Unterschiedliche Arten zusammen halten

Alles rund um unsere einheimischen und benachbarten Schneckenarten.

Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Bolt am 22.03.2018, 23:13

Hallo,

ich mache jetzt mal einen extra Thread auf um nicht weiter in dem Suche Thread zu schreiben.

Ich habe ja aktuell eine Horde an Bändernachwuchs, zwischenzeitlich ist ein 2. Gelege geschlüpft obwohl ich alle paar Tage die Erde durchwühlt habe, ich musste eine Pflanze dafür komplett auseinander nehmen (war eigentlich auf der Suche nach einer der Laubschnecken) und auch die waren bereits geschlüpft. Ein 3. Gelege habe ich heute zum Glück rechtzeitig gefunden und entsorgt. Das Töten von bereits geschlüpften Tieren kommt für mich absolut nicht in Frage, daher war meine Überlegung, einen anderen Bodengrund für das Terrarium zukünftig zu nehmen und die Eiablage hoffentlich so steuern zu können dass das Finden leichter wird, zumal die Schnecken scheinbar eh nicht gerne über Erde kriechen und sich nur zum Schlafen oder Eier ablegen mal in Erde einbuddeln.
Und dann habe ich hier noch vor kurzem gelesen, ich weiß leider nicht mehr in welchem Thread, wo der Rat gegeben wurde, eine artfremde Schnecke als Gesellschaft dazu zu nehmen, dann gäbe es eben nicht das Problem mit dem Nachwuchs.
Daher die Überlegung meinen Bolt (Bänderschnecke) mit Maccaroni (Nudelschnecke) zu behalten, hatte aber auch in dem Suche Thread angedeutet, dass ich nicht weiß wie artgerecht solch eine Haltung wäre, evtl ist das ja Vergleichbar mit Kaninchen/Meerschweinchen und die Tiere können tatsächlich nicht richtig miteinander kommunizieren und somit eben nicht artgerecht?
In meinem Terra leben aktuell 4 verschiedene Arten, die Bänderschnecken, kleine Laubschnecken, die gefleckte Weinbergschnecke und nun eben noch die Nudelschnecke, die sitzen unterschiedlich zusammen und ich konnte jetzt nicht feststellen dass sie nur ihre Art bevorzugen (außer natürlich zur Paarung)
Also denkt ihr, es wäre nicht gut die Beiden so einzeln zusammen zu halten und es würde ihnen was fehlen?
Bolt
 

Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Wassn am 23.03.2018, 05:13

Auf dass ich geteert und gefedert werde:
1. ich habe keinen wissenschaftlichen Beweis für meine jetzige Behauptung (ehe ich wieder eine Endlosdiskussion vom Zaun breche)
2. Ich denke, dass jede Schnecke mit ihrem Schleim Signale aussendet, die nur arteigene Tiere lesen können, da das Ziel von Schnecken in der Natur ist: paare und vermehre dich! (deswegen die Eierflut), warum sollten sie sonst kommunizieren. Leben lauter artfremde Schnecken zusammen, dann kommen diese Tiere nicht auf einen Nenner. Dann kannst du auch einen Regenwurm und einen Vogel mit ins Terrarium tun. Hätte den gleichen Effekt.
3. Hier gab es schon einmal hitzige Diskussionen, ob man Schnecken alleine halten sollte/ kann oder nicht. Ging auch um ungewollten Nachwuchs. Hat dann aber zu keinem Ergebnis geführt, da diese Diskussion ins Leere gelaufen ist.
4. Meine Behauptung von 2. beruht auf meine eigene Logik. Schnecken leben hauptsächlich nach ihrem "Instinkt". Sie suchen Futter und Geschlechtspartner. Ich kann mir vorstellen, dass wenn sie keine arteigenen Kumpels im Terrarium haben, sie diese immer und immer wieder suchen sollten. Welchen Grund sollten sie haben, mit artfremden Schnecken zu kommunizieren? Um sich Gedichte auszutauschen, mal ganz ehrlich?
5. Schneckenhaltung bedeutet, wie bei jedem anderen Haustier übrigens auch: Kontrolle des Nachwuchses. Man kann Schnecken nicht kastrieren. Also muss man es anders machen. Möchte man dies nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann sollte man sich ein anderes Haustier zulegen.
6. Thats all, i have to say.
Eine Schnecke wird immer einen Weg
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Billie am 23.03.2018, 08:57

