Katastrophale Beratung eines Schneckenverkäufers

Alles was es sonst noch über Achatschnecken zu sagen gibt, kommt hier rein.

Katastrophale Beratung eines Schneckenverkäufers

Beitragvon beingodig am 30.10.2016, 15:58

Heute war ich auf der Terrarienbörse Hannover, es war auch unser letztes Mal.
Viele Schneckenanbieter waren wie immer nicht vor Ort, an dem einen Stand habe ich eine Beratung mitbekommen, die ich einfach unmöglich fand. Wie ist das eigentlich wenn ihr so etwas von einem Verkäufer auf einer Börse mitbekommt, würdet Ihr da eingreifen.
Hier mal die Fragen des Vaters, der seiner Tochter eine Fulica kaufen wollte, weil sie diese ja so süüß fand.
1. Was fressen die denn so? Antwort: Alles an Gemüse.
2. Sind denn diese Ikeaboxen ok, in denen sie diese Tiere hier auch grade halten(40x30x15)? Antwort: Ja die reichen vollkommen aus und die Schnecken fühlen sich darin wohl. Einfach Walderde rein und das reicht dann schon.
3. Brauche ich denn da nur eine? Antwort: Ja Einzeltierhaltung ist völlig ok.

Es ging dann da noch weiter, aber ich musste einfach gehen, weil ich es nicht mehr mit anhören konnte. Selbst meine Tohter hat mir dann gesagt, dass da ja nur Mist erzählt wurde. Habe auch nicht mehr mitbekommen, ob er eine Schnecke gekauft hat. Ich dachte immer bei Schneckenliebhabern gibt es sowas nicht, aber vor 2 Jahren habe ich leider ähnliche Erfahrung bei der Haustierfabrik gemacht.
Wenn man Tiere Verkauft vor allem an Anfänger ist eine gute Beratung doch die Pflicht eines Verkäufers.
Darf ich mal fragen, wie ihr Euch in diesem Fall verhälten hättet?
Danke für Eure Antworten.
Auch wenn Es noch so klein ist, ist Es ein Lebewesen!
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Re: Katastrophale Beratung eines Schneckenverkäufers

Beitragvon die_clauz am 30.10.2016, 17:34

Hallo,

auf die Gefahr hin, dass ich jetzt total zerrissen werde... Welche Antworten hättest du denn hören wollen bzw selbst gegeben?
Die Futterantwort hätte ich auch in etwa so gegeben. Alles probieren und dann weiter füttern, was gefressen wird. Also alles an Gemüse, Wildkräuter und eventuell auch Obst (wobei viele fulica ja üblicherweise nicht so sehr darauf stehen). Dazu noch eine Kalkquelle und ab und an Proteine. Was hättest du gesagt?
Plastikboxen sind sicher auch Geschmackssache. Ich nutze überwiegend Terrarien, weil ich sie schöner finde, aber ich habe auch durchweg gute Erfahrungen mit Boxen gemacht. Ich nutze sie in verschiedenen Größen zur Aufzucht und zum Teil auch zur dauerhaften Haltung - manche Arten gedeihen darin deutlich besser, auch zu große Becken sind für manchen Arten genauso schlecht wie zu kleine. Für adulte fulica wäre sicher größer angemessen gewesen, aber die Boxen generell finde ich nicht verwerflich. Gerade für juvenile Tiere. Auch gegen Walderde spricht meiner Meinung nach nichts. Je natürlicher, desto besser, oder?! Klar, muss man schauen, dass der ph-Wert passt, aber wenn man nicht gerade aus dem Nadelwald holt, ist der Boden oft kalkhaltig (Weinbergschnecken sind ein guter Indikator ;) ).
Zur Frage der Gruppen- oder Einzelhaltung gibt es bereits andererorts diskussionen. Zwar wird überwiegend die Gruppenhaltung bevorzugt (auch ich halte keine Schnecken allein und empfehle es auch nicht), aber eher aus Gewohnheit (es hat sich ja auch bewährt!), als auf wissenschaftlicher Grundlage. Da muss noch einiges "geforscht" werden. Im Grunde ist das eine nicht schlechter als das andere, bis jemand das Gegenteil beweist ;)

Ich gebe Leuten, die Nachzuchten bei mir kaufen immer eine ausführliche Erklärung und zusätzlich eine selbst zusammengestellte Auflistung mit, auf dem ich wichtige Infos aufgeschrieben habe und natürlich gebe ich für Rückfragen meine e-mail Adresse und auf Wunsch die Telefonnummer weiter. Aber im Grunde kann man immer nur weitergeben, was sich für einen selbst bewährt hat - andere Halter machen manches dann vielleicht komplett anders.

