Mehrere Anfängerfragen ("Terrarium" ok, welche Art ist es..)

[Tinka]

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen verbringe ich meine täglichen Bahnfahrten (und darüber hinaus) damit mich hier im Forum kreuz und quer zu lesen. Ich hoffe der Beitrag wird jetzt nicht zu lang, aber ich mach mir so viele Gedanken

Vor ca. einer Woche habe ich im Wald ein paar leere Schneckenhäuser zu Bastelzwecken eingesammelt. Zu Hause habe ich diese dann im Waschbecken mit Seifenwasser gewaschen. Leider, leider musste ich dabei feststellen das ein vermeintlich leeres Haus doch nicht leer war.... ich habe die Schnecke dann mit klaren Wasser abgespült und zum erholen an eine ruhige Ecke gesetzt mit einem Stück Paprika. Einige Stunden hat sie sich gar nicht bewegt und mein schlechtes Gewissen ist extrem gewachsen. Dann kam sie aber raus! und hat sogar was gegessen .
Irgendwie kam ich dann auf die Idee sie erstmal "gesund" zu pflegen. Und habe ihr provisorisch in einer großen Frischhaltebox ein zuhause gebaut.
Nach ein/ zwei Tagen in der sie immer öfter raus kam (die meiste Zeit aber im Haus war), kam mir die Idee sie vielleicht längerfristig zu "behalten". Ich habe mich dann im Internet über die Haltungsbedingungen usw. informiert.

Der Grund warum ich jetzt diesen Thread erstelle ist folgender: ich möchte wissen ob ich die Schnecken soweit richtig halte. Oder ob es ihnen in der Natur nicht besser gehen würde und ich sie nur aus "Eigennutz" einsperre. Bzw. um Verbesserungsvorschläge zu erhalten.

Mittlerweile habe ich eine Faunabox ca. 45 x 30 x 20, als Bodengrund aufgequellter Kokoshumus (habe diverses hier im Forum gelesen positiv wie negativ, habe mich letztendlich aber dann doch dafür entschieden), den Humus habe ich mit 95% Gartenkalk von Dehner vermischt (habe ich hier in einem Thread gelesen), eine mini Wasserschale zum Baden, zwei kleine Futternäpfe, Sepiaschalen Stücke, eine Katzengras Pflanze (zum verstecken), Äste und eine Holzleiter die eigentlich für Vögel gedacht ist sowie diveres Blattwerk. Ach ja und 3 kleine Blumentöpfe zum verstecken (2 mal Ton, ein mal Plastik).
Ich sprühe alles 2 - 3 mal am Tag mit einer Pflanzensprühflasche ein.


Fragen zum Terrarium: --> siehe Bild. Ist das erstmal so okay? Fehlt was? Ist es zu groß? (5 Schnecken). Ich möchte auch erstmal schauen ob ich das "Hobby" langfristig weiter betreiben will. Im September werde ich umziehen und dann spiele ich mit dem Gedanken eben auf ein richtiges Terrarium bzw. Aquarium umzusteigen. Kann ich sie solange darin halten?
Brauche ich eine Wärmelampe? In dem Raum wo sie stehen sind konstant (auch nachts) imm über 20 C. In der Natur erleben sie ja auch kältere Zeiten.
Sind die Tonkrüge zu hart? Könnte die Schale kaputt gehen?
Den Kokoshumus finde ich viel zu grob - bisher gab es meines Wissens noch keine Paarung (woran erkenne ich wann die Schnecken geschlechtsreif sind?), aber mir grauts schon davor in der groben Masse nach Eiern zu suchen.

neues zuhause
 

Frage zu den Schnecken (habe der gebadeten Schnecke (die übrigens Phönix heißt, fand ich irgendwie ganz treffend ) noch 4 Kameraden dazu gesetzt:
Welche Art ist es? Ich tippe auf: Gefleckte Schnirkelschnecke Arianta Arbustorum - stimmt das? Halten sie winterruhe und wenn ja wie bekomme ich sie dazu wenn ich sie im Haus halte?

--> Nachtrag: kann es sein dass die Schnecke die auf dem Foto auf der Gurkenscheibe sitzt gar keine gefleckte Schnirkelschnecke sonder eine gefleckte Weinbergschnecke ist?!

Sind das gefleckte Schnirkelschnecken?
 

Vor allem die gebadete Phönix Schnecke ist die meiste Zeit im Haus zurück gezogen. Ißt auch von alleine nichts (soweit ich es sehe). Ich habe sie bisher so einmal am Tag geweckt und auf ein Stück Gemüse gesetzt - dann ißt sie etwas. Hat sie wohl doch einen Schaden?! Der Fuß hinten guckt immer ein Stück raus. Aber auch die anderen Kameraden sind nur selten aktiv. Zumindest sitzen sie aber morgens woanders als am Abend.

Die Sepia Stücke hat bisher noch niemand angefasst.

