Achatina für mich?

Hier können Anfänger alle Fragen stellen, die sie beschäftigen.

Achatina für mich?

Beitragvon Cautic am 21.03.2018, 15:44

Hallo!

Nachdem ich vor ein paar Wochen im Internet über Riesenschnecken gestolpert bin, habe ich mich nun hier angemeldet. Mein Name ist Jessi, ich bin 28 und ich komme aus Leonberg bei Stuttgart :) Trotz ausführlicher Lektüre im Internet sind bei mir ein paar Fragen offen geblieben, die ich euch gerne stellen würde.

Aber zunächst ein kleiner Abschnitt darüber, wie ich überhaupt auf Achatina aufmerksam geworden bin: Vor fast 10 Jahren habe ich mein erstes Aquarium gekauft, nach und nach sind daraus immer mehr geworden. Irgendwann hält man aber alle Arten, für die man sich aufgrund ihres Aussehens oder Verhaltens interessiert hat. Trotzdem lässt die Neugier nicht nach. Ich bin eher "Beobachter" als "Streichel-Maschine" und daher war es naheliegend, dass ich mich für Terrarien interessiere.
Die anfängliche Begeisterung ließ aber schnell nach: Sämtliche Terrarien-Bewohner benötigen Nagetiere oder Insekten als Futter oder sind selbst Insekten. "Vegetarische" Echsen werden sehr groß und benötigen sehr viel Platz - und so viel habe ich dann doch nicht. Dann bin ich zufällig auf Achatina gestoßen und dachte: "Ernsthaft? Welcher verrückte Mensch hält denn freiwillig Schnecken?!". Und dann habe ich das erste Bild von einer Achatina auf einer Hand gesehen und fand sie einfach nur faszinierend. Ich habe dann ein paar Youtube-Videos geschaut und festgestellt, dass die Tiere nicht nur riesig werden, sondern auch noch überaus putzig und gut zu beobachten sind! Mein anfängliches Fragezeichen hat sich dann schnell in Bewunderung gewandelt und ich habe viel recherchiert und gelesen. Aber einige Fragen möchte ich euch vor der Anschaffung noch stellen, denn ich möchte natürlich nur Tiere halten, denen ich dann auch alle nötigen Voraussetzungen für ein gutes Leben bieten kann.

1. Kann man Achatina in einem Tischterrarium halten?
Mein Plan: Glasbecken 100x50x40 kaufen, alle Kanten mit Holz verkleiden. In das Holz an der oberen Kante werden dann Löcher gebohrt und Lüftungsgitter eingebaut. Eine Platte aus Bastelglas wird auch mit Holz verkleidet und dann mittels Scharnieren (Holz an Holz) als Abdeckung befestigt. Am Holz wird noch eine LED-Leiste befestigt, die hauptsächlich dazu dienen soll, dass ich die Schnecken sehen kann.
Das Ganze ist dann mein "Wohnzimmertisch". In Anführungszeichen, weil er natürlich nicht wie ein Wohnzimmertisch genutzt wird. Es wird nichts darauf abgestellt (Getränke u.Ä. lassen sich bequemer auf dem Beistelltisch unterbringen, gegessen wird sowieso am Esstisch) und da ist auch nicht viel Verkehr (es rennt also nicht ständig jemand darum herum, mit Besuch bin ich meist am Esstisch, weil wir Fans von Brettspielen und Co. sind und ich selbst nutze das Sofa und den Fernseher eher selten).
Was meint ihr dazu?

2. Kann man Achatina ein paar Tage allein lassen?
Ich bin am Wochenende ab und an für zwei bis drei Tage abwesend, manchmal auch unter der Woche etwas länger, aber immer unter einer Woche. Kann ich die Tiere alleine lassen, wenn ich vorher ausreichend sprühe, nicht schnell schimmelndes Futter und genug Wasser bereitstelle?

3. Kann ich Achatina auch mit "Küchenabfällen" füttern?
Bevor mich jetzt jemand schlägt: Die Tiere bekommen natürlich ihr eigenes Obst und Gemüse. Ich möchte lediglich wissen, ob ich beispielsweise Karottenschalen, Apfelschalen oder eine übrig gebliebene Kartoffel an die Tiere verfüttern darf. Das wäre auf jeden Fall ein Gewinn für die Umwelt (weniger Abfall), als auch für mich (weniger Abfall runterbringen). Sie sollen natürlich nicht die kaputte Bolognese von letzter Woche bekommen.

