Schnecken-Forum

Hey Leute,
ich hab eine eher allgemeine Frage:
Mir ist aufgefallen, dass meine Schnecken sich nie richtig einziehen, also auch, wenn sie schlafen, guckt immer ein Stück Körper raus. Das kenn ich von europäischen Arten, die man so draußen antrifft, eher weniger.
Außerdem finde ich es komisch, dass sie eher aus dem Haus rauskommen, wenn ich sie hochnehme, als sich zu verziehen. Also klar, erstmal gibt´s einen Schreck, dann ziehen sie sich kurz ein, aber unmittelbar danach kommen sie komplett raus und gucken sich um.
Ist das nicht eigentlich in der Natur total kontraproduktiv?
Also wenn ich jetzt ein Raubvogel oder was auch immer wäre, würde sie mir ja sogar die Arbeit nehmen, das Gehäuse zu knacken, wenn sie freiwillig rauskommt und ich müsste nur abwarten.
Meine Theorie zum nicht eingezogen Schlafen wäre, dass sie sich vielleicht sicher fühlen und das mit dem Rauskommen würde ich mir vielleicht damit erklären, dass sie so groß sind, dass sie nicht so viele Fressfeinde haben. Aber eigentlich sind Schnecken doch immer leicht zu fressen? Oder, aber das halte ich für noch unwahrscheinlicher, dass sie irgendwie überzüchtet sind und diesen Fluchtreflex nicht mehr so haben? Sind ja Nachzuchten.
Wisst ihr da irgendetwas genaueres?
Und dann noch eine Sache, aber die nur nebenbei: Wenn ich die Schnecken zum Terrariumputzen rausnehme, sondern sie manchmal relativ viel Flüssigkeit ab. Ist das Pipi oder als Abwehr? Oder könnte das von den leicht feuchten Scheiben kommen?
Liebe Grüße

Hi,

Also meine A. Fulicas schlafen auch nicht ganz drinnen im Gehäuse, aber die Schnecken die ich draußen auf den Wiesen sehe tun das auch nicht. Die kleben mit dem Fuß immer an einem Baum/Blatt/Gras/Erde. Und wenn man sie vom Baum/Blatt/Gras/Erde nimmt, kommen sie auch raus. Aber ich glaube, wenn sie Schmerzen und Schläge spüren würden, würden sie sich verziehen und blubbern. Vielleicht sind sie einfach neugierig, ob denn überhaupt noch eine Gefahr herrscht, und sie sicher sind oder schnell mal flüchten sollten etc. Weiß ich aber nicht sicher.

Hallo Kanae,

Schnecken sind lernfähig. Sie erkennen mit der Zeit dein Bewegungsmuster, die Vibrationen, die im Terrarium entstechen wenn du darauf zuläufst. Meist kommt man auch aus einem ganz bestimmten Winkel auf das Terrarium zu. Deine Haut hat einen ganz bestimmten Geschmack und Geruch. Das alles sind Dinge, die der Schnecke mit der Zeit sagen, daß da nichts Schlimmes kommt. Das blitzschnelle Einziehen verbraucht sehr viel Energie, so daß es die Schnecke nach Möglichkeit vermeidet und nur bei Gefahr anwendet.
Meine Schnecken ziehen sich durchaus noch ein, wenn ich sie hochnehme. Aber auch sie kommen nach kurzer Zeit wieder neugierig heraus. Könnte ja einen Leckerbissen geben. Und man muß ja nachschauen, ob man nach überstandener Gefahr sich nicht vielleicht schnell wieder in Deckung bringen muß.
In der freien Natur kann das gemächliche Einziehen unter Umständen wirklich tötlich sein. Andererseits kann das auch beim Fressen, Klettern und allem sonstigen passieren. Und die Schneckenfresser müssen ja ab und an auch mal satt werden.
An Überzüchtung denke ich da nicht. Ich habe das auch schon bei Weinbergschnecken in meinem Garten beobachtet. Einziehen ja und wenn nichts weiter passiert kommen sie wieder raus.
Die Flüssigkeit habe ich auch schon manchmal bemerkt. Denke das ist eine Abwehrreaktion, so wie manche Schnecken schäumen wenn ihnen was nicht passt. Pipi bei den Schnecken sieht eher wie sehr flüssiger Kot aus.

einen lieben Gruß

@mamorkatze
blubbern? wie meinst du das?

