Ist Marie eine Nudelschnecke & ihre Beduerfnisse?

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Ist Marie eine Nudelschnecke & ihre Beduerfnisse?

Beitragvon yoni am 13.02.2019, 23:55

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Hallo liebe Foristen,

wuerdet ihr mir einige Fragen zu meinem Kuehlschrankfund und neuem Haushaltsmitglied Marie beantworten? Bin ein absoluter Neuling und fand Terraristik bisher viel zu kompliziert fuer mich. Aber Marie ist halt ein richtiger Herzensbrecher, also muss ich mich reinfuchsen.

Zuerst: Welche Schneckenart ist unsere kleine Marie? Nach dem Lesen einiger Beitraege tippe ich auf Nudelschnecke, kann das sein? Sie ist auch nicht sehr aktiv, ausser naechtlichem Fressen haengt sie sonst an einer Wand oder einem Salatblatt.

Nun zu den daraus folgenden Fragen:

1. Falls sie doch nicht so viel Feuchtigkeit braucht, wieviel soll das Hygrometer anzeigen und gibt es das nur in Terraristikfachgeschaeften, denn im Zoohandel hatten sie keines? Wie oft spruehe ich mit wie vielen Stoessen Wasser aus dem Zerstaeuber bei einer Box mit 39x29x27 cm? Ist Leitungswasser in Ordnung oder besser destilliertes Wasser?

2. Wieviel Grad soll das Thermometer in der Box anzeigen? Und ist es gefaehrlich, wenn sie ueber den Gummihalter des Thermometers gleitet wegen eventueller Giftstoffe? Das andere gekaufte Thermometer zum Aufkleben kann ich nicht richtig ablesen und da hatte ich wegen des Klebstoffs noch mehr Sorge.

3. Wie gross wird sie wohl ausgewachsen und wie gross sollte demzufolge das Aquarium fuer sie plus ein bis drei gleichartige Schnecken sein? Und waere das die richtige Gruppengroesse?

4. Ihr Schneckenhaus ist leider angesplittert. Sehen kann ich das auf den Fotos nur leicht durch eine Rille, aber beim Halten fuehlte es sich gequetscht und irgendwie leicht instabil an. Das mache ich jetzt natuerlich nicht mehr. Aber reichen Sepiaschale, Brei aus gemahlener Eierschale mit Wasser und ab dem Wochenende gekalkte, ungeduengte Erde fuer die Reparatur? Und wieviel darf sie vom Eierschalebrei fressen, sie sass naemlich vorgestern ueber 40 Minuten dran, so dass sie teilweise auch ganz weissen Kot absetzte. Und wie unterscheide ich ihr Haeuschenputzen vom Haeuschenbeknabbern?

5. Darf sie also neben dem Gemuese, Salat und Obst von der Forumsliste auch Haferflocken fressen? Und irgendwelche, oder nur feine oder ganz bestimmte?
Und etwa auch tierisches Futter fuer ihre Schneckenart, wie Fischflocken etc.? Und wieviele pro Tag? Neige naemlich zum Ueberfuettern und das kann ja gefaehrlich werden.

6. Soll ich sie beim Spruehen auch anspruehen, oder ist das schlecht, weil Wasser ins Atemloch kommen koennte?

7. Ich habe Moos gesammelt. Wie behandele ich dies, um ihr keine schaedlichen Parasiten von draussen einzuschleppen?

Vielen Dank fuers Lesen!

Viele Gruesse aus Berlin,
Yoni
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Re: Ist Marie eine Nudelschnecke & ihre Beduerfnisse?

Beitragvon mamorkatze am 14.02.2019, 17:30

Hallo Yoni,

Bei der Bestimmung der Schnecke kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Aber ein wenig bei deinen Fragen:

1. Bei Einheimischen Arten sollte die LF ,meines Wissens nach, bei 55-70% liegen. Bei so einer kleinen Box muss man da dann sicher nicht so viel sprühen. Ein Hygrometer kann man auch z.B. im Internet bestellen, wenn man ansonsten keines findet. Leitungswasser ist völlig in Ordnung

2. Wie warm es sein sollte, hängt davon ab, welcher Art die Schnecke angehört. Da ich das nicht weiß, kann ich dir hier leider nicht helfen, aber ich denke, es sollte nicht unter 17C und nicht über 25C sein, kann damit aber auch völlig falsch liegen. ¯\_(ツ)_/¯

3. Da sie wahrscheinlich nicht größer als eine Weinbergschnecke wird, sollte ein Terrarium/Aquarium mit den Maßen 60x30x30 genügen, und sie kann noch 2-3 Artgenossen bekommen

4. Der Kalk sollte ihr auf jeden Fall genügen, sie frisst wahrscheinlich so viel davon, weil sie ihr Häusschen reparieren will. Und was sie nicht braucht, scheidet sie wohl wieder aus. Wenn sie ihr Häusschen beknabbert, müsste man auch Bissspuren in ihrem Häuschen sehen

5. Normal sollte sie Haferflocken fressen dürfen, allerdings erst in Wasser aufquellen und aufweichen lassen, bevor man sie verfüttert. Ich weiß nicht, ob ihre Schneckenart Tierische Proteine zu sich nimmt, aber wenn, dann sollte für so eine kleine Schnecke ein kleines Häufchen in 1-2 Woche/-n ausreichen. Wenn sie es nicht frisst, mag sie es halt nicht, oder frisst generell kein Fleisch etc.

