Falsche Beratung im Fachhandel

Hier geht es um Arten, die nicht in Europa heimisch sind und nicht zu den Achatschnecken gezählt werden.

Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Eguana am 28.11.2013, 23:34

Hallo,

vorgstern hatte ich mt meinem neuen Tierhändler eine Unterhaltung und habe ihm von meinem frühern Zoohändler erzählt und das dieser mir trotz mehrmaliger nachfrage keine richtige Auskunft gab, wie ich Schokoschnecken halte soll, so wusste ich nicht das man sie beheizen soll usw.
Meine Tierärztin sagte der laden berate falsch und so haben Leute einmal Schildkröten falsch ernährt das sie ganz dick wurden.
Wie ist das eigentlich wenn Leute keine Ahnung haben, ist das einfach so hinnehmbar, ich meine es geht doch hier um Tiere und nicht um Gegenstände, denn durch die schlechte Beratung veerden die Tiere oder werden krank.
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Kohlrabi am 29.11.2013, 05:36

Ich bin der Ansicht, wenn man sich vornimmt, ein Tier zu halten, hat man sich ausgiebigst an unterschiedlichen Stellen über die Haltungsbedingungen zu informieren. Dafür gibt es das Internet, Fachbücher, und und und. Der Fachhändler gehört als solches auch zu den Informationsquellen. Wenn der aber keine Ahnung hat und Fakten in der Not "erfindet", sollte man das ziemlich schnell rausgehört haben und auf einen Kauf dort verzichten.

Immerhin liegt es in der Verantwortung des Tierhalters, dem Tier ein möglichst artgerechtes zu Hause zu schaffen und sich vor dem Kauf umfassend an unterschiedlichen Stellen zu informieren. Der Händler will nur verkaufen.



Als ich bei meinem "ehemaligen" Fachhändler des Vertrauens nach Achatschnecken gefragt habe, bekam ich als Antwort, welche ich denn wolle.. die Großen oder die Kleinen... Ich meinte dann: "Fulicas." Kannte er nicht, da es seiner Ansicht eh nur zwei Arten gäbe. Dann wollte er mir noch die Tiere mitte Oktober nach Berlin mit DHL schicken. Daraufhin habe ich abgewunken und werde diesen Menschen von nun an nicht mehr kontaktieren in Sachen Schnecken. Mit Nagern kennt er sich super aus, Wirbellose sind dann wohl nicht sein Ding.
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Rennate am 29.11.2013, 15:11

Ich würde sowieso keine Tiere bei Tierhändlern kaufen, da geht es nun mal ums Geld!!
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Trochoidea am 13.12.2013, 09:26

Was erwartet ihr eigentlich? Jede Woche lese ich hier Kommentare: "Wo kann man diese Schneckenart bestellen ?", "Ich hab mir jetzt auch fulicas geholt.", "Diese Art ist gerade nicht lieferbar".
IHR macht die lebenden Tiere zur Ware. Durch eure Nachfrage. Und rein rechtlich sind sie auch nur Ware. Wenn so eine Schnecke stirbt, ist das nicht's anderes, als wenn beim Metzger ein Steak schlecht wird.

Für die meisten Schnecken weiß niemand, wie man sie hält. Nicht mal die Wissenschaftler. Da kann euch auch kein Händler sagen, wie die zu halten sind. Und man sollte das auch nicht erwarten. Wenn ich bei Amazon ein Buch bestelle, erwarte ich auch nur, dass die mir das schicken, aber nicht, dass sie mir noch ne Interpretation dazu liefern. Die Händler erfüllen eure Nachfrage und eigentlich kann man ihnen auch nicht übel nehmen, dass sie versuchen ihre Ware zu verkaufen und nicht dazu sagen: "Oh, diese Schnecke wurde durch Raubbau an der Natur nach Europa gebracht und ist eigentlich auch nicht so richtig zu halten" (siehe Amphidromus).

