Farben der Lissachatina fulica

Besonderheiten der unterschiedlichen Arten und Achatschnecken-Bestimmungsecke.

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Abby am 18.10.2020, 12:08

Hi FLUTSCHI,
das hört sich für mich sehr plausibel an!
Also sind es doch Unterarten? Das bedeutet dann wohl, dass es sich bei "light" und "dark" nicht um reine Farbzüchtungen handelt (sprich, nicht von Menschenhand herausgezüchtet), sondern, dass man sie so in der Natur vorfindet, richtig?
OK. Ich hatte vermutet, dass es sich tatsächlich um Farbzüchtungen handelt.
Schön jedenfalls, dass meine Gedanken bezüglich "light" und "dark" so stimmen. Wäre für mich auch unlogisch - wie ganz zu Beginn erwähnt - wenn es "light" gibt muss es auch "dark" geben :lol:
Abby
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon susann am 18.10.2020, 15:01

In Eurer Theorie könnte man dann aus jeder Farbe eine Unterart machen.
Selbst White Jade und Vollalbino sind nur Farben und keine Unterart,reine Fantasienahmen die den Tieren irgendwann gegeben wurden genau so wie Caramel oder Creme.Das sollte man nicht durcheinander bringen.

Wissenschaftlich nicht korrekt aber vielleicht anschaulich ein Labrador ist in blond weiß creme braun und schwarz immer ein Labrador,unabhängig vom Ort seiner Geburt.

Ich empfehle den Bequart wenns wirklich interessiert.
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Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Abby am 18.10.2020, 15:34

Huhu Susann,
hm ... Ich jedenfalls möchte keine Theorie aufstellen, sondern Fakten lernen. Darum fragte ich ja, ob es sich tatsächlich um eine Unterart handelt. Eingangs war ich nämlich nicht davon ausgegangen, sondern vielmehr von einer Farbform, bzw. Züchtung, wie hier von mir spekuliert:
Das kann aber auch damit zusammenhängen, dass sie eben eine Farbmorphe und keine "eigenständige" (Unter)art ist?!


Die Verwirrung wird immer größer. Was sind "light" und "dark" denn nun wirklich?
Doch vom Menschen gemachte Farbzüchtungen?
Abby
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon wolf am 18.10.2020, 15:50

Juhu an alle,
winzige Randbemerkung: oh je, da haben wir ja ein ziemliches Fass aufgemacht........ ;) .
In der Praxis ist es oft schwierig, Unterarten und Formen sauber auseinanderzuhalten. Da hat man auch manchmal fünf Leute mit sieben Meinungen. Um eine Entscheidung im Detail zu begründen, muss man meist sehr viel über die Art wissen, oft mehr, als momentan überhaupt bekannt ist.
Grundsätzlich sehen das die meisten Leute (hier: Malakozoologen/innen) folgendermaßen: "Unterarten (= Subspecies = ssp.) haben unterschiedliche Merkmale (obwohl sie zur selben Art gehören) und sind im strengen Sinne getrennte Populationen. Sie können sich untereinander erfolgreich mischen, tun das in der Regel aber nicht, eben weil sie getrennt sind (z.B. bei Landschnecken: die eine Unterart auf der westlichen Seite des Flusses, die andere auf der östlichen Seite). In vielen Fällen werden die Unterschiede zwischen den beiden Unterarten im Laufe der Zeit dann größer, so dass - nach sehr langer Zeit - aus zwei verschiedenen Unterarten dann zwei verschiedene Arten werden können.
Formen (f.) sind einfach unterschiedliche Merkmalsausprägungen innerhalb ein und derselben Population derselben Art: da sitzen also z.B. zwei Exemplare derselben Art nebeneinander auf derselben Palme und gehören zu zwei unterschiedlichen Formen, denn das eine Schneckchen hat ein gestreiftes Haus und das andere ein einfarbig gelbes Häuschen. Im Extremfall liegt der Unterschied dann nur in einem einzigen Gen (mit unterschiedlichen Allelen).
Wie sich das nun genau auf Madagaskar verhält, kann ich persönlich erst wissen, wenn ich mal da war........... .
Liebe Grüße: wolf
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Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon FLUTSCHI am 18.10.2020, 16:06

Hi,
Deshalb war es ja auch eine Annahme......

