Schnecken-Forum

Soo, nun fang ich auch mal an, meine Fragen hier zu stellen nachdem ich mich nun schon seit mehreren Monaten zur Schneckenhaltung belesen habe. Frühstens in 1-2 Monaten möchte ich mir dann gerne Schnecken zulegen. 


Ich habe ein Faunarium (37x22x26(h) cm) und mehrere Hygrometer um vergleichen zu können. Es stand schon direkt fest, dass ich auf jeden Fall einheimische Schnecken möchte. Vor allem die Bänderschnecken haben mir sehr zu gesprochen. Nun habe ich mich dann zu der Pleurodonte Isabella informiert, weil ich gelesen habe, dass sie weniger Eier legen als die Bänderschnecken. Aber habe auch vermehrt die letzten Tage gelesen dass oft welche abzugeben sind, weil Gelege übersehen wurden, etc. Liegt das an der Größe der Eier? Dass man sie nicht so gut erkennt? Oder legen sie doch mehr Eier? Oder kommt das daher, dass man sie als größere Gruppe halten sollte?! Ich merke es wird zu lang.. Versuche meine Fragen jetzt kurz und knackig zu halten


Wessen Population ist besser im Griff zu halten? (Möchte bei wenigen Schnecken bleiben und mindestens 1xWoche suchen) was wäre denn die Mindestanzahl bei den pleurodonte Isabella und würden die überhaupt in mein Faunarium "passen"?


Kann man bei den Einheimischen Schnecken auch Terrariumerde nutzen? 


Ich kann mir das nicht so Recht vorstellen, wie man am besten nach Gelegen schaut.. macht man dadurch nicht die komplette Erdfauna kaputt, weil man muss ja alles umgraben, um nichts zu übersehen oder? Oder legen sie doch eher oberhalb der Erde? 


Ich würde gerne auch Asseln mit halten. Nun, habe ich aber schon so oft gelesen, dass sie gerne Überhand nehmen v.a. diese Pandas. Welche Sorte ist da am besten geeignet und wie viel braucht man von ihnen? Sollte man diese vllt schon vorher ins Faunarium setzen oder später als die Schnecken? 


Sooo, ich hoffe sehr dass sich jemand meinen riesen Text durch liest vielen Dank schonmal dafür!!


Und über Antworten würde ich mich sehr freuen


Liebe Grüße

Nina

Moin

Danke, dass du dich vor der Anschaffung so umfänglich informierst!

Erstmal vorab: in dem Faunarium könnten vom Platz her beide Arten leben, ich finde es aber für beide Arten als Dauerhafte Behausung zu klein. Nimm lieber mindestens 60x30x30, da haben die Tiere es schöne, du mehr Platz zum Einichten und die Parameter sind einfacher zu halten (hier finde ich Faunaboxen eh schwierig, da sie eigentlich immer noch einen zusätzlichen Deckel benötigen, um die Luftfeuchtigkeit zu halten). Ein weiterer Vorteil am Aquarium/Terrarium ist, das du die Schleimer dann auch viel besser beobachten kannst

Ob Bänderschnecken oder Isabella solltest du in erster Linie davon abhängig machen, ob du das Terrarium beheizen kannst/möchtest, Isabellas brauchen das nämlich Beide sollten meiner Meinung nach in Gruppen von mindestens 5 Tieren leben.

Mit regelmäßiger Gelegesuche (wobei alle 2 Wochen auch reichen sollte) bekommst du bei beiden keinen ungewollten Nachwuchs
Du musst die Erde duchbuddeln, das geht bei Terrarienerde (welche auch für Bänderschnecken okay ist, nur so oder so ans aufkalken denken!)allerdings ziemlich leicht

Ich bin nicht so der Fan von Porcellio laevis in Schneckenterarien, da sie einfach sehr schnell überhand nehmen. In deine Faunabox würde ich nicht noch eine Asselart etablieren, da es eben schon sehr wenig Platz für die Schnecken ist. Spingschwänze wären okay. Wenn du etwas größer gehst würde ich Grauasseln oder Weiße Asseln einsetzen, vll 15 Stück, wann ist egal

Lieben Gruß

@SlimyFriends ohne hierzu OffTopic werden zu wollen aber ich hab mal ne Doku gesehen wo jemand ein Terrarium gehalten hat ohne Bodenpolizei. Er hat einmal pro Woche die gesamte Erde raus geholt und in den Tiefkühler gepackt und danach in den Mixer und so die Eier vernichtet. Auf die Weise hat er denke ich auch irgendwie aufgekalkt (auch wenn das nicht reicht denke ich). Mir geistert dieser Erdwechsel immer wieder durch den Kopf. Denkst du das ist größerer oder gleicher Stress für die Schnecken wie umgraben und nach Eiern suchen? Weil ganz ehrlich ich mag z.B. Schnecken echt gern aber ich mag nicht die Bodenpolizei und mag auch nix umgraben

DAS würde ich jetzt nicht machen wollen. Ich weiß nicht, wie oft ich vergrabene Bänderschnecken um ein Haar übersehen hätte, wenn ich alte Pflanzen entsorgt habe. Die sind so klein, man müsste so oder so die ganze Erde durchwühlen, um keine zu übersehen. Das ist mir letztens erst passiert, dass ich dachte, ich hätte keine gesehen, und grad als ich es in die Mülltüte kippte, kam ein Schnecki mit aus der Erde geflogen.
Und was das auch an Mehrarbeit und Dreck in der restlichen Wohnung wäre. In dem Terrarienhumus, den ich nutze, sind auch immer mal noch Steine oder festere Stücke drin. Machen die nicht den Mixer kaputt?

