Wie viel Wahrheit steckt darin?[Lungenwurm/Hirnhautentzündu]

[Frosty]

Ich habe dieses Semester ein Seminar über Fischparasiten besucht. Der Dozent erzählte uns eine Horrorstory nach der anderen. Zum Beispiel, dass Würmer in Fischfilets einfach rausgezogen werden. Diese dürfen dann auch verkauft werden obwohl der Parasit bestimmt Stoffe ins Filet abgesondert hat. Abgesehen davon, hat er aber betont dass man alles gut gegart essen kann, da die Parasiten an der Hitze sterben. Seit dem kann ich keinen rohen Fisch oder rohes Mett mehr essen.
Ich finde es um ehrlich zu sein gar nich so schlimm, dass man darauf hinweist das sowas passieren kann. Gibt doch bestimmt mal hier und da Kinder die eine Mutprobe veranstalten und dabei eine Schnecke roh verspeisen. Die Kommentare unter dem Video finde ich dagegen viel schlimmer. Ich hatte eigentlich bisher den Eindruck, dass eigentlich viele Schneckenhalter verantwortungsbewusst mit dem einfrieren und lagern der Eier umgehen. Ich persönlich bin mir als Schneckenhalter durchaus bewusst was passieren könnte, wenn die Tiere in unsere Umwelt gelangen.

[Katja Schindler]

Gut, dass man Vieles nicht weiß.
Wer sich auf bestimmten Seiten im Internet umschaut (auch wenn es nicht hierher gehört), wird schnell merken, dass man auch nicht unbedingt weiß, wie es so in der "Fleischproduktion" zugeht (damit meine ich jetzt nicht nur die Tierhaltung, denn das dürfte ja allgemein bekannt sein, dass es da Missstände gibt). Dass Fleisch nicht so appetitlich ist, wie wir es im Verkaufsregal der Supermärkte finden!

Nein, natürlich sollte die Bevölkerung über Gefährdungen aufgeklärt werden - nur nicht übertrieben!

Ich gebe Dir Recht: Die Kommentare unter dem Youtube - Video sind haarsträubend! Besonders dieser Beitrag:

Alfred Mayer vor 6 Monaten
Also ich weiß, wie diese Schnecke nach Amerika gekommen ist. Und sie ist längst in Europa. Es gibt Menschen, die halten solche Tiere in privateen Terrarien(!), ohne zu kapieren was passiert, wenn Eier unfreiwillig aus dem Gehege entnommen und irgendwo deponiert werden. Des Weiteren führt die krankhafte Globalisierung dazu, dass solchee Lebewesen überall hin geliefert werden. Mit Obst und Gemüse oder sonstigen Transporten. Menschen sind eben blöde.

Nun, wir sind wirklich verantwortungslos, da wir diese Tiere halten! Dieser Herr hat keine blasse Ahnung von dem, was er schreibt!

[smilla]

Wieso? Er hat doch Recht.
Faunenverfälschung ist eine üble Sache.
Und am Ende leidet wieder nur das Tier... siehe die Abschlachtung der Pythons in Florida.
Letztendlich ist es ja schon der Mensch bzw. einzelne Menschen die verantwortungslos damit umgehen.
Und glaube bitte nicht, das ich noch niemals gehört habe, dass Erwachsene die Eier ihrer Achatschnecken auf den Kompost oder in den Mülleimer werfen, ohne sie vorher einzufrieren bzw. anderweitig abzutöten.
Oder das Menschen beim einem Substratwechsel ihrer Tausendfüsser, die Erde einfach so entsorgen - auch ohne diese vorher einzufrieren/abzutöten.
Das hier in Deutschland noch keine Achatschnecken "wild leben" liegt einzig und alleine an unserem Klima.

[Katja Schindler]

Ich habe lediglich die Wortwahl beanstandet!

Es gibt Menschen, die halten solche Tiere in privateen Terrarien(!), ohne zu kapieren was passiert, wenn Eier unfreiwillig aus dem Gehege entnommen und irgendwo deponiert werden.