Bei den Reptilien ist es nun mal so das es durch die Inselformen verschiedene Unterarten gibt, die mehr oder weniger alle die selben Ansprüche haben und sie variieren meistens nur in der Farbe oder größe.....

Ich finde das Susanns Vergleich mit dem Labrador hier ganz schön hinkt.......klar gibt es mehrere Farben einer Art, wie z.B. bei den Fulicas die White Jade, Albino usw.....

Aber mir stellt sich galt einfach die Frage:
Wäre es möglich das die Madagascar light und dark eine eigene Subspezies sein könnten.....????
Da ja auch die Haltung etwas variiert?

Oder zumindest eine eigene Farbform?

Es wären alle wildfarbend finde ich auch etwas eigenartig.....wieso variieren sie dann so stark.......

Zum Verständnis: Außer Albino sind alle Farben Fantasynamen der Menschheit!
FLUTSCHI
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Abby am 18.10.2020, 16:07

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oh je, da haben wir ja ein ziemliches Fass aufgemacht
:lol: :lol:
Das Fass habe ich wohl geöffnet aufgrund meiner Überlegung, dass es wohl Madagaskar dark geben muss, wenn es sie in light gibt ... Aber hey: Das bringt doch Schwung in den "Laden" ... :thumb:

Danke, wolf, für deine Ausführungen.
Was du uns sagst - jedenfalls verstehe ich es so - ist, dass wir nix genaues wissen darüber, wie es sich mit Madagaskar light und dark nun verhält, richtig?
Vielleicht können wir uns einfach darauf einigen, dass es eben nicht nur 5, sondern (mindestens) 6 verschiedenen "Farbformen" der L.fulica gibt.
Abby
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Dani123 am 18.10.2020, 16:08

Zumindest bin ich der Auffassung das es eine eigenständige Farbmorphe (Form) ist, wenn es keine Unterart , Insel Form der Lissachatina Fulica sein sollte.
Kann mich Flutschi nur anschließen.
Lg
Dani123
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon wolf am 18.10.2020, 16:16

Juhu Abby,
ja, das ist meine (ganz subjektive) Meinung. Ich denke, so kannst Du das zusammenfassen. Also: wer von uns fliegt nach Madagaskar?
Liebe Grüße: wolf
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Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon FLUTSCHI am 18.10.2020, 16:32

Ich eher nicht (hab Flugangst) aber wenn einer von euch fliegt bin ich extrem gespannt auf dessen Bericht :mrgreen:
FLUTSCHI
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon mamorkatze am 18.10.2020, 16:58

Bei fulica kann man ja (oft) bereits im Babyalter die spätere Gehäusefarbe erkennen. Vollalbinos haben komplett durchsichtige einfarbige Gehäuse ohne Streifen. WJ haben genau den gleichen Grund, aber noch rotbraune Streifen darüber. Rodatzi haben ein ungemustertes Gehäuse, durch welches aber die Punkte ihres Mantels durchschimmern. Wf haben ebenfalls diesen Grund, aber mit rotbraunen Streifen. Unabhängig davon, ob sie als erwachsenes Tier einfarbig sein werden oder Streifen haben. Madagaskar light haben ebenfalls den Rodatzi Grund aber mit (schon in jungem Alter) definitiv nicht rotbraunen sondern caramelfarbenen Streifen. Ebenfalls unabhängig davon, ob sie später stark oder kaum gemustert sein werden. Daraus würde ich eben auf die Existenz von 5 Farbformen schließen?




Madagaskar light habe ich kein eigenes Foto in der Größe.



