Hitzewelle und Weinbergschnecken

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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon die_clauz am 03.08.2018, 14:15

Hallo,

ClaudiaK hat geschrieben:weil manche Idioten einfach drübertrampeln

Das mache ich auch! Ich sehe da einen riesengroßen Unterschied zwischen vermeidbaren Schäden (weil Menschen ignorant sind), also Schnecken kaputttreten, niedermähen oder gegen Wände werfen und dem Lauf der Natur (die zwar auch vom Menschen beeinflusst wird, aber nicht so direkt wie in deinem Beispiel).
Das gleiche auch hier:
FräuleinWunder hat geschrieben:Wildvögeln wird ja auch das ganze Jahr über geholfen und auch anderen Insekten und Fledermäusen die unter Artenschutz stehen

Zwischen Schnecken und Wirbeltieren mache ich da übrigens keinen Unterschied! Mir ist das also nicht egal, weil es "nur" eine Schnecke ist.
Da macht es mMn einen großen Unterschied, ob zB ein Vogel als "Auslese" von seinen Eltern aus dem Nest geworfen wird, oder ob ihn eine Hauskatze raus zieht...
FräuleinWunder hat geschrieben:Ich denke für diese eine Schnecke würde es schon Sinn machen und wenn auch nur für ein Jahr. Da bin ich einfach ein Träumer :-D
FräuleinWunder hat geschrieben:Wie und in welcher Art kann ja dann jeder nach bestem Wissen und Gewissen regeln?! Oder?

Klar, sag ich ja ;)

Viele liebe Grüße, Claudia

EDIT:
ClaudiaK hat geschrieben:Alles andere empfinde ich ganz subjektiv als ziemlich fatalistisch.

Mitnichten, ich bin eher ein Freund von Darwin ;)
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Nerpa am 03.08.2018, 23:04

die_clauz hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,

mal wieder eine Frage die die Geister scheidet ;)
Dürfen oder nicht, das steht nicht zur Debatte. Man darf es einfach nicht. Doch wie bei so vielem ist es auch hier so: wo kein Kläger...
Klar, wenn man eine Schnecke mitnimmt und vor dem Hitzetod rettet, ändert sich für dieses eine Tier in diesem Moment alles und isoliert gesehen ist das die beste Lösung.


Das sehe ich ähnlich. Wo kein Kläger.....es sterben täglich so viele Weinbergschnecken durch Rasenmäher oder diese unsäglichen Mähroboter und keiner stört sich dran. Also wenn wirklich jemand dieses Gesetz durchsetzen will, dann soll aber auch bitteschön eine Rasenbegehpflicht vor dem Mähen bestehen, um Weinbergschnecken zu retten, so wie es Landwirte bei Kitzen tun. Und so lange Kleingärtner mit ihrem Mäher draufloswüten dürfen oder (Renn)Radfahrer achtlos über alles drüber walzen, was im Weg liegt (ich war letztes Jahr in einem Tal, wo keine Autos zugelassen sind, nur Räder, auf einer etwa 6 km langen Strecke waren über 60 zermatschte Weinbergschnecken, unzählige kleine nicht mitgezählt), werde ich mich von so einem "Gesetz" nicht davon abhalten lassen, ein Tier zu retten. Zumal es eh nur eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat ist.
Es gibt da so einen netten Spruch
Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier
. Und so sehe ich das auch...und ich denke, das liegt einfach in der menschlichen Natur. Dieses hilflose Wesen, was vor uns liegt, das sehen wir, das retten wir....Falls die Schnecke durchkommt und irgendwann ein Gelege hinterläßt - dies sehen wir nicht, das tangiert uns also nicht; es ist sozusagen "unsichtbar"; ich glaube das ist ganz natürlich, da nicht an die Folgen zu denken. Es hat sicherlich auch etwas mit unserem Gewissen zu tun. Das Tier, welches wir sehen, das ist "präsent" und wenn wir nicht helfen, machen wir uns schuldig. Und das wollen wir nicht.