Es gibt nur einen Weg um Schnecken zu bekommen: Hinfahren und selbst sammeln. Da kann man die Tiere vor Ort studieren und weiß, wie sie leben. Man entnimmt nur wenige und verhindert so den Raubbau. Falls man das nicht kann, dann hat man noch die Möglichkeit Schnecken von Leuten zu bekommen, die sie selbst gesammelt haben, denn dann bekommt auch alle nötigen Informationen. Ihr müsst euch immer darüber im Klaren sein, dass der Großteil der Schnecken auf dem Transport krepiert. Selbst bei Arten die eigentlich gut haltbar sind. Ich bin nicht der einzige, der weiß, wie mies Wildfangschnecken aussehen können.
Und Schnecken die von den Experten nicht nachgezüchtet werden können oder nicht in genügender Menge, die kann man eben nicht haben. Fertig!
Es gibt schon Gründe warum es auf dem Markt keine Nachzuchten gibt. Da muss man nicht durch Nachfragen bei Händlern die Ausbeutung in den Herkunftsländern noch steigern.
Und die freundlichen Tierhändler sind die schlimmsten. Man fragt ganz freundlich und setzt die Kaskade in Gang. Der Tierhändler fragt den Großhändler, der Großhändler fragt die Exporteure in den Herkunftsländern und die setzten die Tierfänger unter Druck. Die Tierfänger intensivieren ihre Bestrebungen und auf diesem Weg werden neue Sammelgebiete erschlossen, weil die Tierfänger jetzt noch tiefer in den regenwald eindringen, auf neue Inseln fahren oder einfach die Intensität ihres Sammelaufwands erhöhen. Nachfrage reguliert den Markt.
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Fienchen am 13.12.2013, 09:33

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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Katja Schindler am 13.12.2013, 11:52

Trochoidea - natürlich hast Du Recht.
Ich persönlich habe bis jetzt nur 1 mal im Zoogeschäft fulicas gekauft. Sonst immer nur bei privaten Züchtern.
Aber etwas Wissen, zumindest was die Grundbedürfnisse angeht, sollte man von einem Fachgeschäft schon erwarten können.
Immerhin ist es nicht selbstverständlich, dass nur Leute solche Tiere kaufen, die sich damit schon auskennen!
Wenn man Tiere verkauft, MUSS man sich schon etwas damit auseinander setzen! Und nicht nur dafür kassieren und wenn das Tier schließlich eingeht, "ist es halt dumm gelaufen"!
Gerade viele Neueinsteiger ins Schneckenhobby kaufen, denke ich, gerade auch eher in Zoogeschäften, ganz einfach, weil sie es nicht besser wissen. Gerade solchen Leuten kann die Schneckenhaltung bei falscher oder fehlender Beratung ganz schnell vermiest werden - und das ist schade!
Viele Grüße Katja
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Fleckihund am 13.12.2013, 17:27

Katja Schindler hat geschrieben:Trochoidea - natürlich hast Du Recht.
Ich persönlich habe bis jetzt nur 1 mal im Zoogeschäft fulicas gekauft. Sonst immer nur bei privaten Züchtern.
Aber etwas Wissen, zumindest was die Grundbedürfnisse angeht, sollte man von einem Fachgeschäft schon erwarten können.
Immerhin ist es nicht selbstverständlich, dass nur Leute solche Tiere kaufen, die sich damit schon auskennen!
Wenn man Tiere verkauft, MUSS man sich schon etwas damit auseinander setzen! Und nicht nur dafür kassieren und wenn das Tier schließlich eingeht, "ist es halt dumm gelaufen"!
Gerade viele Neueinsteiger ins Schneckenhobby kaufen, denke ich, gerade auch eher in Zoogeschäften, ganz einfach, weil sie es nicht besser wissen. Gerade solchen Leuten kann die Schneckenhaltung bei falscher oder fehlender Beratung ganz schnell vermiest werden - und das ist schade!

Das ist aber nichts Neues, leider. Sogar die Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, usw. werden im Zoohandlungen falsch gehalten. (Gehegen viel zu klein, falsches Futter, ...) - hier kommt noch hinzu, dass die Mitarbeiter auch noch falsch informiert sind. Das ist in den meisten Zoohandlungen so. Wozu auch, solange die Leute zufrieden sind - es geht dort meistens nur um Geld und die Tiere werden eben wie Waren behandelt...
Daher soll man sich nie auf nur eine Quelle verlassen.
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Eguana am 14.12.2013, 18:55

Das muss man ändern indem man die Leute richtig ausbildet und auch nur Menschen die Ahnung haben in so einen Job lässt.
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Fienchen am 14.12.2013, 20:03

Das wäre schön, funktioniert aber leider nicht. Denn wenn jemand so viel lernen würde wie nötig ist um zu jeder im Tierhandel angebotenen Tierart eine gute Beratung leisten zu können, dann würde derjenige sich wohl nicht mit dem Gehalt eines Zooladen-Verkäufers zufrieden geben. :wink:
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Fusselnase am 15.12.2013, 13:14

Das sind nun einmal Händler. Ein Händler will und muss! verkaufen, tut er das nicht, ist er bald selbst vom Markt.

Ähnliches gilt übrigens auch für die Händler auf Börsen: sie wollen verkaufen.

