Neuzugang in der Schneckenreha

Alles rund um unsere einheimischen und benachbarten Schneckenarten.

Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Roland am 30.07.2010, 20:48

Moin, moin :-)

Ihr haltet mich jetzt sicher für bescheuert... vorgestern hab ich in der Eifel nach einer schönen Stelle gesucht, um Frida mal wieder auszuwildern... :-) auf dem Weg dorthin sah ich an einem Feldweg in der Nähe eines Steinbruchs aber auf ca. 100 m mehrere Dutzend umgebrachte Weinbergschnecken... einige vom Trecker o.ä. geplättet... die meisten aber in 2-3 Teile geknackt und die Schnecke rausgelutscht, vermute mal Igel oder vielleicht auch ein Fuchs. Ich fand nur eine einzige gesunde Schnecke, ein altes, weise wirkendes Exemplar.

Logisch, daß mir Frida nicht in diese Ecke kommt... 8)

Zwischen den geknackten lag dann noch ein Weinbergschneckchen, vielleicht so 3 Jahre alt... Gehäuse von früheren Verletzungen lädiert, aber gut verheilt... Mantel und Schneckchen tief ins Gehäuse zurückgezogen... ich hielt sie für relativ vertrocknet, und da ich nirgends in der Nähe eine feuchte Stelle fand, hab ich sie mal mitgenommen mit dem Hintergedanken, sie ein paar Tage mit Frida aufzupäppeln und dann gemeinsam auszusetzen... zuhause in ein feuchtes Schächtelchen mit Zewas und einigen leckeren Dingen gelegt... sie kam erst nach Stunden nach gutem Zureden raus - dann mußte ich leider feststellen, daß ihr der komplette hinter dem Gehäuse liegende Fußteil fehlt :cry: ... ziemlich glatt abgerissen/abgebissen, ich vermute mal, sie sollte auch verspeist werden und hat sich nicht mehr rechtzeitig zurückgezogen... daß sie überhaupt noch lebte, dürfte der Tatsache zu verdanken sein, daß in diesem hinteren Teil nichts lebensnotwendiges ist...

Hab natürlich überlegt, sie in den Tiefkühler zu legen... als ich dann aber sah, daß sie interessiert durch die Gegend schneckte und ihr jetzt sehr schweres Häuschen sogar die Wand hochwuchtete und dann über Nacht am Deckel kleben blieb, hab ich mir gedacht, daß sie sich eine Chance redlich verdient hat. Nur futtern wollte sie zwei Tage lang nix, alles probiert, Gurke, Karotte, Brennessel, Buchenlaub, Basilikum, eingeweichte Haferflocken, nix... also wieder gezweifelt: doch besser Tiefkühler? Vorhin hatte ich ihr dann in Honigwasser aufgeweichte Haferflöckchen angeboten, und die hat sie eben weggeputzt wie nix :-) Honig ist ja etwas umstritten hier, aber ich dachte mal, daß sie theoretisch in der Natur auch über Honig stolpern könnte, so ganz untauglich wirds hoffentlich nicht sein - und wenigstens hat sie überhaupt was gefuttert...

Gerade kuschelt sie sich in ihr Ahornblättchen ein. Hab die Wunde mit Kamillentee abgetupft, schien ihr nicht wehzutun. Bin gespannt, ob sie es schafft. Mit Aussetzen wirds wohl eher nix mehr, da sie schon langsamer ist mit dem halben Fuß. Na, mal sehen. Wäre natürlich schon, wenn sich das Füsschen sogar etwas regenerieren könnte.

Grüße,

Roland
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Kühlwalda am 31.07.2010, 05:22

Hallo,
dazu hätte ich mal eine rechtliche Frage:
Helix pomatia stehen unter Schutz.
www.wisia.de
Ist es da nicht verboten, sie einzusammeln, selbst um sie aufzupäppeln?
Und ist es nicht ebenso verboten, aufgepäppelte an anderer Stelle wieder auszusetzen?

Ich finde dein Engagement gut, Roland, versteh mich nicht falsch! :)
Doch ich wüßte gern Bescheid, da man bisweilen Gesetze übertritt und sich dessen nicht einmal bewußt ist.
Vielleicht weiß da jemand Rat?
Viele Grüße
Barbara
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Roland am 31.07.2010, 06:41

Hallihallo,

ja, ich habe mich da erkundigt, in etwas anderem Zusammenhang, da ich aber im Moment etwas juristisches vorbereite, und das Forum über google durchsuchbar ist, poste ich hier nix näheres dazu, erst wenn es soweit ist... 8)

