Bodenaufbereitung

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Bodenaufbereitung

Beitragvon Neli am 19.06.2018, 10:31

Hallo liebe alle,

vorab möchte ich bemerken, dass mir bekannt ist, dass Asseln, Würmer und Co für das Bodenklima am besten sind. Darauf möchte ich hier nicht eingehen.

Ich habe beim Stöbern folgendes Produkt gesehen: Terrano Clean von Hobby. Dieses Produkt soll rein biologisch sein und die Zersetzung von Abfallprodukten im Boden auf biologische Weise unterstützen. Kennt jemand dieses Produkt? Könnte es für Schnecken geeignet sein?

LG
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon Neli am 13.08.2018, 20:40

Hallo,

Da sich keiner auf meine Anfrage gemeldet hat bin ich selbst aktiv geworden. Wie ihr euch denken könnt ist das Thema sehr speziell.
Nochmals zusammenfassend zum Produkt: Das Produkt verspricht Böden auf natürliche Weise aufzubereiten sowie Gerüche zu binden und somit die Lebensdauer des Bodengrundes zu verlängern.
Ich habe mich für das Produkt interessiert, weil ich in ein paar Beiträgen lesen konnte, dass sich einige Schneckenbesitzer die Haltung von Asseln und Würmern aus verschiedensten Gründen nicht vorstellen können.
Es geht also um eine Alternative.
Ich habe zunächst die Anbieter kontaktiert. Welche sich nicht näher zur Zusammensetzung des Produktes äussern konnten. Im Anschluss kontaktiert ich den Hersteller mit der Frage nach der Anwendung bei Achaten.
Per Mail wurde mir versichert, dass das Produkt für den Einsatz geeignet ist und mir wurde erlaubt das Thema im Forum wieder aufzugreifen.
Bei Fragen schreibt mir doch dann kann ich Details aus der Mail weiterleiten. Ich habe das Produkt jetzt bestellt und halte euch auf dem Laufenden.

Freu mich auf den Austausch.

Lieben Gruss :)
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon Rasplutin am 14.08.2018, 12:57

Hallo,

ich hatte von Terrano Clean vorher nie gehört und bei einer Suche im Internet konnte ich nicht die geringsten Hinweise auf die Zusammensetzung finden.
Ich finde es toll, dass du dich zu einem Test bereit erklärst und bin auf dessen Ergebnis gespannt!
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon Magcargito96 am 09.02.2019, 10:36

Hi Neli!
Schon irgendein Feedback von deiner Seite zu dem Produkt?
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon Neli am 13.02.2019, 23:31

Hallo :)

Vorwarnung:
1. Der Beitrag ist länger.
2. Ich möchte den Raum für eine Diskussion öffnen, die vielleicht viele unterschiedliche Ansichten zusammenkommen lässt. Bitte offen und nett bleiben.

Leider habe ich noch nicht viele Neuigkeiten. Ich kann das Produkt zwar bestellen, jedoch schwanken die Wartezeiten zwischen wenigen Tagen und bis zu drei Wochen und das ist mir zu lang. Zu dem kann ich es aktuell nur in einem Laden bestellen, der durch die Zollkosten (CH) ordentlich draufschlägt.

Ich habe die Gelegenheit jedoch genutzt und mich generell um die Bodenaufbereitung und die Art der Haltung auf anderen Plattformen informiert.

Ich möchte meinen Tieren eine artgerechte Haltung ermöglichen und bei meinen Recherchen, die bis heute andauern sind mir Fragen aufgekommen, die ich gerne diskutieren möchte. Ich habe festgestellt, dass das Untermischen von Kalk in den Boden im deutschsprachigen Raum ein riesen Thema zu sein scheint.

Bei Plattformen aus den UK ist der Hinweis kaum zu finden, auch nutzt man dort selten Asseln oder ähnliches. Weiterhin wird sogar darauf verwiesen, dass ein übermässiger Kalkgenuss für die Tiere eher schädlich sein könnte.

Ich kalke den Boden immer auf und kontrolliere den pH- Wert regelmässig, aber muss ich das wirklich?

