Probleme mit Inzucht?

Hier dreht sich alles um den Nachwuchs.

Probleme mit Inzucht?

Beitragvon Happa am 18.02.2007, 20:59

ich möchte gerne wissen wie das mit der Inzucht aussieht!

wenn man Schnecken aus einem Gelege bekommen hat und die lässt man auch für die weitere Zucht zu, gibt es dann schon bedenkliche Inzuchts probleme?
Happa
 

Beitragvon Marcello am 18.02.2007, 21:36

Ich denke man sollte immer nur blutsfremde Tiere verpaaren, vor allem da ja die meisten Achatschnecken auf eben diese Inzucht Art und Weise entstanden sind. Und wenn man ernsthaft züchten will sollte man diese Frage doch ohnehin mit NEIN beantworten, nur weil es Schnecken sind gelten doch die gleichen genetischen Regeln für sie wie für alle anderen Tiere auch, oder liege ich da falsch?
Marcello
 

Re: Nachwuchs mit Geschwister

Beitragvon Thuja am 19.02.2007, 08:26

Happa hat geschrieben:ich möchte gerne wissen wie das mit der Inzucht aussieht!

wenn man Schnecken aus einem Gelege bekommen hat und die lässt man auch für die weitere Zucht zu, gibt es dann schon bedenkliche Inzuchts probleme?


Na, ich glaube es gibt nicht gleich "bedenkliche Probleme", wie deformierte oder missgebildete Schnecken, aber man sollte es trotzdem lassen. Inzucht soll ja nicht umsonst vermieden werden. Mit der Zeit wird man es den Tieren anmerken, dass sie eine schwache Blutlinie haben. Sie sterben früh, oder vegetieren vor sich hin, können ihr Häuschchen nicht richtig aufbauen...

Wenn du also züchten möchtest, dann such dir doch lieber zwei Tiere aus unterschiedlichen Gelegen. :)
LG Jenny
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Beitragvon Gabi am 21.02.2007, 18:20

Meiner Ansicht nach, ist es uns gar nicht möglich blutsfremde Tiere zu finden oder zu verpaaren. Die meisten unserer Schnecken stammen von durchschnittlich 2 bis 6 ehemals eingeführten Tieren ab (reticulata, fulica, degneri, immaculata sind zum Beispiel Arten, die in den letzten Jahren nicht mehr als Wildfänge nach Europa gekommen sind - einzig fulica ist mittlerweile wieder eine Ausnahme, da gezielt wieder nach Wildfängen gesucht wurde und mittlerweile auch eingeführt wurde).
Man muß auch bedenken, daß unsere Haustiere Wirbellose sind und mittlerweile bin ich zur Ansicht gekommen (meine eigene, NICHT wissenschaftlich bestätigte Meinung aufgrund diverser Leserei :wink: ) daß Inzucht überhaupt kein wirkliches Problem ist.

Probleme mit Gelegen stammen meiner Meinung nach eher daher, daß es genauso wie bei allen anderen Tieren halt mal Defekte geben kann. Da unsere Schnecken ja oft hunderte Eier legen und somit hunderte Jungtiere schlüpfen ist halt auch der Prozentsatz von missgebildeten/auf dauer nicht lebensfähigen Tieren höher (siehe z.B. Fulica).

Einzig konnte ich feststellen, daß langjährig gezüchtete Schnecken immer kürzere Häuschen produzieren, sprich die Tiere immer kleiner werden (siehe z. B. fulica in ihren diversen Varianten).

