ständiges Schneckensterben

Ist deine Schnecke krank, oder verhält sie sich nicht wie sonst, poste es hier.

ständiges Schneckensterben

Beitragvon Nuck am 07.08.2017, 18:22

Hallo,
ich bin ratlos und verzweifelt :( . Meine wundervolle achatina fulica, ca. 10 Monate alt ist für mich unvorhersehbar gestorben. Da ich alle Haltungsbedingungen gemäß Forum und euren Ratschlägen im Forum meiner Meinung nach einhalte (Kritik ist willkommen), dürfte es nicht daran liegen.

Parameter:
- Terrarium, seitliche Lüftungsschlitze sind offen, die oberen sind zu fast komplett abgeklebt
- Kokoshumus, mit 98 bzw. 99%igen Kalk aufgekalkt (der Lebensmittelkalk war mir zu fein, daher habe ich zusäzlich als körnige Variante den 98%igen von „Dra*on Biocal Kalzium“; ich habe einige Jahre gute Erfahrungen damit gemacht und ihn für meine vorherigen fulicas verwendet); ich finde das Substrat teilweise zu trocken, aber durch die Luftfeuchte von teilweise +90% wollte ich bisher nichts ändern
- Temperaturen: 22-23°C nachts, 25 bis 27 °C tagsüber (eher +26°C)
- Luftfeuchte 85-92%, Wasser ist destilliert, da ich kein Risiko eingehen möchte
- 1 Efeutute im Becken, wurde anfangs 1x angeknabbert (schon halbes Jahr her), dann nicht mehr
- Futter: Salat (Eisberg, Lollo Rosso) Radieschenkraut, Süßkartoffel, Gurke, Apfel, Tomate, Zucchini, Gammarus nur 1x pro Woche (ca. 10-15 Stk für alle drei) Sepiaschale und Kalkkugeln aus reinem Lebensmittelkalk (ähnlich der Kalkblöcke im Forum, nur ohne Zusätze und in Kugelform); aus Discounter, Gurke teilweise auch Bio (Gartenanbau)

Mitbewohner:
- 1 Rodatzi, ca. 10 Monate alt, 6 cm groß, gut gebautes Gehäuse
- 1 Wildfarbene, ca. 9 Monate alt, 8,7 cm, Geschwisterschnecke der Verstorbenen, aber anderes Gelege, gut gebautes Gehäuse

Vorgeschichte:
Ich hatte mir im letzten Jahr eine White Jade gekauft. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es kleinwüchsige Achatschnecken gibt und hatte so etwas nicht im Hinterkopf. Als ich sie holte, war Sie ½ Jahr alt und ca. 5 cm groß. Ich dachte: Ey, deine anderen beiden sind 12 und 15 cm groß. Das bekommst du schon hin mit der Kleinen.“ Aber so war es nicht. Sie wuchs schlecht und baute kruschelig an. Dann erfuhr ich von kleinwüchsigen Schnecken. Sie bekam Getreidebrei und es wurde besser, aber wuchs weiterhin schlecht (auf dem Bild zu sehen).

Nachdem meine White Jade ab November allein war (siehe Vorstellung von mir), suchte ich bei e**y (im Nachhinein ein Fehler?) und fand eine Verkäuferin, die alle drei fulica-Farben zum Kauf anbot. Ich holte mir eine Vollalbino (ca. 1 Monat alt, 1,2cm), eine Rodatzi (ca. 2-3 Monate, 3,3 cm) und eine Wildfarbene (6,1 cm, ca. 6-7 Monate). die Größen passten zum angegebenen Alter.

