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Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 01.01.2022, 13:14
von Rasplutin
Diana hat geschrieben: 01. Jan 2022 07:18
Ich habe mal handschriftlich alles notiert, was wir hier im Thread so zusammengetragen haben. Schön untergliedert in Fragen, Beobachtungen, mögliche Lösungen, Erkenntnisse, Gedanken...oder so war das zumindest gedacht. Aber schon aus der ersten grundlegenden Frage, ob die Art Helix pomatia den Winterschlaf für die Erhaltung braucht, haben sich neue Fragen ergeben und daraus wieder. Jeweils mit Anmerkungen. Kurz: das Chaos ist nicht kleiner geworden und die Erkenntnisse nicht übersichtlicher, schon weil es noch zu viele Variablen gibt. Aber die Notizen lesen sich schneller als der komplette Thread.
Das ist sehr interessant und zeigt ein grosses prinzipielles Problem dieses Forums: Der Thread-Aufbau stösst schnell an seine Grenzen, sobald ein Thema auch nur ETWAS komplexer wird.
Das ist leider völlig ungelöst und ich fürchte, es gibt dafür keine zufriedenstellende Lösung.

Eigentlich ist fast alles, was wir hier schreiben, eine Störung von DanaJerrys Thread
"Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?"
und wen die hier besprochenen Dinge interessieren, übersieht sie, weil der Threadtitel nicht darauf hinweist.

Die Suchfunktion hilft leider nur sehr begrenzt, sie ordnet die Ergebnisse nur chronologisch und nicht nach ihrer "Relevanz". Das Finden eines Suchbegriffs in einem Post bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Post etwas mit dem Suchbegriff zu tun hat (es bedeutet nur, dass das gesuchte Wort darin vorkommt).

Diana, hebe deine Sammlung auf, vielleicht lässt sie sich verwenden, um den "Haltungsbericht" für Helix pomatia in diesem Forum auf einen angemessenen Stand zu bringen. Der ist noch aus der Frühzeit dieses Forums, wenig hilfreich und es hat sich bisher niemand an ihn herangetraut.

Gelbhalsmaus hat geschrieben: 01. Jan 2022 12:44
ich finde den Thread auch etwas unübersichtlich, gerade, da DanaJerry etwas wichtiges gefragt hat.
Ja, völlig richtig, Seufz!

Diana hat geschrieben: 01. Jan 2022 07:18
So weit ich weiß, reduziert Helix pomatia unter dem Deckel mehrfach ihren Wassergehalt, wobei sie jedesmal eine weitere Zwischenwand aus getrocknetem Schleim produziert. Was dann wohl letztlich einem Frostschutz gleichkommt.
Dass sie ihren Wassergehalt reduziert scheint mir sehr wahrscheinlich - weitere Zwischenwände habe ich noch nie bemerkt, das ist aber auch schwierig... bei aufwachenden pomatias bliebe von den Wänden nix übrig und bei den in der Verdeckelung gestorbenen war auch keine Wand mehr erkennbar - das ist aber trotzdem möglich!

Ich bezweifele allerdings, dass es etwas mit Frostschutz zu tun hat. Der Frost kommt ja auch durch das Gehäuse.
Mangels genauer Forschungen gibt es da bestimmt viele Mythen und Sagen.
Ich weiss, dass pomatias ohne Schaden komplett durchfrieren können.
Da machen auch Fragen wie "Wie oft schlägt das Herz einer verdeckelten Schnecke" nur begrenzt Sinn: wenn sie tiefgefroren sind, schlägt nichts mehr.
Es gibt nur wenige Tiere, die ähnliche für uns unverständliche Überlebenskünstler sind - mir fallen dazu in der Wüste lebende Frösche ein, die in der Regenzeit erwachen oder die berühmten Urzeitkrebse.

