Oha, da kommt man mit dem Lesen ja garnicht mehr hinterher
Also, mal so meine Meinung zu verschiedenen Argumentationen ohne alles Mögliche zu zitieren...das wird dann glaube ich zu unübersichtlich...
Erstmal muss ich sagen, dass ich solche Formulierungen wie "Tierhaltung ist immer egoistisch/nicht artgerecht etc." für ein Totschlagargument halte das natürlich ganz gerne in solchen oder ähnlichen Diskussionen aufgeführt wird, zum Thema aber nicht unbedingt weiterbringt. Natürlich kann man das so sehen, man kann auch die Tierhaltung gänzlich lassen, oder sich einfach nicht mehr austauschen und jeder macht was er will oder was auch immer....hier geht es aber um ein bestimmtes Thema das zumindest einige interessiert.
Genauso schlecht finde ich ein Argument wie "ich hatte es schon immer gerne bunt gemischt"......ich hatte auch schon immer gerne Nager, trotzdem halte ich meine Ratten nicht mit den Mäusen......oder wie ist es denn wenn jemand schon immer gerne einzelne Tiere hatte, soll der jetzt seine Meerschweine einzeln halten? Sie sind ja dann auch so zutraulich und fühlen sich auch wohl........
Mich bestätigen Cleos Links in meinem Gefühl, dass es für Schnecken nicht immer angenehm ist, mit anderen Arten zusammengehalten zu werden. Grade bei den Achatschneckenarten fällt mir das auf, bei nicht tropischen Arten eher weniger. Und es gibt, "gefühlt" auch einen Unterschied, ob man adulte oder Babys verschiedener Arten zusammenhält. Ich habe in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass ich meinen Eindruck nicht begründen kann, wenn die Kommunikation über den Schleim so stattfindet wäre das doch aber eine mögliche Begründung.
Mich würde dann mal interessieren, welche Erfahrungen die Befürworter der gemischten Haltung im Vergleich gemacht haben.......also wie verhielten sich die Arten als sie alleine gehalten wurden und welchen Unterschied gab es dann im Gemeinschaftsbecken. Um da Unterschiede festzustellen oder auch zu merken, ob sich eine Art nicht wohlfühlt, müsste man ja beide Haltungsformen auch über längere Zeit, also vielleicht mindestens ein halbes Jahr oder länger um auch jahreszeitliche Unterschiede zu berücksichtigen, ausprobiert haben.
Es wurde auch angesprochen, dass viele afrikanische Arten im gleichen Verbreitungsgebiet vorkommen......was ist uns denn darüber bekannt, wie eng die Tiere da zusammenleben? Wieviele Arten findet man denn da auf einem Quadratmeter? Finden sie sich vielleicht an einer besonders attraktiven Nahrungsquelle zusammen? Gehen sie sich eher aus dem Weg? Das wissen wir doch garnicht. In Deutschland kommen auch viele Arten vor, aber nicht alle in einem kleinen begrenzten Gebiet und dann noch so, dass sie sich auch nicht aus dem Weg gehen könnten, selbst wenn sie wollten.
Dann war zu lesen, dass man auch in einem Becken unterschiedliche "Klimazonen" schaffen kann. Vielleicht kann man die Einrichtung anders strukturieren oder meinetwegen auch die Wärme nur von einer Seite kommen lassen......wie ist das dann aber mit der Luftfeuchtigkeit? Nach meiner Meinung kann man es einfach nicht so individuell gestalten wenn man gemischte Becken hat, wie sollte das auch gehen, es ist immer eine Art Kompromiss.
Ein ganz anderes Thema, die Vermischung der Arten...es wird sicher immer Artenübergreifende Paarungen auch in der Natur geben, ich denke allerdings, dass die Wahrscheinlichkeit dafür in der Terrarienhaltung ungleich größer ist, deshalb wäre das für mich nicht mit sowas wie Evolution zu vergleichen.
Das mag man nun schlimm oder nicht so schlimm finden, erstrebenswert finde ich so etwas nicht. Ok., unsere Achatschnecken zumindest werden nicht mehr in die Natur gelangen....aber aus meiner Sicht hat man auch eine Art Verantwortung anderen Haltern und dem Hobby gegenüber. Natürlich kann man alle Gelege frosten, aber auch hier werden immer mal wieder Babys aus gemischten Becken gezeigt. Und wie ist es mit der Tatsache, dass Schnecken das Sperma auch speichern können? Das hieße ja, man darf die Adulten dann auch nicht mehr weggeben, oder? Wer hat denn hier schon die Kontrolle darüber, was aus seinen Nachzuchten oder anderen abgegebenen Schnecken wird? Wieviele Leute behalten ihre Schnecken bis zu deren Tod? Und ist immer garantiert, dass nicht jemand die Lust verliert und seine Schnecken dann einfach nur schnell loswerden will?
In all den Jahren im Forum hab ich nicht einmal ein Angebot gesehen, in dem stand: "Achtung, diese Art wurde mit Art XY zusammengehalten, es ist möglich dass sie sich gepaart haben" Das spricht für mich eher dafür, dass sowas dann auch verschwiegen wird. Dagegen weiß ich z.B. dass vermutete Hybriden auch z.B. auf Börsen weitergegeben wurden.
Ich persönlich fände es schade, wenn man mit den Jahren immer öfter zweifeln müsste, ob man auch wirklich die Art bekommen hat die man suchte.
Es ist ja jetzt schon so, dass bestimmte Farbformen so bunt durcheinandergehalten werden, dass man überhaupt nicht mehr vorhersehen kann, wie der Nachwuchs aussehen wird....wenn ich mir drei dunkle fulica hole und von denen gerne noch drei dunkle Nachzuchten hätte, könnte ich doch garnicht sicher sein, dass ich nicht plötzlich mit Vollalbinos dasitze.
Oder jemand entscheidet sich für suturalis, stellt dann aber plötzlich fest dass seine Schnecken zwar einen roten Apex, aber eine pfirsichfarbende Columella haben, was tun wenn man vielleicht auch mal gerne Nachwuchs großziehen möchte?
Oder ich schreibe jetzt "Ach, irgendwie weiß ich nicht.....meine mazzullii Nachzuchten bekommen immer mehr Ähnlichkeit mir C. aspersum, hätte ich die Arten doch vielleicht trennen sollen, grade weil ich auch Nachwuchs abgegeben hab? Aber macht ja nix, gibts ja in der Natur auch! Viel Spaß mit euren mazzullii...."
Oder ich biete mal buchi-Nachzuchten an.......sehen für mich aus wie buchi, da muss ich ja nicht sagen, dass sie mit den pomatia zusammenleben....... Wie schade wäre das dann für die Art?