Der Unterschied Caramel/wf ist doch größer als bei einer gestreiften wf und einer einfarbigen? Könnte es auch sein, dass Caramels eine Art Leuzismus oder dergleichen haben?
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Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Thamara am 19.10.2020, 14:21

Leider muss ich euch ein wenig enttäuschen. Lissachatina fulica sind sehr variabel. Es gibt stark gestreifte, fast schwarze, ganz helle... Ich kenn z. B. L fulica Körperalbinos mit ganz hellem Haus.
Da sie invasive sind kommen sie in so vielen Ländern vor und haben sich auch angepasst.
Madagaskar light ist nichts anderes als eine Erfindung eines tschechischen Händler/Züchter. Der Name ist weder offiziell mich wissenschaftlich. Er hat ihn erfunden um sie besser zu verkaufen. (und auch zum Unterscheiden) Er hat bei vielen Arten zusätzlich Namen dazu was aber nichts offizielles ist. Früher hat er alle ssp. genannt. Dann hat er ihnen Nr gegeben. Inzwischen erfindet er hat Verkaufsnamen.
Und das Schnecken von der Temperatur ihrer Heimat angepasst sein sollen ist schon lange bekannt.
Deshalb mögen sie es auch wärmer. Und diese Erkenntnis kommt eigentlich von mir. Da es anfänglich sehr viele Probleme gab... Hab ich einfach versucht sie wärmer zu halten. Und ich hatte nie Todesfälle.
Liebe Grüsse Thamara !
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Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Abby am 19.10.2020, 14:39

Huhu Thamara,
Leider muss ich euch ein wenig enttäuschen

Aber nein! Wie kommst du darauf, dass Fakten eine Enttäuschung sind?
Ich stellte diese Frage bezüglich "light" und "dark", weil es mich einfach interessiert hat, was hinter dieser Bezeichnung steckt.
Wir haben hier spekuliert und theoretisiert - Susann hat es allerdings gleich zu Anfang gesagt: Es sind einfach alles "nur" L. fulis der Färbung "wild".
Ich glaube, ich weiß, auf welchen Händler du ansprichst, denn dort habe ich eben auch die Madagaskar "dark" gefunden.
Dass Händler sich alle möglichen Namen ausdenken, um "das Kind unter die Leute zu bringen" ist ja nicht nur bei Schnecken bekannt. Leider führt dies immer wieder zu großen Verwirrungen, weil diverse klangvolle Namen für ein und dasselbe Tier Verwendung findet.
Als wäre es nicht schon "schlimm" genug, dass sich die wissenschaftlichen Namen immer wieder mal ändern ...

Aber gut. Nun können wir vermerken, dass L. fulica in diversen Farbschattierungen daher kommt. Grundfarben sind und bleiben dann
1. wild
2. WJ
3. VA
4. Rd - richtig? :)
Vielen Dank, dass du Licht ins Dunkel gebracht hast. :thumb:

Aber zu dieser Aussage habe ich noch ein Verständnisproblem:
Und das Schnecken von der Temperatur ihrer Heimat angepasst sein sollen ist schon lange bekannt. Deshalb mögen sie es auch wärmer

Bedeutet das, dass die helleren und dunkleren wildfarbenen Fulis aus wärmeren Gebieten stammen - denn man sagt ja, dass Madagaskar light es etwas wärmer mag und auch, dass sie wohl etwas empfindlicher sein sollen ...?
Abby
 

Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Thamara am 19.10.2020, 15:02

Also offiziell gibt es eben die L fulicas in den genannten Farbformen wobei... Aber das wäre wieder ein anders Thema.
Jedenfalls kann ich gerade bei fulicas die Temperatur nicht generell pauschalisieren. Ich hab halt gemerkt das z. B. meine white jade auch sehr gerne eher wärmer haben. Meine wildfarbenen Babys sind im Sommer alle gekippt weil es zu warm geworden ist. Hab das übersehen. Die caramell Babys sind gewachsen wie irre.
Hatte aber auch mal wildfarbene die am aktivsten bei 26/27 Grad waren.
Liebe Grüsse Thamara !
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Re: Farben der Lissachatina fulica

Beitragvon Abby am 24.11.2020, 12:38

Sehr interessant, Thamara.
Was sagt uns das jetzt?
Vielleicht, dass man eigentlich manches einfach nicht generalisieren kann. Hier ist der Halter gefragt: Er muss seine Tiere genau beobachten und die Haltungsparameter dem Verhalten seiner Tiere anpassen. Würdet ihr das auch so sehen?
Abby
 

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