Die Wahl der Schneckenart

Hier können Anfänger alle Fragen stellen, die sie beschäftigen.

Bänderschnecken

Beitragvon Tanja.byg am 10.02.2018, 12:14

Hallo! :)
Ich habe mich nach reichlicher Überlegung für Schnecken entschieden. Ein Aquarium 60 x 30 x 30 mit Terrarienerde steht schon bereit, die restliche Einrichtung muss warten bis der Schnee weg ist. Als Deckel dachte ich an ein Fliegengitter. Geplant waren Bänderschnecken, ob Garten- oder Hain- kommt drauf an was ich in meiner Umgebung finde. Allerdings finde ich die Baumschnecken auch super interessant, weiß jemand wo ich solche finde oder gibt wer welche innerhalb Österreich ab? Cornu Asperum finde ich sonst auch toll, allerdings ist das Becken dafür etwas knapp oder? Ich möchte die Art halten, die mit der Beckengröße am Besten zurecht kommt. :)
Tanja.byg
 
Beiträge: 5
Registriert: 03.02.2018, 20:14

Re: Die Wahl der Schneckenart

Beitragvon Knusperzunge am 10.02.2018, 12:51

Willkommen im Forum, Tanja :)

Die Beckengröße finde ich auch für Cornu aspersum super - meiner Einschätzung nach könntest du darin eigentlich alle heimischen Arten halten. Cornu aspersum werden immer mal wieder von Züchtern angeboten, da kannst du dich auch hier im Marktplatz bei den Angeboten umsehen oder selbst ein Gesuch schreiben.

Baumschnecken (Arianta arbustorum) sind auch wirklich schöne Tiere, allerdings scheinen sie in der Terrarienhaltung häufig wenig aktiv zu sein. Ich selbst halte keine heimischen Arten, habe aber schon öfter gelesen, dass Baumschnecken sich viel verstecken, wenig bewegen und selbst für Schnecken besonders langsam seien. Wenn du also etwas mehr zu beobachten haben möchtest, bist du wahrscheinlich mit Bänderschnecken oder Cornu aspersum besser beraten.

Bestimmt melden sich hier aber auch noch die Experten für heimische Arten zu Wort :)
Bei mir leben A. immaculata var. panthera, Ar. marginata ovum und Pleurodonte isabella.
Benutzeravatar
Knusperzunge
 
Beiträge: 711
Bilder: 39
Registriert: 25.04.2016, 20:21
Wohnort: Tübingen

Re: Die Wahl der Schneckenart

Beitragvon Tanja.byg am 10.02.2018, 13:11

Dankeschön! :)
Schade, hübsch sind sie, aber wenn sie wirklich sehr "faul sind hab ich davon auch nicht viel.
Ich habe überlegt eine kleine Bändergruppe (um die 4 Stück), mit 3 Cornus zusammen zu halten.
Man liest leider überall was anderes was die Beckengröße angeht.. :/
Tanja.byg
 
Beiträge: 5
Registriert: 03.02.2018, 20:14

Re: Die Wahl der Schneckenart

Beitragvon Bolt am 10.02.2018, 15:56

Hi,

ich habe gerade Überwinterungsgäste hier, die auch in einem 60x30x30 Terrarium leben, und ich persönlich würde ehrlich gesagt auf diesen Maßen keine Schnecken dauerhaft halten, schon gar nicht Tiere die davor in der Natur gelebt haben, und soviel mehr Platz hatten.
Bei mir sind ein paar Bänderschnecken, einige Laubschnecken und eine Cornus Aspersum. Die Cornus ist echt aktiv und hat das Terrarium immer so schnell abgekrochen, auch die Bänderschnecken sind recht aktiv und kriechen viel rum, die eine Bänderschnecke kommt auch immer sofort zum Augang wenn ich das Terrarium mal zum Lüften offen stehen habe, sie zeigt eigentlich ganz deutlich dass sie da raus will. Lediglich die kleinen Laubschnecken nutzen die Fläche kaum, da weiß ich allerdings nicht ob sie in der Natur auch wenig Platz in Anspruch nehmen oder nur in Gefangenschaft so ruhig sind.
Ich überlege auch Schnecken als Haustiere dauerhaft zu halten, möchte dann aber ein echt großes Terrarium welches man schön bepflanzen kann und den Tieren eben ein bißchen mehr Platz bieten kann. Auch von der Höhe sind 30cm meiner Meinung nach einfach viel zu wenig, für Tiere die so gerne nach oben klettern. Ich bin allerdings kein Schneckenprofi und das ist nur meine Meinung aufgrund der Erfahrungen die ich seit Herbst mit meinen Gastschnecken hier mache^^
Bolt
 