4. Für welche Art soll ich mich entscheiden?
Je größer, desto majestätischer muten die Schnecken an. Aber ich möchte mich natürlich nicht nur deshalb für eine Art entscheiden. Mein Favorit ist derzeit A. fulica.
1. Es gibt verschiedene Farbschläge, vor allem die mit den weißen Körpern haben es mir angetan.
2. Sie scheinen es nicht ganz so feucht zu benötigen, was den zwei bis drei Tagen Abwesenheit entgegen käme.
3. Sie werden als die Anfängerart überhaupt bezeichnet. (Ich bin tatsächlich absolut kein Fan dieses Begriffs, denn informieren muss man sich bei jedem Tier und sterben kann es bei falscher Pflege natürlich genauso.)
4. Sie benötigen es nicht ganz so warm wie die anderen Arten. Bei mir in der Wohnung ist es immer ziemlich warm (dank Einrohrheizungen und verfrorenen Nachbarn kann ich sogar im Winter zwei Tage lang die Fenster geöffnet lassen und es hat danach immer noch zwischen 22 und 24 Grad). Bräuchte ich dann überhaupt eine Heizmatte?

Danke schonmal für eure Antworten :)
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon ClaudiaK am 21.03.2018, 17:36

Hallo,
zuerst mal ein Lob: Du machst das genau richtig, Dich erst zu informieren, und du hast Dir ja schon einige Gedanken gemacht, das finde ich prima!
Schnecken sind ganz tolle Tiere, extrem beruhigend, wunderschön und besonders.
Nun zu Deinen Fragen.
1. Klar, das würde gehen, der Platz ist ja auch absolut ausreichend. Und super aussehen würde das auch.
2. Selbstverständlich. Man kann sie auch eine Woche alleine lassen, wenn man gut füttert, schön Laub einfüllt, das wird auch gefressen, und die Haltungsparameter stimmen, also definitiv kein Problem mit 3 Tagen.
3. Natürlich, sie fressen auch Küchenabfälle, Apfelschalen, Kartoffeln etc. Du kannst auch Wildkräuter verfüttern, beispielsweise Löwenzahn, Brennnessel, wird sehr gern genommen.
4. Ja, gute Frage. Die Achatina fulica wird meist als Anfängerschnecke bezeichnet, ich finde, das ist nicht korrekt. Ich persönlich habe mit den Tieren überhaupt kein Glück, trotz bester Haltung. V.a. im Winter sind sie anfällig, da gibt es oft Verluste. Aber letztendlich ist das eine Gefühlssache, wie auch mit dem Farbschlag. Wunderbare und schöne Schnecken sind z.B. auch Achatina immaculata/panthera, die haben einen herrlichen Aalstrich und sind recht aktiv, ruhen nur im Winter länger. Eine Heizmatte würde ich Dir in jedem Fall empfehlen, auch die Achatinas mögen es wärmer, so 25 Grad am Tage sollten es schon sein.

Und: da Du aus Leonberg kommst und ich in Stuttgart wohne - Du bist herzlich willkommen, wenn Du Dir ein Bild von der Schneckenhaltung machen willst. Ich pflege Megalobulimus (die tollsten Schnecken überhaupt :mrgreen: ), Immaculatas und kleinere Arten.

Jetzt wünsche ich Dir erst mal viel Spaß im Forum!

Viele Grüße
Claudia
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon jackyberlin am 21.03.2018, 19:08

Hallo Jessi,
Claudia hat dir ja schon die meisten Fragen ausführlich beantwortet.
Finde es auch supi und auch sehr verantwortungsbewusst, dass du dich im Vorfeld informierst. Ich denke mit deiner Erfahrung in der Aquaristik hast du auf jeden Fall gute Voraussetzungen. Du weißt, dass bestimmte verbindliche Parameter sehr wichtig sind für die Gesunderhaltung der Tiere.
Was deine Ideen zum Terrarienbau betrifft, würde ich dir gern noch meine Erfahrungen mitteilen. Holz als Verbindungsmaterial im Schneckenterra finde ich persönlich nicht so günstig. Holz saugt Feuchtigkeit auf und macht das Terra auch undicht. Im Schneckenterra soll sich ja die Luftfeuchte "im" Terra halten. Daher würde ich auf Holz beim Bau des Schneckenterras verzichten. Du musst es dir gar nicht soooo kompliziert machen.., es gibt tolle Glasterrarien, die bestens geeignet sind (auch günstig z.Bsp. über Ebay- Kleinanzeigen zu kaufen).
Afrikanische Arten brauchen wenig Lüftungslöcher, meistens muss man eher Lüftungsschlitze abkleben, um die Temperatur und Luftfeuchte für die Schnecken verbindlich zu leisten.
Um dein Terra als "Hingucker" zu gestalten, dekoriere das Terra als "Wohnung" für die Schnecken einfach nur schneckenfreundlich .. mit Ästen, Wurzeln, Korkröhren, Pflanzen, viel Laub. Den Rest erledigen die Schnecken!! 8D
Und einen lieben Gruß von Jacky!
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon sami am 21.03.2018, 21:57

