Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

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Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Andi_2807 am 19.12.2018, 21:52

Hallo zusammen,

vor 2 Wochen hab ich im Garten eine Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel gefunden. Sie lag auf dem Rücken mit der Öffnung nach oben. Die durchsichtige Folie war fast weg.

Ich hab sie jetzt in einer Faunabox im Schuppen.

Erst hab ich sie mit der Öffnung nach unten hingesetzt, dass sie nicht austrocknet. Da sind dann nach 2 Tagen 2 Mini-Nacktschnecken rausgekrochen!! Die sind jetzt separat versorgt. Aber die Weinbergschnecke wurde leicht aktiv und hat sich selbst wieder auf den Rücken gedreht. Da liegt sie nun in einer kleinen Mulde in der Kokoserde und ich hab sie mit Laub zugedeckt.
Sie bleibt jetzt auch liegen. Heut hab ich nochmal nachgesehen und ich mach mir jetzt Sorgen weil sie keinen Schutz vorm Austrocknen hat.



Was könnte ich drauflegen, ohne sie immer zu stören? Es was heut schon viel trockener als am Sonntag, obwohl ich ein feuchtes Blatt auf die Öffnung gelegt hatte. Das ist nach 1 Tag trocken. Das Foto ist vom Sonntag, da war sie frisch umgedreht und befeuchtet.



Oder passiert ihr gar nichts wenn eine trockene Laubschicht sie zudeckt? Dann müsste ich aber immer wieder das Laub befeuchten?

Danke schon vorab für Eure Tipps.

Viele Grüße Andi
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Rasplutin am 19.12.2018, 22:15

Weshalb da zwei kleine Schnecken drin waren weiss ich nicht, aber ansonsten sieht das für mich nach einer normalen Verdeckelungsaktion aus.
Weinbergschnecken MÜSSEN sich zum Verdeckeln auf den Rücken drehen, weil sonst der noch flüssige Kalkdeckel herausläuft. Der härtet erst später aus.

Dagegen ist das Eingraben für eine Weinbergschnecke nicht unbedingt wichtig, aber zum Verdeckeln müssen sie sich auf den Rücken drehen.

Wenn sie den Deckel erstmal gebildet hat, kann sie auch nicht mehr austrocknen.
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Andi_2807 am 20.12.2018, 05:07

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Ich hatte in meiner Anfrage vergessen zu erwähnen, dass bei der Umdrehaktion eine dünne weiße Schicht gefunden hab, die für mich nach aufgeweichtem Kalkdeckel aussah (oder zumindest sowas in der Art).

In dem Fall dürfte sie doch gar keine Reserven für einen weiteren Deckel mehr haben, oder?

Ich mach heute Abend nochmal ein Foto.

Gestern hab ich nur kurz geschaut ob sie noch so da liegt. Eine Schicht war aber nicht drauf, nur der unverschlossene Eingang. Deshalb hatte ich Sorge dass sie so ungeschützt austrocknet.
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Andi_2807 am 21.12.2018, 12:14

Hallo,

hier kommt das Foto, aktuell von heute:





Reicht das aus dass ich da jetzt nicht mehr nachschauen muss? Man sieht es nicht richtig, die Schicht ist hauchdünn. Vielleicht weil beim ersten Versuch die Mini-Nacktschnecken rein sind und sie dann wieder kaputt ging?

Wenn das aber ausreicht, lass ich sie bis zum Frühjahr so in der Box (unter Laub).

Passt das dann?

Viele Grüße
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Diana am 22.12.2018, 10:54

Hallo Andi,

das sieht gut aus. Auch diese dünne Membran schützt vor dem Austrocknen. Ein bisschen Laub drüber und den Behälter so aufstellen, daß es kalt ist aber nicht gefriert, dann müsste sie auch ohne Kalkdeckel durch den restlichen Winter kommen. Immer mal wieder nachschauen ob sie schon aktiv wird und wenn die Temperaturen draußen konstant über 13°C (auch nachts) den Behälter ins Warme und ans Licht bringen.
Einen Kalkdeckel kann die Schnecke jetzt ohnehin nicht mehr bilden- dazu müsste sie erst mind. vier Monate aktiv gewesen sein ( laut Literatur) Es muß ihr also so reichen wie es jetzt ist. Die Erde immer etwas feucht halten und wenn sie vorzeitig aufwacht (wenn ihre inneren Reserven nicht reichen wird sie wach) mußt Du füttern. Meist bleiben die Schnecken, die dem natürlichen Jahresrhythmus unterliegen weiterhin träge, bis die richtige Jahreszeit erreicht ist.
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Andi_2807 am 24.12.2018, 11:47

Hallo Diana,

vielen Dank, das beruhigt mich.

Dann lass ich sie jetzt in Ruhe unter dem Laub liegen (die Erde hab ich ein bisschen angefeuchtet) und schau in einem größeren Abstand nochmals nach. Im Schuppen ist es kühl und unter dem Laub ist es ja dunkel. Ich habe zudem die Faunabox in eine Schachtel gestellt, zum Schutz vor Frost.

Danke für eure Antworten.

Schöne Weihnachten :)
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Andi_2807 am 05.01.2019, 16:39

Hallo,

heut wollte ich mal nach dem Rechten sehen und das Laub ein bisschen befeuchten. Beim letzten Mal hatte ich ein größeres feuchtes Blatt auf die Öffnung gelegt, diese war ja mit einer ganz dünnen Schicht verschlossen. Das Blatt war noch feucht, aber die dünne Folie hat sich mittlerweile gelöst. Jetzt sieht es so aus:



Ich hab minimal wieder das Laub befeuchtet, vor allem nochmal das Blatt, das als Abdeckung dient, und hab sie wieder mit Laub zugedeckt.

Reicht das trotzdem so? Auch wenn die Folie an so vielen Stellen fehlt?

Viele Grüße
Andi
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Diana am 07.01.2019, 23:11

Hallo Andi,

mit dem feuchten Laub oben drauf reicht das. Die dünne Haut ist nur ein Verdunstungsschutz und den hat sie dann auch durch das Laub. Und machen kannst du sonst nicht viel mehr.
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Re: Überwinterung Weinbergschnecke ohne Kalkdeckel

Beitragvon Andi_2807 am 08.01.2019, 19:44

Hallo Diana,

Danke für deine Antwort. Das beruhigt mich sehr. Dann muss ich jetzt auch nicht mehr so regelmäßig nachschauen. Die Feuchtigkeit hält sich bei 3 - 8 Grad sicher ganz gut, das Blatt das auf der Öffnung liegt war nach 1 Woche unten noch leicht feucht.
:danke:
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