Nach §45 Absatz 5 Bundesnaturschutzgesetz darf man verletzte oder kranke Tiere mitnehmen, aufpäppeln, muß sie aber, sobald sie sich wieder selbst erhalten können, wieder aussetzen. Wenn man sie nicht wieder aussetzen kann, muß man sie den zuständigen Behörden übergeben (versuche mir gerade das Gesicht eines Beamten vorzustellen, der eine solche Schnecke in Obhut nehmen soll). Vom Aussetzen an EXAKT der gleichen Stelle steht da nix, ist ja auch manchmal unsinnig (verletzte Schnecke bei Mäharbeiten am Mittelstreifen der A45 gefunden: mit nach Hause nehmen, aufpäppeln, dann wieder am Mittelstreifen aussetzen?). Tiere der STRENG geschützten Arten muß man bei Mitnahme den zuständigen Behörden melden. Helix pomatia ist aber nicht streng, sondern "nur" besonders geschützt.

Solange es aber keine z.B. Schneckenzäune an Feldwegen gibt und jeder Depp achtlos drüberlatscht, fährt oder walzt, werde ich auch die verletzten Schnecken abkratzen und mit nach Hause nehmen und dann in einem vergleichbaren Biotop in der Nähe aussetzen.

Roland :-)
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Kühlwalda am 31.07.2010, 08:31

Super erklärt. Danke!
Heutzutage wird man so unsicher, was man darf und was man nicht darf und auf seinen gesunden Menschenverstand kann man sich auch nicht verlassen, wenn es um Vorschriften und dergleichen geht.
Beispielsweise haben wir als Kinder eimerweise Froschlaich vor dem Vertrocknen "gerettet", indem wir ihn von der Autobahntrasse wegholten und in Kübel und Tröge verfrachteten. Die Entwicklung beobachteten wir natürlich ganz fasziniert und freuten uns und waren stolz, als später hunderte kleiner Frösche ihrer Wege hüpften.
Es gab kein Internet und es wäre niemandem in den Sinn gekommen, daß das was wir taten sozusagen illegal war.
Schon so manches Mal habe ich bedauert, daß unsere Kinder so vieler Eindrücke und Erlebnisse beraubt werden, die für meine Generation und die vorherigen ganz selbstverständlich waren.
Klingt als sei ich uralt :shock: , tatsächlich bin ich 35. :lol:
Viele Grüße
Barbara
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Snegge am 31.07.2010, 09:42

huhu Roland, Du bist doch echt der Schneckenflüsterer:) welch ein Glück für die zwei,dass sich ihre Wege mit dem Deinen gekreuzt haben! sonnige Grüsse,
Snegge
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Roland am 01.08.2010, 12:49

Danke für die Rückmeldungen :-)

Gestern nachmittag mußte ich leider feststellen, daß sie auf dem feuchten ZEWA ein Stückchen Mantel verloren hat, so ca. 1x 3 mm. Ich hab von dem Stückchen ein Quetschpräparat angefertigt (von dem abgefallenen Stückchen, nicht von der Schnecke selbstverständlich) und es unter dem Mikroskop betrachtet, weil ich wissen wollte, ob da Parasiten oder Bakterien im Spiel sind. Leider wimmelte es nur so von Bakterien, hauptsächlich Stäbchen. Verletzung also infiziert. Die Schnecke machte sonst einen erstaunlich fitten Eindruck und wirkte nicht leidend. Mit der Infektion dürfte sie aber keine Chancen haben. Daher habe ich mich entschlossen, verdünnte PVP-Jod-Lösung (kräftig gelbe Farbe) mit einem Q-Tip auf die Stelle aufzutragen. Das hat sie sich gut gefallen lassen, die Stelle scheint schmerzfrei zu sein. Da verdünnte Lösung nur sehr wenig desinfizierend wirkt, hab ich probeweise einmal PVP-Jod pur getupft, was sie aber mit Schäumen quittierte, das reizt dann wohl doch zu sehr. Werde jetzt zweimal am Tag erst mit Kamillentee spülen, dann mit der verdünnten Jodlösung betupfen. Eben beim Betupfen machte sie einen sehr zufriedenen Eindruck. Gerade erklettert sie einen Buchenzweig. Den Tiefkühler werde ich also erstmal in den Hinterkopf verbannen.
Bei Lurchen wendet man PVP-Jod-Lösung zwar auch an, bei Schnecken liest man wenig davon, es geht aber anscheinend sehr gut.
Was man auf keinem Fall nehmen sollte, ist alkoholische Jodlösung, aber die ist in der Humanmedizin ja auch mehr oder weniger out.
Hoffentlich wächst das Schwänzchen wieder ein bißchen. Im Moment ist es eigentlich Marie-1/2.

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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Roland am 01.08.2010, 13:06

Noch ein Foto, da sieht man sie besser als oben :-)
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon vinbergssnäcka am 02.08.2010, 13:29

Hallo Roland,

finde echt toll was Du da machst....Hut ab und danke im Namen aller geplagter und gequälter Tiere!