Was mir sehr schnell auffiel war die Tatsache, dass die Vollalbino langsam wuchs, ca. ½ cm in den darauffolgenden 4 Wochen. Dies kannte ich von meinen ersten fulicas nicht, denen ich damals beim Wachsen zusehen konnte. Die Rodatzi wuchs langsam, aber stetig und mit einem guten Gehäuse. Die Wildfarbene wuchs kaum weiter und hatte innerhalb von 2 Monaten 0,4 cm mehr. Da es aber allen drei schlecht ging, schob ich es auf die Genetik. Bei der Verkäuferin war damals alles dabei, sogar eine Ovum im Terrarium.
Die Wildfarbene paarte sich mit meiner White Jade, legte das erste Mal Eier und verhielt sich danach 1 Woche sehr merkwürdig. Sie war immer im Gehäuse, was ich von ihr nicht kannte. Sie starb 1,5 Woche nach der Eiablage, nachdem sie sich weit zurückzog.
Meine White Jade wurde 1 Jahr und 2 Monate alt, als sie 5,8 cm groß war (also 0,8 cm mehr als 7 Monate vorher). Sie fraß kaum noch, zog sich 1 Woche weit ins Gehäuse zurück, kam aber raus, wenn gesprüht wurde. Dann starb auch sie.
Meine Vollalbino wuchs kaum. Sie wurde ca. 8 Monate alt und wurde 2,8 cm groß. Sterbeablauf war wie bei der White Jade.
Meine Rodatzi lebt noch, ist nun ca. 10-11 Monate alt und 6,1 cm groß. Aber ein schönes Gehäuse hat sie (nicht kruschelig und stabil).

Nun zu der verstorbenen Wildfarbenen:
Ich holte sie und ihre Geschwisterschneck übers Forum. Ich hatte keine Zweifel, dass die genetisch schlecht veranlagt seien (glaube ich auch nicht, Eltern sind nicht verwandt), die Haltung war super und die Größe mit dem Gehäuseaussehen passte. Die beiden fraßen sofort und saßen oft auf Sepia und bauten an. Es waren keine Probleme zu erahnen.

Vor zwei Wochen (2 Monate nachdem ich sie holte) fiel mir auf, dass sie keine Gammarus fressen wollte, was komisch war. Danach sah ich sie auch nur wenig fressen. Ich hatte das Gefühl, sie magert ab und wurde schwach. Sie zog sich auch wieder weit ins Gehäuse zurück, kam beim Sprüchen aber immer raus. Dann starb auch sie über Nacht, abends war sie noch draußen, aber saß nur rum. An den Parametern habe ich nichts geändert und das Futter blieb so wie zuvor.
Seitdem habe ich arge Zweifel, dass etwas bei mir falsch ist. Eventuell ziehe ich auch eine Krankheit in Betracht. Jedoch möchte ich nicht unnötig die gesamte Erde auswechseln oder sie mit Anti-Parasiten-Mittel behandeln, was Stress für die Tiere ist. Nachdem jede einzelne der Schnecken starb, hab ich auch den Bodengrund immer teilweise gewechselt.

Nun kennt ihr alle Details. Ich hoffe, jemand kann mir einen Anhaltpunkt liefern, was ich tun kann. Ich möchte, dass es meinen Schnecken gut geht. Ich habe viele Jahre lang ohne Probleme gesunde Schnecken gehabt, aber seit einem ¾ Jahr läuft es nicht gut. Woran liegt es? :?
Grüße

Nuck
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Wassn am 07.08.2017, 19:58

Hmm....Es klingt schon danach, als hättest du dir irgendie etwas eingefangen. Welche Schnecken hast du nun noch und wie genau verhalten sich die einzelnen Tiere?
Eine Schnecke wird immer einen Weg
zu deinem Salatbeet finden.
megalobulimus oblongus 8D
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Nuck am 07.08.2017, 20:14

Ich habe noch die beiden, die ich als Mitbewohner bezeichnet habe. Die Rodatzi und die Wildfarbene auf dem letzten Bild im Hintergrund.

Wie kann ich selbst prüfen, ob sie eine Krankheit haben? Einen Tierarzt zu finden wird schwierig werden.

Bisher fressen sie normal. Habe abends gesprüht und sie sind gerade draußen und fressen Gurke.
Grüße

Nuck
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Italiener am 07.08.2017, 21:16

Hm, ich würde kein destiliertes Wasser verwenden. Wenn Du kein Wasser aus der Leitung nehmen möchtest, ginge ja auch ein stilles Wasser aus dem Discounter.