Ich beobachte meine Tiere und deren Nachwuchs. Die Sepiaschale wird nur wenig angefressen, der Boden enthält ausreichend Kalk bei einem guten pH. Ich habe vier adulte Tiere und Nachwuchs (A.fulica, Becken: 100x50x50 und 60x30x30). Ein Tier belehrt mich dabei jedes mal auf' s neue- Olaf.
Olaf ist nicht besonders schön noch intelligent, das war er noch nie. Sein Haus ist... naja... hässlich und er bleibt regelmässig in Löchern stecken, weil er nicht durchpasst und das aber nicht merkt. Einmal habe ich bemerkt, dass meine Luftfeuchtigkeit im Terra mit konstanten 90% eigentlich zu hoch war. Keine Schnecke hat das beeinträchtigt aber ich wollte vorbildlich sein und habe sie auf konstante 80% runterreguliert. Olaf ist aus Trotz direkt zwei Tage später in Trockenruhe gegangen.
Als sein Haus sich mal gepellt hat bin ich schier an die Decke. Ich habe das ganze Forum durchwühlt und alles gemacht: Breie, Heilerde, Kalk, Ernährungsumstellung. Nix hat geholfen. Er will nur seine Leckerbissen, Heilerde wird als genauso unwürdig eingestuft, wie Bio- Petersilie.
Erst als ich angefangen habe einen "natürlichen Zyklus" nachzuahmen, habe ich einen Unterschied bemerkt. Ich ändere jede Woche die Einrichtung, ich ändere den Ort der Futterstelle und die Luftfeuchtigkeit lasse ich bewusst schwanken, so wie es bei Regenfällen im Regenwld der Fall wäre. Das Terra steht jetzt dunkel, so wie es am Boden des Urwaldes auch wäre. Gefüttert wird nur in den Wachphasen der Tiere. Berührungen einmal in der Woche, wenn Putztag ist. Alle Schnecken haben nun einen natürlichen Rhythmus von 21:00 bis 09:00 entwickelt. Olaf ist hässlich aber munter, die anderen sind nicht besser oder schlechter drauf als vorher. Weiterhin habe ich beobachtet, dass das zu Hause mit 100x50x50 für meine vier Adulten zu klein zu sein scheint. Ich denke den Raum noch mehr an eine natürliche Umgebung anzupassen und werde mir wohl ein Terra mit mind. 150cm zulegen müssen.

Warum berichte ich das? Umso mehr ich mich bemüht habe alle Parameter perfekt zu halten umso mehr hat Olaf mir buchstäblich den Finger gezeigt.

Deswegen möchte ich folgende Fragen in den Raum stellen:

Ist eine Aufbereitung mit Kalk Terrarienböden tatsächlich notwendig? Von einigen Regenwäldern wissen wir, dass der Boden arm an Nährstoffen sein kann, dazu gehört auch Magnesium. Ich kann mir vorstellen, dass die Tiere sich darauf eingestellt haben und deshalb auch Kalk über den Fuss aufnehmen können, um es aus jeder Quelle zu gewinnen.

Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir sehr viele Dinge unternehmen, die vielleicht nicht nötig wären? Würde es nicht reichen die Kalkzufuhr über die Nahrung sicherzustellen und den Boden regelmässig zu lockern, zu reinigen und zu tauschen? Können heimische Asseln oder auch Waldboden (naturbelassen) nicht auch reichlich Parasiten einschleppen?

Gibt es in unserem Forum ein Mitglied, welches bereits länger seine Tiere ohne diese Massnahmen hält und gute Erfahrungen damit gemacht hat?

Wenn ihr bis hier durchgehalten habt, seid ihr echt "krass" drauf. :lol: :-D
Ich freue mich auf die Diskussion. Vielleicht in einem Gruppenchat?

Vielen Dank und ganz lieben Gruss. :danke:

Hier noch eine Auswahl verschiedener Quellen meiner Suche mit verlinkten Studien: :signhere:
http://www.petsnails.co.uk/
https://youtu.be/X-od_bZQRG4
https://www.youtube.com/channel/UCQB2iG ... ZO0E9dLVbQ
https://mothernatured.com/pet-ideas-for ... s-as-pets/
https://www.internetgeography.net/topic ... ainforest/
http://www.diercke.com/kartenansicht.xt ... -burn&fs=1
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon amimichael am 14.02.2019, 07:23

Moin,

ich kalke meinen Basisgrund mit Heilkreide auf. Auf 15 Humusziegel 1,5kg Heilkreide.

Außerdem stelle ich einen Silicon Teller mit aufgeschlämmter Heilkreide ins Terrarium. Zusätzlich Sepia welche aber verschmäht wird.