Der Deckel als solcher wird der Schnecke nicht grossartig helfen, er ist für uns ein Zeichen dafür, dass sie ihren Körper in einen besonderen Zustand versetzt hat.
Kleine Anmerkung am Rande: auf der Innenseite des Deckels ist die Struktur an der Stelle des Atemlochs anders:
pomatiadeckel.jpg


Diana hat geschrieben: 01. Jan 2022 07:18
Wie sieht es aber mit dem Zustand kurz vorm Verdeckeln aus? Wißt ihr was ich meine? Da fehlen schlicht noch Daten.
Ich glaube, ich weiss, was du meinst.
Ich konnte bei meinen pomatias niemals eine besondere "Vorbereitung" auf den Winterschlaf erkennen, also kein Fasten oder so etwas. Aber es fehlen tatsächlich Daten oder Beobachtungen!
Weil ich hier im Forum auch nichts halbwegs konkretes dazu finden konnte, zitiere ich mich mal wieder selbst mit einer MEINER Beobachtungen - in der Hoffnung, dass sie durch die Erfahrungen von anderen ergänzt wird:
Rasplutin hat geschrieben: 11. Oct 2021 21:27
Ein Video vom Eingraben habe ich leider nicht.
Ich versuche mal zu beschreiben, wie sich Helix pomatia für den Winterschlaf einbuddeln:

Die Schnecke sucht eine geeignete Stelle und gräbt mit dem Kopfbereich ein Loch. Die Erde wird mit dem Fuss zum Schwanzende transportiert und dort angehäuft.
Wenn das Loch etwa so tief ist wie die ausgefahrene Schnecke lang ist und auch die Breite stimmt, kriecht die Schnecke in das Loch und dreht sich und das Haus um, Öffnung nach oben.
Der Weichkörper ist über dem Haus.
Nun schaufelt sie mit ihrem Kopf die aufgeschüttete Erde in das Loch rein und auf sich rauf, bis sie komplett bedeckt ist.
Dann zieht sie sich in ihr Haus zurück und sondert einen feinen Kalkschaum ab.
Der Schaum verhärtet zum Winterdeckel.

So machen es Helix pomatia und es ist erstaunlich, wie gut sie graben können. In weniger als einer halben Stunde ist die Aktion abgeschlossen und die Schnecke "wie vom Erdboden verschwunden".

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 01.01.2022, 13:48
von DanaJerry
Rasplutin hat geschrieben: 01. Jan 2022 02:30
DanaJerry hat geschrieben: 31. Dec 2021 13:50
Ich habe Dana jetzt seit dem 26.5.2019.
Das sind -falls ich mich nicht verrechnet habe- bisher zwei Winter.
Hat sie sich denn da verdeckelt? Und wo war sie in diesen Wintern, auch im Keller?


Genau, zwei Winter in denen sie sich verdeckelt hat. Zwar auch immer sehr spät aber sie hat es gemacht...In den zwei Wintern war sie mit Jerry auch im Keller in der helleren Ecke. Ich habe Dana gestern übrigens noch in den helleren Bereich des Kellers gestellt.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 01.01.2022, 14:18
von Rasplutin
DanaJerry hat geschrieben: 01. Jan 2022 14:48
Ich habe Dana gestern übrigens noch in den helleren Bereich des Kellers gestellt.
Falls das, was auf dem Foto erkennbar ist, das Tageslicht ist, sieht es schonmal deutlich besser aus als vorher!
Ich habe leider keine Vorschläge, was du sonst noch verändern könntest - jetzt heisst es hoffen, dass sie sich in den nächsten zwei Wochen doch noch verdeckelt...

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 01.01.2022, 16:35
von DanaJerry
Rasplutin hat geschrieben: 01. Jan 2022 15:18
DanaJerry hat geschrieben: 01. Jan 2022 14:48
Ich habe Dana gestern übrigens noch in den helleren Bereich des Kellers gestellt.
Falls das, was auf dem Foto erkennbar ist, das Tageslicht ist, sieht es schonmal deutlich besser aus als vorher!
Ich habe leider keine Vorschläge, was du sonst noch verändern könntest - jetzt heisst es hoffen, dass sie sich in den nächsten zwei Wochen doch noch verdeckelt...

Ok, danke. Und wenn nicht in die Wohnung holen, richtig?