Destiliertes Wasser hat ja gar nichts, das ist ja irgendwie ohne alles. Keine Mineralien, keine Spurenelemente, nix. Ich hab noch im Hinterkopf, wenn man es ausschliesslich trinkt, fehlen dem Körper Elektrolyte, was langfristig zu Nierenschäden führen kann.

Da Schnecken viel Feuchtigkeit benötigen und sie diese ja nur über das destilierte Wasser erhalten haben, könnte es vielleicht daran gelegen haben.

Was hast Du denn für einen Bodengrund ? Der sieht so grob aus, können die Schnecken sich denn bei Bedarf gut einbuddeln ?`

EDIT: Radieschen gehören zu den am meisten mit Pestiziden belasteten Gemüse. Ich zitiere:

Frische Kräuter zählten auch in den letzten Jahren zu den am häufigsten beanstandeten Lebensmitteln. Dill, Oregano, Rosmarin und Schnittlauch wurden 2015 verstärkt kontrolliert. Die meisten der Kräuterproben, bei denen hohe Rückstände an Pestiziden festgestellt wurden, stammten dabei aus Deutschland, Israel oder Äthiopien.

Insgesamt kann man aber sagen, dass Lebensmittel aus Deutschland und EU- Ländern geringer belastet waren als Produkte aus Drittländern.

Wie bereits in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2015 eine gesonderte Auswertung der Proben aus ökologischem Anbau durchgeführt. Es bestätigte sich erneut, dass der Anteil an Lebensmitteln ohne quantifizierbare Rückstände bei Biowaren mit 65 Prozent deutlich über dem konventionell hergestellter Waren (37 Prozent) liegt.


2015 am meisten beanstandet:

Auberginen, Bohnen (mit Hülsen), Feldsalat, frische Kräuter, Knollensellerie, Kulturpilze, Paprika, Rettich, Radieschen, Spinat,


Quelle: http://www.verbraucherzentrale-niedersa ... eckstaende
Lieben Gruß
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon jackyberlin am 07.08.2017, 21:53

Das tut mir sehr Leid. Aus meiner Sicht ist es eigentlich unmöglich selbst zu prüfen, ob ne Schnecke eine "Krankheit" hat, für mich sind leider auch die Tierärzte damit überfordert. Aus dem Grund, dass die Schneckenkrankheiten so gar nicht erforscht sind.
Alles was man so liest, beruht aus meiner Sicht nur aus Vermutungen.. Klar, ein Eingeweidevorfall oder ne Mantelablösung kann man etwas klarer definieren und auch die "bösen" Schneckenmilben kann man sehen. Alles andere.. :?
Wobei bei die "böse" Schneckemilbe ja auch in unzähligen einheimischen Schnecken lebt und diese damit überleben.
Klar würde ein Tierarzt bei einem Abstrich oder anderen Untersuchungen unzählige Bakterien und Würmer finden (alle Schnecken haben unzählige Würmer u.ä.), aber ob diese für das Sterben zuständig sind, weiß aus meiner Erfahrung echt keiner.
Es kann auch gut sein, dass das Sterben deiner Schnecken gar nicht in einem Zusammenhang besteht.
Die du gekauft hast, sind .. wie du es beschrieben hast, unter sehr ungünstigen Bedingungen aufgewachsen, unter Umständen auch totale Inzucht.. dann kamen vielleicht auch verschiedene Bakterienstämme zusammen..
Ich würde an deiner Stelle jetzt erstmal abwarten.. so mindestens 4 Monate bis zum halben Jahr (mir erstmal auch keine neuen Schnecken dazu holen).
Deine Haltungsparameter finde ich okay. Was mir nur auffällt, dass du schreibst, dass du in deinem Terra nur oben die Lüftungsschlitze abgeklebt hast.. und die an der Seite offen hast.
Ich habe viele Experimente gemacht, allerdings komme ich nur auf ne "verbindliche" Luftfeuchte von 85-90%, wenn ich alle Luftschlitze abklebe.
Für Achatina fulica finde ich ne verbindliche Luftfeuchte von 80-85% völlig ausreichend.
Ich weiß, dass mein Beitrag bestimmt nicht sehr befriedigend ist, aber das sind meine Beobachtungen und Erfahrungen. Hoffe natürlich, dass ich dir trotzem helfen konnte.
Und einen lieben Gruß von Jacky!
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Nuck am 08.08.2017, 16:27