Ich möchte ja jetzt nicht abstreiten, dass es sicher noch Unwissende gibt, die ihre Tiere so "entsorgen", aber dieser Herr wirft alle Schneckenhalter in einen Topf - und DAS stört mich!

Aber wir sind vom ursprünglichen Thema bereits sehr weit entfernt...

[Pfingstrose]

Gibt doch bestimmt mal hier und da Kinder die eine Mutprobe veranstalten und dabei eine Schnecke roh verspeisen.

Nicht nur Kinder! Ich wohne auf dem Dorf, man kann sich garnicht vorstellen auf welche Ideen erwachsene Männer in Kombination mit Alkohol kommen
Aber das ist nun mehr als OT, sorry.

[Fusselnase]

http://www.infektionsbiologie.ch/parasitologie/seiten/modellparasiten/mp03dicr.html
Auch interessant. Hier wird von "ausgeschiedenen Schleimballen" geschrieben. Wie schnell ist da der Sprung zum "Schleim" gemacht. ^^
http://www.welt.de/wissenschaft/article1288977/Afrikanische-Schnecke-beunruhigt-Brasilianer.html
Hier steht, die Schnecken wurden erst nicht gegessen, dann ausgesetzt und danach hat man die Probleme mit den Zerkarien bekommen.

Was wie und warum lässt aber wahrscheinlich nur aus online-Quellen eh nicht mehr rekonstruieren.

[sharonja]

totaly OT: todo Liste erweitern... Keine rohen Hunde und Katzen mehr essen

[Fusselnase]

totaly OT*2: die isst man doch nicht mal gut durch, wer weiß, was für Medi-Rückstände die schon gespeichert haben - all die Wurmkuren und Antiflohmittel, auf denen geschrieben steht: nicht bei Tieren anwenden, die der Lebensmittelgewinnung dienen

[Annika]

Generell muss man sagen, dass man sich dann gar keine Tiere mehr halten darf. Jedes Haustier kann irgendwelche Krankheiten übertragen, wenn man so will.

Beispielsweise haben Reptilien in ihrer natürlichen Darmflora Salmonellen, von Katzen und Hunden kann man sich auch ohne weiteres Würmer holen, auch wenn sie regelmäßig entwurmt wurden.

Die Frage, die sich mir stellt ist eher, wie hoch ist das Risiko, dass eine in Gefangenschaft geborene Achatschnecke diese Würmer hat und wie kann man das Risiko der Übertragung minimieren. Ich beispielsweise sammele die Kothäufchen mit einem Einweghandschuh weg und wenn ich eine Schnecke auf der Hand hatte, wasche ich mir die Hände. Ich denke auch, dass das reichen sollte. Wie haben die Leute früher denn überlebt?

Die ewige Panikmache nimmt einem echt jede Freude.

Liebe Grüße Annika

[Drachin]

Beste Lösung dafür: Nicht von der Panikmache anstecken lassen. Genauso wie bei Kindern. Ein Freund heulte auf und ich durfte seine Freundin nicht mehr anfassen, weil sie schwanger war und ich eine Katze gestreichelt hatte. Die Katze könnte ja krank sein! (zugegeben, es war eine fremde, aber keine Straßenkatze). Grund: Das ungeborene Kind könnte sich einen Bazillus einfangen.

Ja schön. Ich hab früher im Sand gespielt und Dreck gefressen und hey - ich lebe noch! Und vermutlich besser als ein steril gehaltenes Kind, das seine Allergien schon nicht mal mehr an einer Hand abzählen kann.

Um wieder zum Thema zurück zu kommen: Es wird in dieser Hinsicht übertrieben und dramatisiert. Als wäre jedes Tier grundsätzlich gefährlich und ein Pool aus ansteckenden Krankheiten, Würmern, Bakterien und anderen Mikroorganismen. Grundsätzlich ist aber nicht jeder Mikroorganismus schädlich und die Ansteckung geht auch nicht sooo leicht wie viele propagieren, wenn man ein paar (eigentlich selbstverständliche) Hygieneregeln einhält. Das ist alles.