Ich geb hier wieder mal das Beispiel vom Palmenhaus in Wien. Dort wurden über Jahrzehnte Schnecken gezüchtet und bei den Reticulatas gab es in 20 Jahren keine Verkleinerung, ebenso nicht bei den früher als A. stuhlmanni bezeichneten immaculatas dort. Nur die degneri haben im Laufe der Zeit ein "gestauchtes" Häuschen entwickelt. Da ich derzeit grad Nachwuchs von diesen "gestauchten" Tieren hier aufwachsen lasse, bin ich mal neugierig, wie groß diese Nachwuchsdegneri hier werden. Möglich wäre auch, daß diese Degneri deshalb so klein geblieben sind, da im Palmenhaus im Winter nur Temperaturen von 18 Grad herrschen und das könnte für die Degneri zu wenig gewesen sein. Bisher konnte ich bei meinen Jungtieren keinen abnormalen Wuchs bemerken. Sie haben schön glatte Häuschen und auch die Windungen sind weiter auseinander, als bei den Elterntieren. Dieser kleinere Wuchs der Elterntiere war aber für die Schnecken selber nie ein Problem und die Tiere sind durchwegs alt geworden und haben sich jährlich erfolgreich weitervermehrt. Deswegen denke ich eher, daß es die Temperatur war.

Wie gesagt, daß sind nur meine ganz eigenen Ansichten, beweisen kann ich das natürlich aber alles nicht.
LG, Gabi
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Beitragvon Thuja am 21.02.2007, 18:32

Gabi hat geschrieben:Meiner Ansicht nach, ist es uns gar nicht möglich blutsfremde Tiere zu finden oder zu verpaaren. Die meisten unserer Schnecken stammen von durchschnittlich 2 bis 6 ehemals eingeführten Tieren ab


Da hast du sicher recht, Gabi. Zu 100% sind die Tiere nicht blutsfremd, aber die Population wächst ja und immer neue Generationen schlüpfen. Da nimmt die Verwandschaft von Mal zu Mal ab. Weißt du, wie ich das meine? Kann das grad nicht so gut erklären.

Ich seh das auch nicht soo.. eng mit der Inzucht. Ich finde aber schon, dass man darauf achten sollte, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Wie das bei den Afrikanern ist, weiß ich nicht, aber bei meinen ganzen Weinis macht sich das schon bemerkbar. In erster Linie in der Gelegegröße und auch in der Schlupfrate. Je öfter man Geschwister miteinander verpaart, desto weniger Eier legen die Tiere und desto weniger schlüpfen auch (im Verhältnis zu den ohnehin schon kleinen Gelegen). Mutationen hatte ich selbst noch keine, aber man merkt den Tieren die Inzucht teilweise an.

Das mit den kleineren Häuschen der Fulis, finde ich wirklich interessant. Hat es denn definitiv an der Inzucht gelegen, oder kann es sein, dass sich die Tiere nur über die Generationen hinweg irgendwie an ihren "neuen Lebensraum" Terrarium angepasst haben? *neugierig bin*
LG Jenny
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Beitragvon Marcello am 21.02.2007, 19:31

Gut sowas mal zu hören. :)

Ich denke vor dem Hintergrund sollte ich dann meine Meinung/Aussage mal dahin gehend ändern, dass ich, wie Thuja schon sagte, auch der Meinung bin wenn man die Möglichkeit hat und mit der Absicht gezielt zu züchten halt möglichst "unterschiedliche Blutslinien" kreuzen sollte.

Ich hatte/habe einige Rodatzii die über mehrere Generationen hinweg mit ihren Geschwistern verpaart wurden und das Ergebnis waren durchweg Zwerge mit erbärmlichen Häuschen. Allerdings ist das bestimmt bei den Rodatzii auch noch etwas schwieriger, wegen des Teilalbinismus.
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Beitragvon Squirrel am 31.07.2007, 13:04

*ichhabdiesucheverwendet* :D Daher schieb ich den Thread jetzt in die Höhe :)

Also - ich möchte mir ja gerne zwei Schnecken nehmen... Ich denke, dass es zwei Geschwister vom gleichem Gelege werden, da das doch am einfachsten ist, oder? (Für Ratschläge bin ich wie immer dankbar und offen)