Sogar viele Züchter lassen fünfe gerade sein, um ihren Nachwuchs vermitteln zu können.

Informiert euch und andere, entscheidet, wo ihr warum welche Tiere kaufen wollt und sorgt dafür, dass der Markt für Wildfänge, schwer zu haltende Arten mit hohen Sterberaten und für Großhändler, die mit fremdem Nachwuchs über die Börsen tingeln, möglichst klein wird.
Fusselnase
 

Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Joy am 15.12.2013, 13:40

Ich habe gestern mit meinen Eltern ein neues Terra gekauft. Die Verkäuferin hat gefragt welche Tierart darin gehalten werden soll. Ich hab gesagt das da Achatina fulica reinkommen sollen weil das alte Terra zu klein für sie ist. Und die hat mir so viele wichtige Informationen für die Haltung von ihnen gegeben, dass hat mich sehr gewundert, auch weil da im Laden keine Achatschnecken angeboten wurden und sie trotzdem viel über die Haltung wusste, und nett war sie auch noch. (Wobei ich die ganzen Informationen allerdings schon wusste :lol: ). Aber auch der Laden an sich sah sauber und gepflegt aus, und auch die angebotenen Tiere- und deren Käfige/ Terrarien/ Aquarien.

Ich habe meine fulicas im Januar in einer Zoohandlung gekauft, weil ich da noch nicht wusste, dass es eigentlich besser ist sie von privaten Züchtern zu kaufen, aber alle waren in einem ziemlich guten Zustand.

Allerdings will ich nicht sagen dass das immer so ist was ihr sowieso schon gesagt habt.
Liebe Grüße
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Re: Falsche Beratung im Fachhandel

Beitragvon Fine am 15.12.2013, 17:35

Trochoidea hat geschrieben:Und die freundlichen Tierhändler sind die schlimmsten. Man fragt ganz freundlich und setzt die Kaskade in Gang. Der Tierhändler fragt den Großhändler, der Großhändler fragt die Exporteure in den Herkunftsländern und die setzten die Tierfänger unter Druck. Die Tierfänger intensivieren ihre Bestrebungen und auf diesem Weg werden neue Sammelgebiete erschlossen, weil die Tierfänger jetzt noch tiefer in den regenwald eindringen, auf neue Inseln fahren oder einfach die Intensität ihres Sammelaufwands erhöhen.

Und genau da würde ein Gesetz wie das geplante Importverbot dann wieder Sinn machen.
Ich hab gestern in Hamm auch viele Wildfänge gesehen und das nicht nur von Arten, die hier nicht nachgezogen werden, sondern auch von vielen Arten, von denen man problemlos Nachzuchten bekommen würde, wenn man sich ein wenig bemüht (nicht speziell auf Schnecken bezogen). Dazu kommen dann sicher auch noch viele Tiere, die als NZ oder Farmzuchten deklariert sind, in Wirklichkeit aber Wildfänge sind.
Geguckt hatte ich nach einem passenden Frosch oder einer Kröte für mich, ich hatte mir einige Arten ergoogelt und einen froschkundigen Freund dabei, außerdem wollte ich auch keine komplizierte oder super-seltene Art, trotzdem mussten wir länger suchen um nach etlichen Wildfängen und Händlern mit 30 oder 40 Arten auf dem Tisch, mal jemanden zu finden, den ich als Hobbyhalter bezeichnen würde und bei dem ich gerne gekauft habe.....ein halber Meter Stand mit Nachzuchten einer Art, Haltungsbericht und Kontaktinfos. :)

Zu den Zooläden muss man sicher auch sagen, dass es die kleineren Läden, wo dann wirklich oft noch Besitzer hinter standen, die das Ganze mit "Herz" machten, ja kaum mehr gibt. Solche Läden gehen dann schnell kaputt, weil inzwischen vieles per Klick im Onlineshop gekauft wird. Eine Chance wirtschaftlich zu arbeiten haben da eigentlich nur noch die großen Ketten wie Fre**napf oder Futt**napf.

Allerdings muss man auch sagen, dass, im Gegensatz zu früher, in Zeiten ohne Internet, jeder theoretisch die Möglichkeit hätte, sich über die Tiere, die er halten möchte, wirklich umfassend zu informieren. Man muss sich eben etwas Mühe geben und zur Not, bei Tieren die nicht so häufig gehalten werden, auch mal einfach Leute anschreiben und Kontakte herstellen. Das hab ich auch schon gemacht und oft ergeben sich sehr nette Kontakte und man erhält wertvolle Infos aus erster Hand.
JegrößerderDachschaden,
destobesserderBlickindieSterne!
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