Re: Die Wahl der Schneckenart

Beitragvon Diana am 13.02.2018, 23:40

Hallo Tanja,

ich halte einige Bänderschnecken in einem Becken eben dieser Größe und sie kommen perfekt damit zurecht. Es stimmt schon, die klettern gerne. Sie pappen sich nun mal gerne an die Decke. Klettern machen bei mir alle Schnecken mit Gehäuse. Die meisten verrichten so ihr tägliches Geschäft. Scheint als ginge das leichter, wenn das Gehäuse mit seinem Gewicht nicht auf den Rücken drückt. Meine Bänderschnecken ruhen aber auch bevorzugt an der Decke ihres Terras. Was mich zu Deiner Absicht als Deckel ein Fliegengitter zu benutzen führt. Die Feuchtigkeit lässt sich dann nur schlecht halten- mit einem geschlossenen oder zumindest teilweise geschlossenen Deckel wären Schnecken und Du vermutlich glücklicher. An der glatten Fläche können sie sich halt auch leichter festmachen als an Gitter.
Für Cornus ginge das Becken auch noch- gerade so. Allerdings werden das recht schnell viele, die sind aktiver als Bänderschnecken, machen allerdings irgendwie mehr Schmutz als andere Arten. Da muß man dann regelmäßig Eier absuchen und mehr wie drei Tiere würde ich nicht drin halten.
Baumschnecken kenne ich auch eher als träge- eine hatte ich mal mit Rinde eingeschleppt.

Ich gebe meinen Tieren auch gerne möglichst viel Platz. Helix pomatia, cornu aspersum und cepaea hortensis/nemoralis klettern einfach bis an eine möglichst waagerechte, möglichst glatte Fläche (Äste werden ignoriert) erleichtern sich und halten da Siesta. Da ist es ganz egal wie hoch das Terrarium ist.

Das Klettern ist aber auch Temperaturabhängig. Oben warm- unten kühl. Je höher das Terra, umso größer ist die Differenz. In freier Natur klettern Schnecken nach oben in den Wind zur Abkühlung. Im Terra suchen sie vielleicht dann die Wärme.
Will sagen: am Klettern kann man den Höhenbedarf einer Schneckenart nicht festmachen. Ebensowenig die Grundfläche. Wenn sie klettern wollen laufen sie eben bis an die nächste Senkrechte.
die eine Bänderschnecke kommt auch immer sofort zum Augang wenn ich das Terrarium mal zum Lüften offen stehen habe,

das würde ich z.B. eher so deuten, daß es der Bänderschnecke im Terrarium zu warm oder zu feucht ist. Da 'Schnecken nur Hell/Dunkel und Bewegung sehen, orientiert sie sich viel mehr am kühlen/trockenen Luftzug. Sie kann den Unterschied zwischen drinnen und draußen nicht sehen.

