Weinbergschnecken züchten

Alles rund um unsere einheimischen und benachbarten Schneckenarten.

Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Schneeflocke am 14.06.2009, 21:09

Hallo,
bei uns gibt es noch nen haufen Weinbergschnecken, trotzdem würde ich gerne welche züchten. Ist das erlaubt sich Schnecken aus den Wald zu holen, sie sich verpaaren zu lassen, Eier abzulegen. Dann abwarten bis sie geschlüpft sind und die großen Schnecken dann wieder auszusetzen, da wo man sie entnommen hat??? Die NZ würde ich dann natürlich auch aussetzten, wenn sie groß genug sind. Bis auf ein paar mit denen ich dann weiter züchten würde, die ich dann wieder in die Natur entlasse. Noch ne frage wäre wenn ich sie jetzt in ein Terrarium setzte und sie sich dann jetzt paaren, schaffen sie Jungtiere das bis zu Herbst dann man die aussetzten kann?? Oder sollte ich sie den Winter drin behalten und im nächsten Frühjahr aussetzten???
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Birte am 14.06.2009, 22:34

Hallo,

da Weinbergschnecken unter Naturschutz stehen, ist es sowohl verboten sie aus der Natur zu entnehmen, als auch eigene Nachzuchten wieder auszusetzen.
LG, Birte
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Schneeflocke am 15.06.2009, 09:04

Wieso darf ich den Nz nicht aussetzen?? Dann mach ich halt nen Freigehege in Garten, dann sind in der Natur.
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Thuja am 15.06.2009, 10:19

@Schneeflocke: Über die Suchfunktion findest du zu diesem Thema jede Menge Antworten. Einfach mal "aussetzen" eingeben. ;-)
Mal in der Kurzform: Die Nachzuchten könnten den natürlichen Genpool verfälschen. Bei unter Schutz stehenden Arten ist jeglicher Eingriff (und das wäre ja einer) in die natürliche Population verboten. Bei H. pomatia ist das sogar gesetzlich geregelt.
LG Jenny
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Ina am 21.06.2009, 17:02

Ähm ich hab da mal ne Frage....ich weiß das man Weinbergschnecken nicht einsammeln, aussetzen sonstwas darf.....aber wenn man einfach ein gittergestell in den Garten stellen würde und Weinbergschnecken von der Umgebung(ein paar meter) darein setzen würde und nichts machen würde, wäre dass dann erlaubt? Man würde kein schwächeres Gen bekommen, die Schnecken hätte man auch nicht in andere Umgebung gebracht...Ist es vom gesetz her erlaubt?
Ina
 

Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Mazzel am 21.06.2009, 18:09

Hi!

Wenn du sie künstlich durch ein Gittergestell einsperrst, greifst du doch in die Natur
bzw. die natürlichen Abläufe ein. Sei es nun, dass sie sich nicht selbst ihr Futter suchen
können (weil irgendwann ist das in dem Gestell ja mal alle) oder dass sie durch das Gestell
vor Fressfeinden geschützt sind.

Was genau spricht denn dagegen, die Schnecks einzusammeln, sich vermehren zu lassen
und sie dann (also die Elterntiere) wieder auszusetzen?
Die Nachzuchten sollten natürlich nicht ausgesetzt werden.

Gruß,
Mazzel
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Ina am 21.06.2009, 18:12

Weiß ich nicht. Ich glaub das einzige was du hier erfahren kannst ist : Ist halt so basta. Denk nicht das darauf jemand eine Antwort hat oder? Naja was steht eigentlich genau im Gesetz? Weiß das jemand?

