Hallo zusammen,
das ist mein erster Beitrag in eurem Forum, in dem ich bis heute nur stille Leserin war - und vermutlich ist es auch schon einer meiner letzten. Aber von Anfang an.
Eine gute Freundin rettete vor einigen Wochen vier Achatschnecken-Jungtiere (3 bis 5 cm groß) und fragte mich, ob ich zwei davon aufnehmen möchte. Mein Partner und ich waren begeistert - so wie vermutlich jeder begeistert ist, der „Riesenschnecken“ in die Suchmaschine eintippt. In Heimtierartikeln wurden sie als einfach zu haltendes und super anfängertaugliches Haustier angepriesen, das sogar handzahm wird. Was soll ich sagen, das Schneckenfieber hatte mich gepackt und ich wollte es den zwei Schnecken so schön wie möglich machen. Schnell stolperte ich über euer Forum und fraß mich nächtelang durch unzählige Beiträge.
Plötzlich stand ein 72l Aquarium mit Plexiglasdeckel, Kokos-Pinien-Sepia-Gemisch, Moosen, Rinde, sterilgebackenen Ästen und Wurzeln, sowie Pflanzen (Bergpalme und Kletterficus) vor mir. Kleinkram wie Hygrometer, Schalen, Zerstäuber etc. hatte ich bereits, da ich Phasmiden halte.
Als es an die Technik ging, begann meine Euphorie jedoch schon zu schwinden. Heizmatten, Spotstrahler, Thermostat und Zeitschaltuhr... das alles war neu für mich, da meine bisherigen Mitbewohner immer bei Zimmertemperatur zufrieden waren. Hinzu kam, dass sich recht hartnäckig ein Schimmelpilz im Becken hielt.Vermutlich hatte ich anfangs zu viel herumsterilisiert und dem Pilz damit das perfekte Zuhause geschaffen. Also schnitt ich Äste ab, schmiss Moosstücke raus, wechselte den Bodengrund aus und schaffte mir schließlich 15 Dendrobena Würmer an, mit mäßigem Erfolg.
Zwar habe ich hier gelesen, dass neue Becken gerne mal schimmeln, aufgrund meiner Allergien war dieses Problem aber besonders frustrierend (was hatte ich mir auch dabei gedacht, mir einen Bottich feuchter Erde mit Moos in die Bude zu holen). Das Problem liegt denke ich daran, dass das Becken zu klein und dabei zu hoch ist (60 x 30 x 40 cm), damit Luft auch am Boden ankommen kann. Nach und nach bekam ich ohnehin das Gefühl, dass ein 60 cm breites Becken doch zu klein ist. Hinzu kam die Überlegung meiner Freundin, dass vier gleichgroße Schnecken eigentlich eine gute Gruppe bilden, die man gar nicht in zwei Pärchen auf splitten müsste. Also ja, was soll ich sagen... nach all der anfänglichen Euphorie und dem Aufwand habe ich herausgefunden, dass Schnecken eben nicht das optimale Tier für eine wie mich sind, die unter einem „einfach zu haltendes Haustier“ ein Tier versteht, das von einem Zweig und gelegentlichem Wassernebel lebt und zu tanzen beginnt, wenn man basslastige Musik hört.
Um ehrlich zu sein bin ich nun schon etwas enttäuscht. Gleichzeitig bin ich aber auch froh, dass die Erkenntnis früh genug kam und nicht nachdem die kleinen Schleimer bei mir eingezogen sind. Man soll ja niemals „nie“ sagen und vielleicht habe ich ja eines Tages doch noch mal die Motivation, die Zeit und den Platz für ein paar kleine Schneckchen, dann wird aber definitiv ein größeres Becken mit besserer Belüftung eingerichtet.
Wie ging es euch am Anfang? Wahrscheinlich schreiben hier nur noch diejenigen die dabei geblieben sind, aber hattet ihr Startschwierigkeiten?
Danke für all eure spannenden und informativen Beiträge!