Hitzewelle und Weinbergschnecken

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Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon FräuleinWunder am 01.08.2018, 20:40

Hallo ihr Lieben,
Gerade jetzt wo es so warm ist, sehe ich immer öfter Weinbergschnecken und auch Bänderschnecken am Straßenrand verenden weil keine ausreichende Wasserzufuhr besteht.
Meine Frage ist jetzt, ob ich übergangsweise Schnecken aufnehmen kann ( sie sind ja streng geschützt) und sie wieder ein wenig aufpäppeln kann? Natürlich würden sie nicht immer bei mir bleiben sondern nur so lange, bis es ihnen wieder besser geht bzw. Bis die Temperaturen wieder angenehmer sind. Eigentlich bin ich kein Freund davon Wildtiere aufzulesen und mit zu nehmen aber momentan ist es echt traurig wie viele tote Schnecken überall liegen....
Oder gibt es eine andere Möglichkeit den Schnecken bei dieser Hitze zu helfen?
Ich hoffe jemand kann mir antworten.
Liebe Grüße Linda
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon saphira1811 am 01.08.2018, 21:05

Hey Linda:)
Also ich weiß natürlich nicht wie genau das geregelt ist und was man jetzt wirklich darf und was nicht. Aber ich persönlich lebe in Österreich und habe schon oft Schnecken für eine Zeit bei mir aufgenommen. Du hilfst ihnen ja damit und es wird dich niemand anzeigen weil du Schnecken aufnimmst und ihnen hilfst;)
Ich sehe da kein Problem, hilf den Schneckis würde ich sagen:)
LG Saphira
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Wassn am 02.08.2018, 03:50

Ich habe einmal eine Kaulquappe gefunden. Sie war in der Innenstadt in einem Brunnen. Für einen Frosch... keine Überlebenschance.
Kaulquappen mit nach Hause zu nehmen und aufzuziehen sind hier streng verboten. Ich habe mich durch Foren gewälzt. Es ist auch dann verboten, wenn das Tier in Gefahr ist.
Ich weiss nicht, wie das mit Schnecken ist. Ich würde sie nicht mit nach Hause nehmen, sondern an einen schattigen Platz bringen. Es geht im Moment fast allen Schnecken so. Auch in Deutschland hat es nur sehr wenig geregnet die letzten Wochen und es ist heiss. Meine Gestreiften Weinbergschencken ruhen. Sie haben sich zurückgezogen.
Die Natur wird das schon regeln.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Emmy11 am 02.08.2018, 05:10

Ich würde die Schnecken mitnehmen. Bei uns allerdings sehe ich keine Schnecken, weder tot noch lebendig, die haben sich bestimmt alle verkrochen.
Das Verbot Weinbergschnecken einzusammeln kommt ja daher, dass man den natürlichen Bestand nicht gefährden soll. Das würdest du in dem Fall ja auch nicht tun. Im Gegenteil. Du pflegst die Schnecken gesund und lässt sie dann wieder frei. Meiner Meinung sorgst du damit auch aktiv für das Fortbestehen der Art. Zudem die Verschärfung des Wetters der Mensch zu verschulden hat, dann sehe ich ihn auch in der Pflicht den Tieren zu helfen, denn normale Natur ist das ja auch nicht mehr ohne ein bisschen Regen
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Nina 99 am 02.08.2018, 09:01

Ganz ehrlich? Ich habe auch keinerlei Bedenken, wenn ich ein Tier aus gutem Grund mitnehme. Gestern ist mir bei einer Gassirunde auch eine Pomatia mitten auf dem Weg in der prallen Sonne begegnet. Sie war schon sehr weit zurückgezogen. Später kommt sie mit in den Wald, denn inzwischen hat es geregnet.
Solange es den Tieren hilft.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon ClaudiaK am 02.08.2018, 12:56

"Wassn"
Die Natur wird das schon regeln.

Nein, nicht so ganz. Im Prinzip haben wir seit April Sommer mit viel zu hohen Temperaturen und deutlich zu wenig Regen. Wenn ich meinen Garten anschaue, es ist ein Trauerspiel. War früher definitiv nicht so.
Wenn man also ein paar Lebewesen helfen kann, diese Temperaturen und die Trockenheit besser zu überstehen, ist das doch völlig in Ordnung. Es geht ja nicht darum, die Schnecken abzusammeln und ihnen zu schaden, sondern ihnen beim überleben zu helfen.
Hoffen wir, dass es bald etwas erträglicher und nasser wird. Ich persönlich kann es kaum abwarten und freue mich wie noch nie auf Herbst und Winter.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Emmy11 am 02.08.2018, 14:40

In unserer Region hat es zuletzt Anfang Juli geregnet. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen Wasser für die Tiere rauszustellen und die Bäume zu gießen. Ich denke dann ist es selbstverständlich auch Schnecken aufzupäppeln
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon ClaudiaK am 02.08.2018, 15:52