Natürlich kommen artfremde Schnecken (z.B. Helix, Cornu, Bänder) durchaus miteinander klar - sie fressen und ruhen Seite an Seite und schnecken friedlich nebeneinander her.
So weit, so gut. Allerdings entspricht es in meinen Augen nicht dem Gedanken einer artgerechten Haltung, wenn man einem solch geselligen Lebewesen einen Paarungspartner verwehrt. Das kann nicht der richtige Ansatz sein, um das Problem der Geburtenkontrolle zu lösen. Ich kann voll und ganz nachvollziehen, wenn man ein Problem damit hat, Lebewesen - in dem Fall den überschüssigen Schneckennachwuchs - zu frosten. Doch dann sollte man für sich hinterfragen, ob Schnecken das richtige Haustier sind.
Im Übrigen kann man sich in Sachen Geburtenkontrolle zumindest etwas natürliche Unterstützung ins Terrarium holen. Glanzschnecken beispielsweise leben räuberisch und fressen sowohl Gelege anderer Schnecken als auch frisch geschlüpften Nachwuchs. Ansonsten kommen sie sich mit anderen Schnecken nicht in die Quere. Mit Nacktschnecken soll es sich wohl ähnlich verhalten, doch dazu kann ich weiter nichts sagen, da ich mich mit Nacktschnecken nicht auskenne und im Unterschied zu Glanzschnecken auch noch keine gehalten habe.
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Bolt am 23.03.2018, 15:39

Also denkt ihr, das "Sozialverhalten" der Schnecken ist lediglich die Fortpflanzung, und ansonsten kommunizieren die Schnecken nicht groß?
Dann fände ich persönlich es nicht so tragisch den Tieren den Fortpflanzungspartner zu entziehen, denn das macht man bei jedem anderen Haustier durch Kastration ebenso.
Auch da gibt es ja viele Menschen die der Meinung sind, Kastration und Unterbindung der Fortpflanzung ist nicht artgerecht, was durchaus auch stimmt, aber wenn man Haustiere halten will ohne ständig Nachwuchs zu haben, bleibt einem meist nur die Kastration.
Ist bei Schnecken natürlich nicht möglich, aber ich frage mich dann, warum Schnecken dieses Recht der Fortpflanzung unbedingt brauchen, wenn wir es anderen Tieren ganz selbstverständlich nehmen?
Ich schätze dass man bei Schnecken über die Kommunikation noch nicht allzu viel weiß und schwer einzuschätzen ist ob sie anderweitig kommunizieren?
Ich hatte zb bei der Nudelschnecke das Gefühl dass sie recht "glücklich" wirkte als sie auf die Bänderschnecken getroffen ist, wenn sie sich am Futterteller treffen gibt es so leichte Kontaktaufnahmen dass sie sich mal mit den Fühlern abtasten oder auch mal drüber kriechen, aber ansonsten hängen sie beim Schlafen zb oft ganz unterschiedlich zusammen. Mir ist nur aufgefallen dass die Laubschnecken sich noch nie zusammen gelegt haben, die liegen immer "weit" verstreut voneinander.

Hat das schon jemand probiert mit räuberischen Schnecken im gleichen Terrarium? Ich schätze dass man da dann aber auch einige halten müsste damit die mit so regelmäßigen Gelegen zurecht kommen würden? Und die wiederum legen ja sicher auch fröhlich Eier?^^ Und ich hätte glaube ich Bedenken wegen dem alten Bolt, er ist halt wirklich langsamer als die anderen Schnecken und groß flüchten könnte er dann sicher nicht wenn er angefressen wird.

Ein Gelege zu entsorgen ist echt kein Problem, aber geschlüpfte Schnecken auf keinen Fall, und ich wüsste jetzt auch niemanden hier bei mir der Futterschnecken braucht so dass das Notfalls noch irgendwie ein sinnvoller Tod wäre, daher die Überlegungen. Vielleicht lässt sich das Problem ja tatsächlich mit dem Bodengrund lösen, so dass man die Eiablage wirklich in einen kleinen Bereich mit Erde lenken würde. Das werde ich demnächst im kleinen Terrarium testen.
Bolt
 

Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Billie am 23.03.2018, 17:09

Glanzschnecken habe ich schon im Terrarium gehalten. Eier gelegt haben sie dort noch nie. Ich muss allerdings dazu sagen, dass Glanzschnecken nicht lange leben. Wohl maximal ein Jahr. Allerdings ist unser Garten voll davon. Von daher sind Nacktschnecken bei uns im Garten auch die absolute Ausnahme.
Ob und inwiefern Schnecken miteinander kommunizieren, weiß ich nicht. Jedenfalls ist der Paarungsakt der intensivste Sozialkontakt, den ich bisher bei Schnecken habe beobachten können. Bei Helix pomatia beispielsweise zieht dieser sich mitunter über einen ganzen Tag lang hin.
Ich finde zudem nicht, dass man eine Kastration höher entwickelter Säugetiere und das Vorenthalten eines Partners bei niedriger entwickelten Tieren miteinander vergleichen kann. Schnecken behalten ihren Fortpflanzungstrieb, auch wenn man ihnen einen Partner verwehrt. Zur Not kommt es auch zu Paarungsversuchen unterschiedlicher Arten. Das Tier dauerhaft einem nicht zu befriedigendem Fortpflanzungstrieb auszusetzen, finde ich jedenfalls nicht artgerecht.
Bei kastrierten höher entwickelten Tieren ist dagegen entweder gar kein Geschlechtstrieb mehr vorhanden, oder sie paaren sich, ohne sich dabei fortpflanzen zu können. Außerdem haben höher entwickelte Tiere ein entsprechend höher entwickeltes Sozialverhalten: Der Hund interagiert mit "seinem" Menschen, Pferde pflegen, ob kastriert oder nicht, ein ausgiebiges und enges Sozialverhalten, und wer Kaninchen mal ausgiebig miteinander hat kuscheln sehen, dem muss man nicht mehr erklären, wie ausgeprägt das Bedürfnis dieser Tiere nach engem körperlichen Kontakt mit Artgenossen ist, unabhängig davon, ob sie nun kastriert sind oder nicht.
Von daher hinkt der Vergleich von Schnecken mit höher entwickelten (kastrierten) Haustieren meiner Meinung nach. Das ist wie mit den Äpfeln und den Birnen...
Billie
 
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Bolt am 23.03.2018, 17:59

Und du hast die Glanzschnecken mit Bänderschnecken zusammen gehalten? Und die haben dafür gesorgt dass es zu keiner Nachwuchs Invasion kam? Oder hast du selbst fast jedes Gelege gefunden und entsorgt? Und an die großen Schnecken sind sie nicht ran gegangen? Würden sich die Arten in der Natur nicht versuchen aus dem Weg zu gehen? Im Terrarium wäre dazu dann natürlich keine Möglichkeit..

Ja klar, höher entwickelte Tiere mit ausgeprägtem Sozialverhalten brauchen eben unabhängig vom Fortpflanzungstrieb einen Partner, eben weil sie sozialer sind, deshalb die Frage, wie groß das Sozialverhalten von Schnecken ist, unabhängig von der Fortpflanzung. Dass das der Höhepunkt einer Schnecke im Leben ist, ist klar, Bolt hat sich zb mind einmal nun fortgepflanzt, in der Natur zuvor sicher auch schon? Wäre damit sein Ziel nicht eigentlich erfüllt? Ich habe gelesen dass sich Schnecken auch nur ein paar mal fortpflanzen und dann oft auch sterben weil die Arbeit getan ist, von daher hatte ich eigentlich schon die Befürchtung dass Bolt vielleicht bald stirbt, weil er sich im Dez eben gepaart hatte und er ja schon recht alt wirkt.
Die Nudelschnecke ist natürlich noch jung und hatte dazu noch keine Gelegenheit. Sind Nudelschnecken genauso vermehrungsfreudig wie die Bänderschnecken?
Bolt
 

Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon jackyberlin am 23.03.2018, 18:07