Die Erfahrungen, die Du mit der Jod Lösung machst wären ja sicher sehr hilfreich für andere!!!

ûbrigens hab ich schon ein paarmal von Achatinas gelesen, das sie komplett ohne "Hinterteil" klarkommen. Da man diese Schnecken zum Essen fängt und die dann wohl mit einem Haken aufhängt ...brrr mir wird übel... hat man den Schnecken einfach das Hinterteil abgeschnitten um die Verletzung zu kaschieren!!

Also Deine kleine Weini hat wohl gute Chancen....wenn auch wohl nur im Terrarium....

lg Heike
liebe Grüße

Heike
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Fine am 02.08.2010, 19:40

vinbergssnäcka hat geschrieben:ûbrigens hab ich schon ein paarmal von Achatinas gelesen, das sie komplett ohne "Hinterteil" klarkommen.

...war es nicht sogar so, dass bei diesen Schnecken erstaunlicherweise wieder ein Stück vom Fuß nachgewachsen ist?

Ich hoffe jedenfalls, dass diese kleine Weinbergschnecke noch ein gesundes, langes Leben vor sich hat :)
JegrößerderDachschaden,
destobesserderBlickindieSterne!
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon vinbergssnäcka am 02.08.2010, 20:16

ja Fine, das kann durchaus sein, vielleicht meldet sich ja noch jemand dazu, ist nämlich garnicht so lange her mit einer A.achatina.....

Und eigentlich sieht die kleine Weini ja ganz zufrieden aus.......sie hat wohl ein riesen Glück gehabt.....
liebe Grüße

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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Roland am 02.08.2010, 21:46

Das mit den abgehackten Schneckenschwänzchen hab ich hier auch schon gelesen... schlimm... :(

Hab ihr das eben nochmal gespült... sieht soweit ganz gut aus... Schnecke wirkt munter... wenn man sie sieht, hat man etwas Angst, sie bricht gleich auseinander... ;-) gerade turnt sie durchs Quarantäne-Kästchen... erstaunlich, wie lang sich eine halbe Schnecke machen kann, wenn sie wohin will... hihi...

Gute Nacht...

Roland
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon to_angeleyes am 09.04.2011, 20:54

Hallo,

ich bin neu hier aber ich war gerade so entzückt von der Schneckenrettung, dass ich mal fragen wollte, wie es der Schnecke letztendlich ergangen ist. :)
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon dodo am 10.04.2011, 06:50

Ganz toll, Roland, daß Du das machst!

Zu den Gesetzen von wegen Weinbergschnecken mit nach Hause nehmen, muß ich mich immer wieder neu aufregen !!!
Es ist schließlich auch verboten, die Tierchen zu töten oder wie es hier passiert ist....
Aber wie Ihr seht, wird auf Weinbergschnecken keine Rücksicht genommen nur uns die ihnen helfen wollen ein schlechtes Gewissen bereitet. Ich beobachte jedes Jahr wieder, wie hier in einem kleinen Baumbestand, wo nur noch wenige Weinis leben und das leider zu Zeiten, wenn sie sich gerade zum Winterschlaf verbuddelt haben, immer wieder gegraben wird, weil hier ein Elektrohäuschen steht und die Gras- und Brennesselbüschel abgemäht werden und die Tiere dabei umkommen. Schade, aber selbst die Gemeinden wissen nichts von Gesetzen, und mal ehrlich, wer hat den finanziellen Hintergrund, gegen Gemeinden zu klagen und Da wird keiner was gegen ein krankes Tier, was schließlich auch verreckt wäre, das zu Haus aufgepäppelt wird, was zu sagen sein.

Und mal ehrlich, wer hat schon den finanziellen Hintergrund und die Nerven, in dem Zusammenhang gegen die Gemeindeverwaltung zu klagen. :?: :?: :?:
Wo kein Kläger, da kein Richter.
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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Maricky am 10.04.2011, 08:57

Das würde mich auch interessieren lebt sie noch?
Viele Liebe Grüße
Maricky :D

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Re: Neuzugang in der Schneckenreha

Beitragvon Roland am 11.04.2011, 18:21

Hallo an alle!

Finde ich nett, daß ihr euch erkundigt. War die letzten Tage wieder hier, brauchte aber erst ein neues Paßwort...

