Eier trotz Einzelhaltung?

Hier dreht sich alles um den Nachwuchs.

Beitragvon Escargot am 29.05.2008, 05:15

Aber entstehen nicht bei den anderen Arten durch Jungfernzeugung immer nur weibliche Nachkommen? Das wäre ja durchaus schon ein Nachteil, wenn auch ein anderer als Kümmerwuchs...
(Korrigier' mich bitte, ich kann mich gerade nicht an eine parthenogese-fähige, nicht-zwitterige Art erinnern, bei der das nicht so ist...ist aber auch schon soooo lange her....)

Eine einzeln gehaltene Achatschnecke muss sich selbst doch als "letzte Überlebende" ihrer Art halten - und würde damit ganz logisch dem "Notfallplan" folgen. Ich bezweifele, dass Achatschnecken in Gruppenhaltung überhaupt dazu fähig sind, weil sie wohlmöglich durch die Partnerstimulation irgendwie enzymatisch beeinflußt werden. (bloße Theorie von mir, habe ich keine Belege für, wäre aber nicht unlogisch)

Bei manchen Insekten besteht der "Plan" auch darin, bei erhöhtem Aufkommen von Freßfeinden zusätzlich müglichst viele jungfergezeugte Nachkommen "zum Fraß" vorzuwerfen in der Hoffnung, dass die getrenntgeschlechtlichen Tieren bessere Überlebenschancen haben und dabei den Genpool erweitern können. Zu diesem Zweck ist es sogar sinnvoll, dass die Parthenogese-Generation schwächer ist, als die zweigeschlechtlichen Nachkommen. Und solche Tiere können tatsächlich wählen, wie sie ihre Nachkommen produzieren - also auch dann Parthenogese betreiben, wenn Männchen da sind.
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Beitragvon Auratum am 29.05.2008, 07:21

Es gibt ja bei Schrecken Arten,welche sich ausschliesslich durch parthenogenese fortpflanzen.
Von Nachteil ist diese Art der Fortpflanzug da sicher nicht,sonst haette sie sich nicht durchgesetzt.

Ich habe gestern bestimmt 5 Stunden lang diverse englische Internetseiten gelesen,und auf fast jeder war die rede davon,dass Achatschnecken zur selbstbefruchtung faehig sind.
Und ich bin geneigt,den Amis in der Hinsicht zu glauben,da die was Tierexperimente angeht,um einiges skrupelloser rangehen als wir.
Das sieht man ja auch bei Schlangen...

Also,laut den englischen seiten,sind wohl die meisten Achatschnecken in absoluter einzelhaltung,zur selbstbefruchtung faehig.
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Beitragvon thidi am 29.05.2008, 11:54

da lag ich mit meiner vermutung ja doch nicht so falsch

naja schauen wir mal und warten ab wie sic hdas ganze entwickelt

trotzdem danke für eure antworten und bemühungen
Gruß dirk

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Beitragvon Escargot am 30.05.2008, 06:40

Es gibt ja bei Schrecken Arten,welche sich ausschliesslich durch parthenogenese fortpflanzen.


Das wußte ich nicht. Weißt Du eine Art, das würde mich interessieren?
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Beitragvon Auratum am 30.05.2008, 07:02

Colonopsis gallica
Carausius morosus
Sipyloidea sipylus (im Terrarium nur parthenegenetiische Fortpflanzung bekannt)
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Beitragvon Schabe am 30.05.2008, 09:45

Phasmiden sind tatsächlich fast alle zur Parthenogenese fähig, wobei das in der Natur eigentlich auch als Notfallplan gedacht ist.
In der Terraristik gibt es trotzdem sehr viele Stämme die sich rein parthenogenetisch vortpflanzen und das schon seit Jahrzehnten ohne Missbildungen.

Allerdings vertragen es auch nicht alle Stämme.

Extatosoma tiaratum z.B. wird durch Inzucht immer instabiler und man kann einen großen Verlust von Schlüpflingen erwarten je länger man sie durch Parthenogenese vermehrt.

Es ist also auch nicht alles Gold was glänzt. ^^"
Schabe
 

Beitragvon Auratum am 30.05.2008, 13:40

Ich zaehlte ja auch die arten auf,bei denen keine Probleme auftreten.
Und Carausius morosus pflanzt sich auch in der natur parthenogenetisch fort.
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Beitragvon Gabi am 30.05.2008, 16:58

Meiner Meinung nach hängt die Schwäche von Extatosoma tiaratum auch viel mit meiner Meinung nach falscher Ernährung zusammen.