Aber um zum eigentlichen Thema zu kommen : ich wohne im Schwarzwald, in einer eigentlich sehr regenreichen Gegend, aber selbst bei uns ist die beginnende Donau nur noch ein mickriges Rinnsal; aber längst nicht so schlimm, wie in anderen Teilen Deutschlands. Hier bei uns sieht man nur sehr wenige Weinbergschnecken momentan an Mauern festklebend; aber mir scheint grundsätzlich kommen die besser mit der Trockenheit klar als kleinere Schneckenarten. Ich habe viele vertrocknete Bänderschnecken gesehen, unter Bäumen, der vertrocknete Fuß schaute raus; es scheint, als hingen die an Blättern, die Blätter fielen ab und die Schnecken fielen von denen ab und landeten auf dem Haus und trockneten aus. Immer, wirklich immer fiel mir das unter Bäumen und hohen Sträuchern auf. Ich habe mir seit Juni angewöhnt mehrere Wasserschalen (mit Steinen gefüllt, wegen der Ertrinkungsgefahr) im Garten aufzustellen und abends eine runde um das Haus und eine angrenzende Wiese mit einer Gießkanne zu laufen und da zu gießen, dass zumindest da die Schnecken etwas geschützt sind. Für nachts lege ich dann auch Gurkenscheiben aus (haben viel Wasser und bieten Nahrung, was das verdorrte Gras nur bedingt tut) im Garten und das kommt gut an, also die sind schon nachts aktiv nach dem Gießen. Ich habe diesen Sommer noch keine Schnecke vor der Hitze retten müssen (pflegte nur wieder ein paar Rasenmäheropfer-aber auch da hat die Hitze mal was Gutes, seit 8 Wochen wächst hier nichts mehr, also wird auch nicht mehr gemäht). Zumindest hier bei mir mache ich mir mehr Gedanken um die Insekten; habe erst am Dienstag über 20 tote Raupen auf einem verdorrten Wiesenstück in prallen Sonne gesehen, nur am Rand der Wiese...............
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Emmy11 am 04.08.2018, 04:13

Den Spruch von Nerpa find ich super, den muss ich mir merken, denn es ist ja wirklich so, lieber rette ich ein Tier (und sei es jetzt Vogel, Igel, Raupe, Schnecke) als keins. Eine Strafverfolgung würde mit Sicherheit nicht mal stattfinden wenn es jemand sieht. Da gibt es wichtigeres , dass man verfolgen kann.
Schneckige Grüße Emmy
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Maja29 am 05.08.2018, 05:03

Ich finde auch: Wenn jemand Hilfe braucht, soll man ihm helfen, egal ob Mensch oder Tier, egal ob geschützt oder nicht! Natürlich “regelt“ die Natur alles irgendwie. Aber der Mensch hat die Natur ja auch durcheinandergebracht: Straßen gebaut und dadurch Reviere getrennt, der Natur natürliche Böden durch Asphaltierung geraubt usw! Warum sollte man also nicht einem Tier helfen, wenn man es kann? Natürlich müssen Gesetze eingehalten werden, aber Ausnahmen bestätigen die Regel! Diese Tiere werden nicht der Natur entnommen, um sie zu essen oder dauerhaft einzusperren sondern um sie zu retten!
Wir haben mal 2 Vogelbabys gefunden, die ein Mensch in einem verschlossenen Schrank ausgesetzt hatte! Hätten wir sie nicht in die Wildvogelauffangstation gebracht, wären - wie sich dann herausstellte - 2 Singdrosseln elendig verendet, weil ein Mensch unmenschlich gehandelt hat! Wenn man helfen KANN, sollte man das auch tun, auf welche Art auch immer! Wer nicht die Möglichkeit hat ein Tier aufzunehmen, kann ihm ja evtl anderweitig helfen! Auch wenn es manchmal ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, aber so ist dieses einzelne Tier vorerst vor Schaden bewahrt worden! Vielleicht kann man auf diese Art an der Natur ein klein wenig wieder gutmachen, was der Mensch durcheinandergebracht hat!

Viele Grüße! Micky und Maja
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Wassn am 05.08.2018, 11:32