Hallo an alle und vielen Dank für die schnellen Antworten :danke:
Ich werde ab jetzt das detaillierte Wasser weglassen (nur noch zum putzen ) und auf Mineralwasser umsteigen. Radieschenkraut wurde auch weggeschmissen, sicher ist sicher.

Zu dem Bodengrund : ich hatte mal Kokoschips für das Terrarium ausprobiert. Diese waren als dünne Schicht über dem normalen Kokoshumus. Mittlerweile ist es untergebuddelt. Aber die Schnecken konnten sich trotzdem vergraben. Ist es normal, dass sich keine der Schnecken zurzeit vergräbt, auch nicht ein oder zwei Tage?

Zu der Luftfeuchtigkeit : ich habe ein analoges und ein digitales Messgerät dafür. Links und rechts im Terrarium. Beide zeigen nahezu die gleichen Werte an.

Ich werde sicherheitshalber den gesamten Bodengrund auswechseln und die Einrichtung reinigen. Auch dies hatte ich regelmäßig getan. Reicht es die Gegenstände mit kochendem heißen Wasser zu übergießen oder muss alles in den Backofen? Oder sogar ganz wegwerfen? Was ist mit der Pflanze, soll diese auch entsorgt werden ?
Grüße

Nuck
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Italiener am 08.08.2017, 17:28

Meine Schnecken buddeln sich zur Zeit ziemlich häufig ein. Kommen aber abends alle zum Futtern wieder hervor. Ich weiss nicht, ob es jetzt so günstig ist, den kompletten Bodengrund zu wechseln, das dürfte wieder zu Stress führen, weil sich die Umweltbedingungen erneut ändern würden. Könntest Du denn nicht nur einen Teil ersetzen ? Hast Du Helferlein wie Asseln und Springschwänze im Boden ?

Heiss Wasser ist ok, irgendwer hat mal geschrieben, sobald man Holz bäckt, würde es vermehrt schimmeln.

Das mit den Radieschen ist eine gute Entscheidung. Schnecken lieben Radieschen und ich bin mir sicher, aus diesem Grund wird auch viel Gift eingesetzt.
Lieben Gruß
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon LissyCherry am 08.08.2017, 20:32

Hallo Nuck,

das mit deiner Schnecke tut mir leid... :(

Meine fulicas vergraben sich auch eher selten, meistens nur zum eierlegen.

Wieso möchtest du eigentlich kein Leitungswasser verwenden? Bzw. gibt es dabei irgendeine Gefahr? Ich habe bis jetzt immer Wasser aus der Leitung verwendet, ich dachte auch gerade wegen dem Kalk im Wasser wäre es gut für die Schnecken. :?

Ich würde auch nie empfehlen, den ganzen Bodengrund zu wechseln, aber wenn du wirklich den Verdacht hast, dass es daran liegt, würde ich ihn doch ganz auswechseln, sonst ist der neue Bodengrund gleich wieder infiziert. :|
Liebe Grüße von Lissy. :)
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Nuck am 08.08.2017, 20:59

Ich habe in den letzten Monaten den Boden schon 2 oder 3 mal teilweise ausgetauscht. Sollte wirklich eine Krankheit im Boden sein, ist es das beste. Nur tue ich es ungern, da es Stress bedeutet und die Parameter sich neu einstellen müssen.

