Schnecken-Forum

Hallo
meine Freundin hat mir eben ein schreckliches Foto von ihrer Schnecke geschickt. Sie hat sie gefunden neben ihrem Haus. Sie dachte erst an einen Absturz kann aber nichts finden. Sie hat sie gebadet und in eine Kiste mit Moos gesetzt. Kann sie das überhaupt überleben?

Moin,

du meine Güte, das ist wirklich schrecklich. Das arme Tier. Warum stresst Deine Freundin die Schnecke mit baden um sie dann in Moos zu setzen, wo die ganzen Eingeweide total dreckig werden?

Auch wenn Ihr das vielleicht brutal findet, ein schneller Tod ist in meinen Augen das Wenigste, was man für die Schnecke noch machen kann. Ich würde ihr ein heißes Bad bereiten. Das ist der schnellste Tod.

Ist das eine Helix pomatia?

Sie wollte sie nicht stressen sondern hatte Angst wegen der Erde. Deshalb such das Moos.Es ist weicher und hängt sich ni ht überall rein so wie Erde. Das war ihr Gedanke. Deine letzte Frage...

Hallo,

für mich sieht es nach einer Achatina fulica aus. Möglicherweise hatte sie einen Mantelvorfall. Dass die Schnecken dadurch komplett aus dem Gehäuse rutschen ist selten. Jedoch ist es wohl unmöglich, die Schnecke wieder in das Gehäuse zu bekommen under sie hätte keinen Halt mehr darin. Dass sie ein neues Gehäuse bildet, halte ich auch für unmöglich. Meine einheimischen Findlinge mit sehr wenig Überresten eines Gehäuses haben nie überlebt.

Ja es ist eine Achatina fulicula.
Danke für die Infos. Woher kommt denn so ein Nantelbruch
Wie kann man das verhindern?

Wollte nur mitteilen das meine Freundin sie nach 1 1/2 Tagen ohne Haus erlöst hat. Würde trotzdem gerne wissen wie sie das vl vermeiden kann. Oder ist das etwas was man nicht verhindern kann?

Das "Herausrutschen" aus dem Haus ist leider noch wenig erforscht.
Erkenntnisse, ob und wie Schnecken in freier Wildbahn davon betroffen sind, gibt es nach meinem Wissen nicht.

Alle Erfahrungsberichte beziehen sich auf Schnecken, die als Haustiere oder in Schneckenfarmen gehalten werden.
Es gibt Schneckenarten, bei denen das Herausrutschen oft beobachtet wird (z. B. bei der gefleckten Weinbergschnecke Cornu aspersum), bei anderen nie (z. B. bei der einheimischen Weinbergschnecke Helix pomatia).
Manche Schneckenarten scheinen besser in ihrem Haus verankert zu sein als andere.

Als Gründe für das Herausrutschen drehen sich die Diskussionen meist um diese drei:
Temperatur/Luftfeuchtigkeit
Parasitenbefall
ungeeignete Nahrung

Mir scheint "ungeeignete Nahrung" wenig überzeugend, da werden z. B. Haferflocken als möglicher Grund für den Hausverlust angegeben, weil Haferflocken blähen würden.

"Parasitenbefall" wäre eine plausible Erklärung, ein passender Parasit scheint aber nur für Cornu aspersum zu existieren.

Am weitaus wahrscheinlichsten scheint mir der Zusammenhang von Hausverlust und zu hoher Temperatur/Luftfeuchtigkeit zu sein.

Als pauschalen Rat würde ich geben: beobachtet eure Schnecken genau und achtet auf Anzeichen eines Mantelvorfalls! Ein Mantelvorfall kann einen beginnenden Hausverlust ankündigen.
(Zum Glück ist das kein medizinischer Beipackzettel Ein Mantelvorfall kann natürlich auch andere Gründe haben, z.B. dringende Eiablage... aber bei einem Mantelvorfall prüft auf jeden Fall Temperatur und Luftfeuchtigkeit)

Bis jetzt gibt es in diesem Forum keine Diskussionsecke für Hausverlust, es gibt wohl noch zu wenig Erfahrung(sberichte).

Hier sind Links zum Thema aus diesem Forum:
Hilfe die Schnecke verliert ihr Haus
Mantelkollaps (wegen vieler Eier)
Achatina Fulica mit abgelöstem Mantel? (hohe Temperatur)
Schnecke nach AUSSEN abgelöst am Mantel (Bänderschnecke)

Zum letzten Beitrag.

