Diskussion: Vergesellschaftung versch. Arten

Alles über die Haltung der Achatschnecken (Terrarien, Ernährung,...)

Diskussion: Vergesellschaftung versch. Arten

Beitragvon Darkdream am 17.01.2012, 13:24

Generell sehe ich Vergesellschaftung nicht kritisch solange ich die Tiere mit gleichen Bedingungen halten kann (so das sie sich wirklich wohl fühlen!), sie also genau beobachte wg. Stress etc. und ich notfalls Plan B, sprich die Artentrennung, räumlich und finanziell "umgehend" bieten kann.

Gegen Hybridisierung gibts das einfache Mittel des Eier frostens. Hybridisierung ist auch nicht der Weltuntergang und trägt immerhin zur Artenvielfalt, die wir in dieser Welt haben, bei. Auch wenn sich die Arten "so nicht kennen" wird es immer die Möglichkeit der "Grenzüberschreitung" geben und findet immer wieder statt, oft mit Nachkommen die selber nicht mehr zeugen können aber auch Fortpflanzungsfähige Individuen. Beispiele gibts von Liger, Tigerfisch etc. genug und das Bekannteste dürfte wohl der Hund sein, dessen Urvater nicht der Wolf allein ist...

Tierhaltung ist immer Egoismus und nix anderes, m.E. ist aber das Wichtigste, dass ich als Besitzer versuche es so zu gestalten, das sich jedes Tier wohl fühlt und so lange ich das nicht aus dem Auge verliere ist es m.E. völlig egal ob Artentrennung oder nicht weils bunter/platzsparender oder was weiß ich ist.
Benutzeravatar
Darkdream
 
Beiträge: 314
Bilder: 0
Registriert: 23.08.2011, 07:26
Wohnort: Bayern

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Cleo am 17.01.2012, 16:47

Bei Mischlingen würde ich auch nicht von "Weltuntergang" sprechen....solange jemand solche Mischlinge dann für sich behält und sie nicht als artenrein anbietet, ich sehe einfach nicht den Sinn und Zweck vom Vergesellschaften verschiedener Arten.
Grüße von Cleo Image
Benutzeravatar
Cleo
 
Beiträge: 6184
Bilder: 1
Registriert: 05.08.2006, 17:51
Wohnort: Hamburg

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Natili am 17.01.2012, 18:02

Auch wenn ich mich wiederhole: Ich stimme Cleo zu. Warum sollte ich z. B. A achatin und A. albopicta unbedingt zusammenhalten wollen? Nur um das Becken "bunter" zu gestalten? Es gibt wunderbare Farb - und Zeichnungsvariationen innterhalb der Arten (diese wunderschönen bunten A. fulica Gruppen hier im Forum z. B.)
Liebe Grüße von Natili
Benutzeravatar
Natili
 
Beiträge: 5194
Bilder: 0
Registriert: 16.07.2009, 13:23

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Darkdream am 17.01.2012, 18:13

naja, in etwas Sinn sehen ist ja was sehr individuelles :)

Ich persönlich bevorzuge gemischte Gruppen behalte aber auch im Auge was geht und was nicht. Wenn ich das Gefühl habe es läuft nicht richtig wirds geändert. Mir persönlich bereitet es mehr Freude einen gemischten Haufen zu beobachten - das ist bei mir seit kleinauf so.

Ist ein Terrarium gross genug, lassen sich ja auch verschiedene Zonen einrichten - so kann sich auch das einzelne Tier seinen Wohlfühlbereich wählen - selbst innerhalb einer Art kann es zu Abweichungen kommen (wie von Thamara beschrieben, was auch logisch ist) denen man irgendwie gerecht werden möchte. Blöd gesagt, wenn ich 20 Tiger halte und sich da z.B. 3 Gruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zeigen dann habe ich das gleiche Problem wie mit 3 verschiedenen Arten. So what?