Ich nehme kein Leitungswasser mehr, da ich mir nach dem Umzug nicht mit den Rohren sicher bin. Das Haus ist schon etwas älter und da wollte ich auf Nummer sicher gehen. Das ganze tue ich erst, seit meine erste der oben genannten Wildfarbenen verstorben ist.
Grüße

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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Suzi am 08.08.2017, 23:44

Guten Abend!
Es tut mir sehr leid für dich und deine Schnecken!
Wennn du jetzt die Einrichtung säuberst, wollte ich kurz anmerken, was ich zuvor in diesem Forum noch nicht gelesen habe, dass man besonders Holz auch in die Mikrowelle tun kann. 750 Watt - 3/4 Minuten, dann umdrehen und nochmal 3/4 Minuten (je nach Holzgröße und Beschaffenheit) bei ca. 600 Watt. So habe ich den Schimmel immer abbekommen, und meist für sehr lange Zeit!) Und da Schimmel ja bekanntlich sehr hartnäckig ist, würde alles andere auch absterben! Nur beim Rausnehmen aus der Mikrowelle aufpassen.. Könnte sehr heiß sein. Ich sprühe vorher von außen noch drauf, weil ich dann das Gefühl habe, der Schimmel "zerkocht" und das Holz selbst wird keine Brandgefahr :-D
Viel Erfolg - Auf das es jetzt wieder bergauf geht!

Liebe Grüße,Suzi
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Berit am 10.08.2017, 10:38

Hallo,
das größere Problem mit destiliertem Wasser ist die Osmose. Bedeutet, dass überall ein Gleichgewicht an Atomen herrschen "will". Wenn man also destiliertes Wasser trinkt, entzieht es den Zellen, da deren Membranen für gewisse Stoffe durchlässig sind, Salze und andere Sachen. Das ist in kleinen Mengen für Menschen kein Problem, in größeren Mengen aber tödlich. Es gibt einen Versuch: man entferne mithilfe von Essigessenz die Kalkschale eines rohen Ei. Das dauert ca. 24 Stunden. Dann kann man das Gummiei vorsichtig in destiliertes Wasser legen und nach wieder 24 Stunden gucken was passiert ist. Man kann auch ein zweites Ei nehmen und dies nach dem Entschalen in eine übersättigte Salzlauge geben. Wichtig: das Ei muss immer komplett mit Flüssigkeit bedeckt sein. Sonst fängt es furchtbar an zu stinken.
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Nuck am 26.08.2017, 07:52

Hallo,

Ich wollte euch den aktuellen Stand mitteilen. Ich habe den gesamten Bodengrund ausgewechselt und das Terrarium mehrmals gereinigt. Bezüglich der Luftfeuchtigkeit ist mir aufgefallen, dass sie in Bodennähe geringer ist. Ich habe nun alle Lüftungsschlitze angeklebt und das Hygrometer bodennah platziert. Die Luftfeuchte ist nun 80-85%.
Die beiden Schnecken waren in den Tagen der Reinigung und des Einfahrens in einer Faunabox. Dort konnte ich sehen, dass meine Wildfarbene kaum etwas fraß und kotete. Als sie wieder im Terrarium war, wurde es schlimmer. Sie zog sich zurück und fraß so gut wie gar nichts. Ich dachte sie stirbt auch bald. Ich hatte dann auch neuen Bio-Salat und Gemüse gekauft und schon bald fraß sie wieder und hing sogar an der Wand und Decke.
Problem jetzt: sie zieht sich manchmal immer noch tief ins Gehäuse zurück. Dann kommt sie aber wieder schnell raus. Ich habe aber gestern auch sehen können, dass sie auch beim Hängen an der Decke mit dem Mantel weit im Gehäuse ist. Dieses Verhalten ist seit zwei Wochen so. Die Temperaturen sind nachts 22-23 Grad und am Tag 25.5-27 Grad. Der anderen Schnecke geht es gut. Sie zeigt keine Auffälligkeiten.

Habt ihr noch einen Hinweis oder Rat? Ich mache mir Sorgen, auch wenn sie frisst.
Grüße

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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon LissyCherry am 26.08.2017, 14:11

Hallo Nuck,

es ist immer schwer zu sagen, woran das liegt, wenn sich eine Schnecke so weit zurück zieht. Ist die Schnecke dünner/leichter geworden? Vielleicht zieht sie sich deswegen so weit zurück, weil ihr dann das Gehäuse zu "groß" geworden ist.