Das ist ein Thema, wo sicher die Einstellungen sehr auseinander gehen. Dazu muss jeder in sich gehen und schauen, was man mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
Ich persönlich sehe es ähnlich wie Wassn und Billi.
Wenn wir Schnecken im Terrarium halten ist es schon auf der einen Seite sehr egoistisch von uns Menschen, diese Tiere aus ihrem Lebensraum zu entführen, nur weil wir diese gern beobachten möchten. Selbst wenn wir Nachzuchten kaufen, unterstützen wir dieses ja schon irgendwie. Da es diese Nachzuchten ja nur aus diesem Grund gibt.
Ich zähle mich natürlich auch zu diesen Menschen, daher versuche ich es den Schnecken im Terra so angenehm wie möglich zu machen und gebe alles ihren Grundbedürfnissen
(Parameter, wie Luftfeuchte, Temperatur, Bodengrund ; Futter; Fortpflanzung).
Dazu gehört auch, dass ich sie mit Partnern halte, damit sie sich mit gleichartigen Partnern austauschen können. Ich finde die Kommunikation zur Fortpflanzung als ein sehr wichtiges Grundbedürfnis, nicht nur lediglich nebenbei. Zu einem großen Maße ist die Fortpflanzung ein Grund der Kommunikation, die sie über den Schleim der gleichartigen Art vollziehen. Und Fortpflanzung ist neben Futter DER LEBENSINHALT der Schnecken.
Die meisten Schneckenarten leben in einem Terrain mit bestimmter Temperatur, Luftfeuchte, einem bestimmten Boden und unter Artgenossen.
Daher versuche ich alles, dieses zu ermöglichen.
Ja klar gibt es bei anderen Tierarten (Hunde, Katzen, Pferde) die Sache mit der Kastastron, aber ich finde das kann man nicht 1:1 mit den Schnecken vergleichen.
Wenn ich es jetzt mal von den Pferden ausgehe... (ich habe nen kastrierten Hengst= Wallach).
Der Mensch hat den Lebensraum der Pferde so in Beschlag genommen (und damit zerstört), dass es Pferde eigentlich nicht mehr geben würde, wenn wir sie nicht als Haus/ Nutztiere halten würden.
Pferde brauchen ganz viel Platz.. und Hengste kämpfen bis der stärkere übrig bleibt (bis zum Tod). Der Unterlegende würde, wenn es genug Platz auf unserer Erde geben würde, sich ein anderes Terrain suchen... gibt es leider nicht nicht mehr!
Es gibt Menschen, die Hengste halten (allein.. ohne Kontakt zu anderen Pferden, und manche lassen diese nur mit ner Stute zusammen, wenn sie ein geplantes Fohlen haben möchten). Dabei sind Pferde Herdentiere. Daher habe ich mich für einen Wallach entschieden (kastriert), so kann er in einer Herde (mit ca 25 anderen Pferden) leben, ist immer mit anderen Pferden zusammen, hat ne gute Lebensqualität, spielt, kommuniziert, hat seinen sicheren Platz in der Herde und fühlt sich wohl. Durch die Kastration ist die Aggression und das Kampfverhalten (bis Tod eines anderen) ausgeschaltet. Er kommuniziert und kämpft aber auch trotzdem mit seinen Artgenossen, um seinen Platz in der Herde zu finden (allerdings ohne diese Aggression überleben zu müssen).
Die Kastration ist erfolgt, um dem Tier ein annährend artgerechtes Leben zu geben, mit Kommunikation zu Artgenossen, ohne das es in Gefahr gerät.
Wenn man Schnecken hält, dann kann man ihnen diese Kommunikation geben..., es würde keine sterben, wenn sie sich paaren, da gibt es nicht diese Aggression, keine Schnecke kommt in Gefahr, wenn sie sich paart.
Da steht uns nur unsere Bequemlichkeit oder Einstellung im Weg, nach Eiern zu suchen.. und, wenn wir das verpasst haben, dafür zu sorgen, dass nur so viele Schneckenbabys überleben, wie wir ihnen einen Lebensraum im Terra geben können.
Dann kommen wir im Konflikt mit uns selbst... wir müssen dafür sorgen, dass nicht alle überleben (wie in der Natur auch). Dort würden Kälteeinbrüche (frosten) dafür sorgen, oder andere Lebewesen, die einige Schneckenbabys futtern.
Die Haltung nach unserer Bequemlichkeit oder nach der Einstellung, dass wir uns als "Gutmenschen" fühlen zu organisieren, würde ich daher echt nicht favorisieren.
Daher..., auch wenn es hart klingt und ich jetzt gelüncht werde.., wer es nicht aushalten kann.. Eier und Babyschnecken zu frosten, der sollte echt überlegen, ob Schnecken das richtige Haustier sind. ;)
Und einen lieben Gruß von Jacky!
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Emmy11 am 23.03.2018, 19:59