Wenn die Hitzewelle am Klimawandel liegt, werden wir an dem Schicksal der Schnecken hier in der Natur nichts ändern können.
Wenn ich alle Tiere einsammeln würde, die ich hier in der Natur in Not antreffe, dann würde mein Wohnzimmer überquellen. Mit dem Einsammeln ändern wir an der Situation nichts.
Entweder passen sich die Tier hier an, oder sie werden hier aus der Natur auf lang oder kurz verschwinden. Und es werden die bleiben, die es geschafft haben, zu überleben.
Auch das ist Natur.
Nächsten Sommer werden wir wieder höchstwahrscheinlich wieder diese Situation haben. Und die Schnecken auch.
Besser als Einsammeln ist, die Tiere an Plätze bringen, wo sie Überlebenschancen haben könnten. z.B. in die Nähe eines Teiches usw.
Und ich meine es wirklich ernst: Das Einsammeln von geschützten Tieren ist verboten. Auch wenn man ihnen damit auf den ersten Blick das "Leben retten" sollte. Es ist übrigens nur ein "Retten" auf der einen Seite. Im nächsten Sommer befindet sich das Tier in der selben Situation. Ich sehe daher keinen Grund darin, nun alle Schnecken einzusammeln, wo ich denke, sie schaffen diesen Sommer nicht.
Die Situation in der Natur für die Schnecken verändern... das währe das richtige "Leben retten".
Lebensräume schaffen und schützen.
Dies kann auch sein, selbst wenn man in einem Mietshaus wohnt, abends, in eine Hecke vor dem Haus, bei diesem heißen Temperaturen, einen Eimer Wasser zu kippen.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Nina 99 am 05.08.2018, 11:42

Soweit ich weiß tritt das Gesetz außer Kraft, wenn ein Tier in echter Not ist. Dann ist der Mensch sogar gezwungen einzugreifen. Und ansonsten gibt es saß Gesetz bei Weinbergschnecken nur noch aus dem Grund, weil sonst Bestände ausgerottet werden, wenn Schnecken zum Verzehr gesammelt werden würden. Inzwischen haben sich die Bestände gut erholt.
Ob jetzt der Klimawandel schuld an der Wetterlage ist, kann man pauschal nicht sagen. Ich denke er wird dazu beigetragen haben.
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LG Nina
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Wassn am 05.08.2018, 11:59

Ich weiss nur, dass das heisse Diskussionen darüber gibt, ob man Kaulquappen einsammeln darf oder nicht. Ich habe nur Ergebnisse gefunden, dass dies, auch wenn die Tiere in Gefahr sind, nicht erlaubt ist.
Klar, bei Fröschen bringt dies wenig, da sie immer wieder dahin zurückwandern, wo sie geboren worden sind.
Es ist untersagt, Weinbergschnecken zu sammeln. Auch in anderen europäischen Landeren. Wie viele Tiere sind tatsächlich in Gefahr oder werden unter dem "Gefahrentitel" eingesammelt? Oft werden junge Vögle eingesammelt, weil man denkt, die sind in Gefahr.... usw... ist eigentlich nichts neues.
Ist es nicht besser, das geschützte Tier an einem besseren Ort auszusetzen? So bleibt es in Freiheit, kann sein gewohntes Futter fressen, Gleichgesinnte treffen und ist nicht einem plötzlichen Klimaschock ausgesetzt.
Es macht vielleicht ein bisschen Arbeit, einen geeigneten Platz zu finden. Aber ich finde es immer noch besser, als jetzt "alle" Schnecken einzusammeln.
Ach und wenn es nach den Kids in meinem Kindergarten ginge... währen alle Schnecken jetzt draussen in Gefahr, so dass man sie einsammeln muss...und wenn man hergeht und einen besseren Platz gemeinsam für die Tiere sucht, dann haben alle etwas davon. Dies ist nur ein Beispiel.
Ich finde es viel besser, Lebensräume zu schaffen oder zu schützen. Wie gesagt, einfach einen Busch vor dem Haus regelmäßig wässern. Damit tut man der Pflanze und auch den wildlebenden Tieren etwas Gutes.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Emmy11 am 05.08.2018, 13:04

Ja klar das ist natürlich auch eine richtige Lösung. Wahrscheinlich sogar die bessere.
Ich finde nur die Einstellung nicht OK
"Ach, das ist nicht mein Problem
Wenn das Tier stirbt, ist es halt Natur" und die Tiere ihrem Schicksal zu überlassen
Gegen Tiere umsiedeln hat sicher niemand was
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon ClaudiaK am 05.08.2018, 15:00

Also, ich dachte, darum geht es? Die Schnecken von gefährlichen/lebensfeindlichen Plätzen an gute Stellen zu setzen, so habe ich das jedenfalls verstanden. Wenn ich Schnecken vom Gehweg oder der Straße hole, bringe ich sie in meinen Garten - da habe ich extra Bodendecker gepflanzt und schattige Plätze, die ich gezielt wässere, und da sehe ich auch aktive Weinbergschnecken.
Das verstößt sicherlich gegen kein Gesetz. Abgesehen davon, sollte es Gesetze geben, die verbieten, ein Tier in Not zu retten, wäre mir das völlig egal. Ich belasse sie ja in der Natur, nur eben an einem Platz, wo sie überleben können. Mein Nachbar z.B. tötet sie gezielt ab, da sie an seinen Pflanzen fressen. Mein Argument, dass sie unter Naturschutz stehen, ist ihm gleichgültig. Ich habe ihn gebeten, sie einzusammeln, damit ich sie an einen geschützten Platz bringen kann, ist ihm aber zu aufwendig, töten scheint einfacher zu sein. Da muss ich mir noch was überlegen, weil das ein Unding ist, mal sehen.
Mein abschließendes Fazit: wenn man einem Tier vernünftig helfen kann, tut man das, und ich meine, das müsste auch außer Frage stehen.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon ClaudiaK am 05.08.2018, 15:15