Als Halter habe ich die Verantwortung dafür das es meinen Tieren gut geht und wenn es gut geht darf ich als Halter auch den Egoismus haben und sagen das Schnecke Müller mit Schnecke Bauer lebt, sofern ich ihren Bedürfnissen damit weiter entgegen kommen kann. Kann ich es nicht dann mach ich es nicht ;)
Benutzeravatar
Darkdream
 
Beiträge: 314
Bilder: 0
Registriert: 23.08.2011, 07:26
Wohnort: Bayern

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Cleo am 17.01.2012, 20:16

Wer seine Schnecken bewußt und unnötig stressen möchte, der soll das tun.
Ich erinnere mal an unsere Wissenschafts-Ecke und erinnere zum einen an dies und gern auch an dieses: wie man nachlesen kann dient der Schleim u.a. auch zur Erkennung und Partnersuche von artgleichen Schnecken UND zur Kontakt-Vermeidung von nicht-artgleichen Schnecken. Somit bleibt nur ein Fazit: Pro Becken nur EINE Schneckenart.
Grüße von Cleo Image
Benutzeravatar
Cleo
 
Beiträge: 6184
Bilder: 1
Registriert: 05.08.2006, 17:51
Wohnort: Hamburg

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Darkdream am 17.01.2012, 21:15

also, die Schleimspur ist eindeutig zur Arterkennung! Mir wird jetzt also nicht wirklich klar warum jetzt eine Schnecke besonders gestresst werden sollte wenn für sie olfaktorisch eindeutig klar ist, das Schleimspur A was zum paaren ist und SchleimspurB eben nicht.

Unsere Schnecken leben doch nicht Allein in ihrer Umwelt, da sind noch 100te andere Arten mit denen sie den Lebensraum teilen und die sie als "nicht attraktiv" aussortieren können, aber sobald sie im Glas sind ist die hilfreiche, eindeutige Codierung von 2/3 Arten Streß? Und was ist mit uns Haltern und unseren Olfaktorischen Hinterlassenschaften allein beim Futterwechsel? Das verwirrt mit Sicherheit mehr.

Sorry Das macht jetzt keinen Sinn! Oder ist jetzt die Präsenz einer Schleimspur Streß? Und was ist mit der Schleimspur einer Schnecke die sie blöd findet?

Übrigens, wenn ich mir grad die Punkte auf Verbreitungskarten diverser Achatschneckenarten ansehe (Landsnails of Southern Africa) gibt es wohl doch Überschneidungen der Arten in bestimmten Gebieten
z.B. Archachatina Churchilliana, Achatina Immaculata, Archachatina vestita und dann wohl auch noch mit Metachatina Kraussi und zwar wenn ich das grad richtig übertrage an den Grenzen zu Mozambique - Swaziland zu Mpumalanga und Kwazula-Natal.

Edit: übrigens auch in Deutschland decken sich die Lebensräume eng verwandter Schnecken und auch die kommen damit klar: Succinea Putris & Succinea Elegans, Ceapea Hortensis & Nemorales, diverse Glanz und Glasschneckenarten...

Sorry aber den Schuh des Tierquälers zieh ich mir nicht an.
Benutzeravatar
Darkdream
 
Beiträge: 314
Bilder: 0
Registriert: 23.08.2011, 07:26
Wohnort: Bayern

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Cleo am 17.01.2012, 21:28

Darkdream hat geschrieben:Mir wird jetzt also nicht wirklich klar warum jetzt eine Schnecke besonders gestresst werden sollte wenn für sie olfaktorisch eindeutig klar ist, das Schleimspur A was zum paaren ist und SchleimspurB eben nicht.


Viele ungleiche Schleimspuren in einem eng begrenzten Terrarium sind wohl kaum mit dem Lebensraum in der freien Natur zu vergleichen. Und ständig mit Gerüchen/Schleimspuren von artfremden Schnecken konfrontiert zu sein stell ich mir wenig entspannend für Schnecken vor :roll: Nach wie vor: wenn man nicht gezwungen ist unterschiedliche Arten zusammen zu setzen-und das ist keiner- : warum es nicht einfach lassen? Aber da kommen wir anscheinend nicht auf einen Nenner.