Ich würde noch gerne was zum Futter sagen, du kannst schon mal Schalen geben aber bitte vorher sehr heiß abwaschen, also am besten das ganze Futter. Ich selber gebe keine Abfälle.
Ein Heilerdebad wird auch immer sehr gerne angenommen und die Heilerde wird auch gefressen da erhalten die Schnecken dann auch Spurenelemente. Auch Schnecken Geschmäcker sind verschieden nicht alle Schnecken fressen das gleiche darum sollte das Futter sehr abwechslungsreich sein. Es gibt hier im Forum auch eine Futterliste.
Achja was gar nicht geht sind diese Salatmix Packungen, die sind meist voll mit Baktierien die würde ich ganz weg lassen.
Liebe Grüße Sami ;)
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Cautic am 22.03.2018, 09:57

Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten, das stimmt mich sehr zuversichtlich :)
Achatina immaculata/panthera werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Und ich komme sehr gerne auf das Angebot zurück, sobald die Prüfungszeit um ist. Habe morgen noch einen richtigen Knaller mit Mathe und Statistik und am Montag noch Boden...
Das Holz dient eher zur Dekoration, die "Verbindung" war wegen der Lüftungsschlitze und der Scharniere geplant (die sind ja in Glas schwierig). Die Scharniere lassen sich aber auch befestigen, wenn Glas auf Glas liegt (das Holz ist dann nur außen und kommt mit dem Innenraum nicht in Berührung) und wenn ich die Lüftungsschlitze nicht brauche, lasse ich die einfach weg.
Schalen abwaschen wegen Dünger/Spritzmittel? Das sollte kein Problem sein, da ich das meiste an Gemüse aus dem eigenen Garten beziehe. Aber ich werde dann darauf achten, dass ich im Winter nichts Gespritztes verfüttere, wenn ich aus dem Handel beziehen muss. Vielleicht kaufe ich auch einfach mal ein Gewächshaus. Diese Salatmix-Packungen esse ich auch selbst nicht - zu teuer bei zu geringer Qualität :D
Das mit der Heilerde ist ja auch spannend, davon hatte ich bis jetzt noch nichts gehört. Werde ich auf jeden Fall aufschreiben!

Dann noch was zur Heizmatte... Da das Terrarium von allen Seiten einsehbar ist, sieht es natürlich blöd aus, wenn die Heizmatte dann an der Seite befestigt wird. Ich schätze mal, dass es unter dem Humus auch keinen Sinn macht, weil die Wärme dann nicht richtig durchgeht und der Humus austrocknet. Was haltet ihr stattdessen von Heizkabeln? Die könnte ich durch das Holz "verstecken".
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon sami am 22.03.2018, 20:40

Das mit dem Heizkabel müsstest du austesten, ich habe mit denen keine Erfahrung. Am Deckel innen könntest du eine Heizmatte anbringen oder geht das auch nicht aus irgend welchen Gründen?
Liebe Grüße Sami ;)
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Nina 99 am 22.03.2018, 20:59

Hallo Cautic,

erstmal möchte ich dich hier auch noch ganz herzlich willkommen heißen :)
Du hast dich ja schon ziemlich gut informiert, Respekt, das ist wirklich löblich.