P.S. Nochmals zu der Aussage, die Natur wird das schon regeln. Also, wenn ich so denken würde, würde ich dem wilden kranken Kater Nero die Terrassentür vor der Nase zuschlagen - er kann sich zwar nichts mehr fangen, yo, Pech gehabt, die Natur regelt das schon. Das ist Darwinismus vom feinsten, aber ich frage mich ehrlich, ob man so leben möchte. Alles schwache wird ausgemerzt, nur die starken und gesunden überleben. Na denn.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon OliverGumba am 05.08.2018, 17:34

Zumal die Aussage "Die Natur regelt das schon" sehr leichtfertig und naiv gedacht ist. Und nun stelle ich mir die Frage; Wo beginnt diese Einstellung und wo endet sie!?
Beginnt sie beim Tier und endet beim Menschen?
Wenn du oder ihr (all jene die nach diesem Prinzip leben) morgen früh, noch völlig verschlafen, die Treppe im Haus herunterstolpern und sich das Bein brechen, was ist dann? Geht ihr zum Arzt, oder belasst ihr es dabei und sagt; "Och, die Natur macht das schon! Das wächst auch so wieder ordentlich zusammen ..."?!?
Jetzt kann man sagen: "Das ist doch was völlig anderes!". Aber das ist es nicht! Denn das konsultieren eines Arztes wäre ein Eingriff in den natürlichen Verlauf der Natur, denn man würde chemisch hergestellte Medikamente bekommen, Schrauben in den Arm operiert und eine Schiene angelegt bekommen.
Laut Darwin herrscht in der Natur das Gesetz der natürlichen Auslese, schon klar. Das ist auch nicht falsch. Nur muss man das ganze in der Relation zur heutigen Zeit sehen. Seit Darwin vor nicht ganz 200 Jahren seine Forschungen beschrieb, hat sich auf unserem Planeten doch schon einiges getan und das nicht im positiven. Tiere, die nach diesem Prinzip hätten locker weiterleben und sich fortpflanzen können gibt es nicht mehr. Der Mensch mit der Industrie machte dem einen Strich durch die Rechnung und rottete einiges an Leben vollständig aus.
Und dann behaupten bzw der Mutternatur die Verantwortung übergeben und sagen "Die macht das schon!".
Sorry, aber für mich klingt das doch sehr utopisch und realitätsfremd.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Wassn am 05.08.2018, 17:38

Es ging im ersten Post darum, Schnecken einzusammeln und solange in Gewahrsam zu nehmen, bis die Temperaturen wieder "Schneckenfreundlicher" sind.
Nicht darum, sie einzusammeln und an einem geeigneten Platz umzusiedeln.
Dies finde ich, für ein Tier, wo ein Einsammeln aus der Natur verboten ist, da es unter Schutz steht, nicht in Ordnung.
Es geht hier nicht um ein einzelnes Tier, sondern um mehrere.
Und mit die "Natur machen lassen" meine ich ganz einfach, dass wir das Wetter nicht ändern können. Wir können auch nicht zig Millionen Schnecken vor der Hitze retten. Und ein paar Schnecken einsammeln, damit verändert man nichts an der Hitzewelle. Und meine Meinung ist ganz klar: wenn unsere Sommer in Zukunft alle so heiss werden, dann wird die Natur ihren Weg gehen und die Tiere, die diese Hitze aushalten können, die werden überleben.
Das war schon immer so. Egal wer jetzt was verursacht hat (Klimawandel).
Ich meine, dass man da mehr hilft, Plätze für Schnecken zum Überleben zu schaffen, als diese zu Hause zu beherbergen.
Und ganz einfach, am Ende werden die Stärksten überleben. Und das hat auch seinen Sinn. Leichter wird es draußen in der Natur nicht werden, sondern eher schwerer. Da braucht es die Stärksten.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Emmy11 am 05.08.2018, 18:18