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Katastrophale Beratung eines Schneckenverkäufers

Beitragvon beingodig am 30.10.2016, 18:28

Ach was, warum zerrissen, du erwähnst doch genau noch die Sachen die bei der Beratung gefehlt haben ;-)
Wie z.B. Wildkräuter, Obst, Kalkquelle, ab und an Proteine. Das sind so Dinge die auch einem Anfänger gesagt werden müssten.
Ich hatte vergressen zu erwähnen, dass die Tochter natürlich die grösste Fulica haben wollte und dann diese kleine Box ein deutig zu wenig ist.
Ich hätte auf jeden Fall noch darauf hingewiesen, das diese Schnecke auch noch befruchtete Eier in sich tragen kann und das diese auch noch auf die Besitzer zukommen können, das wären dann doch noch mal ein paar schnecken mehr. Dann kommen ja auch noch die Haltungsparameter dazu.
Mir ist halt einfach aufgefallen, das diess Verkaufsgespräch für mich ungenügend war und das sage ich der bei weitem kein Fachmann ist.
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Re: Katastrophale Beratung eines Schneckenverkäufers

Beitragvon jackyberlin am 30.10.2016, 19:27

Ich glaube, dass man nicht denken darf, dass man auf Börsen auf "Fachleute" trifft!! Wenn man einen trifft, ist es eher ein Glücksfall!!
Jeder "Dödel" kann auf so´ner Börse Tiere verkaufen.
Es gibt Verkäufer, die wissen es nicht besser.. und auch welche, die bewusst einfach nur Geld machen wollen.
Wenn man auf erstere trifft, dann macht ein Erfahrungsaustausch vielleicht sogar Sinn..
Ansonsten liegt es an jedem selbst, zu entscheiden.. ob man kauft oder es lässt.
Leider muss diese Erfahrung jeder selbst machen.
Und einen lieben Gruß von Jacky!
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Re: Katastrophale Beratung eines Schneckenverkäufers

Beitragvon die_clauz am 04.11.2016, 23:55

Hallo,

ich würde mal sagen im Idealfall trifft man auf solchen Börsen Halter (privat als auch gewerblich), die ihre Nachzuchten verkaufen. Die geben dann eben im Idealfall Informationen nach besten Wissen und Gewissen weiter und können so ziemlich jede Frage beantworten. Leider trifft man oftmals eher Händler, die versuchen schnell Geld zu machen (die Schnecken vor Börsenbeginn noch schnell gekauft/getauscht..) und die in vielen Fällen noch nicht einmal genau wissen, welche Arten sie überhaupt verkaufen...
Ich habe aber andersherum schon manchmal (wenn ich einen Stand hatte) die Erfahrung gemacht, dass Interessenten die Börsen nutzen, um möglichst anonym Tiere zu kaufen und das Gespräch garnicht suchen. Die denken dann, dass sie sich vorab schon genug informiert haben, "das wird schon nicht so schwer sein", und jede Information, die über den Preis hinausgeht ist schon zu viel. Sie wissen es ja sowieso schon, oder wollen es nicht wissen. Das muss man dann auch irgendwie kurz auf sich wirken lassen und überlegen, wie man diesen potenziellen Käufern die Tiere möglichst madig macht ;)
Naja, wie bei allem - es gibt solche und solche ;)
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass ein Foum, wie wir es hier haben, mit ständiger Möglichkeit zum Austausch und Kontaktaufnahme die beste Plattform ist, um Grundlage für den Kauf (und Verkauf) von Schnecken zu sein. Auch, wenn der Marktplatz wohl kein unentbehrlicher Teil des Forums ist, andersherum ist es so ;) Börsen sind eher die zweite Wahl (falls man eine Art sucht, die hier nicht angeboten wird z.B.) oder eine Möglichkeit zur vorher abgesprochenen Übergabe. Viel schlimmer noch sind die vielen Kleinanzeigen und Gruppen in sozialen Netzwerken... Aber das ist ja wieder ein anderes Thema :)

Viele liebe Grüße, Claudia
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