Das Schnecken nach der Paarung sterben durfte ich auch schon beobachten leider, allerdings finde ich trotzdem, dass man ihnen die Möglichkeit zur Paarung geben muss. Dafür sind Schnecken einfach zu Paarungsfreudig:)
Also meine Schnecken zeigen ein sehr ausgiebieges Sozialverhalten auch abseits der Paarung, sehr faszinierend.
Wenn Schneckenarten die gleichen Parameter brauchen, finde ich es durchaus vertretbar verschiedene Arten in einem Becken zu halten. Allerdings würde ich dann z.b niemals nur eine Bänderschnecke mit z.b. einer Helix Pomatia halten sondern von jeder Art mehrere Tiere.
Also Babys frosten würde ich auch nicht, aber ich würde nicht sagen, dass ich deshalb ungeeignet als Schneckenhalteein bin. Es gibt für alles auch tierfreundliche Lösungen
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Bolt am 23.03.2018, 20:20

Was hat es mit Gutmensch zu tun wenn man dagegen ist dass gesunde, junge Tiere, allein wegen der Haustierhaltung, absichtlich, grundlos getötet werden? Wer macht es sich da dann wirklich bequem? In meinen Augen diejenigen die unbedingt diese Tiere halten wollen, und bei Ups Gelegen sich dann bequem aus der Verantwortung ziehen, kann man ja schließlich frosten.
Wie gesagt, Eier entsorgen, oder von mir aus auch Jungtiere als Futtertiere abgeben ok, aber einfach nur Frosten weil es zuviele sind, hat für mich nichts mit tierlieber Haltung zu tun.Ich ziehe mich diesmal natürlich auch bequem aus der Verantwortung weil ich die jetzigen Babys ganz einfach in die Natur zurück setze, aber so würde ich das eben nicht dauerhaft machen wollen, daher die unterschiedlichen Überlegungen wegen Bodengrund austauschen oder das Halten von 2 artfremden Schnecken.
Die Wahrscheinlichkeit dass ich Bolt behalte liegt bei 99% weil ich einfach das Gefühl habe, er würde draußen sehr schnell sterben und dass er es nicht so schlecht findet dass er bequem seine Gurkenscheiben gereicht bekommt, ist natürlich nur meine Interpretation. Bei den restlichen sehr aktiven Schnecken, sehe ich keinen Grund sie in Gefangenschaft weiter zu halten.
Die Nudelschnecke ist nun eben auch da, die könnte ihm Gesellschaft leisten, oder ich vermittel sie weiter zu anderen Nudelschnecken und Bolt bleibt ganz alleine, bzw könnte ich natürlich auch ein paar seiner Nachkommen zusätzlich behalten, dann klappt das entweder mit dem Bodengrund und Eier finden oder eben nicht. Es geht hier nicht um Bequemlichkeit dass ich keinen Bock habe das Terrarium abzusuchen. Ich habe das Terra seit Dez regelmäßig abgesucht weil ich die Paarung mitbekommen hatte und besonders nach dem ersten Gelege hatte ich die Erde alle paar Tage durchwühlt und trotzdem habe ich ein 2. Gelege übersehen. Ebenso habe ich das hier schon von sehr erfahrenen Schneckenhaltern gelesen, dass sowas immer wieder mal passiert, trotz Durchsuchung.

Die Tendenz geht wohl dazu dass es schon artgleiche Partner braucht, würde ich eigentlich auch eher meinen, dachte aber es wäre evtl ok wenn eine Schnecke schon mehrmals zur Paarung kam und somit das Lebensziel ja erfüllt wurde. Dann werde ich demnächst meinen Testlauf mit dem Bodengrund machen, wie ich es dann auch im großen Terrarium vor hätte, ein paar Wochen sind die Schnecken ja noch hier.

Dennoch wäre es interessant ob es nicht doch schon mehr Erkenntnisse über das Sozialverhalten von Schnecken gibt? Erst vor kurzem kam raus, dass manche Ameisenarten weit komplexer handeln als vermutet, dann ist da vielleicht bei Schnecken auch noch einiges nicht erforscht?
Bolt
 

Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Emmy11 am 23.03.2018, 20:30

Natürlich sollte man nach Eiern suchen, aber niemand ist perfekt und ich finde es ganz normal , dass man mal was über sieht.
Ich finde es gut so wie du das mit den Babys machst, Lisa, es ist ja auch nur eine Ausnahmesituation.
Bitte lass Bolt nicht alleine , er braucht Gesellschaft.
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Bolt am 23.03.2018, 20:34

Emmy11 hat geschrieben:Also Babys frosten würde ich auch nicht, aber ich würde nicht sagen, dass ich deshalb ungeeignet als Schneckenhalteein bin. Es gibt für alles auch tierfreundliche Lösungen


Wie würdest du das lösen wenn dir ein Gelege entgeht und du mit 50 Kleinen überrascht wirst? Versuchen zu vermitteln? Wobei man so viele sicher niemals nur als Liebhabertiere vermittelt bekommt?

