Ich krame diesen Beitrag mal wieder hervor, weil ich in einer ähnlichen Situation ein Erfolgserlebnis hatte - vielleicht hilft es in Zukunft jemanden weiter, und sei es nur durch Mut machen.
Bei meinen Schnecken handelt es sich ebenfalls um Cornus, mit ähnlichen Symptomen (Inneres ragt weit über das Haus hinaus, Wassereinlagerung, man sieht im Inneren des Fußes Flüssigkeit und Gas hin und her schwappen). Berührung mit Giftstoffen hatten meine ganz sicher, denn ich beherberge ausschließlich Tiere aus einem "Schneckenkorn-Gebiet", die ich nach Genesung an geeigneter Stelle wieder frei lasse.
Heilerdebad schien mir dennoch nicht erfolgversprechend, da die Schnecke bei Auftreten der Symptome bereits in einem solchen Bad saß... Bei meinem ersten Fall habe ich daher eine Punktierung gewagt, was mich enorme Überwindung gekostet hat. Es hat dem Tierchen in der Tat etwas Erleichterung verschafft: Die Schnecke wurde für einige Stunden wieder aktiver, hat es aber letztenendes leider doch nicht geschafft. Dabei hatte schon vor, sie zu Ehren der hier genannten "Carla" zu taufen... :/
Jetzt kürzlich hatte ich erneut ein ähnliches Problem. Hier habe ich es allerdings frühzeitig erkannt: Die Schnecke ragte noch nicht über das Haus hinaus, aber es war bereits ein deutliches "Schwappen" im Inneren der Verbindung zwischen Haus und Fuß zu sehen, leichter zu erkennen dank heller Körperfarbe. Auch schien das Haus der Schnecke "zu schwer" zu sein. Beim aufwärts Kriechen hing es über der Schwanzspitze anstatt mittig über dem Fuß. Beim Kleben an der Decke wurde die Schnecke vom ihrem Haus regelrecht "lang gezogen", hielt sich nur noch mit dem Kopf fest oder fiel sogar ab.
Ich hatte schon vor, wieder zu pieksen. Doch dann fiel mir auf, dass neben Flüssigkeit und einer Gasblase auch etwas wie Nahrungsbrei in der Schneck herumschwamm. Verdauungstrakt aufpieksen schien mir nun aber eine sehr sehr schlechte Idee zu sein. Als Alternative überlegte ich mir ..."austrocknen". Ab in eine kleine Tupperdose, keine Erde, kein feuchtes Zewa, kein Sprühen, nix. Einfach trocken setzen. Ein wenig Löwenzahn hat sie allerdings noch bekommen...
Weil Nahrung in der Schnecke herumschwamm, wollte ich zusätzlich die Verdauung anregen. Hier wird oft ein warmes Bad empfohlen. Bad = Wasser = das Gegenteil von dem, was ich will. Da mein Schneckenreich im Badezimmer eingerichtet ist, fiel mir als Ersatz-Wärmequelle gleich mein Fön ein. Abends nach dem Haarewaschen habe ich also einfach mal die Wand der Schneckendose 20 Minuten mitgefönt. Am Morgen fand ich zwei Schneckenhäufchen vor, ein mittig hängendes Häuschen, und eine Schnecke, die sich problemlos an der Decke hielt.
Ich möchte noch hinzufügen, dass beide Schnecken vor dem Vorfall jeweils Haferflocken-Matsch gefressen hatten - meine Standard Päppel-Nahrung. Da bei Carla wohl Pasta der Auslöser war, und Haferflocken vielleicht auch quellen/verstopfen könnten, werde ich sicherheitshalber ab sofort zum Päppeln auf Babygläschen umstellen.
Ein paar Tage blieb die zweite Sorgenschnecke noch zur Beobachtung bei mir, bekam auch noch ein oder zwei Mal etwas Wärme. Inzwischen ist sie wieder draussen, wird hoffentlich den Winter gut überstehen und viele schleimige Freunde finden.
tl;dr: trocken setzen, Wärme, keine Haferflocken, Daumen drücken.
Liebe Grüße,
Tine