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 02.01.2022, 21:14
von Diana
Tolle Beschreibung Rasplutin. Du weißt nicht zufällig auch noch, welche Temperatur die Umgebung hatte.
Bin gespannt, wie es mit Dana und Jerry weiter geht.
Generell ist Helix pomatia wohl die heikle unter den Weinbergschnecken. Vor rund drei Jahren kannte ich noch mehrere Adressen, wo Helix pomatia komerziell gezüchtet wurde. Jetzt ist gerade mal noch eine davon übrig. Die anderen sind auf Cornu aspersum (pwtit gris und gros gris) umgestiegen.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 03.01.2022, 08:02
von Rasplutin
DanaJerry hat geschrieben: 01. Jan 2022 17:35
Ok, danke. Und wenn nicht in die Wohnung holen, richtig?
Wenn sie sich bis Mitte Januar nicht verdeckelt hat, wird es wohl für diesen Winter nichts mehr und du könntest sie wieder in die Wohnung holen - aber solche Tipps sind schwierig aus der Entfernung zu geben... Wenn deine Wohnung z.B. stark beheizt ist, kannst du ihren Aufenthalt im Keller verlängern.


Diana hat geschrieben: 02. Jan 2022 22:14
Tolle Beschreibung Rasplutin. Du weißt nicht zufällig auch noch, welche Temperatur die Umgebung hatte.
Ich habe das erst drei Mal "live" beobachten können - es geht ja auch so schnell.
Zwei Mal sah ich es in einem kühlen und dem Tageslicht ausgesetzten Terrarium (wobei "kühl" mehr als 10°C war, genauer weiss ich es leider nicht).
Aber einmal war es in einem Terrarium, was meine normale Küchentemperatur hatte und das ich kühler stellen WOLLTE - dabei habe ich eine an der Scheibe schlafende Schnecke gestört, sie fiel von der Scheibe, kam aus dem Haus und hat sich sofort danach eingegraben.

Der unmittelbare Auslöser, sich einzugraben, scheint für die Schnecken nicht nur eine momentan herrschende Temperatur zu sein - sie graben sich ja meist schon ein BEVOR es richtig kalt wird.

Wie schnell dieses Verhalten gestört wird, wenn der "erwartete" Frost dann ausbleibt, weiss ich nicht. Das ist sehr spannend.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 03.01.2022, 18:51
von Diana
Eigentlich ist fast alles, was wir hier schreiben, eine Störung von DanaJerrys Thread

Ich finde, irgendwie hat der ganze Thread doch schon mit Dana und Jerry zu tun. Daß keine klare Antwort kommt liegt sicher nur daran, daß niemand eine konkrete Antwort weiß. Durch das Zusammentragen von Ideen und Wissen, könnten wir eventuell aber in der Gemeinschaft auf eine Lösung kommen.
Wenn die Weinbergschnecken von Danajerry jetzt in Winterschlaf gehen, dann können wir schon mal sagen, daß das Licht dabei wichtiger als die Temperatur ist. Denn die Temperatur ist ja nicht verändert worden. Und daß sich deine bei höherer Temperatur eingebuddelt haben untermauert diese Vermutung. Wenn die Weinbergschnecken auch weiterhin nicht in den Winterschlaf gehen, muß man was neues überlegen. Durch das Ausschlußverfahren kommt man letztlich der Lösung auch näher. Vielleicht nicht so schnell, vielleicht erst in ein, zwei Jahren.. ;)

Zu Winterschlaf und Frostschutz:
durch das Ausscheiden von Wasser aus dem Körper steigt die Konzentration der Salze und Mineralien in den Zellen und damit wird der Gefrierpunkt des Zelleninneren raufgesetzt. Der Frost geht tatsächlich durch, der Kalkdeckel dürfte gerade die schlimmste Witterung abhalten. Aber die Schnecke gefriert nicht. Ich habe eine Beschreibung zur "Einwinterung von Cornus im Freien" im Internet gefunden. Darin wird vor Temperaturen unter -20°C gewarnt, weil dann die Cornus "kristallisieren". Das dürfte bei Helix pomatia nicht groß anders sein.
Der Bezug zu DanaJerrys Problem ist die Überlegung, ob die Umgebung evtl. zu feucht für den Winterschlaf sein könnte und die Schnecken das Wasser nur ungenügend ausscheiden können. Die beschriebenen Cornus läßt man z.B.eine Woche an einem luftigen Ort trocknen.

