Schnecken in Kinderhänden?

[Anitfrank]

Hallo.
Komme gleich zum punkt. Mein Sohn, fast 7 Jahre alt, hat sich seit 3 Monaten ein paar Bänderschnecken zu gelegt. Er kümmert sich riesig um sie. Läßt sie auch auf seine Hände krichen. Nun meine frage. Was meint ihr? Sind Schnecken auch was für Kinder?? Ich würde ihm gerne zum Geburtstag ein größeres Terrarium mit besonderen Schnecke schenken.
Freue mich auf jede Antwort.

[Kika]

Hallo,

ich finde Schnecken sehr gut für Kinderhände geeignet. Kann dort doch ein Kind lernen Verantwortung zu übernehmen.
Vorraussetztung ist natürlich dass Erwachsene dem Kind über die Schulter schauen und ihm helfen.
Das einzige Problem ist, dass Schnecken nicht wie z.B. eine Katze zum mehrmals täglichen anfassen geeignet sind, sondern mann kann sie nur hin und wieder ein bisschen hochnehmen. Sie sind eher fürs Beobachten geeignet. Falls das deinem Sohn nicht zu langweilig ist, finde ich gegen Schnecken in Kinderhänden nichts einzuwenden
Auch in ein paar Kindergärten und Schulen werden Schnecken gehalten.

Mich würde noch ein bisschen interessieren was du mit "besonderen Schnecken" meinst

Lg Dani

[snegl]

Ich kann nur Positives berichten!

Meine Jungs 4 und 7 Jahre haben fünf Achatschnecken und kümmern sich sehr liebevoll um die Schleimerchen.
Gerade als "moderne" Familie die den ganzen Tag außer Haus ist, sind die Schnecks prima. Gegen Spätnachmittag / Abend wenn wir den Schnecks das Gehege säubern und frisches Futter anbieten werden sie munter und beschleimen neugierig alles was ihnen so unter kommt.
Den Rest des Tages ist es eben nicht schlimm, keine Zeit zu haben, da die Schnecks da eh meist schlafen.
Es gibt aber auch Tage da sind sie tagsüber munter, sofern wir Zuhause sind, wird dann stundenlang beobachtet, neues Futter probiert oder (als es noch warm genug war) die Schnecks unter Aufsicht draußen auf der Wiese "ausgeführt" !
In der Kita waren sie auch schon einen Tag mit, es waren alle begeistert!

[sumisu76]

Huhu

Dass die Frage gerade aufkommt, finde ich schon lustig. Wahrscheinlich, da meine Meinung glaube ich von der "gängigen" abdriftet. Ich weiss, dass viele hier ihre Kinder mit den Schnecken umgehen lassen und die Tiere sich in Kindergärten und Schulen großer Beliebtheit erfreuen. Grundsätzlich habe ich da auch gar nichts gegen. Aber (war ja klar, dass ein Aber kommt, oder? Ich halte Schnecken für reine Beobachtungs-Tiere. Die gehören für mich nicht gewaschen, gewogen (ausser es gibt Auffälligkeiten) oder sonstwie getüddelt. Ich nehme die Tiere äußerst selten aus ihren Terrarien und lasse sie in Ruhe ihre Schneckensachen machen, so natürlich, wie das halt in einem Terrarium geht. Ob diese Versorgung durch (kontrollierte) Kinderhände geschieht od. Erwachsene, ist mir wurscht. Ich habe nur oft den Eindruck, dass die Schnecken, um Kinderherzen zu erfreuen öfter rausgenommen werden und sonstwie unnötig "versorgt" werden.
Aber wenn ich dann z.B. lese, dass die Schnecken ja so "zutraulich" sind, weil sie so oft auf der Hand rumkriechen dürfen... naja. Wie gesagt, ich nehme meine Tiere wirklich nicht ohne Grund auf die Hand und ich hab selbst bei den Tigern keinen, der dann blubbernd explodiert.
Dass es hier schon eher darum geht, wie Schnecken grundsätzlich gehandelt werden, ist mir schon klar und ich möchte auch niemanden angreifen. Oft wird das Verhalten der Tiere auch den Wünschen der Halter entsprechend "uminterpretiert" (die mögen das, die stört das nicht etc.). Weiss man doch gar nicht. Ich seh grad innerlich, wie Schnecken afrikanische Hauptstädte stürmen, weil sie es so supi finden, von den Menschen dort geweckt, geputzt und durch die Gegend geschleppt zu werden. O.k., das war jetzt wohl etwas zu ausschweifend - egal. Versucht einfach, mich nicht über's I-net zu köpfen, liebe liebenden Eltern und Kindergärtnerinnen