Also erstmal zu Frida, der Schnecke mit dem zertrümmerten Häuschen. Ich habe letzten Sommer/Herbst lange nach einer geeigneten Stelle gesucht, es sollte in der Nähe des Fundortes sein, aber perfekt - als ich glaubte, ich hätte soetwas gefunden, gab es bereits die ersten Kälteeinbrüche. Hab bei meiner schlauen Planung vergessen, daß in der Eifel die Temperaturen gerade in der Übergangszeit gerne 10 Grad tiefer als hier in Köln sind und ich wollte das arme Tier nicht bei frostigen Nachttemperaturen irgendwo in der Walachei aussetzen. Also hab ich Frida und Halbmarie in ihrem Schneckarium draußen an die Temperaturen gewöhnt, immer mit Blick auf Thermometer außerhalb und innerhalb des Schneckariums und peniblen Lesen der Wetterberichte 8) . Frida war ab Mitte Oktober nicht mehr zu sehen. Halbmarie schneckte bis Anfang November noch durch die Gegend. In der ersten Novemberwoche, im Schneckarium waren es (geschützte) 0 Grad in der Nacht, aber Temperaturen deutlich unter 0 Grad vorhergesagt, hab ich beide in meinen Kühlschrank "umgetopft". Hierzu hatte ich allerfeinste Maulwurfshügelerde aus der Eifel (gesiebt, ohne Maulwurf) in mein Gemüsefach gefüllt und vorgekühlt. Bei identischen Temperaturen hab ich Frida vorsichtig ausgegraben (sautief unter einer Pflanze im Schneckarium, hab ne halbe Stunde gesucht) und direkt ohne großes Erwärmen in 10 cm Tiefe in der Maulwurfshügelerde wieder versenkt. Sie hatte ein wunderschönes Kalkdeckelchen. Halbmarie hab ich ebenfalls in den Kühlschrank gepackt, oben auf die Erde gelegt. Sie war noch nicht eingedeckelt, aber nicht mehr aktiv. Schön Blättchen verteilt, ein Kabelthermometer in die Erde verlegt und die ganze Geschichte in den Kühlschrank, anfangs Durchschnittstemperaturen um 5 Grad. Halbmarie war am nächsten Tag ebenfalls verdeckelt, lag aber noch oben auf der Erde (denke, die hätte sich gar nicht eingraben können mit dem halben Schwänzchen). Ich habe sie etwas flacher vergraben.

Dann kamen 5 Monate banges Warten. Die Temperaturen habe ich Richtung 0 Grad runtergeregelt. Schwankungen im Kühlschrank zwischen 0 und 4 Grad, in etwa an Durchschnittstemperaturen draußen angepaßt. Immer schön vorsichtig, wenn ich selbst was im Kühlschrank holte, damit die Schnecken nicht gestört werden.

Im März habe ich angefangen, die Temperaturen wieder sachte hochzufahren. Vor 10 Tagen waren sie zwei, drei Tage zwischen 8 bis 9 Grad. Sonntag vor einer Woche dann das Unglaubliche: Um 18 Uhr war noch Ruhe im Karton, um 23 Uhr hing Frida an der Scheibe des Gemüsefachs! Hab mich gefreut wie ein Schneekönig! Sie wirkte noch etwas müde, war sonst noch erstaunlich dick nach dem Winter. Die ersten Tage hat sie nur etwas an aufgeweichten Haferflocken genascht, die letzten Tage haut sie rein wie ein Scheunendrescher, am liebsten Löwenzahnblätter, meinen Vorrat auf dem Balkon hat sie schon leergefressen, mußte gestern Ersatz beischleppen :-D . War gestern in der Eifel, nach einer schönen Stelle gucken, hab im Gebüsch einige Wildschweine aufgescheucht :shock: , ist aber noch zu kahl dort, um sie jetzt schon auszusetzen. Werde noch 10 Tage warten. Dann heißt es wohl Abschied nehmen... ist echt ein faszinierendes Tier.

Tja, nun Halbmarie. Damit sich beide Schnecken an die Temperatursteigerung über Kühlschranktemperatur gewöhnen können, hab ich den ganzen Kasten auf den Balkon gestellt (nachts, tagsüber kühle Ecke drinnen). Halbmarie ist noch verdeckelt, fühlt sich schwer an, riecht nicht. Hab sie erst noch in Ruhe gelassen und wieder etwas verbuddelt. Jetzt am WE war mir das doch etwas unheimlich - wenn sie gar nicht rauskann mit dem halben Schwänzchen? Hab sie mal vorsichtig durchleuchtet. Man sieht eine Luftkammer hinter dem Deckel und dann die Schnecke, ca. 1,5 cm vom Deckel entfernt. Sieht nicht aus, als ob sie tot wäre. Hat anscheinend noch keine Lust rauszukommen.

Was meint ihr? Aufbrechen den Deckel will/werd ich nicht, höchstens wenn ich beim Durchleuchten sehe, daß die Schneck direkt dahinter festhängt.

Bin diesbezüglich etwas ratlos.

Liebe Grüße,

Roland

Anbei noch die erste Schnirkelschnecke des Jahres - fand sie so schön :-) Von Frida poste ich die Tage noch neue Fotos.

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