Ich wünsch mir und den Schnecken nur, dass vor allem nicht alle Neu-Einsteiger auf die Idee kommen nu mehrere Arten in ein Becken "zu stopfen", weil's vielleicht platzsparender ist als mehrere Becken aufzustellen. UND: ich hoffe, dass alle Halter, die mehrere Arten zusammen halten, auch wirklich ein "Notbecken" in petto haben, falls die Vergesellschaftung sich als nicht günstig erweist. Wobei: wer ein Notbecken hat, der kann das auch gleich in Gebrauch nehmen und die andere Art da reinsetzen. Aber ich fürchte, ich wiederhole mich....
Grüße von Cleo Image
Benutzeravatar
Cleo
 
Beiträge: 6184
Bilder: 1
Registriert: 05.08.2006, 17:51
Wohnort: Hamburg

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Darkdream am 17.01.2012, 22:16

1. Schnecken sind von ihrem Geruchssinn völlig abhängig. Im Gegensatz zu uns! bewegen sie sich absolut sicher in ihrer Geruchswelt, der Geruch von Schnecke "Müller" ist ein Geruch unter 1000enden und da "nicht zum Paaren geeignet" schlicht und ergreifend uninteressant, egal ob grosser / kleiner Raum.

2. Wenn das komischerweise nicht so sein sollte: Schnecken sind lernfähig. Sie wird mit Sicherheit nicht Schnecke "Müller" hinterhertrauern weil sie sie nicht verführen kann, schon gar nicht wenn Artgenossen vorhanden sind. Das Schnecke "Müller" sie nicht frisst wird ihr ziemlich schnell klar sein. Selbst bei uns Menschen verändert sich der Körpergeruch durch Nahrung. Ein Carnivor "stinkt".

3. Stress dürfte dann ausgelöst werden wenn es nach Fressfeind riecht, wenn ich ihr ne Natalina oder Euglandina ins Becken setze, wird die Schnecke massiven Stress erleben und flüchten auch wenn der Feind kleiner ist und ggf. gar nicht die Chance hätte sie zu Fressen.

4. Als Laborjournal Leser wirst Du bestimmt auch wissen das nicht alles wo Streß drauf steht auch Schaden macht, tatsächlich gibt es sowohl für Mensch und Tier Empfehlung zu Stress in Maßen, da dieser bei Mangel für ungesundes phlegmatisches Dasein sorgt... davon abgesehen:

5. Der goldene Käfig unserer gut gepamperten Schnecken bietet nix ausser die richtigen Haltungsparameter, gutes Futter und einen vollkommen begrenzten - oft zu kleinen - Lebensraum, mit Partnern "UNSERER" Wahl. Besitzer die ggf. ständig ihre Schnecken kuscheln wollen, mit Blitzlicht auf sie einknipsen, im Terrarium rumhantieren, sie duschen (und dabei u.u. für Todesängste sorgen) und sie mit verschiedensten Gerüchen (Pheromone, Parfüm etc...) konfrontieren sind vermutlich ein größeres Problem als Schnecke "Müller" die irgendwo im Kork pennt...

6. in diverser Fachliteratur wird von Vergesellschaftung lediglich abgeraten wenn die indiv. Haltungsparameter abweichen bzw. wg. Hybridisierung. Gerne wird z.B Iredalei Gesellschaft empfohlen...