Na wie auch immer. Ich bleib an dem Thema auf jeden Fall dran. Die Idee, das in den Haltungsbericht zu packen finde ich gut. Da kann dann das Ergebnis rein und den Link zum Thread auch dazu, falls sich das jemand antun will. Tut mir leid DanaJerry, daß ich dir bei deinem aktuellen Problem nicht helfen kann.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 03.01.2022, 20:41
von HelenZer
In der industriellen Zucht von Weinbergschnecken werden diese vor dem Winterschlaf tatsächlich getrocknet, sie werden nicht mehr besprüht etc und auch nicht gefüttert. Ich hatte mal eine Seite, wo erklärt wurde, dass die Weinbergschnecken dann in Säcke verpackt werden und auf Paletten in einer gut belüfteten Lagerhalle liegen, wo sie austrocknen und dann erst in die Kältehalle kommen. Hier ist der Link dazu: https://www.gireaud.net/de/hibernation_de.htm

Feuchtigkeit ist also wohl auch ein zu berücksichtigender Faktor, vielleicht noch mehr als das Licht?

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 04.01.2022, 14:39
von Rasplutin
HelenZer hat geschrieben: 03. Jan 2022 21:41
In der industriellen Zucht von Weinbergschnecken werden diese vor dem Winterschlaf tatsächlich getrocknet [...]
Feuchtigkeit ist also wohl auch ein zu berücksichtigender Faktor, vielleicht noch mehr als das Licht?
In dem Link scheint es um Cornu aspersum zu gehen, und ihr "Winterschlaf" ist wohl eher "die letzte Ruhe", vor Verkauf und Verzehr... aber es kann auch sein, dass ich die Seite nicht richtig verstehe.

Diana hat geschrieben: 03. Jan 2022 19:51
Der Frost geht tatsächlich durch, der Kalkdeckel dürfte gerade die schlimmste Witterung abhalten. Aber die Schnecke gefriert nicht. Ich habe eine Beschreibung zur "Einwinterung von Cornus im Freien" im Internet gefunden. Darin wird vor Temperaturen unter -20°C gewarnt, weil dann die Cornus "kristallisieren". Das dürfte bei Helix pomatia nicht groß anders sein.
Wie frostfest Cornus sind, ist anscheinend auch ungeklärt, früher wurde -5°C schon als kritisch betrachtet...

Obwohl pomatias schon lange erforscht werden, ist es schwierig, belastbare Quellen zu finden - oft auch für einfache Probleme. Falls z.B. ein "kristallisieren" des verdeckelten Schneckenkörpers tödlich ist, ab wann tritt das ein? Bei -20°C, -30°C, -x°C ? (ICH würde solche Versuche nicht durchführen, aber es gibt Menschen, die weniger zimperlich sind.) Diese Temperatur wäre dann entweder die niedrigste überlebbare Temperatur, oder es gibt einen Zustand des Lebendigseins jenseits unseres momentanen Wissens.

Ich habe nach Berichten gesucht, in denen verdeckelte pomatias niedrigen Temperaturen ausgesetzt wurden.
Dazu habe ich mir bisher keine brauchbare Link- und Quellensammlung angelegt, so dass vorerst der fade Beigeschmack von "irgendwo gelesen" bleibt.

Vor 9 Jahren habe ich aus einem Buch zitiert (Günther Nietzke, "Die Weinbergschnecke"):
Re: Überwinterung?
Das Buch ist kein gutes Beispiel für den Umgang mit Quellen: die näheren Umstände, wie die Schnecken "langsam auf -100°C eingefroren" wurden, bleiben unerwähnt, und dass die Verträglichkeit eingedeckelter Schnecken gegenüber tiefen Temperaturen "von vielen Forschern bestätigt" wird, ist ein Allgemeinplatz.