6. Beim sprühen kannst du sie auch ansprühen, musst aber nicht. Damit sie immer Wasser zur Verfügung hat, kannst du ihr auch eine flache, kleine Schale mit Wasser anbieten. Sie kann dann selbst entscheiden, ob sie das Wasser nutzen will

7. Das Moos kannst du bis Morgen z.B. auf dem Balkon trocknen lassen. Größere Tiere die sich Morgen dann noch darin befinden, kannst du einfach rausklauben. Kleinere, nicht entfernbare Tiere sollten kein Problem darstellen, die verschwinden, wenn ihnen etwas nicht passt, ansonsten sind sie ungefährlich. Du kannst das Moos dann einfach zu deiner Schnecke legen

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Re: Ist Marie eine Nudelschnecke & ihre Beduerfnisse?

Beitragvon Kat am 14.02.2019, 20:12

Hallo Yoni,

erstal finde ich es herzallerliebst wie Du Dich um die kleine Schnecke kümmerst. Schnecken sind einfach tolle Tiere :-D

Also, zu Deinen Fragen: Ich würde bei Marie auf eine Cornu asperum (gefleckte Weinbergschnecke) tippen... auf dem 3. Foto sieht man ganz deutlich die typischen dunkelbraunen Streifen. Allzu weit möchte ich mich da aber nicht aus dem Fenster lehnen, aber nach einer Nudelschnecke sieht mir das eher nicht aus.

Bei einer Cornu aspersum brauchst Du nicht allzu hohe Luftfeuchtigkeit, um die 50% -60% reicht aus. Genauso die Temperatur .. bei dieser Art reicht Zimmertemperatur aus. Die ganzen Hygrometer sind meist auch eh ungenau, da reicht es wenn man ab und zu alles mal richtig nass sprüht und es dann erstmal etwas antrocknen lässt. Beschlagene Scheiben sollen gar nicht erst entstehen. Leitungswasser ist in Ordnung, das einzige was dabei entsteht sind Kalkflecken. Die kann man mit destilliertem Wasser vermeiden.

Gummi sollte dem Tierchen nichts ausmachen, sie frisst das ja nicht. Meine Schnecken kriechen auch im Terra über die Silikonnähte, da passiert gar nix.

Cornu aspersum werden nicht sonderlich groß, maximal 4cm. Ich selbst hatte mal 5 Cornus aspersum maxima, die wurden etwas größer. Die hatte ich in einem Terrarium mit der Größe BxTxH: 40x30x30cm. Da hatten alle genug Platz. 5 Tiere sollte man bei dieser Art schon halten, das ist eine gute Gruppe die nicht zu groß und nicht zu klein ist.

Ein kaputtes bzw. gesplittertes Haus repariert die Schnecke selbst. Dazu benötigt sie ausreichend Kalk (den Du aber zur Verfügung stellst). Sepia und gemahlene Eierschale reichen vollkommenn aus, die Schnecke wird so viel zu sich nehmen wie sie braucht. Ein Brei ist eigentlich nicht notwendig... meist wird dem Brei noch etwas hinzugesetzt was die Schnecke sehr mag, das quasi als "Lockmittel" funktioniert und so das Tier animiert mehr Kalk zu sich zu nehmen als sie braucht. Wenn sie also genügend Kalk hat braucht sie keinen Brei. Das Weiche und instabile wird der Wachstumsrand sein, der ist noch nicht dick und splittert leicht. Bitte gehe da nicht mehr dran, denn es kostet die Schnecke viel Kalk und Energie um den kaputten Rand wieder zu reparieren und weiter zu wachsen.
Wenn die Schnecke ausgewachsen ist wölbt sich der Rand leicht nach außen, jedenfalls bei den Cornus. Daran kann man erkennen dass die Schnecke ausgewachsen ist.

Haferflocken sind ein eher umstittenes Thema... gequellt oder nicht, sie sollen wohl schon bei Schnecken zum Tod geführt haben weil sie im Bauch wohl weiter aufgequellt sind. Davon würde ich also eher abraten.
Ob sie tierische Proteine in Form von Gammarus oder Fischfutter mag kann man nur durch testen herausfinden :mrgreen: wenn sie das mag solltest Du ihr bloss nicht zu viel davon geben! Gerade wenn das Tier noch nicht ausgewachsen ist. Ein wenig Proteine einmal die Woche reicht, täglich wäre viel zu viel.

Wenn Du sie ansprühst ist das nicht tragisch, wenn es in der Natur regnet hat die Schnecke ja auch keinen Schirm :mrgreen: Es stört sie zwar etwas und sie zieht sich evtl. etwas ein, aber schädlich ist es nicht.

Generell kann man Sachen zu einrichten des Terras draußen sammeln, allerdings schimmeln diese Sachen gerne mal. Dass man sich wirkliche Schädlinge von draußen einschleppt ist aber eher unwahrscheinlich, solange Du keine Ameisenkolonie einschleppst. Im Gegenteil, wenn man Kleinstlebewesen im Terra hat entwickelt sich darin ein gesundes Mikroklima. Solltest Du also Dinge wie Moos, Äste, Laub etc. von draußen sammeln bitte bloß nicht abkochen oder im Ofen ausbacken!
Du kannst es ausreichend wässern oder in der Badewanne/Dusche tauchen um größere Tierchen im Vorfeld abzusammeln. Kleine Milben oder gar Springschwänze sind sogar super für den Boden :)

Wenn Du noch mehr Fragen hast - einfach fragen :)

Liebe Grüße
Kat
Wenn man den ganzen Irrsinn des Lebens einmal für sich modifiziert hat, geht's.
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