Ich bin kein Freund vom Darwinismus. So müssten wir auch sagen, dass man Menschen in Regionen mit Hungersnöten aufgrund von z.b.Dürre nicht helfen dürfte, weil das Klima ändert sich halt und nur wer sich daran anpasst , überlebt. Da würden alle aufschreien-zu recht natürlich.
Ich helfe jedem, ob Mensch ob Tier, in meinen Möglichkeiten-ganz egal ob sie schwach oder stark sind.
Und wenn nur ein paar mehr Menschen bewusst durch ihre Umwelt laufen würden, dann würden auch mehr Tiere überleben.Dazu zählen auch schon Dinge wie anstatt seinen Rasen kurz zu mähen, einen Naturgarten zu erschaffen und diesen so auszustatten, dass Tiere im Sommer dort überlebenden können. Dann wäre auch kein Einsammeln nötig
Und ich hoffe es fühlt sich niemand angegriffen, das sind nur meine Überlegungen.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Wassn am 05.08.2018, 18:33

Genau wie ich meine Überlegungen habe.
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Re: Hitzewelle und Weinbergschnecken

Beitragvon Nerpa am 05.08.2018, 20:30

Nur kurz zu diesem Spruch " die Natur regelt das schon". Ja, eine intakte Natur könnte das.
Betonung liegt auf intakt - wo wirklich niemand, kein Jäger oder keine durch Menschen verursachte Klimakatastrophe dazwischenfunkt. Aber wer so auf " die Natur " pocht, wird sich hoffentlich nie mit dem Thema Organtransplantation oder Bluttransfusion beschäftigen, denn das ist ebenso widernatürlich.
Übrigens mit meinem" einsammeln" meine ich nicht, dass ich ein Tier einsperre in ein kleines Terrarium, ja auch da habe ich dauerhaft Tiere leben, aber deren Gehäuse ist....... Nun ja, wären es Menschen, würde man sagen, die hätten
Glas-Knochen. "Einsammeln" heißt für mich in eine artentypischen Lebensraum in der Nähe umsiedeln, es sei denn, es geht nicht anders. Das menschliche Gewissen kann manchmal eben nicht anders. Wenn man mehrere weinbergschnecken im 14 tagigem Rhythmus sieht, die regelrecht skalpiert worden sind, dann erscheint einem irgendwann logisch, diese einzusammeln und aus diesem Kleingarten zu entfernen. Und ich bin wahrlich ein Mensch, der mit der Natur lebt und nicht gegen sie ( habe kein Auto, kein Smartphone und lebe- bis auf meinen Laptop, den ich beruflich brauche- wie in den 60iger Jahren, was Technik angeht.).
Ansonsten möchte ich gar nicht mehr schreiben, sondern gehe mit Oliver Gumbas Beitrag konform.

Ja, auch wenn man es nicht "darf": ehrlich gesagt, so viele Gesetze sprechen gegen mein Gewissen, ich werde immer im Sinne meines Gewissens handeln. ,Ich benutze 30prozentiges Wasserstoffperoxid zum desinfizieren anstatt Chemie - ist für Privatpersonen verboten, nur weil man damit theoretisch Bomben bauen könnte, und ich würde auch eine Kaulquappe retten und da aussetzen, wo schon andere sind. Denn ich stelle mein Leben nicht über das anderer Tiere auf dem Planeten, wir alle wollen leben......aber wahrscheinlich ist das meine Veganerromantik :roll: ansonsten, wie ich handle jetzt,das schrieb ich ja schon. Übrigens habe mehrere Schnecken den Weg entlang der Hauswand in die 1. Etage in meinen Blumenkasten geschafft und leben da momentan schattig und relativ feucht, irgendwann geht leider auch mein Vermieter wieder durch den Garten. Wie gesagt, ich handle auch nicht GEGEN die Natur, aber wenn ein Tier Hilfe braucht, kriegt es das von mir. So hatte ich z.b. vor einigen Jahren ein Reh in meinem Bad. Halb erfroren, dehydriert.... War so mit der Rehhilfe und dem Förster angesprochenen ( Förster würde informiert, weil man das muss, das Reh erschiessen dürfte er aber im Wohngebiet nicht und so galten die Regeln der Rehhilfe, es wurde am nächsten Tag überführt)
. Off topic das, aber damit will ich sagen, dass ich weiss, was ich gesetzlich tun muss, aber mein Gewissen nie ausser acht lasse.



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