Gehen wir davon aus, ich hab jetzt die beiden und ich übersehe was vom Gelege? Was soll ich dann tun? Dann ist es Inzucht und eigentlich nicht erwünscht, was ich auch verstehen kann... Aber dann noch einfrieren? Ohje...
Squirrel
 

Beitragvon Thuja am 31.07.2007, 18:17

Squirrel hat geschrieben:*ichhabdiesucheverwendet* :D

Dafür erstmal :arrow: Daumen hoch! :D Schön, dass die Suche doch noch genutzt wird. Dazu ist sie ja da, gelle? :-)

Zu deiner Frage:
Vom Inzucht-Faktor zu allererst mal abgesehen: Du möchtest ja Fulicas halten, richtig? Dann würde ich dir generell dazu raten, die Eier bzw. übersehene Schlüpflinge einzufrieren. Fulis gibt es wie Sand am Meer und du wirst kaum Abnehmer finden. Es hat auch nichts mit Tierliebe zu tun, ein übersehenes Gelege auf Ach und Krach irgendwie großzuziehen. Damit macht man sich und den Tieren unnötigen Stress. Behalte nur die Eier/Tiere, die du sicher vermitteln kannst. Rechne aber auch damit, dass Leute sich Schnecks reservieren und du dann "drauf sitzen bleibst". Im Ernstfall musst du also Platz genug haben, die Tiere dann auch erstmal zu behalten.

Generell zur Inzucht:
Wenn man ernsthaft züchten möchte, bin ich dafür sich möglichst blutsfremde Tiere zu suchen. Auch wenn das manchmal recht schwer ist, da ja alle unsere Schnecken irgendwie von wenigen Exemplaren abstammen. Bisher gibt es zwar noch keine genauen Kenntnisse über die Auswirkung von Inzucht über mehrere Generationen, aber man muss es ja auch nicht provozieren. Viele (mich eingeschlossen) meinen, schon einmal beobachtet zu haben, dass es durch häufige Inzucht schon zu Defiziten kommen kann, wie z.B. schlechte Schlupfraten, vermindertes Wachstum, brüchige Häuschen ect. Aber das Thema wird immer wieder gern diskutiert, da es viele verschiedene Meinungen gibt.

Ich denke, da niemand ganz genau weiß, wie und ob sich Inzucht irgendwann auswirkt, sollte man einfach darauf achten, es nicht unnötig zu provozieren. Wenn Geschwisterschnecken Nchwuchs erzeugen, ist das generell aber kein Drama
LG Jenny
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Beitragvon Squirrel am 31.07.2007, 18:23

Hallo Thuja,

danke für Deine Antwort :)

Züchten will ich auf keinen Fall... Werd auch versuchen alle Eier zu finden und einzufrieren :( War nur ein Gedankengang, falls es doch zu kleinen Schleimern kommt, wie das dann eben aussieht...

Ich bin halt gerne Informiert :D Darum nerv ich wahrscheinlich auch manchmal :oops: Aber ich MUSS das immer alles wissen :D
Squirrel
 

Beitragvon Thuja am 31.07.2007, 18:27

Squirrel hat geschrieben:Ich bin halt gerne Informiert. Darum nerv ich wahrscheinlich auch manchmal


Nein, das tust du nicht! Garantiert! Ich find's gut, wenn sich jemand Gedanken macht - auch über Dinge, die vielleicht passieren könnten.
Das Forum ist ja schließlich dazu da sich auszutauschen, Fragen zu stellen und zu beantworten. Also: ruhig weiterfragen :-)
LG Jenny
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Beitragvon Squirrel am 01.08.2007, 13:09

Danke Thuja :)

Ich denke IMMER über das nach was passieren könnte und bin bis jetzt immer recht gut gefahren damit aber ich geh halt vielen Leuten damit auf den Keks :(

Bin halt ein Mensch der versucht alles zu planen - Weiss zwar das man das nicht immer kann aber es gibt mir Sicherheit, in dem was ich tu :)
Squirrel
 


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