Leider habe ich meine Kenntnisse um diese Tiere in den vergangenen 9 Jahren nur wenig erweitern können - die Bedeutung der "Beleuchtung" habe ich lange stark unterschätzt und andere "Kleinigkeiten" vielleicht auch.

Insgesamt bleibt es erstaunlich, dass die Haltung dieser vor unserer Haustür lebenden Schnecken so viel schwieriger zu sein scheint als das Halten mancher exotischer Tropenschnecken.

Diana hat geschrieben: 03. Jan 2022 19:51
Ich bleib an dem Thema auf jeden Fall dran. Die Idee, das in den Haltungsbericht zu packen finde ich gut. Da kann dann das Ergebnis rein und den Link zum Thread auch dazu, falls sich das jemand antun will.
Ich habe tatsächlich vorhin erst gemerkt, dass es einen Haltungsbericht/eine Haltungsempfehlung für Helix pomatia in diesem Forum noch garnicht gibt!
Es gibt ein Kleines Weinbergschnecken-FAQ und auch einen unter den europäischen Arten angepinnten Beitrag zur "Überwinterung von Helix pomatia". Beide sind nicht unbedingt falsch aber könnten eine Überarbeitung vertragen.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 05.01.2022, 16:25
von Gelbhalsmaus
Hallo,
ich habe jetzt eine Tageslichtlampe über dem Terra angebracht, welche ich auch schon mit einer Zeitschaltuhr versehen habe. Außerdem habe ich mal eine kleine Lampe mit einer roten normalen LED, keine Infrarotlampe, neben das Terra gestellt und die Aufnahmen der Kamera sind super geworden und weder den Kompostwürmern noch den Schnecken war es zu hell. Ich habe super gute Aufnahmen, während die Schnecken umherkriechen.
Da die Helix lucorum und die Cornu aspersum beide aus dem Mittelmeerraum kommen, gibt es nur eine Spalte für die beiden Arten. Die Spalte Florida ist für meine Caracolus marginella, da die Tageslichtlampe zwischen dem Terra der Helix lucorum und Cornu aspersum und dem Terra der Caracolus marginella hängt. So sieht die fertige Tabelle aus:
Tageslichtdauer im MittelmeerraumTageslichtdauer in FloridaGesamtbetrag der Tageslichtdauer für alle Schnecken
Januar: 9h und 30min.
Februar: 11h
März: 12h
April: 13h
Mai: 14h
Juni: 15h
Juli: 14h und 30min.
August: 13h und 30min.
September: 12h und 30min.
Oktober: 11h
November: 10h
Dezember: 9h und 30min.
Januar: 10h und 30min.
Februar: 11h
März: 12h
April: 13h
Mai: 13h und 30min.
Juni: 14h
Juli: 15h
August: 13h
September: 12h und 30min.
Oktober: 11h und 30min.
November: 10h und 30min.
Dezember: 10h und 30min.
Januar: 10h
Februar: 11h
März: 12h
April: 13h
Mai: 14h
Juni: 14h und 30min.
Juli: 14h und 30min.
August: 13h
September: 12h und 30min.
Oktober: 11h
November: 10h
Dezember: 10h

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 05.01.2022, 19:25
von Rasplutin
Die Tabelle ist eine tolle Idee!

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 05.01.2022, 20:18
von Diana
Hallo zusammen,

in dem Artikel aus dem Internet Snails hibernation geht es tatsächlich um Cornu aspersum. Und da macht das Trocknen dann Sinn, weil sie das in ihrem natürlichen Habitat bei Hitze und Trockenheit genauso macht. Und ganz klar: die Absicht ist der anschließende Verkauf an die Gastronomie. Durch das Trocknen entleeren sie sich und verlieren Wasser. Das verbessert den Geschmack und Der Gourmet muß die Schnecken vor dem Verzehr nicht erst noch lange fasten lassen. Sie können direkt in den Topf.
In der Stasis lassen sie sich problemlos und für die Schnecken stressfrei überall hinschicken. Das System finde ich gar nicht schlecht- sofern die Reise vor dem Kochtopf endet. Und könnte man H.p kontrolliert in den Winterschlaf bringen, dann könnte man sie als Deckelschnecke ebenfalls gefahrlos im Winter verschicken. Es könnte bei H.p trotzdem ein Zusammenhang mit der Feuchtigkeit geben. In ihrem natürlichen Habitat sucht sie sich einen geschützten ( und trockenen?) Platz zum Überwintern. Ein Problem beim Halten von H.p in Farmen ist wohl, daß Gelege, Jungtiere und die Alttiere im Winterschlaf sehr nässeempfindlich sind und es in sehr feuchten Jahren durch Pilzbefall zu Totalausfällen kommt. Spätfröste bedrohen dann im Frühjahr die gerade ausgekrochenen und nicht mehr winterfesten Schnecken.