Ich hab sogar schon von Leuten gehört, die ihren Hund abgeschafft haben, weil die Frau schwanger war und sie sich Sorgen gemacht haben, das Kind könnte durch den Hund mit irgendwas angesteckt werden.

[Sandy]

Beste Lösung dafür: Nicht von der Panikmache anstecken lassen. Genauso wie bei Kindern. Ein Freund heulte auf und ich durfte seine Freundin nicht mehr anfassen, weil sie schwanger war und ich eine Katze gestreichelt hatte. Die Katze könnte ja krank sein! (zugegeben, es war eine fremde, aber keine Straßenkatze). Grund: Das ungeborene Kind könnte sich einen Bazillus einfangen.

Vermutlich aus Angst vor Toxoplasmose. Ich kenne zwei Frauen, die sich damit in der Schwangerschaft infiziert haben, die eine hat ihr ungeborenes Kind verloren, die zweite hat nun ein schwerstbehindertes Kind. Ich war aus diesem Grund selbst sehr ängstlich in der Schwangerschaft und kann so ein Verhalten daher auch ein Stück weit nachvollziehen. Und ich stell mich wirklich ansonsten nicht an was Kinder und Tiere/Dreck betrifft.

Wie seht ihr denn allgemein den Umgang von Kleinkindern mit Schnecken und hier ganz besonders mit Wildfängen? Eben wegen solcher "Geschichten" wie dem Lungenwurm. Meine Tochter ist jetzt fast 2 Jahre alt und sie darf auch ab und an mal eine Schnecke auf die Hand nehmen, bzw. tatscht sie immer mal an meinen Terrarien rum, schließlich muss man sich vor dem Schlafen gehen ja von allen Tieren verabschieden. Klar, danach waschen wir gründlich die Hände, aber es ist auch schon vorgekommen, dass die Hand vorher nochmal schnell in den Mund ging.

[Annika]

Ganz ehrlich. Meine Tochter ist vier und sie darf die Schnecken auf die Hand nehmen, wäscht sich aber nachher immer die Hände. Ich finde das reicht auch. Die Hunde schlecken ihr auch mal ins Gesicht. Und das Pony schleckert ihr auch mal an der Hand rum. Sowas gehört einfach zum Leben dazu.

Früher haben wir Schnecken gesammelt und Regenwürmer gefr.... Wenn man bald nichts mehr anfassen darf und sich vor allem fürchten muss ist das doch traurig.

Ich gehöre auch zu den Personen, die sich von solchen Panikmachen schnell anstecken lassen, daher hab ich mir den Link auch nicht angeschaut.

Liebe Grüße Annika

[Elmi]

Zwar ist das Thema schon sehr alt, aber ich hab da noch eine Frage.

Dass auch Landschnecken verschiedene auf den Menschen übertragbare Wurmarten beherbergen können, ist keine neue Erkenntnis. Deshalb sollte man Wildfänge auch nur unter besonderen Hygienebedingungen händeln und den Nachwuchs getrennt aufziehen.

Also auch Bänderschnecken?

Reicht es denn sich nach dem Anfassen die Hände zu waschen?

[Fine]

Ich würde meinen, wenn eine größere Gefahr bestünde, hätte man schon davon gehört, zumal Generationen von Kindern wahrscheinlich schon draußen mit Weinberg- und Bänderschnecken gespielt haben.
Wirklich ausschließen wird man aber einen Befall mit Parasiten oder Keimen auch nicht können.

[Elmi]

Danke für deine Antwort.
Ich hatte schon einen Herzstillstand.
Als kleines Kind wäscht man sich ja nicht unbedingt vor jedem "Finger in den Mund nehmen" die Hände.

Kann man ja leider nie.