Ich hatte vor einer Weile eine Helix Pomatia die nach einem üppigen Essen, Babykarottenbrei, einen leichten Mantelvorfall bekam, kann natürlich auch Zufall sein und es lag an was anderem, aber erholt hat sich die Schnecke nicht mehr...

Rasplutin hat geschrieben:"Parasitenbefall" wäre eine plausible Erklärung, ein passender Parasit scheint aber nur für Cornu aspersum zu existieren.

Magst du das näher erläutern?

Danke fürs Zusammentragen der Links zum Thema.


Gruß
Skill

Bolt hat geschrieben:Ich hatte vor einer Weile eine Helix Pomatia die nach einem üppigen Essen, Babykarottenbrei, einen leichten Mantelvorfall bekam, kann natürlich auch Zufall sein und es lag an was anderem, aber erholt hat sich die Schnecke nicht mehr...

Ich kenne die näheren Umtände nicht, vermute aber, dass der Brei nicht der Auslöser war.
Nach meiner Erfahrung zeigen Helix pomatia bei zu hoher Temperatur UND Luftfeuchtigkeit (nur bei beiden zusammen) oft einen Mantelvorfall. Der verheilt aber problemlos und schnell wenn die Umgebungsbedingungen wieder besser sind: Der Vorfall wird nicht zurückgebildet, sondern zu einem grossen Wachstumsrand verbaut.

Dass eine Helix pomatia aus dem Haus gerutscht sei, habe ich noch nie erlebt und auch nicht davon gelesen/gehört.
Es könnte damit zusammenhängen, dass sie sich mit dem Spindelmuskel besser im Haus "festhalten" können - ein Indiz dafür könnte wiederum sein, dass Helix pomatia sehr empfindlich auf eine Verletzung des Apex reagieren. Während viele Schnecken eine Apexverletzung problemlos wegstecken (Cornu aspersum und wohl auch Achatschnecken), ist ein beschädigter Apex für Helix pomatia (fast) immer tödlich.

Skilltronic hat geschrieben:Magst du das näher erläutern?

Der Parasit der Cornu aspersum wurde hier erwähnt:
http://schnecken-forum.de/phpBB3/vi ... =0#p313158

Das finde ich gut, dass sie erlöst ist. Es hatte mich auch beschäftigt und es tut mir leid für deine Freundin.

Ich habe folgende Ursachen/Vermutungen von andern im Netz gefunden bezüglich Mantelkollaps in (Achatschnecken vom Wienerwald und Tina`s Achatschnecken)
Vielleicht ist etwas Nützliches/Hilfreiches dabei.

- Hängeschäden, z.B. wenn sich eine andere Schnecke, am Häuschen einer an der Decke hängenden Schnecke anhängt, könnte durch das Gewicht die Muskulatur verletzt werden.
- Sturz von der Decke
- Nach dem Duschen wurde auch schon beobachtet, dass der Mantel stark angeschwollen ist, verschwindet aber nach einer Weile wieder
- Vermehrtes Duschen könnte dafür verantwortlich sein, dass es zu einer Muskelschwäche kommt
- ein zu schnelles Abziehen der Schnecke z. B. von einer Scheibe, da der Mantelwulst, der mit dem Muskel am Gehäuse verwachsen ist, sehr empfindlich auf ruckartige Bewegungen reagiert und dabei reißen kann.
Leider sind bisher die meisten Schnecken, die einen Mantelkollaps hatten, gestorben. Die grössten Überlebenschancen hat eine Schnecke, wenn sich der Mantel nur minimal abgelöst hat. Am Besten setzt man die Schnecke allein in einen anderen Behälter mit wenig Klettermöglichkeiten. Gut feucht halten, damit sie nicht austrocknen kann.

Hallo,
ich musste das komplette Ablösen des Gehäuses leider vor einigen Monaten bei einer Acavus haemastoma haemastoma erleben. Sie hing an der Decke, das Gehäuse fiel herunter. Allen anderen Schnecken in dem und auch den übrigen Becken, geht es nach wie vor sehr gut. Anders gemacht als die Jahre zuvor, habe ich vorher nichts.