Ich hab einige Jahre 2 Gruppen davon gehalten (alle von den gleichen Elterntieren). Die eine Gruppe bekam (so wie in Europa meist üblich) blos Eiche und Brombeere und Rose zu fressen. Da waren die Ausfälle extrem und letztendlich hat kein einziges Tier davon überlebt (blos 2 von 20 sind adult geworden und die haben auch blos wenige Wochen dann gelebt).

Die 2. Gruppe bekam ständig auch Eukalyptus in diversen Formen zum üblichen europäischen Futter angeboten. Diese haben sich prächtig entwickelt und bis auf einige wenige Ausfälle durch mißlungene Häutungen sind alle schön groß geworden und haben auch diese einmalig schöne fast dunkelrote Färbung bekommen. Auch haben diese Tiere größtenteils das "europäische Futter" ignoriert. Selbst trockener Eukalyptus wurde lieber gefressen, als frische Brombeere.

Ist allerdings ein ganz schön teures und aufwendiges Vergnügen, die mit Eukalyptus zu füttern, da der blos in Wien auf dem Großgrünmarkt ständig verfügbar ist und ich dahin alle Woche hab fahren müssen, um den zu kriegen, da hier kein Blumenladen fähig war, mir das Zeug regelmäüßig zu besorgen und wenn, dann nur zu irren Preisen.

Somit hat sich für mich dann die Haltung dieser schönen Tiere erledigt gehabt. :(
LG, Gabi
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Beitragvon Tina am 01.06.2008, 13:48

Hi,
meine Fulica lebt seid ca. 1 Jahr alleine. Sie hat alle paar Wochen ca. 30-60 Eier. Daraus schlüpfen auch kleine Babies :) Also ist eine Selbstbefruchtung möglich.

Gruss Tina
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Beitragvon Escargot am 01.06.2008, 19:00

@Auratum
Danke für die Namensnennung. Bei Insekten wußte ich das - war ein Lesefehler meinerseits. :oops: Ich hatte Schnecken statt Schrecken gelesen...und da kenne ich eben keine, die sich ausschließlich per Jungfernzeugung vermehrt.
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Beitragvon Auratum am 01.06.2008, 19:01

Nich so wild :)
Bei schnecken kenne ich auch keine Art. :) :)
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Re: Eier trotz Einzelhaltung?

Beitragvon Simmi am 03.12.2012, 12:32

Meine Schnecke ist Ende Oktober trotz intensiver Pflege leider so krank geworden, dass sie gestorben ist. Zwei Tage später hat meine zweite Schnecke dann Eier gelegt, die leider nicht befruchtet waren. Gestern habe ich dann, trotz das Wilma jetzt alleine ist, ein neues Gelege gefunden. Ich habe nicht alle Eier raus genommen und werde berichten, ob Wilma Schnäckchen bekommen hat. Ich hoffe...
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Re: Eier trotz Einzelhaltung?

Beitragvon Drachin am 03.12.2012, 12:52

In deinem Fall kann es einfach sein, dass die Schnecke das Sperma gespeichert und dann die Eier selbstständig befruchtet hat.
Nicht meine Schuld, kann nichts dafür,
Ich bin doch nur ein wildes Tier...!
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Re: Eier trotz Einzelhaltung?

Beitragvon Simmi am 08.02.2013, 16:18

Sorry, habe erst spät gesehen, dass die Frage so alt ist. Ich habe jetzt drei junge Schnecken aus zwei Gelegen, die zeitlich einen Abstand ca drei bis vier Wochen haben aber nur von Wilma kommen. hoffe ich Kriege Sie durch. Eine ist schon fast einen cm und die andern beiden ca fünf mm. :-D :-D
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Re: Eier trotz Einzelhaltung?

Beitragvon Simmi am 07.04.2013, 18:14

Meine Größe ist jetzt schon 5 cm und fit. Die andern beiden haben beide ein neues Zuhause gefunden und entwickeln sich Super. Wilma hat jetzt wieder ein Gelege mit ca. 100 Eiern gelegt... Habe zwei da gelassen und die andern entnommen. Mal abwarten....
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