Halle zusammen !
Gemeint ist damit die Banff Spring Snail (Physella johnsoni). die weltweit endemisch nur noch in fünf der neun Thermalquellen im Banff Spring-Nationalpark, Alberta, Kanada, lebt. Entdeckt und erstmals beschrieben wurde diese Blasenschnecke im Jahre 1926 (Clench, W.J. 1926, Three new species of Physa. Occassional Papers of the Museum of Zoology, University of Michigang160; p. 1-8)
Das Gehäuse der Tiere ist nur knapp 5 bis 7 mm lang und 4 bis 5 mm breit und stets linksgewunden. Ausgenommen von der stumpfen Spitze ähnelt die Banff Spring-Schnecke sehr stark der Kleinen Blasenschnecke P acuta, aber über ihre Lebensweise und Biologie bestehen heute noch viele unbeantwortete Fragen, obwohl sie schon seit vielen Jahren vom Spezialisten Dr. Dwayne Lepitzki untersucht wird, was in vielen seiner Berichte nachzulesen ist.
Ein Privileg hat P. johnsoni gegenüber vielen anderen Arten, denn sie wurde über das Fernsehen auch in unseren Breiten bekannt: in seinem Beitrag "Rocky Mountains - Land der Bären", der 2010 im ZDF und wenig später auch über arte ausgestrahlt wurde, berichtete Dirk Steffens in einer Sequenz über diese Schnecke, wobei der oben erwähnte Biologe Dwayne Lepitzki auf diese wohl einzigartige Blasenschnecke und ihre spezifischen Probleme aufmerksam machte.
Dass P. johnsoni endemisch heute nur noch in fünf der einstmals in allen neun in diesem kanadischen Nationalpark vorhandenen Thermalquellen nachgewiesen werden kann, ist u. a. darauf zurück zu führen, dass diese Art einst vor allem durch die Touristen gefährdet war: Der Umstand, dass diese Quellen jeweils einige Quadratmeter grosse "Tümpel" bilden, in denen die Wassertemperatur jeweils zwischen 30 bis 36 °C liegt, animierten sie die Touristen immer mal zu einem Bad. Entscheidend dabei war aber zum einen, dass diese kleinen Schnecken, die nahe zur Wasseroberfläche in den Felsbereichen leben, nicht nur von den Badenden kaum beachtet und darum öfters zerquetsch wurden, jedoch weit schlimmer war, dass die Badenden auch die auf ihrer Haut aufgetragenen Deodorants und vor allem Insektenschutzmittel ins Wasser abgaben, wobei diese Mittel Substanzen enthalten, die für P. johnsoni als Giftstoffe wirken. Erst als dieses Phänomen erkannt wurde, konnte der Bestandesrückgang in den einzelnen Populationen zumindest ein Stück weit erklärt werden, worauf das Baden in diesen Quelltümpeln strikte verboten wurde, was damit den Parkhotels ein offenbar lukratives Angebot für ihre Gäste kostete !
Man sieht: Kleine Ursache mit oft grosser Wirkung!
carpe diem
Ryk