Denke, daß es deshalb so viele unterschiedliche Größenempfehlungen gibt. Jeder empfindet da anders, was man einem Tier zumuten kann. Dazu kommt, daß verschiedene Halter bei der selben Art manchmal unterschiedliche Beobachtungen machen- es gibt Faule und Wussler unter den Schnecken.
In etwa passend ist die Größe meiner Meinung nach dann, wenn die Tiere drin gesund bleiben und ein annähernd, normales Verhalten zeigen, ich nicht ständig putzen muß, die Einrichtung nebst Pflanzen einigermaßen intakt bleibt, die Parameter gehalten werden können...
Ein Bierschnegel wird auch in der Bierfalle nie zum Blauschnegel
Benutzeravatar
Diana
 
Beiträge: 1612
Bilder: 41
Registriert: 28.12.2013, 08:01
Wohnort: Schwäbisch Gmünd

Re: Die Wahl der Schneckenart

Beitragvon Bolt am 14.02.2018, 00:44

Ich denke auch dass es an der Luftzirkulation liegt, warum Rosa dann immer zum Ausgang kommt. In einem Terrarium ist es nun mal Windstill und besonders Schnecken die die Natur kennen, vermissen diese verschiedenen Wettereinflüsse bestimmt, daher würde ich grundsätzlich nicht auf Dauer Schnecken aus der Natur entnehmen um sie dann in einem kleinen Glaskasten zu halten, außer es sind verletzte Tiere die vielleicht nicht mehr so gut klar kommen würden.
An den Feldern, bzw an einer Baumschule, gibt es bei mir sehr viele Bänderschnecken, die Baumschule ist eben umringt von Wegen wo seitlich alles voll mit Bäumen und Gebüschen ist und da sehe ich die meisten Schnecken auf Augenhöhe, oft sitzen sie auf den ganz hohen Klettenpflanzen in fast 2m Höhe.
Die Schnecken bei mir an der Hauptstraße leben dagegen in einer Hecke die vlt 50cm hoch ist, da kriechen die Schnecken eben überwiegend auf dem Boden. Sie passen sich da sicher ihrer Umgebung an, aber für Schnecken aus der Natur finde ich persönlich es schon schade sie dann in so arg kleine Terrarien zu stecken.
Meine nutzen die Äste übrigens schon, auch die Cornus kriecht regelmäßig die Äste entlang, besonders wenn es frische Äste zum Abgrasen gibt und die ist eben wirklich sehr aktiv, die hat das Terrarium so schnell abgekrochen, ich könnte mir vorstellen dass sie ihr Zuhause oft langweilig findet, sofern Schnecken Langeweile empfinden können^^
Und daran dass die Tiere gesund sind und sich annähernd normal verhalten, würde ich jetzt nicht festmachen dass die Terrariengröße ausreichend ist. Wieviele Kaninchen gibt es, die im 1m Käfig leben, als Einzeltier, sich dennoch "normal" verhalten und steinalt werden? :) Klar kann man nun Schnecken nicht mit Kaninchen vergleichen, aber ich könnte mir vorstellen, dass Schnecken in der Natur schon einiges an Strecke zurück legen.

Gibt es denn Infos darüber, wie groß das Revier einer Schnecke in der Natur ist? Aber das ist jetzt wahrscheinlich zu Thread abweichend oder? :D
Bolt
 

Re: Die Wahl der Schneckenart

Beitragvon Tanja.byg am 14.02.2018, 13:35

Vielen Dank für eure Antworten! :)
Ich habe eine kleine Gruppe von Cornus ins Auge gefasst, maximal 4 Stück. Die sind in Terrarien geboren, also kennen "die freie Wildnis" nicht, stell mir das auch schwieriger vor für Tiere die in der Natur geboren sind. Ich denke die perfekte Einrichtung werde ich dann mit der Zeit herausfinden, ich werde ihnen auf jeden Fall Äste etc anbieten und dann sehe ich eh wie und wo sie es am liebsten haben. Für die endgültige Entscheidung, ob Bänder oder Cornus, habe ich noch etwas Zeit.
Tanja.byg
 
Beiträge: 5
Registriert: 03.02.2018, 20:14


Zurück zu Anfängerecke (andere Schneckenarten)

Wer ist online?

Mitglieder: Fuzzi