Ja, wir haben da verschiedene Meinungen und ich respektiere das auch , im Gegenteil aus guten Diskussionen gibts immer auch nen Lerneffekt (Ich liebe das Laborjournal :) ). Ich akzeptiere es allerdings nicht das mir, oder anderen, erstmal die Fähigkeit abgesprochen wird meine Tiere zu beobachten und eigene Entscheidungen dabei zu fällen die u.U. Vorlieben von mir decken und trotzdem den Tieren gerecht zu werden.
Benutzeravatar
Darkdream
 
Beiträge: 314
Bilder: 0
Registriert: 23.08.2011, 07:26
Wohnort: Bayern

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Alexa1 am 17.01.2012, 22:37

Huhu
Habe mir das alles jetzt mal durchgelesen und gebe jetz mein Senpf dazu . Also ich kann Darkdream nur zustimmen, wenn jemand keine Absichten hat zu züchten und deren Eier frostet spricht nichts dagegen. So kommt wenigstens mal eine Abwechslung in den tristen daseins unsere Terrariumschnecken. Ich habe zwei Achatina achatina die sind sich gar nicht grün und soll ich jetzt die eine alleine setzen. Ich finde auch wi schon Darkdream geschrieben hat ineinen geräumigen Terrarium kann man verschiedene Zonen machen und dann geht das auch für die Schneckenvergesellschaftung., immer in Sicht zu behalten nicht zu züchten und wenns Nachwuchs gibt deren Eier zu frosten. Ja und die Haltungsparameter in Foren stimmen ja auch nicht grade immer, das fängt schon an mit der sogenannten Zimmertemperatur- jeder hat eine andere Zimmertemperatur, bei einen ist es 20 Grad und beim anderen 25 Grad.Wenn man seine Mischgruppe beobachtet und einschreitet wenn was nicht passt dann kann man das gerne machen und mich würden die Beobachtungen sehr intressieren, also Darkdream das kannste mir ja mal per PN schreiben was du so für Eindrücke davon hast.
Es ist sowieso reiner Egoismus Tiere zu halten und glaubt mir, mich würde man auch steinigen wenn ihr wüßtet wie oft ich meine Schnecken umsetze und ich habe da noch nie ein Nachteiliges verhalten bemerkt, eher das Gegenteil. Somit kann ich mir vorstellen das es eigentlich nur positiver Stress sein kann bei einer Vergesellschaftung ausser natürlich mit den Raubschnecken.
Lg Sylvia
Alexa1
 

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Becca am 17.01.2012, 23:25

Cleo hat geschrieben:Bei Mischlingen würde ich auch nicht von "Weltuntergang" sprechen....solange jemand solche Mischlinge dann für sich behält und sie nicht als artenrein anbietet, ich sehe einfach nicht den Sinn und Zweck vom Vergesellschaften verschiedener Arten.


Ich verstehe das Theater von wegen "Erhaltung der Artenreinheit" nicht. (Das hat mich auch im Buch von Leiss gestört.) Die ständige Inzucht, wenn man z.B. spezielle Farbvarianten züchten will, ist für die Schnecken eher schädlich.
Wenn zwei Arten soweit kompatibel sind, dass ihr nicht artenreiner Nachwuchs lebensfähig und fortpflanzungsfähig ist, sehe ich kein Problem. (Wenn nicht fortpflanzungsfähig, ist das vielleicht eine gute Variante für Leute, die keine Eier/Jungtiere frosten wollen?) Als was man sie anbietet ist dann nochmals ganz ein anderes Problem; da sollte man natürlich ehrlich sein.

Cleo hat geschrieben:Wer seine Schnecken bewußt und unnötig stressen möchte, der soll das tun. Ich erinnere mal an unsere Wissenschafts-Ecke und erinnere zum einen an dies und gern auch an dieses: wie man nachlesen kann dient der Schleim u.a. auch zur Erkennung und Partnersuche von artgleichen Schnecken UND zur Kontakt-Vermeidung von nicht-artgleichen Schnecken. Somit bleibt nur ein Fazit: Pro Becken nur EINE Schneckenart.