Hallo,

@snuggels ich meine, wenn sie so ihr Gesicht zurück ins Häuschen ziehen, und irgendwie so plop machen. Ich glaube, sie lassen da Luft aus ihrem Häusschen. Weinbergschnecken etc schäumen ja, wenn sie Angst haben. Das ist dann ja auch blubbern.

Ja es gibt finde ich zu zutrauliche Schnecken!

Ich habe eine Weinbergschnecke gerettet, der ich eigentlich als einzige einen Namen gegeben habe. Sammy die Modellschnecke.

Sammy ist sehr zutraulich, sehr freundlich und sobald irgendwer in die Nähe des Terras kommt, reckt sie den Hals - sie ist unverkennbar, obwohl sie jetzt nicht anders aussieht.

Sammy kommt SOFORT auf meine Hand, ich habe mit der Kamera schon Fotos gemacht, kann ich ja mal hochladen und sie frisst sogar auf meiner Hand. Sie mag es nicht, wenn ich sie wieder ins Terra setze.

Am liebsten wird sie unterhalb ihres Kopfes, also am Anfang ihres Fußes gekrault - Stundenlang könnte sie das über sich "ergehen" lassen.

Als ich Babyschnecks gerettet habe (wären ertrunken) und sie ins Terra gesetzt habe, ist sie sofort hergekommen und alle Babys (es waren 6 Stück Wuzzis) sind auf ihr Haus gekrochen.

Meine Achatis hingegen schäumen sich immer weg, die mögen mich anscheinend noch nicht, fressen und sch... aber.

Also.....

lg
Tatjana

Huhu,

meine Anneliese und meine Mathilde (beides fulica) sind so, wie dein Sammy. Sie kommen direkt an, wenn ich am Terra hantiere, sind wach, wenn ich morgens ins Wohnzimmer komme, mögen es mal eine Streicheleinheit zu bekommen und fressen aus der Hand. Sie bleiben auch ganz gechillt auf der Hand sitzen - obwohl sie nichts davon haben. Das machen sie nur bei mir.

Ich habe auch mal (unter anderem auf Facebook) die Frage gestellt, ob es sich dabei um simple Zutraulichkeit handelt. Leider wurde das ziemlich zerpflückt und es wurde (erneut) behauptet, Schnecken könnten nicht zutraulich werden, da sie keine Gefühle haben und somit Menschen nicht mögen können. Mir wurde gesagt, sie tun das, weil es Vorteile für sie birgt. Mir konnte zwar keiner sagen, was für welche, aber gut.

Ich hingegen bleibe dabei, dass meine beiden mich einfach mögen.

Ich denke nicht, dass Schnecken einen Menschen tatsächlich mögen können, wohl aber dass sie individuelle Charaktere besitzen. Das steht für mich außer Frage. Daher gibt es auch weniger ängstliche (also zutrauliche) Schnecken die sogar Berührungen genießen und welche, die scheu sind. So sehe ich es jedenfalls. Jedes Tier fühlt Schmerz und je nach Tierart auch Wut, Angst, Freude und viel mehr. Daher finde ich, dass Schnecken teilweiseauch zu Gefühlen fähig sind.

LG

Also da halte ich dagegen. Nur weil wir Schnecken nicht als "normale" Haustiere betrachten, warum sollten sie nicht auch Gefühle haben?

Selbst wenn alle meine Schnecks schlafen, ist Sammy sofort wach - reckt sich und kommt in "Höllentempo" zur Tür. Sie lässt sich unten kraulen, wird dann immer länger, knabbert an mir und klettert freiwillig an mir herum. Und vom Terrarium klettert sie freiwillig auf meine Hand, sie frisst auf meiner Hand.

Warum also sollten Schnecken nicht auch Empfindungen haben. Wenn sie Schmerz empfinden können, dann wohl auch Freude. Vielleicht nicht so wie ein Mensch, aber wieso neigen wir immer dazu, zu sagen, dass nur wir Emotionen haben.

Vielleicht denken dass die Tiere auch von uns?

Meine Sammy mag mich - basta Und ich mag sie.

lg
Tatjana

meine schnecken sind mittel zutraulich, wenn ich sie hochheben will haben sie kein bock, damit sie sich einziehen (und ich sie hochheben kann) muss ich sie erst mal am koerper kitzeln.
sie moeen dass terra mehr als mich