Wie frostfest Cornus sind, ist anscheinend auch ungeklärt, früher wurde -5°C schon als kritisch betrachtet...

Frostfest bis -5 °C bei Cornu aspersum bezieht sich sicher auf das aktive Tier. Die - 20°C gelten als maximale Kälte für Schnecken die in der Winterruhe sind. Sie wurden über längere Zeit zum Überwintern heruntergekühlt und etwas entwässert. Hier ist die Absicht tatsächlich die Tiere lebend über die Frostperiode zu bekommen.
Extreme Temperaturversuche sehe ich kritisch. Einzelne Schnecken halten vielleicht schon noch wesentlich tiefere Temperaturen aus. Die -20°C gelten (in dem Artikel) als Grenze für die Mehrzahl der gehaltenen Schnecken.

Gelbhalsmaus, deine Tabelle ist super. Danke !
Aber auf ~ 10h mit der Lichtdauer runter. Ui, wenn das mal die Pflanzen mitmachen. Vielleicht lass ich es für diesen Winter lieber mal bei 11h, das wäre noch eine Stunde weniger als es jetzt schon ist. Sonst geht die Veränderung vielleciht zu schnell. Dann ist zum Juli immerhin noch ein Unterschied von dreieinhalb Stunden.
Freut mich, daß dir gute Aufnahmen gelungen sind.

Ich hab das Buch von Rudolf Kilias: " Die Weinbergschnecke". Zum Thema Winterruhe steht da:" Die Frage, welche Faktoren die alljährliche Winterruhe auslösen und über einen mehrmonatigen Zeitraum aufrechterhalten, ist bis heute weitgehend ungeklärt geblieben." (herausgegben 1985)

Das Buch von Nietzke hatte ich schon ein paar mal im Warenkorb. Bin noch unentschlossen. Ist nicht gerade billig- besonders dann, wenn man vorher nicht reinschauen kann, ob es überhaupt das ist was man braucht.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 06.01.2022, 13:59
von HelenZer
In diesem Werk von Herbert Nopp wird auch auf Winterschlaf der H. Pomatia eingegangen und auch auf die biochemischen Mechanismen des 'Frostschutzes', allerdings ist mir das zum Teil zu hoch.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 06.01.2022, 18:41
von Gelbhalsmaus
Danke für den den Tipp Diana!
Ich werde dann das Licht lieber auf 11h bringen. Ich habe keine Lust, dass mir meine Pflanzen eingehen. Na ja, die meisten werden doch eh gefressen, aber trotzdem sollen sie es im Terra so gut wie möglich haben.

Re: Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?

BeitragVerfasst: 06.01.2022, 20:19
von Rasplutin
HelenZer hat geschrieben: 06. Jan 2022 14:59
In diesem Werk von Herbert Nopp wird auch auf Winterschlaf der H. Pomatia eingegangen und auch auf die biochemischen Mechanismen des 'Frostschutzes'
HelenZer,
vielen Dank für diesen Tipp!

Ich glaube, du hattest den Text
"Physiologische Aspekte des Trockenschlafs der Landschnecken"
früher schonmal verlinkt -ich hatte ihn mir bereits heruntergeladen-, habe aber erst vorhin ausführlicher reingesehen...
Wirklich sehr lesenswert!

Ich brauche allerdings noch einen weiteren Anlauf, das ist keine leichte Kost.