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Re: Aktivere Schnecken bei dichterem Besatz

BeitragVerfasst: 11.12.2020, 15:42
von Abby
Huhu Tess,
ach - so schade, dass nun Mathilde keinen Anschluss mehr an ihre beste Freundin hat ... und Trude von ihr (momentan) nichts wissen will :cry:
Aber vielleicht wird sich ja Rosi, wenn die alte Schnarchnase dann endlich mal wieder erwacht, um Mathilde "kümmern"?!!!

Jetzt hat sich alles ziemlich verändert. Ich kann nicht sagen, ob meine Schnecken sich jetzt wohler oder unwohler fühlen. Aber vom Gefühl her, würde ich behaupten, sie trauern.


Ich denke auch, es ist extrem schwer für uns Menschen - mit vollkommen anderer Wahrnehmung, als eine Schnecke sie hat - zu ergründen, warum sie sich nun so auffällig anders verhalten. Selbst, wenn Schnecken nicht zur Trauer, wie wir Menschen sie definieren, fähig sein sollten (ich sage nicht, dass sie es nicht sind!), dann werden sie aber zumindest und sicher "merken", dass sich in ihrem Leben, ihrer Gemeinschaft und ihrem Sozialgefüge etwas verändert hat. Und alleine solche eine Veränderung kann wohl sicher eine Veränderung im Verhalten der Tiere auslösen. Nun müssen sie sich an die neuen Gegebenheiten anpassen - vielleicht dauert dieser Prozess einfach eine Weile, bis sie dann wieder auf "Normalbetrieb" schalten können?

Re: Aktivere Schnecken bei dichterem Besatz

BeitragVerfasst: 12.12.2020, 17:22
von Tess
Ja, davon gehe ich auch mal aus. Sie müssen sich einfach an die neuen "Bedingungen" gewöhnen.

Mal schaue sich nur mal die Limicolaria-Arten an. Offenbar haben sie so eine Art "Schwarmverhalten". Ich habe irgendwo gelesen, dass sie auf Veränderungen innerhalb ihrer Gruppe sehr empfindlich reagieren. Sie wurden mit einem Bienenschwarm verglichen, glaube ich.

Vielleicht haben auch andere Arten diese Eigenschaft, nur in abgeschwächter Form. Könnte ich mir jedenfalls vorstellen.

Selbstverständlich bekommen meine Drei nun alle Zeit der Welt, um sich an die neue Situation zu gewöhnen - gar keine Frage. :)

Re: Aktivere Schnecken bei dichterem Besatz

BeitragVerfasst: 22.12.2020, 21:25
von Naomi
Ich bin ja noch absoluter Neuling was die Schneckenhaltung angeht.
Bei mir wohnen 6 l. fulica mit einer Größe von 5-6 cm in einem (noch) 60er Aquarium. Das Große ist in Arbeit. Muss da noch die Abdeckung bauen und brauche noch ein paar Sachen. Ich denke immer "obs ihnen nicht zu klein ist?" 5 sind sehr aktiv, eine sehe ich meist nur alle 2 Tage. Wer nun mit wem zusammen frißt ist unterschiedlich. Ich habe 2 Plätze mit Futter und jeder mampft mal hier mal da. manchmal sind 3 an einem Platz und machen einen auf Stapelschnecken. Da weiß man nicht, was nun zu welcher Schnecke gehört :lol: . Dann sind es nur 2 nebeneinander, eine an der anderen Futterstelle, eine pennt, eine macht nen "Kontrollgang" durchs Becken und die nächste schleimt die Scheibe voll oder klettert den "Baumstamm" hoch. Ab ca 22-23 Uhr werden sie meist aktiv und einige machen sich dann morgens gegen 9 auf den Weg zum Schlafplatz. Die anderen pennen dann schon. Allerdings hat jede so ihren Platz. Alleine. Bisher habe ich noch nicht gesehen, dass 2 oder mehr an einem Platz zusammen schlafen. Ich bilde mir ein, dass sie zufrieden sind. Finde das aber noch schwer zu sagen. Bei den pelzigen Mitbewohnern ist es halt offensichtlicher, ob sie zufrieden sind, gestresst oder sonst was ist. Woran soll man nun fest machen, ob eine Schnecke glücklich/zufrieden ist oder gestresst? Okay, wenn nun eine Schnecke zu Zeiten, in denen sie eigentlich im Versteck ist, ständig ruhelos unterwegs ist, würde ich mir Gedanken machen ob da was nicht stimmt. Aber wenn sie viel alleine durchs Becken kriechen, nur zum Futter kriechen und sonst nicht sooo viel unterwegs sind, zu Zweit oder noch mehr unterwegs sind, alleine oder mit mehreren Schlafen usw, dann eher nicht. Ich höre meist auf mein Bauchgefühl. Und das sagt mir, dass auch Schnecken bestimmt unterschiedlich sind. Wie halt auch meine Katzen. Die einen liegen zusammen oder auch gestapelt auf engstem Raum zusammen und pennen, andere liegen lieber mit Abstand, oder eben auch komplett alleine. Die einen putzen sich gegenseitig, die anderen mögen das nicht so gern. Bei Schnecken schleimen die einen lieber allein durch die Gegend, die anderen lieber zu zweit. So auch beim schlafen und fressen. Auch wenn sie vielleicht kein Gehirn haben, haben sie doch auch unterschiedliche Charaktere. Wenn ich nun in meinem kleinen Becken 20 Schnecken halte, werden sie sicherlich unter Stress stehen. Da spielt wohl nicht nur "ist genug Futter da" eine Rolle, sondern auch "gibts genug Verstecke/Schlafplätze für alle". Hmmm....sind Schnecken, bei höherem (nicht zu hohem) Besatz vermehrungsfreudiger? Da wäre meine Überlegung, obs so ist, weil sich da noch eher 2 über den Weg laufen, die Paarungsbereit sind. Mag auch völlig falsch sein. Bauchgefühl halt.

Re: Aktivere Schnecken bei dichterem Besatz

BeitragVerfasst: 23.12.2020, 08:13
von susann
Ab 50 Schnecken pro Quatratmeter nimmt die Fruchtbarkeit ab.Der Crowdingeffekt ist bei Fulicas gut untersucht.

Re: Aktivere Schnecken bei dichterem Besatz

BeitragVerfasst: 18.05.2023, 20:47
von Mirjam
Ich denke man sieht es gut am Verhalten der Tiere, ob ihnen ihre Behausung gefällt oder nicht.
(Habe noch ein paar Fulica Babies die ich als Futterschnecken aufziehe). (Aktuell ~40 Schlüpflinge in einer Plastikbox).

Eigentlich ist es ganz einfach:
* Wenn die Tiere sich in ihrem Behälter wohl fühlen, sind tagsüber alle im Bodengrund vergraben, und tauchen dann abends mit ein paar mm zusätzlicher Schale wieder auf zum fressen (lustigerweise verbuddeln sie sich immer in grösseren Gruppen am gleichen Ort)
* Wenn es den Tieren nicht gefällt, stecken am morgen alle oben am Glas/Plastik, und wachsen kaum

Im zweiten Fall heisst es Haltebedingungen überprüfen (eine dicke Moos Schicht am Boden und höhere Luftfeuchtigkeit scheint das Problem behoben zu haben).
Die Anzahl Tiere war dabei immer gleich..

Hatte versuchsweise auch mal 3 von den Kleinen separiert, die wuchsen deutlich langsamer.