Mit Achatina fulica hatte ich auch noch nie Glück. Meiner Meinung nach sind es Tiere, die absolut empfindlich sind und für Anfänger, ich weiß ja nicht. Da kann ich mich ClaudiaK nur anschließen. Gibt aber nicht zu viel auf meine Ansicht, der Großteil sieht es anders.
Was du dir vielleicht auch noch anschauen kannst: die Gattung Archachatina. Die Eier sind einfacher zu finden, da sie größer sind und zahlenmäßig deutlich weniger. Außerdem schlüpfen die Jungtiere erst nach 2-6 Wochen. Gerade Archachatina marginata suturalis und Archachatina marginata ovum finde ich für Anfänger gut geeignet. Dekoration auch Bitte an die bei allen Achatina Arten nötige Eiersuche, mindestens 1-2 mal die Woche. Eier muss man einfrieren, ansonsten auch überzähligen unvermittelbaren Nachwuchs.
Trotzdem sollte man sich immer die Art anschaffen, die einem am besten gefällt und der man auch gerecht werden kann.

Außen an das Terrarium kannst du theoretisch gut Holz machen. Das ist kein Problem.
Heizmatten befestigt man normalerweise an der Rückwand und dämmt mit Styropor, damit die Wärme nicht so leicht entweichen kann. Heizkabel würde ich nicht nehmen.

Das Gemüse sollte gewaschen werden, damit Pestizide und anderes, was man nicht so gerne dran haben sollte, weg sind. Schimmel sollte vermieden werden, ansonsten kannst du auch Schalen ect. verfüttern.
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Cautic am 23.03.2018, 13:56

Hallo!

Danke nochmal für eure Antworten. Da der "Deckel" die Tischplatte und auch einsehbar ist, kann ich dort auch keine Heizmatte befestigen. Und da von allen Seiten einsehbar, gibt es auch keine Rückwand.
Archachatina marginata ovum habe ich mir tatsächlich bereits im Internet angeschaut, aber meistens eher eine Empfehlung für fortgeschrittene Halter gefunden. Daher sehr interessant, dass du sie mir empfiehlst. Und die werden ja auch groooooß - zwar nicht so groß wie Achatina achatina, aber immerhin. Und auch wenn es nicht so viele Farbschläge zu geben scheint (gibt es überhaupt verschiedene?), gefällt mir die Naturfärbung schon außergewöhnlich gut.
Dass man die Eier suchen und einfrieren muss, habe ich im Internet gelesen. Das ist kein Problem für mich. Viel schlimmer wären für mich überzählige Tiere, die nachher in schlechter Haltung oder gar im Tierheim enden und ihr Dasein fristen. Dass Archachatina größere und weniger Eier legen und die dann auch einfacher zu finden sind, habe ich seither aber nicht gewusst! Das wäre ja durchaus ein Pluspunkt für die ovum. Auch deshalb, weil man dann vielleicht (natürlich im Vorhinein) ein paar geeignete Abnehmer finden und ein Gelege bzw. einen Teil davon schlüpfen lassen kann. Nachwuchs ist bei Tieren ja immer toll zu erleben und zu beobachten!
(Ich kenne das aus meinen Aquarien. Guppys vermehren sich beispielsweise wahnsinnig stark, hören aber automatisch auf, wenn "genug" Fische im Becken schwimmen. Guppy-Nachwuchs ist für mich also nach wie vor eine Freude. Dann habe ich Neolamprologus multifasciatus - kleine Schneckenbuntbarsche aus dem Tanganjika-See in Ostafrika - gehalten. Das Verhalten ist wunderschön und interessant zu beobachten, aber die vermehren sich wirklich noch schneller als Guppys. Und sie hören nicht damit auf. Dazu sind sie noch territorial, sprich, die Männchen bekämpfen sich unter Umständen bis auf den Tod. Irgendwann gehen die Abnehmer aus. Dann muss man sie ins Zoogeschäft bringen. Und das will auch irgendwann keine mehr. Im Endeffekt habe ich alle Tiere abgegeben, da mir das Nachwuchs-Problem echt über den Kopf gewachsen ist. Da ist es doch ganz gut, dass man bei den Schnecken die Eier absammeln kann...)
Schimmel würde ich keinem Tier jemals zu fressen geben! Das esse ich selbst ja auch nicht. Wahrscheinlich würde ich mich sogar ekeln, wenn eine Schnecke mein verschimmeltes Gemüse abraspelt...
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Nina 99 am 24.03.2018, 07:13