Also von KONTAKT-Vermeindung zu artfremden Schnecken lese ich da nichts. Da steht lediglich, dass sie die Pheromone benutzen, um nicht einem falschen, vermeintlichen Partner nachzukriechen. In der freien Natur wäre das sicher nachteilig, weil es sie "unnütz" Energie kostet. Unsere Schnecken leben aber nicht in der freien Natur! Sie können Energieverluste leicht ausgleichen, da wir sie ja ausreichend füttern.
Ich wäre auch der Meinung, dass nur die Pheromone feindlicher (=carnivorer) Schnecken Stress auslösen würde.
A snail is a snail is a ... valuable living creature!
Benutzeravatar
Becca
 
Beiträge: 300
Bilder: 0
Registriert: 25.08.2011, 10:43

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Thamara am 18.01.2012, 09:38

Hallo !
Je länger ich diesen Treat beobachte je mehr hab ich das Gefühl das die eingefahrenen Vergesellschaftler kein Argument zulassen um ihre gemischten Becken zu verdeidigen...
Wenn jemand genügen Schneckenerfahrung hat und eben dies sein Standpunkt ist ist das ok.
Was wir nicht vergessen sollten ist das das im Anfängereck steht und ich öfter schon emails mit Anfänger geschrieben hab die sich einzelne Aussagen rauspicken und eben mal experimentieren... Und dann ist wieder der Treat mit Krankheiten voll mit fragen warum zieht sich meine Schnecke zurück ?? Hilfe meine Schnecke stirbt usw..
Schnecken ragieren stark auf stress !!! Bis ein Schneckenneuling aber vielleicht bemerkt das die Zusammensetzung seinen Schnecken schadet ist es meisst zu spät . Das sollte vielleicht auch ins Auge gefasst werden !!
Liebe Grüsse Thamara !
Thamara
 
Beiträge: 700
Bilder: 0
Registriert: 03.10.2011, 22:05
Wohnort: Leoben Steiermark

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Drachin am 18.01.2012, 10:07

Hallo Thamara,
ja, dieser Thread steht im Bereich Anfängerfragen, aber es geht ja nunmal genau um diese Frage.

Ich hab grad auch erstmal den gesamten letzten Teil lesen müssen und sehe das so wie Darkdream. Vor allem frage ich mich, wo eigentlich das Problem mit dem hybriden Nachwuchs liegt. Da finde ich Beccas EInwand interessant, ob solche Schnecken, falls steril, vielleicht was für Leute wären, die nicht immer nach Eiern graben wollen oder die ihre Schnecken gar nicht vermehren wollen.
Falls sie doch fruchtbar sein sollten...: Ich sehe nichtmal ein Problem daran, die Tiere weiterzugeben, so lange man auch dazu sagt, was es ist.
Man kann es begrenzt auch analog dazu sehen, was mit Hunden gemacht wird. Die werden zum Teil auch ohne Rücksicht auf Reinheit verpaart und diese Mischlinge bilden dann zum Teil wieder neue Rassen. (Ich weiß, bei Schnecken geht es um verschiedene Arten, bei Hunden um Rassen. Aber ein passenderes Beispiel sind Pferde und Esel.)

Völlig klar sollte sein, und das auch hier für alle Anfänger, die hier mitlesen und mit dem Gedanken spielen:
WENN ihr unbedingt mehrere Arten zusammen halten wollt, unbedingt darauf achten, dass die Haltungsparameter der verschiedenen Arten übereinstimmen! Ich hab hier im Forum schon von mehreren Leuten gelesen, die Arten zusammen halten und es in der Gruppe keine Probleme gibt, in einem Fall sogar zu Nachwuchs gkommen ist (ich weiß nicht mehr, welche Arten das waren... Fulica und... noch eine Achatina-Art).
Ich denke, die Haltung von zwei Schneckenarten miteinander in einem terrarium sollte für die Tiere stressfreier sein als Kaninchen und Meerschweine in einem Käfig zu halten...