Ich denke auch das das einsammeln von Weinbergschnecken(nicht das aussetzen) eher für Leute gemacht wurde die sie essen und nicht für Leute, die sich 1 oder 2 holen und sie bei sich leben lassen. Soooo selten sind sie dann ja auch wieder nicht. Dann müsste das für viele andere Schneckenarten auch gelten.
Ina
 

Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Frostwyrm am 21.06.2009, 18:28

Vielleicht kennt ja wer 'nen Anwalt und kann sich mal schlau machen wie das genau aussieht ;)
Liebe Grüße, Jana
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Ina am 21.06.2009, 18:40

Naja ich denk nicht das du irgendwie eine Strafe bekommst, wenn du 2 Weinbergschnecken oder so hast. Außerdem kanns ja eh keiner Nachweisen. Und es wird auch wenig Anwälte interessieren. Aber machen soll mans trotzdem nicht! Sonst sind irgendwann wirklich alle Weinbergschnecken ausgestorben.
Ina
 

Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Frostwyrm am 21.06.2009, 18:44

Es ging nur darum dass du indirekt eine genaue Antwort gefordert hast und kein "Ist halt so!" wolltest ;)
Und die genaue rechtliche Lage erläutert bekommen schadet ja nie.
Liebe Grüße, Jana
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Thuja am 21.06.2009, 19:43

Ina hat geschrieben:Ich denke auch das das einsammeln von Weinbergschnecken(nicht das aussetzen) eher für Leute gemacht wurde die sie essen und nicht für Leute, die sich 1 oder 2 holen und sie bei sich leben lassen.


Naja, du hast insofern Recht, als dass die H. pomatia durch die "Schnecken-Esser" ( ;-) ) überhaupt erst auf die Rote Liste gekommen sind. Das Verbot, sie einzusammeln kam sicherlich als Folge des übermäßigen Schnecken-Konsums.
*Moralapostel an*
Allerdings muss man auch ein bisschen weiter denken: Wenn viele Leute sich 1-2 Schnecken holen und sie leben lassen, fehlen eben auch viele Schnecken in der Natur - ob sie nun im Terra leben oder im Topf landen, sind sie doch aus der natürlichen Population entfernt. Ich weiß, das steht in keinem Verhältnis zu der Masse an Schnecken, die früher gesammelt wurden. Trotzdem greift man (wie auch beim Aussetzen von Nachzuchten) in die Population ein und das sollte man eben vermeiden. *Moralapostel aus*

Ich war heute am Waldrand unterwegs und hab gaaanz viele tolle Weinbergschnecken gesehen. Ich weiß, wie schwer es fällt, die Tierchen an Ort und stelle zu lassen. Sie sind wirklich wunderschön, aber ich glaube, dass man auch hier im Forum hübsche Nachzuchten bekommen kann, die man dann ebenfalls in ein Außengehege setzen könnte. Wäre das nicht eine Alternative für dich, Schneeflocke?

Als ich die wildlebenden Weinis heute gesehen habe, hab ich mich richtig gefreut, dass sie sich in der Natur so super machen. Es waren sogar einige Babys aus diesem Jahr unterwegs. Das zeigt mir, dass sie sich in ihrem Habitat echt wohl fühlen und in solchen Momenten kann ich dann immer nicht nachvollziehen, warum "alle Welt" (ich meine hier niemanden persönlich!) sie einsammeln und ins Terra stecken will.
Da es zu diesem Thema ja immer wieder Diskussionen gibt: Warum können wir uns nicht einmal darauf einigen, dass jeglicher Eingriff in die Natur vermieden werden sollte? Ständig wird versucht, irgendein Schlupfloch zu finden, um wildlebende Weinis doch irgendwie ins Terra/Gehege zu bekommen. ;-)

Ich weiß, ich weiß. War mal wieder ein wenig ausführlich... :roll: Ich spreche wirklich niemanden von euch persönlich an, bitte nicht falsch auffassen. Es ist auch nicht böse gemeint und ich hab nicht mit erhobenem Zeigefinder gesprochen. ;-)
LG Jenny
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Mazzel am 21.06.2009, 21:06

Huhu!

Wenn die Weinis nach dem Eiablegen wieder raus gelassen werden,
greift man doch nicht in die Natur ein.
Jedenfalls nicht nachhaltig.

