Das ist wirklich dramatisch.
Leider hätte es aber nicht all soviel gebracht, wenn er bei trockenem Wetter gemäht hätte, da auch dann Weinbergschnecken unterwegs oder eben am ruhen sind.
Leider kann man meiner Meinung nach auch nicht verlangen, dass die Schnecken vorher gesucht und eingesammelt werden.
Wenn ich bei der Stadt arbeiten würde und einen vollen Arbeitstag mit Rasen Mähen und anderen Arbeiten vor mir hätte, würde ich auch nicht noch Weinbergschnecken suchen und aufsammeln. Nachvollziehbar ist die Reaktion vom "Mäher" also schon irgendwie.
Es ist also nicht Job des in Auftrag gebenden Rasenmähers, die Schnecken einzusammeln, sondern die der Stadt/Gemeinde, wenn diese denn weiß, dass dort eine große Population an Weinbergschnecken lebt. Sicher war es dem "Rasenmäher" auch ein wenig zu lächerlich, deswegen seinen Vorgesetzten zu kontaktieren, da es sich nicht um eine Population an seltenen Großwildkatzen, sondern "nur" um Schnecken handelte.
Was den Schutz von Weinbergschnecken angeht: Dieser besteht nicht, weil es zuwenige Schnecken dieser Art gibt. Dieser wurde soweit ich weiß eingeführt, weil das Risiko bestand das sie selten werden, sobald Menschen sie beispielsweise zum übermäßigen Verzehr (vielleicht sogar gewerblich) einsammeln.
Die normale, braune Weinbergschnecke Helix Pomatia (die du sicherlich meinst) hat ein ganz anderes Fortpflanzungsverhalten wie beispielweise die gestreifte Weinbergschnecke Cornu Aspersum (welche nicht geschützt ist), welche schon schneller geschlechtsreif wird und viel mehr Eier produziert. Helix Pomitia legt erst nach der zweiten oder sogar dritten Überwinterung und ist weniger Fortplanzungsfreudig.
Auch werden sie unterschiedlich alt: die Cornu Aspersum wird ca 3-5 Jahre alt, die Helix Pomitia allerdings kann bis zu 20 Jahre alt werden.
Stell dir da mal vor, man würde die Helix Pomitia trotz ihres Fortpflanzungsverhaltens zum Sammeln freigeben? Wenn das viele machen würden, wäre sie schneller am Aussterben als die Cornu Asperum.
An deiner Stelle würde ich die Gemeinde kontaktieren, ob sie die Tiere nicht umsiedeln können. Die Frage ist allerdings, ob dort nicht auch irgendwann gemäht, gehackt, geschaufelt oder gebaut wird.