Hallo nochmal,

wahrscheinlich hat jeder eine andere Meinung, welche Art die beste für Anfänger ist. Ovums haben wirklich einige Vorteile gegenüber den Fulicas. Meiner Meinung nach.
Sie legen weniger größere Eier, die länger zum "brüten" brauchen.
Man bekommt Jungtiere im Normalfall vermittelt, wenn man doch mal Eier übersieht. In den drei Jahren Haltung ist mir eine junge Ovum gestorben, bei den Fulicas habe ich aufgehört zu zählen.
Früher nahm man an, dass es die Fulicas nicht wärmer bräuchten, aber auch das hat sich geändert. Man kann jeder Art gerecht werden, wenn man sich genügend informiert und die Parameter einhält. Du solltest dich letztendlich für die Art entscheiden, die dir am besten gefällt. Alles andere wäre nichts.
Bei Ovums gibt es eigentlich genauso viele Farbschläge. Nur sind nicht alle leicht zu bekommen.
Wildfarbene (braunes Gehäuse, brauner Fuß, variabel von caramellfarben bis schwarz)
Amelanistische (braunes Gehäuse, weißer Fuß, bläuliche Fühler)
Körperalbinos (braunes Gehäuse, weißer Fuß)
Und Gehäusealbinos (gelbes Haus, dunkler Fuß)
Einige behaupten, es gäbe keine Gehäusealbinos bei Ovums. Aber diese kommen bei jeder Art mal vor. Teilweise laufen sie unter dem Artennamen Archachatina marginata boettgeri. Andere sagen, diese Art gäbe es nicht.
Es ist auch Möglich, dass es eines Tages Vollalbinos geben wird.

Um eine Heizung kommst du nicht herum. Da musst du dir etwas überlegen. :)
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon die_clauz am 24.03.2018, 09:05

Hallo Cautic,

Herzlich willkommen hier im Schneckenforum!
Du hast ja nun schon einige Antworten auf deine Fragen bekommen (super, dass du dir vorab so viele Gedanken machst, das ist leider nicht selbstverständlich!), ich kann dir ergänzend noch empfehlen, dich mal in der Artenliste viewforum.php?f=49 und in den Haltungsberichten viewforum.php?f=31 umzuschauen.
Dass manche Arten als eher "Anfängertauglich" bezeichnet werden beruht darauf, dass sie anfängliche Schwankungen von zB Luftfeuchtigkeit und Temperatur sowie häufigere Eingriffe ins Terrarium, also Umräumen, erfahrungsgemäß besser wegstecken als andere. Aber das ist grob auf die Art und natürlich auch nicht auf einzelne Tiere bezogen, Ausnahmen gibt es da immer.
Es stimmt allerdings, dass ein wichtiger zu bedenkender Punkt die Eiersuche ist, bei denen einige Arten eben mehr "Arbeit" machen als andere. Wie gesagt, lies dich da am besten mal durch die Haltungsberichte, da stehen auch die Gelege- und Eiergrößen dabei.

Viele liebe Grüße, Claudia
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Knusperzunge am 24.03.2018, 13:05

Zur Haltung ist ja schon viel gesagt worden. Ich möchte dir aber noch etwas zur Größe der Archachatina marginata ovum sagen, da das ja Teil deiner Überlegungen zur Anschaffung ist:
Cautic hat geschrieben:Archachatina marginata ovum habe ich mir tatsächlich bereits im Internet angeschaut, aber meistens eher eine Empfehlung für fortgeschrittene Halter gefunden. Daher sehr interessant, dass du sie mir empfiehlst. Und die werden ja auch groooooß - zwar nicht so groß wie Achatina achatina, aber immerhin.

Dass Achatina achatina die größte Schneckenart in der Terrarienhaltung ist, dachte ich auch lange. In der Theorie stimmt das zwar, da die größte bislang gemessene Landschnecke eine Achatina achatina war. Dieser Größenrekord stammt allerdings von einem Wildfang - ich habe noch von keiner in Terrarienhaltung aufgezogenen Schnecke gehört oder gelesen, die eine Größe von mehr als 20 cm Gehäuselänge erreicht hat.
Ich habe übrigens den Eindruck, dass Archachatina marginata ovum in der Terrarienhaltung meist größer werden als Achatina achatina. Die größte in menschlicher Haltung lebende Achatschnecke, die ich persönlich bisher gesehen habe (mit aussagekräftigem Foto und nicht nur einer Behauptung), ist eine Ovum - hier kannst du Bilder sehen: viewtopic.php?f=3&t=25311

