Ich bin ja ein Neuling hier im Forum, aber auch in der Schneckenhaltung!
Trotzdem mag ich meine Fulicas in ihrem Terrarium schon ziemlich und finde sie sehr interessant und sehe jeden Tag neue Eigenschaften und Eigenarten an ihnen - kurz: mein Verhältnis zu Schnecken hat sich verändert!
Und nun das:
Wir mussten heute leider einen riesigen, uralten Fosythienstrauch in unserem Garten fällen.
Nicht, dass wir da ungeübt wären, mit 800qm Garten haben wir wirklich Erfahrung!
Das Absägen und Schneiden ging auch flott voran, bis, ja bis wir begonnen haben die abgesägten Zweige zur Seite zu ziehen und auf einer freien Rasenfläche zu stapeln, um sie später zum Recyclinghof zu fahren.
Es fielen viele Gartenbänderschnecken von den Zweigen ab, die dort wohl ihr Mittagsschläfchen gehalten haben.
So hübsche, in allen Farben und Größen, etwas verschlafen begannen sie sich aus ihren Häuschen zu traun, strickten mir ihre Fühlerchen entgegen….
Und ich konnte nicht anders, ich musste sie aufheben, genau anschauen, beobachten, ihnen Zeit geben sich umzuschauen…
Mein Mann rief: "Wird das jetzt heut noch was? Geht's mal weiter?" "Was tust du da eigentlich?"
ABER: es ging nicht weiter! Jedenfalls nicht SO!
Ich musste sie retten, alle!
Mein Mann ging derweil ins Büro, arbeiten, so viel Geduld hatte er weder mit mir, noch mit den Schnecken.
Habe dann also Zweig für Zweig umgeschlichtet, beim Laufen immer auf den Boden geschaut, um nicht doch noch so nen kleinen Schleimer tot zu treten, Hände voll Schnecken in unsere moosige Ecke umgesiedelt.
Hat insgesamt 5 Stunden gedauert, meine Kinder haben vom Trampolin aus zugeschaut, Schneckenwitze erfunden, dass sie nicht noch Popcorn gefordert haben, war alles.
Trotzdem habe ich heut Abend ein gutes Gefühl, ich freu mich, dass ich nicht zum Massenmörder geworden bin.
Jetzt fütter ich noch schnell meine süßen Fulicas.
Gartenarbeit hat eine neue Dimension bekommen!
Das Leben ist mitunter rätselhaft, - es bleibt spannend!