Ich habe keine Bodenpolizei, weil es mich auch zu sehr ekelt. Bei meinen Bänderschnecken grabe ich alle zwei Wochen um, das durchlüftet auch gleich noch den Boden. Mit Handschuhen geht das und ist auch schnell gemacht. Ich finde es auch generell nicht so schlimm wie bei meinen Helix lucorum, die sich eingraben und wirklich viel Dreck in der Erde machen, weil die Bänderschnecken ja eh zum größten Teil entweder direkt an die Scheibe oder in die Blätterstreu koten. Die Blätter tausche ich dann einfach immer mal aus, heißt, es bleibt nur die Scheibe zu putzen. Brrr. Aber das muss ja eh sein.

Ganz generell zum Thema muss ich aber sagen, dass es bei Bänderschnecken zumindest meiner Erfahrung nach nicht so dramatisch ist, wenn man mal nicht so dazu kommt. Leider wachsen die Babys drinnen nicht so richtig gut, sodass ich nicht denke, dass man so schnell eine Plage bekäme.

ich glaube auch, dass das ganze - alles ausräumen, dann einfrieren, auftauen lassen, dann mixen.. jetzt mal rein zeitlich gesehen, viel mehr aufwand ist, als "einfach" die erde nach eiern abzusuchen. außerdem fühlt sich das für mich dann nach ziemlich toter erde an. ob das gut ist, wenn kein notfallmäßiger handlungsbedarf besteht? ich such lieber herkömmlich, zusätzlich bestückt mit stirnlampe um ja kein einzelnes eierchen zu übersehen außerdem wird man mit übung viel schneller

Vielen Dank für die Erfahrungswerte das klingt alles sehr sinnvoll. Ich glaube der Typ aus der Doku hatte Achatschnecken. Vlt war auch sein Terra viel zu klein und es ging deswegen so leicht für ihn? Ich weiß es nicht mehr . Bänderschnecken ohne Bodenpolizei klingt auf jedenfall handelbar auch ohne einfrieren so wie sich das liest

du fricke, ich hab einen lustigen tipp für dich wenn du auf minimierten arbeitsaufwand fokussiert bist - nimm zwei grunzis, die ausreichend platz haben ich hatte nur für drei monate okt - dez erhöhten eiersuchdruck, ca. 6 - 7 monate schlafen sie - aber gute nerven und niemals endenwollende beobachtungsbereitschaft brauchst du trotzdem, und v.a. als einsteiger (falls du einer wärst) brauchst du superkräfte

Klingt vielversprechend jap. minimaler Arbeitsaufwand ist manchmal nicht schlecht wenn man sonst schon eine Tonne zu tun hat lol

würde mich da mercury anschließen, es geht bestimmt... klingt aber furchtbar aufwendig

Hi,
also ich grabe ebenfalls nach Eiern, dabei werden gleich die Flechtenäste ersetzt und die Korkröhren und Verstecke vom Kot gesäubert. Das mit dem ganze Erde rausnehmen etc käme für mich nicht in Frage, auch weil man dann alles "steril" hat und keine natürliche Flora mehr im Terra, ganz zu schweigen von den vielleicht übersehenen Schnecken die sich zum schlafen evtl. eingebuddelt hatten
lg Fuzzi

Danke für eure Erfahrungswerte

oooooh man, jetzt habe ich wieder mehrere Stunden (immer zwischendurch weiter geschrieben) an meiner Antwort gesessen und dann war ich ausgeloggt und der ganze Text ist gelöscht diese Technik ist nichts für mich. Ich versuche mal alles nochmal wiederzugeben

Also erstmal vielen Dank für die Antworten!! Entschuldigt, dass es bei mir so lange mit der Rückmeldung gedauert hat.. ich habe Klausurenphase und gesundheitlich geht es gerade erst wieder bergauf.

@Slimyfriends vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Was die Isabellas angeht, sind die von meiner Liste nun gestrichen, weil zusätzlich beheizen wollte ich auf gar keinen Fall. Nur, konnte ich das nirgendwo rauslesen.

Das mit den Maßen ist echt doof. Da hab ich mir wohl irgendwas falsches raus geschrieben. Da werde ich nochmal nach einem größeren Ausschau halten. Für ein Faunarium habe ich mich entschieden, weil ich viel am pendeln bin. Während der Woche bin ich an meinem Ausbildungsort und Wochenends immer in der Heimat. Meistens kann mich meine Klassenkameradin mitnehmen aber ab und an kommt es auch vor, dass ich mit Bus und Bahn fahren muss. Es sind zwar "nur" 2,5 Stunden ca., aber ich kann derzeit nicht schwer heben, deshalb funktioniert das mit einem Aquarium/Terrarium leider nicht. Oder wäre es eine Möglichkeit, an meinem Ausbildungsort ein Terrarium zu haben und zum Transport und in der Heimat das Faunarium zu nehmen? Ich habe halt auch schon gelesen, dass manche Schneckis, es nicht so schön finden ihre Behausung zu wechseln?!

Aber wie meinst du das mit dem zusätzlichen Deckel? Mein jetziges Faunarium hat so Schlitze/Löcher im kompletten Deckel, reicht das für Zirkulation nicht aus? Vllt bekomme ich es hin, ein Bild hoch zu laden.. habe ein Beispielbild, wie der Deckel bei meinem aussieht.
Ans Aufkalken denke ich auf jeden Fall ich habe auch schon Terrarienerde da und wollte das mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit eh erstmal beobachten bevor die Schneckis kommen, ob ich das im Griff habe.

Liebe Grüße