltungsbedingungen eher unterschiedlich?

Kann ich sie bei Zimmertemperatur (ca. 20-22°C) halten? Im Sommer kanns hier an heißen Tagen gerne 28°C werden, ist das ihnen dann zu warm? In meinem Terrarium mit den Achatschnecken wirds dann immer so ca. 23-25°C, das ist für die ohnehin kein Problem.
Ich möchte sie schon lieber in meinem Zimmer stehen haben, da meine Eltern bestimmt nicht begeistert sind, wenn die Schnecken dann in den Flur müssten oder ähnliches. (und Aqua herumtragen fände ich auch nicht super)

Soll man bei der Winterruhe wirklich vorsichtig mit Temperatur sein? Also keine große Veränderung so wie von 20°C auf 15°C oder geht das noch? Mir würde nur unser Abstellraum einfallen, wo's etwas kühler als im ganzen Haus ist und ich hätte jetzt so keine Idee, wie ich die Temperatur nicht zu schnell reduziere.. wie handhabt ihr das, wenn ihr eure Schnecken in den Winterschlaf schicken müsst? Meine würde ich vielleicht in den Faunabox tun, für Aqua ist jetzt vielleicht nicht viel Platz und da sie dann sich ja eigentlich nicht bewegen, müsste das irgendwie gehen...

LG
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Eguana am 06.05.2014, 15:21

Ich habe meine Bänderschnecken in eine Faunabox mit Holzspähnen und sie dann in unsere Gartenhäuschen getan. Alle 2-3 Tage nach ihnen gesehen und alles feucht gehalten. Sie haben von Oktober-Februar/März geschlummert.

Meine Weinberg habe ich seit einigen Wochen und sie lebt ganz normal mit meinen Bändern in einem Becken, ohne Wärmezufuhr. Jason vergräbt sich sehr, sehr gerne.
Eguana
 

Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Shina am 06.05.2014, 17:10

Schau mal, hier müssten sich einige deiner Fragen klären:
Allgemeine Haltung von Helix Pomatia:
http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=16&t=6804
Überwinterung:
http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=16&t=84#p280
An sich ist 15°C für die Überwinterung zu warm. Habt ihr vielleicht eine Ecke in eurem Kühlschrank frei?
Die heimischen Weinbergschnecken sind auf jeden Fall pflegeleichter und resistenter als Achatschnecken, auch Klimaschwankungen halten sie ohne Probleme aus. Höhere Temperaturen sind im Hochsommer auch nicht so schlimm, nur direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden (wie bei den Achatschnecken ja auch), da sich das Terrarium wie ein Treibhaus erwärmen kann.
Eine Vergesellschaftung mit anderen heimischen Arten (Bänderschnecken, Cornu Aspersum,...) ist ohne Probleme möglich.
Liebe Grüße, Shina
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Fleckihund am 06.05.2014, 20:12

Erstmal, vielen Dank für eure Antworten! :)

Shina hat geschrieben:An sich ist 15°C für die Überwinterung zu warm. Habt ihr vielleicht eine Ecke in eurem Kühlschrank frei?

Meine Frage bezog sich eigentlich darauf, ob man die Temperatur nach und nach oder gleich ganz reduzieren kann/sollte. Aber hab ja nun im Link gelesen, dass man sie dran gewöhnen sollte. 20°C in meinem Zimmer sind wahrscheinlich zu warm - ich denke, unser Abstellraum wäre zur Gewöhnung bestimmt eine Option.

Kühlschrank, da wären meine Eltern wahrscheinlich nicht begeistert. Tiefkühlfach? Ist vermutlich zu kalt, denke ich? Bin mir irgendwie unsicher, wo ich sie hinstellen könnte... eine geschlossene Garage oder so draußen haben wir nicht, nur einen Garten. Wobei, ich könnte sie ja auch in eine Regentonne tun, wo andere Sachen drin sind. (also natürlich kein Wasser..) Das wäre bestimmt angenehmer für meine Eltern.


Shina hat geschrieben:Die heimischen Weinbergschnecken sind auf jeden Fall pflegeleichter und resistenter als Achatschnecken, auch Klimaschwankungen halten sie ohne Probleme aus. Höhere Temperaturen sind im Hochsommer auch nicht so schlimm, nur direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden (wie bei den Achatschnecken ja auch), da sich das Terrarium wie ein Treibhaus erwärmen kann.
Eine Vergesellschaftung mit anderen heimischen Arten (Bänderschnecken, Cornu Aspersum,...) ist ohne Probleme möglich.

Das klingt gut - meine Fulicas empfinde ich schon fast als anspruchslos. Hier gibt jedenfalls keine direkte Sonneneinstrahlung, von daher ist das kein Problem.
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Fusselnase am 06.05.2014, 20:25

Hi,

ich würde es mir gut überlegen, ob ich die Schnecken tatsächlich draußen in einem Behältnis überwintern lasse. Es ist sehr schwer, unter solchen Bedingungen den gesamten Winter über ausreichend tiefe Temperaturen zu bieten. Jede Warmwetterperiode und/oder etwaige den Behälter treffende Sonnenstrahlen können dazu führen, dass die Schnecken glauben, dass der Winter vorbei sei.
Ich kenne nur Berichte, in denen die Schnecken viel zu früh wieder wach wurden. Ein schönes Beispiel dazu findest du hier: http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=16&t=20209
Andererseits konnte mir noch niemand glaubhaft versichern, dass eine Winterruhe wirklich von Nöten ist - laut Kilias ("Die Weinbergschnecke") kommen Weinbergschnecken ohne Probleme auch ohne Winterruhe aus.
Für mich gibt es drei praktibale Möglichkeiten: Aussetzen der Tiere im Herbst, damit diese in der freien Natur überwintern können, Überwintern unter kontrollierten Bedingungen in einem Kühlschrank und Weglassen der Winterruhe. Die Überwinterung in einem kleinen Behälter in nicht frostfreien Bereichen ist in meinen Augen zu riskant, weil die Schnecken zu oft zu früh erwachen und dann frostempfindlich sind.