Liebe Grüße, Steffie

[Fine]

Ich bin da zugegebenermaßen etwas zwiegespalten.....einerseits denke ich wie du, Steffie, Schnecken und auch andere Tierarten sind reine Beobachtungstiere, sie "genießen" den Kontakt zum Menschen nicht, "freuen" sich nicht über Duschen oder "Auslauf" und werden was das betrifft sicher auch häufig vermenschlicht.
Andererseits bin ich der Meinung, dass Kindern, denen Tiere nicht nahegebracht werden, auch oft das Gefühl, das Verständnis und der Respekt für Tiere fehlt...und grade bei solchen Tieren wie Schnecken oder anderen Wirbellosen bleibt dann nur das "Igitt, eklig, tritt drauf" der Erwachsenen im Kopf.
Kinder, grade wenn sie noch jünger sind, sind noch für alles offen, die können sich noch für jede Kellerassel, jeden Regenwurm oder jede Schnecke begeistern. Dazu gehört aber auch, dass sie sie beobachten, etwas über die Lebensweise erfahren und auch mal (z.B. wenn ohnehin das Becken gründlich gereinigt wird) auf die Hand nehmen können.

Ich denke es liegt in der Hand der Erwachsenen, den Kindern den richtigen Umgang nahezubringen und auch zu erklären, dass z.B. Schnecken (und auch manche anderen Tiere die oft von Kindern gehalten werden) keine "Spieltiere" sind. Das setzt natürlich voraus, dass sich die Erwachsenen entsprechend informieren.

[Achatinidae]

Ich denke es liegt in der Hand der Erwachsenen, den Kindern den richtigen Umgang nahezubringen und auch zu erklären, dass z.B. Schnecken (und auch manche anderen, Tiere die oft von Kindern gehalten werden) keine "Spieltiere" sind. Das setzt natürlich voraus, dass sich die Erwachsenen entsprechend informieren.

Wie wahr - vielen Dank, Fine, für Deine "ausgewogene" Darstellung! Ich kann mich dem nur anschließen! Unsere Jungs helfen z.B. beim Füttern, Saubermachen und wir beobachten gemeinsam die Schnecken in ihren Terrarien - aber ständiges Rausholen und rumtüdeln gibt's bei uns nicht. So eine Aktion wie neulich der Besuch im Kindergarten ist die absolute Ausnahme und dient in dem Moment tatsächlich dem Näherbringen der Tiere. Ebenso werden wir es mit den Füßern halten, die unser Großer in ein paar Tagen bekommen wird. Zum Spielen und Kuscheln haben wir genügend Stofftiere u.ä. Selbst unsere Meerschweinchen, die draußen gehalten werden, werden in erster Linie gemeinsam versorgt und beobachtet, auch mal von der Hand gefüttert, aber nur ganz selten auf den Arm genommen. Ich hab nicht das Gefühl, dass unseren Jungs etwas "fehlt", weil sie die Tiere nicht ständig mit sich rumtragen o.ä. dürfen, es macht ihnen selber auch Spaß sie einfach zu beobachten und es war anfangs eine unglaubliche Geduldsübung, mit dem Löwenzahnblatt in der Hand so lange zu warten, bis das Meerschweinchen sich dann doch mal ran traute und die Freude darüber, als das Schweinchen dann endlich vorsichtig an dem Blatt knabberte, war riesig und hat auch eine ganz besondere Beziehung zu den Tierchen hergestellt. Gleiches gilt letztlich auch für die Schnecken (oder die Kornnattern...): wir versuchen immer zu vermitteln, dass die Freude am Tier vor allem darin besteht, den Tieren ein möglichst gutes Zuhause zu bieten und sie darin zu beobachten, zu sehen, wie sie sich entwickeln, verhalten...