@ Emmy: sehe ich auch so. Ich habe Vogeltränken bereit gestellt, gieße und wässere täglich und hoffe und bete, dass die Hitzewelle bald ein Ende hat.
Heute habe ich nach dem wässern mit Schlauch eine aktive Weinbergschnecke entdeckt, sie hat kurz gefressen und sich dann wieder ins feuchte Unterholz bewegt. Hoffentlich kommt sie durch.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Emmy11 am 02.08.2018, 18:36

Theoretisch können Weinbergschnecken ja sehr lange ohne Futter und Wasser auskommen. Es kommt halt drauf an in welcher Verfassung sie waren als sie in die Trockenruhe gehen mussten und das ist wohl auch das Problematische , denn sie kamen ja gerade erst aus der Winterruhe, es wurde ja direkt so warm.
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Nina 99 am 02.08.2018, 21:38

Bei mir hat es leider hauptsächlich die Gelege draußen erwischt. Trotz Versorgung auch einige adulte Pomatias und Cornus. Über dem gestrigen Regen bin ich richtig froh. Hier in BW ist es aber auch fast am schlimmsten.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon FräuleinWunder am 03.08.2018, 07:14

Danke für die vielen netten Antworten. Die meisten Schnecken hier haben es noch gar nicht in die Trockenruhe geschafft.
Setze die meisten jetzt einfach um, dort wo mehr Schatten und Wasser in der Nähe ist.
Liebe Grüße
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon ClaudiaK am 03.08.2018, 11:35

@ Linda: Prima, machst Du richtig!
Gruß Claudia
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon die_clauz am 03.08.2018, 13:02

Hallo ihr Lieben,

mal wieder eine Frage die die Geister scheidet ;)
Dürfen oder nicht, das steht nicht zur Debatte. Man darf es einfach nicht. Doch wie bei so vielem ist es auch hier so: wo kein Kläger...
Klar, wenn man eine Schnecke mitnimmt und vor dem Hitzetod rettet, ändert sich für dieses eine Tier in diesem Moment alles und isoliert gesehen ist das die beste Lösung.
Betrachtet man aber das ganze aus größerer Entfernung, hat Wassn selbstverständlich so oder so recht:
Wassn hat geschrieben:Die Natur wird das schon regeln.

Denn das Klima verändert sich und die nächste Hitzewelle wird spätestens im nächsten Jahr kommen. Und wenn dann nicht wieder jemand zufällig das gleiche, zuvor "gerettete" Tier einsammelt und ihm über diese Zeit hinweghilft, wird es eben dann sterben. Es ist also eher ein hinauszögern als ein retten. Auch hier wieder: für dieses eine Tier ein Jahr länger leben, klar die beste Lösung. Für die eventuell inzwischen entstandenen Nachkommen dieses Tieres mit einer ebenso geringen Wärmetoleranz: eher nicht so optimal...
Versteht man, worauf ich hinaus will? So oder so, man ändert nichts an der Gesamtentwicklung.

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon ClaudiaK am 03.08.2018, 13:10

@ die_clauz:
Ich denke, es geht um das Hier und Jetzt, was kommt, wissen wir GsD nicht. Wenn wir JETZT einem oder mehreren Tieren helfen können, ist das doch wunderbar. Was das nächste Jahr bringt, wir werden es sehen.
Alles andere empfinde ich ganz subjektiv als ziemlich fatalistisch. Ich sammle auch immer Weinbergschnecken bei uns von der Strasse und am Gehweg ab, weil manche Idioten einfach drübertrampeln. Ich setze sie dann in sicherere Gefilde und hoffe das Beste.
Liebe Grüße
Claudia
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon FräuleinWunder am 03.08.2018, 13:19

:( oh das ist aber sehr traurig ausgedrückt...
Ich denke für diese eine Schnecke würde es schon Sinn machen und wenn auch nur für ein Jahr. Da bin ich einfach ein Träumer :-D
Aber eigentlich ist es ja auch von der Natur mit der Trockenruhe geregelt, also Schnecken sind ja in der Lage längere Hitzewellen zu überstehen, nur brauchen sie eine Vorlaufzeit um in die Trockenruhe gehen zu können. Das ist aber zumindest hier in BW dieses Jahr nicht gegeben weil der Sommer zu früh und zu warm kam.
Aber es ist wohl tatsächlich eine Henne/ Ei Frage...
Wildvögeln wird ja auch das ganze Jahr über geholfen und auch anderen Insekten und Fledermäusen die unter Artenschutz stehen, also warum nicht auch Schnecken helfen? Wie und in welcher Art kann ja dann jeder nach bestem Wissen und Gewissen regeln?! Oder?
Da hab ich ja eine ganz schöne Diskussion ausgelöst :lol:
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