Pomatia sind sehr friedlich, ich habe sie schon mit verschiedenen anderen einheimischen Arten zusammen gehalten, ohne dass es Probleme gab.

Langzeiterfahrung habe ich keine, da ich diese Tiere nur über ein paar Monate hinweg gehalten habe.
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Fleckihund am 08.05.2014, 14:03

Dass man Weinbergschnecken wohl kaum freilassen kann, dürfte jedenfalls bekannt sein ;)
Abgesehen davon würde ich meine Tiere nicht einfach so in die Freiheit entlassen, dazu habe ich mir die Tiere nicht geholt. Oder wie sähe das bei anderen Reptilien z.b. Schlangen aus?...

Ich denke, eine Lösung wird es geben.
Meine Frage wurde noch nicht wirklich beantwortet, wie siehts mit Tiefkühlfach aus? Wirds da eher einfrosten?
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Fusselnase am 08.05.2014, 16:48

Klar kann man die wieder aussetzen. Man kann eine Menge tun - solange sie bei dir heimisch sind. Alternativen gibt es natürlich. ;)
Aber zu deiner Frage, da dir "im Kühlschrank" nicht ausreichend zu sein scheint: du musst bei der Überwinterung trotz des reduzierten Stoffwechsels der Tiere für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr sorgen, wobei sie dabei trotzdem nicht austrocknen dürfen (Stichwort Gefrierbrand, der nichts anderes ist als eine gefriergetrocknete Stelle im Gefriergut). Wenn du meinst, dass du das schaffst, probier es aus. Wobei ich weder selbst schon Tiere im Gefrierfach überwintert habe, noch im Terrarianerbekanntenkreis welche kenne, die neben der Überwinterung in einem Kühlschrank auch Tiere über Winter frosten. Ich würde es nicht tun.
Die Überwinterung im Kühlschrank ist dagegen eine sichere Sache, sie funktioniert bei vielen Arten von Terrarientieren sehr gut.
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Mollyanna am 15.05.2014, 21:51

OMG... Überwinterung im Kühli.. :-D

Dann kann man nur hoffen, daß evtl. Besuch beim Blick rein nicht denkt, die wären tot, und sie im ungesehenen Moment ungefragt entsorgt... :roll: :mies:
LG "Mollyanna"
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Fusselnase am 16.05.2014, 13:44

Oder "schmackhaft" zubereitet :mrgreen:
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Mollyanna am 16.05.2014, 20:18

Die armen Schleimerchen...
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Re: Weinbergschnecken Haltung - Fragen..

Beitragvon Phoenix am 28.05.2014, 16:59

Überwinterung im Gefrierfach? Würde ich nicht riskieren. Zwar gibt es immer wieder Berichte, wonach auch nicht eingegrabene Helix pomatia extremen Frost überstehen, aber riskieren würde ich das nicht. Eine Überwinterung in einer (isolierten) Box im Garten oder im Kühlschrank (Gemüsefach) scheint mir praktikabler und risikoärmer. Im Kühlschrank hast du den großen Vorteil, daß die Temperatur immer gleich bleibt, also gut steuerbar ist. Die Temperatur muß langsam abgesenkt werden, die Schnecken müssen ihren Darm entleeren. Also am besten das Schneckarium im Herbst nach draußen stellen und warten, bis sich die Schnecken verdeckeln und vergraben, also von sich aus die Winterruhe beginnen. Dann die verdeckelten Schnecken in den Kühlschrank legen (natürlich mit Sauerstoffzufuhr). Sie sollten trocken gelagert werden, weil sie sonst eventuell wieder aufwachen, z.B. in wirklich trockenem Laub. Und man muß sie regelmäßig kontrollieren. Erwachte Schnecken würde ich normal im Zimmer pflegen und für diese Schnecke dann die Winterruhe ausfallen lassen.

Zu sonstigen Haltungsbedigungen:
Meine Helix pomatia sind nachtaktiv, aber auch morgens und abends gut unterwegs, und verschlafen den Tag in einem Versteck, meistens unter einem Ast versteckt. Sie mögen am liebsten Löwenzahnblätter, nehmen aber vieles an, auch gerne Haferflocken. Abwechslungsreiche Kost finde ich wichtig. Meine Schnecken sind schon jetzt mit 8 Monaten gessclechtsreif und paaren sich, legen auch Eier. Ich halte sie in der eher kühlen Küche und würde so 15-18 Grad als optimal ansehen. 20 Grad und mehr ist zu warm, bzw. schlafen die Schnecken dann eher inaktiv. Wichtig ist viel Kalk, meine haben eine Sepia und aufgekalkten Boden. Sie graben sich nur zur Eiablage ein, sonsten sind sie oberirdisch unterwegs oder stecken maximall die Häuschenmündung in die Erde, wenn sie so plötzlich vom Tag überrascht wurden, daß die Schneckenmaximalgeschwindigkeit nicht mehr ausgereicht hat, um das nächste Versteck anzusteuern. :wink: Ansonsten leben bei mir noch Regenwürmer im Becken, die sich sehr gut vermehren. Das Schneckarium ist mit Efeu und einem Farn bepflanzt, beides rühren die Schnecken nicht an. Sehr gerne fressen sie auch Flechten von Ästen.
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