Edit: Und bevor ich mich rechtfertigen muss: Ich habe keineswegs vor, mir eine zweite Art zu besorgen und die womöglich mit meinen Fulicas zusammen zu halten. Was Tiere angeht, bin ich mit meinen Schnecken, den Schnecken meines Freundes und seinen Leopardgeckos ausreichend bedient.
Nicht meine Schuld, kann nichts dafür,
Ich bin doch nur ein wildes Tier...!
Benutzeravatar
Drachin
 
Beiträge: 1846
Bilder: 2
Registriert: 03.04.2011, 22:48
Wohnort: Jena

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Thamara am 18.01.2012, 10:31

Liebe Drachin !
Ich hab glaub ich schon mal erwähnt das es nicht nur um die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit geht . Es geht auch mir in ERSTER Linie nicht um die Verpaarung . Die Schmecken sind von ihrem Verhalten her unterschiedlich ... Und um zwei Arten zusammenzuhalten gehts darum zu wissen was sind die Bedürfnisse meiner Schnecken. Wenn sich meine ventricosa vergraben und verdeckeln brauchen sie keine Gesellschaft von meinen sutis die jede Nacht das Terra umbuddeln . Obwohl ich beide Arten unter den selben Bedingungen halte !
Das ist auch der Grund warum Meerlis nicht mit Zwergkaninchen sollen..
Hatte ich als Kind .
Aber wenn ein Anfänger grad mal ein paar Wochen fulis hält und dann die schönen anderen Schnecken sieht aber leider nicht den Platz hat könnte der Treat falsch verstanden werden..
Zur Verpaarung wollt ich schon sagen das die Schnecken in unserer kleinen für sie geschaffenen Welt sich mit dem was es so gibt paaren... Und das käme in der Natur nie vor .. Ich hab mal so Mischmasch geschenkt bekommen und nein die waren alles andere als stabil !!
Liebe Grüsse Thamara !
Thamara
 
Beiträge: 700
Bilder: 0
Registriert: 03.10.2011, 22:05
Wohnort: Leoben Steiermark

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Fine am 18.01.2012, 10:58

Oha, da kommt man mit dem Lesen ja garnicht mehr hinterher :roll:
Also, mal so meine Meinung zu verschiedenen Argumentationen ohne alles Mögliche zu zitieren...das wird dann glaube ich zu unübersichtlich...

Erstmal muss ich sagen, dass ich solche Formulierungen wie "Tierhaltung ist immer egoistisch/nicht artgerecht etc." für ein Totschlagargument halte das natürlich ganz gerne in solchen oder ähnlichen Diskussionen aufgeführt wird, zum Thema aber nicht unbedingt weiterbringt. Natürlich kann man das so sehen, man kann auch die Tierhaltung gänzlich lassen, oder sich einfach nicht mehr austauschen und jeder macht was er will oder was auch immer....hier geht es aber um ein bestimmtes Thema das zumindest einige interessiert.

Genauso schlecht finde ich ein Argument wie "ich hatte es schon immer gerne bunt gemischt"......ich hatte auch schon immer gerne Nager, trotzdem halte ich meine Ratten nicht mit den Mäusen......oder wie ist es denn wenn jemand schon immer gerne einzelne Tiere hatte, soll der jetzt seine Meerschweine einzeln halten? Sie sind ja dann auch so zutraulich und fühlen sich auch wohl........


Mich bestätigen Cleos Links in meinem Gefühl, dass es für Schnecken nicht immer angenehm ist, mit anderen Arten zusammengehalten zu werden. Grade bei den Achatschneckenarten fällt mir das auf, bei nicht tropischen Arten eher weniger. Und es gibt, "gefühlt" auch einen Unterschied, ob man adulte oder Babys verschiedener Arten zusammenhält. Ich habe in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass ich meinen Eindruck nicht begründen kann, wenn die Kommunikation über den Schleim so stattfindet wäre das doch aber eine mögliche Begründung.

Mich würde dann mal interessieren, welche Erfahrungen die Befürworter der gemischten Haltung im Vergleich gemacht haben.......also wie verhielten sich die Arten als sie alleine gehalten wurden und welchen Unterschied gab es dann im Gemeinschaftsbecken. Um da Unterschiede festzustellen oder auch zu merken, ob sich eine Art nicht wohlfühlt, müsste man ja beide Haltungsformen auch über längere Zeit, also vielleicht mindestens ein halbes Jahr oder länger um auch jahreszeitliche Unterschiede zu berücksichtigen, ausprobiert haben.