Und auch hier scheinen die Ovumse den Tigern immer um eine Nasenlänge voraus zu sein: viewtopic.php?f=3&t=15119

Natürlich sollte es bei der Entscheidung, welche Art man halten möchte, in erster Linie darum gehen, welchen Tieren man am besten gerecht werden kann und an welchen man die meiste Freude hätte. Denn auch im Verhalten unterscheiden die Arten sich sehr. Aber gerade, wenn man Interesse an besonders großen Achatschnecken hat, sind diese Überlegungen zu Ovums und Tigern vielleicht ganz interessant :)
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Cautic am 24.03.2018, 21:00

Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten. Die ovum gefallen mir echt sehr gut und sind ein heißer Kandidat - natürlich auch wegen dem geringeren "Eierproblem", aber ich finde sie auch wirklich sehr schön. An Achatina achatina würde ich mich wahrscheinlich ohnehin noch nicht rantrauen als Anfänger, da liest man sehr viel darüber, dass sie sehr empfindlich sind.

Von der Idee, das Terrarium aus einem Aquarium als Wohnzimmertisch zu bauen, bin ich mittlerweile etwas abgekommen. Aquarien sind in der Größe doch ziemlich teuer und Probleme mit dem Platz für die Heizmatte bekomme ich wohl auch.
Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob ich ein Glasterrarium günstiger bekomme. Kennt jemand einen Hersteller, bei dem man Glasterrarien mit Falltür bekommt? Es wird nämlich trotzdem recht tief stehen und da sind die Schiebetüren eher unpraktisch.
Oder doch was selbst bauen? Aus Plexiglas? Oder Bastlerglas?
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Wassn am 24.03.2018, 21:10

Ein Terrarientisch ist eine spannende Sache. Kommt genug Licht dorthin, für eventuelle echte Pflanzen? Bei uns im Wohnzimmer wäre es zu dunkel, da würde nix wachsen, so als Tisch. Aber eigentlich eine coole Idee.
Eine Schnecke wird immer einen Weg
zu deinem Salatbeet finden.
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Knusperzunge am 24.03.2018, 21:24

Plexiglas hat den einen großen Nachteil, dass es wirklich schnell verkratzt. Da man ein Terrarium ja üblicherweise mindestens einige Jahre hat, schaut man dann sehr lange durch trübe Scheiben.

Ich habe unter anderem ein Glasterrarium in 100x50x40 cm von Hornb***, mit dem ich sehr zufrieden bin. Dafür habe ich 99 € gezahlt, es hat allerdings ganz normale Schiebetüren. Aquarien in derselben Größenordnung müssten neu ähnlich viel kosten. Da gibt es auch viele Möglichkeiten zum Eigenbau eines Deckels. Wenn es ein richtiges Terrarium mit Falltür sein soll, führt aber wohl kein Weg an einer Sonderanfertigung vorbei.

Ovums sind übrigens wirklich klasse Schnecken. Ich will unter meinen Schnecken ja eigentlich keine Lieblingskinder haben, aber bei den Ovumsen schaue ich schon besonders gerne rein ;)
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Re: Achatina für mich?

Beitragvon Mona am 24.03.2018, 21:38

Hallo Jessi,

schön, dass Du Dich im Vorfeld gut informieren möchtest :thumb: .
Ich denke, ein Aquarium (evtl. ohne Abdeckung) könnte gebraucht sogar günstiger zu erstehen sein als ein Terrarium. Terrarien mit Falltüren kenne ich nur in eher kleinerer Ausgabe. Wo siehst Du beim Beheizen eines Aquariums ein Problem im Gegensatz zu einem Terrarium?


Nina 99 hat geschrieben:Einige behaupten, es gäbe keine Gehäusealbinos bei Ovums. Aber diese kommen bei jeder Art mal vor. Teilweise laufen sie unter dem Artennamen Archachatina marginata boettgeri. Andere sagen, diese Art gäbe es nicht.

Das stimmt so nicht. Gehäusealbinos der Ovums gibt es definitiv. Sie haben aber nichts mit Archachatina marginata boettgeri zu tun. Es ist in der Tat vieles in Bezug auf diese Art ungeklärt, ein engerer Zusammenhang mit den Ovums ist aber m. M. nach schon aufgrund der wesentlich geringeren Größe und des roten Apex ausgeschlossen.
LG, Nicole

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(Charles Haddon Spurgeon)
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