Ich würde es mal mit Getreidebrei versuchen. Aber warte lieber ab, was die anderen dazu sagen.

Irgendwo hier im Forum habe ich auch mal gelesen, dass es auch sein kann, dass die Schnecke dehydriert ist und deswegen dünner wird und sich weit zurück zieht.

Im Alter ziehen sie sich auch manchmal weit zurück bevor sie sterben, aber deine Schnecke ist ja noch jung..

Im schlimmsten Fall ist es eine Krankheit. :(

Ich würde es zuerst mal mit Kraftfutter (Getreidebrei) versuchen und sie dabei nicht zu sehr stressen. :)
Liebe Grüße von Lissy. :)
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Winifred am 26.08.2017, 19:36

Hallo Nuck,

meine Fulis sind Geschwisterschnecken von denen von Italiener, allerdings graben sich meine so gar nicht ein. Höchstens schieben sie sich mal unters Moos oder es gibt Gruppenkuscheln in der Höhle, die ich ihnen angelegt habe. Ansonsten ist es echt schwierig zu sagen, woran es liegt. Wie die anderen schon sagten, ist es einfacher offensichtliche Dinge zu behandeln.

Ich tipp mal wie Italiener auf das Wasser. Zu wenige Mineralstoffe. Hast Du mehr Kalk außer Bodenaufkalkung drinnen? Wenn ja, habe ich das überlesen. Wenn nein, biete Ihnen bitte noch eine andere Kalkquelle an, außer die Bodenaufkalkung. Das mit den Getreideflocken ist bei kranken Schnecken schon hilfreich gewesen. Allerdings habe ich in dieser Hinsicht noch keine Erfahrungen machen müssen.

Dadurch, dass alle über eine gewisse Zeit das destillierte Wasser bekamen, kann es sein, dass es bei den anderen noch weitreichende Nachwirkungen haben wird. Versuche sie zu stärken und biete ihnen zumindest mineralisiertes Wasser an. Oder Du lässt einen Wasserprüfer für Deine Leitungen kommen und hast zumindest Gewissheit, ob Deine Maßnahme sinnvoll war, oder keine Bedenken bestehen, das nicht doch wieder zu verwenden.

:( Mir tut es leid, nicht wirklich helfen zu können.
Liebe Grüße
Winifred
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Re: ständiges Schneckensterben

Beitragvon Italiener am 26.08.2017, 20:37

Hallo, ich noch einmal.

Ich halte meine Fulica bei max. 25 °C tagsüber und 22-23 nachts. Bei 27 ° C halte ich meine Reticulatas, diese Temperatur finde ich (meine Erfahrung) für die Fulica jetzt zu hoch. Meine reagierten, als es so heiß war und diese Wärme im Terrarium erreicht wurde, mit tagelangem Eingegrabensein in der Erde. Auch der Appetit war bei der Temperatur eher mittelmäßig, da machte ich mir auch ein paar Tage richtig Sorgen.

Ich habe jetzt die Terrarien mit dickem Styropor von unten, hinten und oben verkleidet. So hält es gut und lange die Wärme - aber heizt bei Hitze auch nicht so auf.

Den Dir geratene Getreidebrei würde ich zur Stärkung geben. Ich gebe ab und an !! (meine sind jedoch fit) folgende Zusammensetzung:

3 EL 3 Kornmischung (Bio Alnatura 3 Korn Flockenmischung von dm) (fein gemahlen)
3 EL Kanarienfutter (fein gemahlen)
1 TL Gammarus (fein gemahlen)
1 Messerspitze Bierhefeflocken (Lunderland)
2 Messerspitzen Eierschalenpulver (Bio v. Lunderland) oder auch fein geriebene Sepiaschale

Alles gut vermischen.

1-2 EL der Mischung zu einem nicht so krümeligen Brei anrühren, gute halbe Stunde quellen lassen, erst dann reichen. Am nächsten Morgen Reste entfernen. Das trockene gemahlene Pulver in einem abgedeckten Glasgefäß im Kühlschrank max. 2 Wochen aufbewahren
Lieben Gruß
Moni

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