Es wurde auch angesprochen, dass viele afrikanische Arten im gleichen Verbreitungsgebiet vorkommen......was ist uns denn darüber bekannt, wie eng die Tiere da zusammenleben? Wieviele Arten findet man denn da auf einem Quadratmeter? Finden sie sich vielleicht an einer besonders attraktiven Nahrungsquelle zusammen? Gehen sie sich eher aus dem Weg? Das wissen wir doch garnicht. In Deutschland kommen auch viele Arten vor, aber nicht alle in einem kleinen begrenzten Gebiet und dann noch so, dass sie sich auch nicht aus dem Weg gehen könnten, selbst wenn sie wollten.

Dann war zu lesen, dass man auch in einem Becken unterschiedliche "Klimazonen" schaffen kann. Vielleicht kann man die Einrichtung anders strukturieren oder meinetwegen auch die Wärme nur von einer Seite kommen lassen......wie ist das dann aber mit der Luftfeuchtigkeit? Nach meiner Meinung kann man es einfach nicht so individuell gestalten wenn man gemischte Becken hat, wie sollte das auch gehen, es ist immer eine Art Kompromiss.

Ein ganz anderes Thema, die Vermischung der Arten...es wird sicher immer Artenübergreifende Paarungen auch in der Natur geben, ich denke allerdings, dass die Wahrscheinlichkeit dafür in der Terrarienhaltung ungleich größer ist, deshalb wäre das für mich nicht mit sowas wie Evolution zu vergleichen.

Das mag man nun schlimm oder nicht so schlimm finden, erstrebenswert finde ich so etwas nicht. Ok., unsere Achatschnecken zumindest werden nicht mehr in die Natur gelangen....aber aus meiner Sicht hat man auch eine Art Verantwortung anderen Haltern und dem Hobby gegenüber. Natürlich kann man alle Gelege frosten, aber auch hier werden immer mal wieder Babys aus gemischten Becken gezeigt. Und wie ist es mit der Tatsache, dass Schnecken das Sperma auch speichern können? Das hieße ja, man darf die Adulten dann auch nicht mehr weggeben, oder? Wer hat denn hier schon die Kontrolle darüber, was aus seinen Nachzuchten oder anderen abgegebenen Schnecken wird? Wieviele Leute behalten ihre Schnecken bis zu deren Tod? Und ist immer garantiert, dass nicht jemand die Lust verliert und seine Schnecken dann einfach nur schnell loswerden will?

In all den Jahren im Forum hab ich nicht einmal ein Angebot gesehen, in dem stand: "Achtung, diese Art wurde mit Art XY zusammengehalten, es ist möglich dass sie sich gepaart haben" Das spricht für mich eher dafür, dass sowas dann auch verschwiegen wird. Dagegen weiß ich z.B. dass vermutete Hybriden auch z.B. auf Börsen weitergegeben wurden.

Ich persönlich fände es schade, wenn man mit den Jahren immer öfter zweifeln müsste, ob man auch wirklich die Art bekommen hat die man suchte.
Es ist ja jetzt schon so, dass bestimmte Farbformen so bunt durcheinandergehalten werden, dass man überhaupt nicht mehr vorhersehen kann, wie der Nachwuchs aussehen wird....wenn ich mir drei dunkle fulica hole und von denen gerne noch drei dunkle Nachzuchten hätte, könnte ich doch garnicht sicher sein, dass ich nicht plötzlich mit Vollalbinos dasitze.
Oder jemand entscheidet sich für suturalis, stellt dann aber plötzlich fest dass seine Schnecken zwar einen roten Apex, aber eine pfirsichfarbende Columella haben, was tun wenn man vielleicht auch mal gerne Nachwuchs großziehen möchte?
Oder ich schreibe jetzt "Ach, irgendwie weiß ich nicht.....meine mazzullii Nachzuchten bekommen immer mehr Ähnlichkeit mir C. aspersum, hätte ich die Arten doch vielleicht trennen sollen, grade weil ich auch Nachwuchs abgegeben hab? Aber macht ja nix, gibts ja in der Natur auch! Viel Spaß mit euren mazzullii...."
Oder ich biete mal buchi-Nachzuchten an.......sehen für mich aus wie buchi, da muss ich ja nicht sagen, dass sie mit den pomatia zusammenleben....... Wie schade wäre das dann für die Art?
JegrößerderDachschaden,
destobesserderBlickindieSterne!
Benutzeravatar
Fine
 