Bodenaufbereitung machen ausschließlich weiße Asseln.

Trockenruhe ist genetisch programmiert, wenn es in den Tropen zu warm und zu trocken wird deckeln sich die adulten - in meinem Fall Tieger- ein. Das ist auch Jahreszeitlich abhängig.

Was sind Olaf's Leckerbissen?

Habe auch schon Schnecken in einem mit Walderde gefüllten Terrarium gesehen, nur waren dort auch Steinbeißer aktiv die sich über die Brut hermachten.

Ich mag es lieber ein wenig steriler.

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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon mamorkatze am 14.02.2019, 17:47

Hi,

Also, ich dachte man kalkt die Erde vorallem deshalb auf, weil sich das Periostrakum(die oberste Schicht des Häuschens, mit der Farbe, die auch oft schön glänzt) sonst langsam auflöst, und die Häusschen stumpf werden und weiße Stellen bekommen, die sich, je nach dem wie lange die Schnecke auf saurem Boden lebt, immer mehr ausbreiten und das Häuschen rillig wird. So ganz direkt schadet es der Schnecke nicht, aber es sieht einfach nicht sehr toll aus. Ich hatte meine Schnecken zuerst versehentlich auf zu saurem Boden gehalten, da ich nicht wusste, WIE viel Kalk in den Boden muss. Auch Spaghnum-Moos ist sehr sauer, und muss aufgekalkt werden, was ich leider erst später erfuhr. So wurden dann die Häuschen mit weißen Stellen gesprenkelt, aber irgendwann habe ich bemerkt, dass da mehr Kalk rein muss. Als dann mehr Kalk drin war, wurden die Häuschen nicht weiterhin weiß.

Beim Eiersuchen gräbt man den Boden ja sowieso um. Da wird er dann aufgelockert. Wenn man ihn reinigt, austauscht und co sollte der Kalk IM AUFGEKALKTEN BODEN meiner Meinung nach ausreichen, und es müsste nicht noch zusätzlich Kalk gefüttert werden. Wer es ganz natürlich will, könnte ja z.B. auch Knochen ins Terrarium legen. So sehen die Kalkquellen in der Natur ja auch aus. Da die Schnecken aber schneller anbauen und Häuschenschäden reparieren können wenn sie noch z.B. Sepia zur Verfügung haben, legt man welche rein. Auch Schnecken mit Eiern im Körper brauchen mehr Kalk, da sie ja den Kalk für die Häuschen und Eierschalen aufnehmen müssen. Das ist meine Meinung
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon amimichael am 14.02.2019, 18:34

Kalk wird zum einen gebraucht um Säure im Boden zu binden, damit das Schneckenhaus gebaut werden kann und für die Hülle der Eier.
Heilkreide hat einen PH-wert von 8,5. Bei kleinen Schnecken kann der Kalkbedarf sicherlich vom Bodengrund gedeckt werden.
Große Schnecken brauchen sehr viel mehr an Kalk, da kommen die Sepia Kalkplatten gerade recht.
Ein zu viel an Kalk wird es wohl nicht geben, da sich in der Natur die Schnecken auch im Kalkgestein eine Heimat suchen.
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon SnIpS am 15.02.2019, 07:41

Der Boden wird aufgekalkt damit er nicht so sauer ist (deswegen empfehle ich auch keine kokosfasern )
Damit das Haus nicht so schnell verwittert und weiß wird. Der Anbau vom Haus hat nichts mit dem Kalk zu tun. In Afrika rennt auch feiner rum und kalkt den Boden damit die schnecken anbauen können.
Zu dem boden clean Zeug kann ich nichts sagen. Denke aber das es nicht unbedingt gut ist da die schnecken ja mit ihrem Körper komplett drin liegen den ganzen Tag und wenn man Pech hat verlassen sie den Boden weil sie allem aus dem Weg gehen was sie nicht überleben.
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon amimichael am 15.02.2019, 14:24

Der Anbau vom Haus hat nichts mit dem Kalk zu tun.
:kin:

Das Schneckenhaus besteht aus 90% Kalk, also wird auch Kalk zum Aufbau gebraucht.
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Re: Bodenaufbereitung

Beitragvon SnIpS am 15.02.2019, 15:46

Ich weiß ich, Rede von dem Kalk im Boden. Sepia sollte selbstverständlich immer angeboten werden.
Hab mich etwas doof ausgedrückt
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