Hydrokultur als Substratersatz?

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon janni11 am 08.05.2011, 11:10

Hi,
kann ich anstat erde auch Hydrokultur ins Terra tun?
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Fine am 08.05.2011, 11:53

Ich würde das auf keinen Fall machen, das entspricht meiner Meinung nach nicht den natürlichen Bedürfnissen der Schnecken.
Ich denke sie können sich dort schlechter verbuddeln und würde auch annehmen dass Häuschen und Wachstumsrand leichter zerkratzen oder beschädigt werden.
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon dodo am 09.05.2011, 06:23

Oh je, bloß nicht !!!
Hydrokulturkügelchen sind aus einem Tongemisch, oder ähnliches !!! Die Schnecken können ihren natürlichen Drang nicht mehr ausleben, sich einfach mal in die Erde einzugraben. Das brauchen sie ganz dringend, auch um Klimaverhältnisse für sich auszugleichen und natürlich bei der Eiablage. Außerdem würden sie bei Versuchen, sich einzubudeln, ihre Häuschen zerschaben :!: :!: :!:
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon janni11 am 14.05.2011, 12:45

Ok
Danke für die Antwort.
Ich habe gefragt weil die in unserer Tierhandlung das genauso machen.
Werde jetzt mal hingehen und Schimpfen :!:
janni11
 

Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon babs12 am 02.10.2011, 18:48

Naja,
Hydroton ist wirklich taktisch nicht so gut,
aber es gibt ja viele mögliche Hydromedien.
Mein Vater hatte früher Weinbergschnecken auf feinkörnigem Bimsgestein gehalten.
Das ist ähnlich wie Perlit nur kann es wesentlich mehr Wasser speichern.
Das gute dran ist dass man es immer wieder verwenden konnte und dass es entstehende Gerüche absorbiert.
Kellerasseln hatte er damals auch drin, aber Regenwürmer weiss ich nicht ob funktionieren würden.
Ich denke die brauchen ein Medium das sie Essen können. Vielleicht wenn man eine Schicht Wellpappe oder Zeitungen zuunterst hätte.
Aber das hat ja niemand gefragt und beantwortet eher meine eigenen Fragen :-D

backtotopic: Ich finde die Hydrosubstrat Idee gut. Hat vielleicht schon jemand mit Steinwolle für Schnecken erfahrung gemacht? Für Menschen ist die ja nicht super, aber das muss sich ja nicht auf Schnecken übertragen. Weich wäre sie jedenfalls uns schön feuchtigkeits speichernd.
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Fleckihund am 02.10.2011, 18:56

janni11 hat geschrieben:Ok
Danke für die Antwort.
Ich habe gefragt weil die in unserer Tierhandlung das genauso machen.
Werde jetzt mal hingehen und Schimpfen :!:


Lass das Schimpfen gut sein, das bringt nix. :wink: Die Verkäufer sind, wie der Name schon sagt, dazu da, die Tiere zu verkaufen und nicht, um sie zu beraten. So traurig das auch sein mag, aber sie haben oft nicht die geringste Ahnung von Tieren. Am besten, du unterstützt keine ZHs mehr, sondern den Tierschutz oder ähnliches.

Freikaufen ist auch nicht sinnvoll, damit werden weitere nachgerückt - falls du das vorhast. Nur so als Hinweis :wink:

LG Flecky
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Fine am 02.10.2011, 19:50

babs12 hat geschrieben:Hat vielleicht schon jemand mit Steinwolle für Schnecken erfahrung gemacht?

...also Steinwolle würde ich auf keinen Fall nehmen, ich hatte da selbst mal Kontakt mit und nachher richtigen Ausschlag. Man muss ja selbst im Terrarium auch hantieren können und für die Schnecken stelle ich mir das ebenfalls nicht angenehm vor.

Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt auch nicht, warum man überhaupt ein anderes als ein von der Konsistenz her "erdiges" Substrat nehmen sollte?
Sowas hat sich in der Haltung bewährt, die Schnecken scheinen sich wohlzufühlen und gedeihen gut, das "Handling" ist auch wunderbar, warum sollte man so ein Substrat also nicht benutzen?
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Achatinidae am 03.10.2011, 08:25

Steinwolle kann ich mir auch überhaupt nicht vorstellen.
Hydrokultur... Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass wir unsere ersten Schneckis für ca zwei Monate ebenfalls auf Hydrokultur gehalten haben. :oops: Wir hatten mehrfach unschöne Geschichten über schimmelnde Erde und dadurch entstehende Schimmelpilzbelastung in der Wohnung gehört. Und blöd, wie man als Anfänger dann sein kann, haben wir dann nach einiger Recherche im Netz einer Seite vertraut, auf der Hydrokultur als "bessere" Alternative angepriesen wurde, da dadurch eben die Schimmelbildung gegen null ginge. :oops:
Wir wurden dann peinlicher Weise erst stutzig, als es hieß, dass Schnecken in Hydrokultur keine Eier ablegen würden, sondern dafür ein Blumentopf mit Erde bereit gestellt werden sollte. Na ja, und als ich dann eine Paarung beobachtet hatte, mich hier im Forum anfing umzusehen um herauszufinden, wie lange es bis zur Eiablage dauert etc. da wurde sofort am nächsten Morgen die Hydrokultur ausgetauscht gegen vernünftigen Boden. Seither sehen die Häuser viel schöner aus - kein Wunder, die waren von den Tonkugeln doch immer etwas "abgerieben".
Ich würd's nicht mehr machen, schäme mich heute noch dafür, dass wir erst so blöd waren... Zum Glück haben es uns die Schnecks scheinbar nicht übel genommen sondern sich trotzdem super weiter entwickelt und sind zu hübschen Tierchen geworden.
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon babs12 am 03.10.2011, 08:28

Ja das hast du Recht.
Ein erdiges Substrat ist sicher besser - auch wegen dem Eingraben.
Ich wollte einfach noch ein weiteres Substrat in den Raum werfen und mir fiel ausser Steinwolle kein weiteres mehr ein :oops:
Ich hab noch ein wenig rumgelesen (ist ja Feiertag :mrgreen: ) und es scheint neben Perlit und Bims noch ein anderes Gestein zu geben,
dass sehr weich und wassersaugend ist. Es heisst Vermiculit und wäre sogar braun.
Allerdings ist auch Vermiculite Bims als Wasserspeicher unterlegen, daher würde ich trotzdem beim Bims bleiben.