Ich habe gerade auch schon überlegt, welche Tiere sich sonst noch so von Babyschnecken ernähren würden, und dachte dabei dann wieder an die Vögel draußen, die würden Babyschnecken sicher fressen, da wäre dann nur wieder das Problem dass es irgendwann die xte Generation Terrarienschnecken wären, und was wenn davon dann ein paar draußen doch überleben?

Ich hatte früher ein Aquarium mit Guppys und auch eine Wasserschildkröte, da hat sich das mit dem Nachwuchs von selbst geregelt, obwohl die Guppys am laufendem Band Babys bekamen. Aber aktuell habe ich hier nur Hund, Katz und Kaninchen, und die mögen glaub ich nicht unbedingt Schnecken fressen^^


Nein, Bolt soll nicht alleine bleiben, ich dachte ja die Nudelschnecke wäre vielleicht ein ausreichender "Kommunikationspartner" aber dem scheint wohl nicht so zu sein. Ich fürchte auch ein bisschen dass wenn die Babys größer werden und hübsche Farben bekommen, ich viele gar nicht raus lassen will^^ Und auch Maccaroni ist mir eigentlich schon ans Herz gewachsen, aber die bräuchte dann ja auch noch Ihresgleichen^^
Bolt
 

Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Emmy11 am 23.03.2018, 20:39

Ich finde die Lösung des Freilassens, das soll ja keine
ständige Lösung sein, damit meine ich du lässt ja jetzt nicht ständig Babys frei, sondern einmalig, in Ordnung.
Dass man nicht 50 Stück vermitteln kann, ist ja klar...
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Bolt am 23.03.2018, 20:42

Ja eben, daher ja die Überlegung was ich bei zukünftigen Nachwuchs machen würde. Daher auch die Frage wie du das "tierlieb" lösen würdest wenn bei dir welche im Terrarium schlüpfen würden? Auch als Futtertiere anbieten? Oder das Wohnzimmer mit x Terrarien pflastern? :D
Bolt
 

Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Wassn am 23.03.2018, 21:23

Hmm wenn man gründlich und gewissenhaft regelmäßig nach Eiern sucht, dann muss man auch nicht mit einer Nachwuchsflut rechnen.
Und gerade wenn man weiss, dass dann eine vermehrungsfreudige Art beherbergt, sollte man umso gründlicher sein. Ansonsten ist es eben die falsche Art.
Bei mir wohnen neben den Ovums auch Cornus. Und ich habe bei beiden keine Lust auf Massennachwuchs. Also beuge ich dem vor, indem ich regelmäßig die Becken kontrolliere.
Und ich muss sagen, das klappt gut.
Würde ich diesen Job nicht machen wollen, dann müsste ich mir ein anderes Haustier suchen.
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Re: Unterschiedliche Arten zusammen halten

Beitragvon Billie am 23.03.2018, 21:28

Die Glanzschnecken habe ich mit Bändern und Helix pomatia zusammengehalten. Allerdings bin ich mit meinen "Beobachtungsstudien" nicht weit gekommen. Falls die Bänder Eier gelegt haben, habe ich sie nie zu Gesicht bekommen. Ihre jeweiligen Partner sind dann sehr schnell verstorben. Nun warte ich sehnsüchtig auf den Frühling, der dann hoffentlich (per Expressversand) neue Partnertiere mit sich bringt. Die Helix pomatia haben sich nach den ersten zwei Gelegen im Sommer zwar weiterhin etwa alle zwei Wochen gepaart - und ich wage bei der Gelegenheit mal zu behaupten, dass Schnecken sich außerordentlich gerne und mit Hingabe paaren 8D -, aber keine Eier mehr gelegt. Von daher kann ich nicht sagen, wie gut die Geburtenkontrolle mit räuberischen Schnecken letztlich wirklich funktioniert. Ich bleibe aber dran, und werde das "Schicksal" der Gelege dieses Jahr im neuen Freigehege im Blick beobachten. Hier findest du übrigens Informationen zu räuberischen Arten, darunter auch heimische: http://www.weichtiere.at/Schnecken/inde ... ung2.html; http://www.weichtiere.at/Schnecken/inde ... rung2.html.

@Jacky: Ich bin da ganz bei dir. (Ich habe nämlich auch einen Wallach - selbst gezogen - und mich ganz bewusst für die (frühe) Kastration entschieden.)
Billie
 
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