Gruß,
Mazzel
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Ina am 22.06.2009, 16:15

Ich hab noch ne Frage. Was du gesagt hast find ich ja gut, aber man greift genauso in die Natur ein wenn man Weinbergschnecken nimmt wie wenn man irgendeine Andere Art nimmt. Wieso darf man dann hier im Forum keine einstellen?? Das man damit nur Geld machen will is klar. Dann macht mans halt so, dass man nur Versandkosten verlangen darf und nur Nachzuchten reinsetzen darf. Ich finde es besser Nachzuchten, statt sie auszusetzen(was Bänder, und anderen Schnecken genauso schadet wie Weinis!) zu versenden. So können auch andere weiter in der Natur bleiben. Ich weiß nicht warum man es bei Einheimischen so grawierend anders machen sollte wie bei Weinbergschnecken.
Ina
 

Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon Thuja am 22.06.2009, 16:32

Hallo Ina,

Ja, du hast Recht. Wenn man andere Schnecken aus der Natur entnimmt, greift man ebenfalls in die natürliche Population ein. Deshalb finde ich es generell nicht gut, Tiere aus der freien Wildbahn ins Terra zu stecken.
Gelege von Bänderschnecken bzw. im Terra geschlüpfte Nachzuchten auszusetzen finde ich ebenfalls falsch. Wie du ja sagtest, verändert das auch den natürlichen Genpool.

Dennoch gibt es da noch den Unterschied zu Weinbergschnecken: Bänderschnecken kommen in großen Populationen und eigentlich fast überall vor. Weinbergschnecken kommen oft nurnoch an einzelnen Flecken vor und sie sind lange nicht so zahlreich. Daher wirkt sich ein ausgesetztes Bänderschnecken-Gelege anders aus, als ein Weini-Gelege. Ebenfalls fällt es weniger ins Gewicht, wenn jemand sich Bänderschnecken aus der Natur holt, als wenn er Weinis nimmt.

Wie gesagt, ich finde, was man hier in Deutschland in der Natur beobachten kann, das sollte man auch dort an Ort und Stelle lassen. Trotzdem finde ich es in Ordnung, wenn jemand z.B. als Einstieg ins Schnecken-Hobby einen Sommer lang ein paar Bänderschnecken "adoptiert".

@ Mazzel:

Wenn die Weinis nach dem Eiablegen wieder raus gelassen werden,
greift man doch nicht in die Natur ein.

Naja, du nimmt der Natur ja potentiellen Nachwuchs weg. ;-)
LG Jenny
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Re: Weinbergschnecken züchten

Beitragvon D.D.T am 22.06.2009, 22:53

Wenn man geschützte Tiere irgendwie an sich nehmen möchte, dann gibt es hier in Deutschland doch immer jemanden, der dafür sein OK geben kann. In diesem Falle dürfte es das örtliche Kreisveterinäramt sein. Zuständigkeiten des Veterinäramtes ergeben sich aus den Bereichen Lebensmittelhygiene, Tierseuchenbekämpfung und Tierschutz. Und unter letzteres fällt ja wohl das entnehmen von geschützten Tieren aus der Umwelt ;-)

Einfach mal anrufen, den Fall schildern und kucken was passiert. Mehr als "JA" sagen oder an eine übergeordnete/zuständige/befugte, Stelle weiterverweisen, bzw. die entsprechenden Ausnahmegründe für eine genehmigte "Verwertung" nennen, können sie ja auch nicht. Und es gibt IMMER Ausnahmen. Und sei es für ein gut begründetes Schulprojekt. Wenn dann die Schnecken in Gefangenschaft Nachwuchs kriegen sollten....

Und in einigen Bundesländern ist es ja auch alle paar Jahre (auch 2009 - allerdings nur bis zum 15. Juni) gestattet Weinbergschnecken zu sammeln. Also, wenns mal wieder erlaubt ist, hin da, ein paar einsammeln, Nachweise sichern das sie aus Rheinland-Pfalz (oder einem entsprechenden Gebiet) stammen und mit nach Hause nehmen. Oder aber eine Anfrage im Marktplatz....

Achja...

Hier nochmal ein Link für die gesetzliche Regelung zum sammeln von Weinbergschnecken in Rheinland-Pfalz :

http://www.mufv.rlp.de/fileadmin/img/in ... 91-1-8.pdf
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