Beiträge: 7826
Bilder: 30
Registriert: 07.02.2008, 17:12
Wohnort: Hamburg

Re: A. achatina und A. albopicta zusammen halten?

Beitragvon Darkdream am 18.01.2012, 11:15

schnell ne Edit, weil neuer Post dazwischen:

@Thamara: das Schnecken durch Vergesellschaftung (ausser Raubschnecken) sterben halte ich für Mumpitz -sorry. Da würden mich schon sehr konkrete Beispiele interessieren und vor allem welche in denen auch alles andere ausgeschlossen wurde. Ich kann mich hier nur an einen Fall einer Anfängerin erinnern die etliche Arten mischte und sich wunderte das nix klappte, diese Person hat aber sehr offensichtlich gar keine Informationen eingeholt also noch nicht mal Aussagen gepickt.

Auch ist es einfach falsch, dass in der freien Natur sowas nicht vorkommt. Unsere Artenvielfalt kommt nicht nur durch Abwanderung von Individuen, die sich an neue Gegebenheiten anpassen und sich parallel anders entwickeln als der Urstamm, sondern auch durch Hybridisierung und fortpflanzungsfähiger Nachkommen. Das die Natur sehr experimentierfreudig ist und in ihrem eigenen Interesse keine Grenzen kennt, dürfte aufgefallen sein, sie verfährt aber auch eiskalt nach dem Motto: was nicht funktioniert stirbt das trifft alte Arten genauso wie instabile Hybriden.

Ganz direkt gesagt, eine Schnecke die vor allem und jeden Angst hat, ständig im Stress ist, sich schlecht entwickelt, dauernd zurückzieht etc... kann nur überleben weil irgendein Besitzer sie in Pampers packt und von vorn bis hinten betüddelt und übel wirds dann wenn sich genau solche Individuen fortpflanzen dürfen am besten noch mit nem anderen Problemschneck...

Selbstverständlich empfinde ich es aber richtig Arten getrennt zu halten wenn sich die Verhalten völlig unterscheiden. Deine Ventricosa würden höchstwahrscheinlich leiden wenn die Sutu sie ständig ausbuddeln und stören. Diese Arten zu Trennen ist sinnvoll.

Und noch kurz zu Meeris&Kaninchen, beide Arten zusammen zu zwingen ist übelst, erstens sprechen sie ne andere Sprache zum anderen kommt es zu Berammelung (was manche Besitzer auch noch lustig finden) und Tötung wenns richtig kracht. I.d.R. ist das Meeri dem Kaninchen völlig ausgeliefert. Das Beispiel ist aber in keinster Weise auf Schnecken anwendbar.

@Fine: Du hast schon recht, das ist ein Totschlagargument aber genauso wäre es Totschlag das Thema zu Tabuisieren bis hin zu stigmatisierung von Haltern die das anders empfinden und sehen. Ich persönlich finde es wichtig das im Forum jede Betrachtungsweise ihren Raum bekommt so das erstens reger Gedankenaustausch statt finden kann und ggf. vielleicht der ein oder andere sich traut seine eigenen Erfahrungen mitzuteilen. Ich lese hier zu oft Entschuldigungen/Abwehrsätze im vorauseilenden Gehorsam und das ist schade.
Benutzeravatar
Darkdream
 
Beiträge: 314
Bilder: 0
Registriert: 23.08.2011, 07:26
Wohnort: Bayern

Nächste

Zurück zu Achatschnecken - Haltung

Wer ist online?

Mitglieder: 0 Mitglieder