Das mein Vater das gemacht hat ist ja auch scon 15-20 Jahre her, da waren gepresste Kokosfasern vermutlich schwerer zu bekommen und Torf ist ja aus ökologischer Sicht immer ein wenig bedenklich - wurde mir zumindest gesagt.
Kokos ist allerdings auch bedenklich daher macht eher der Ph-wert den Unterschied.

Als Vorteile am Bims würde ich:
Geruchsbindung
interessantes Aussehen
Geringe Anschaffungskosten
unbegrenzte Wiederverwertbarkeit
und geringes Gewicht
keine Trauerfliegen (usw...)
nennen.
Nachteile lägen sicherlich im ästhetischem Bereich - wobei Geschmack natürlich nicht streitbar ist :)


Lustige Nebeninfo: beim googln kam ich einigen Seiten entgegen auf denen feines Bimsgestein als Insektizid und auch zur Schneckenbekämpfung verkauft wurde ^^

edit: Oh da war ja noch ein Beitrag dazwischen. Sorry. Aber Hydrokultur muss ja nicht zwangläufig Blähton heissen. Blähton scheint mir eine Recht ungünstige Alternative zu sein und das wird durch deinen Beitrag ja wieder bestätigt :P
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Fusselnase am 03.10.2011, 08:41

Jeder Humus neigt dazu, einen pH im sauren Bereich zu haben. Da sich das aber durch die Beimischung von einfachem Kalk leicht beheben lässt, hat er keine Nachteile als Terraboden für Schnecken. Kokoshumus schimmelt nicht und stammt aus nachwachsenden Rohstoffen, lässt sich leicht transportieren, lagern und anwenden. Reiner Kokoshumus ist für Trauerfliegen nicht interessant, erst Futter- und Kotreste sorgen für ein Wohlfühlklima für diese Tiere: dem kannst du aber gut entgegenwirken, indem du regelmäßig die oberste Schicht erneuerst und Reste frühzeitig entfernst.

Bimsstein ist genau wie andere mineralische Hydrokultursubstrate hart und rau: das Periostrakum wird unter Bimsstein genauso leiden wie unter beispielsweise Seramis. Selbst aus optischen Gründen ist Bims daher dem Humus unterlegen.

Und hey, sooo viele Hobbies haben unsere Schnecken in Gefangenschaft nicht... das Eingraben in und Fressen von Humus gehört dazu.
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon babs12 am 03.10.2011, 09:21

Das klingt vernünftig. Ich denke auch das Kokoshumus eine gute Alternative ist.
Feines Bimsgestein und Vermiculite sind beide allerdings weder hart noch rauh sonder eher so wie weiches Karamel (Toffee) - in jedem Fall deutlich weicher als natürliche Erde wie sie aussen vorkommt.
Eingraben sollte als auch ohne Probleme möglich sein :wink: Essen werden sie es vermutlich nicht. Vielleicht wegen dem beigemischtem Kalk oder so.

Ich will es allerdings auch niemanden als Alternative verkaufen oder aufdrängen. Ich wollte nur denjenigen die Blähton (bzw. Seramis) als einziges Alternativmedium sehen eine oder zwei (wenn man Vermiculit mitzählt) andere Substrate nennen.
Ich habe selber weder Bims noch Kokos ausprobiert und weiss nur dass mein Vater über viele Jahre mit Bims gut gefahren ist. :)
Da ich mich aber sehr für das Hobby interessiere werde ich einfach auch mal ein paar Erfahrungen in dem Bereich machen - wobei ich auch eher zu Kokosziegeln tendiere,da die weniger Platz verbrauchen als ein 20l Sack Bims - was bei kleinen Wohnung auch ein wichtiges Argument ist :)
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Fusselnase am 03.10.2011, 09:31

Bimsgestein IST hart und eignet sich vorzüglich, um Farbreste von schmutzigen Händen abzurubbeln. Ich beziehe mich auf die einzelnen Körner, du meinst wahrscheinlich den Bodengrund als Gesamtes?
Vermiculit kenne ich nicht.
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon babs12 am 03.10.2011, 09:44

Achso... Ich denke du hast Recht.
Ich meinte den Bodengrund wenn man ihn 5-10 cm mit fein (1-2,5mm) körnigem Bims befüllt hat. Ein einzelner Broken Bimsgestein ist eher hart :)
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon Fusselnase am 03.10.2011, 09:55

Da liegt das Missverständnis also ^^
Diese harten Körnchen können die Häuschen zerkratzen und damit das Periostrakum soweit abschubbern, dass die darunter liegende Kalkschicht für Säuren angreifbar wird.
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Re: Hydrokultur als Substratersatz?

Beitragvon babs12 am 03.10.2011, 13:55

Ah... du hast Recht. Wenn man Schnecken nicht als Futtertiere hält (wie mein Vater damals) dann ist das natürlich ein dealbreaker. In dem Fall geht bims dann nicht für Achatschnecken.
Danke dass du meine Denkfehler aufklären konntest :oops:
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