Ein weiterer Punkt den ich noch gerne ansprechen würde, ist das herausnehmen. Ich finde es unheimlich spannend die Schnecken zu beobachten.
Aber eben auch auf die Hand zu setzen und zum Beispiel dort zu füttern. Wenn ich merke, dass sie nach einiger Zeit nicht raus kommen oder aber sich zurück ziehen ins Haus, setze ich sie sofort wieder ins Terrarium. Auf der Hand sind die Schnecken eine Zeit lang recht aktiv.
Wie macht ihr das? Nehmt ihr sie öfter raus? Schadet das den Schnecken arg?

Tut mir leid, dass der Beitrag jetzt so lang geworden ist, aber ich hab so viele Fragen : ) .

Noch eine Sache: ich finde es unheimlich spannend die Schnecken zu beobachten. Das Verhalten untereinander zu sehen (glaube habe schon gegenseitiges Putzen gesehen). Und so nette Sachen wie die Essgeräusche beim verspeisen eines Gemüsestücks : ) .

[Knusperzunge]

Hallo Tinka, willkommen hier im Forum! Erstmal sollte ich sagen, dass ich selbst keine einheimischen Schnecken, sondern Achatschnecken halte. Ich werd aber mal versuchen, dir zu helfen so gut ich kann

... ich möchte wissen ob ich die Schnecken soweit richtig halte. Oder ob es ihnen in der Natur nicht besser gehen würde und ich sie nur aus "Eigennutz" einsperre. Bzw. um Verbesserungsvorschläge zu erhalten.

Das ist natürlich immer eine Frage... einerseits geht es naürlich nicht artgerechter als in der Natur. Andererseits haben die Tiere bei einem zu Hause, wenn die Haltungsparameter stimmen, ein sehr angenehmes Leben ohne Fressfeinde und mit nie ausgehenden Futterquellen. Das gilt ja aber nicht nur für die Schnecken, die du jetzt bei dir hast, sondern für so gut wie alle Terrarientiere. Du sprichst da also eine ziemlich grundlegende Frage an - ob man Tiere überhaupt in Terrarien halten sollte. Das ist letztlich schwer zu beantworten (abgesehen davon natürlich, dass es verboten ist, bestimmte Arten aus der Natur zu entnehmen), aber dadurch dass ich selbst (so wie fast alle hier im Forum) ja auch Schnecken in einem Terrarium halte, habe ich zu dieser Frage sozusagen schon durch mein Handeln Stellung bezogen. Oh je, ich merk grad, dass mein Ethikstudium durch mich spricht, ich hör schon auf

Mittlerweile habe ich eine Faunabox ca. 45 x 30 x 20, als Bodengrund aufgequellter Kokoshumus ..., den Humus habe ich mit 95% Gartenkalk von Dehner vermischt ..., eine mini Wasserschale zum Baden, zwei kleine Futternäpfe, Sepiaschalen Stücke, eine Katzengras Pflanze (zum verstecken), Äste und eine Holzleiter die eigentlich für Vögel gedacht ist sowie diveres Blattwerk. Ach ja und 3 kleine Blumentöpfe zum verstecken (2 mal Ton, ein mal Plastik).
Ich sprühe alles 2 - 3 mal am Tag mit einer Pflanzensprühflasche ein.

... Ist das erstmal so okay? Fehlt was? Ist es zu groß? (5 Schnecken). Ich möchte auch erstmal schauen ob ich das "Hobby" langfristig weiter betreiben will. Im September werde ich umziehen und dann spiele ich mit dem Gedanken eben auf ein richtiges Terrarium bzw. Aquarium umzusteigen. Kann ich sie solange darin halten?
Brauche ich eine Wärmelampe? In dem Raum wo sie stehen sind konstant (auch nachts) imm über 20 C. In der Natur erleben sie ja auch kältere Zeiten.
Sind die Tonkrüge zu hart? Könnte die Schale kaputt gehen?

Die Temperatur sollte auf jeden Fall in Ordnung sein. Zur Größe der Faunabox kann ich auch wenig sagen, bin aber ziemlich sicher, dass sie nicht zu groß ist. Bodengrund, Sprühen und Einrichtung klingen gut für mich, nur die Tongegenstände würd ich sicherheitshalber weglassen - wenn die Schnecken vom Deckel fallen und darauf prallen, könnten sie sich das Haus verletzen.

Frage zu den Schnecken (habe der gebadeten Schnecke (die übrigens Phönix heißt, fand ich irgendwie ganz treffend ) noch 4 Kameraden dazu gesetzt:
Welche Art ist es? Ich tippe auf: Gefleckte Schnirkelschnecke Arianta Arbustorum - stimmt das? Halten sie winterruhe und wenn ja wie bekomme ich sie dazu wenn ich sie im Haus halte?

Ich hätte auch auf Arianta Arbustorum getippt. Mir fällt zumindest keine andere heimische Art ein, die so aussieht. Was die Winterruhe angeht, kann ich dir leider nicht helfen, dafür kenn ich mich zu wenig aus.

Vor allem die gebadete Phönix Schnecke ist die meiste Zeit im Haus zurück gezogen. Ißt auch von alleine nichts (soweit ich es sehe). Ich habe sie bisher so einmal am Tag geweckt und auf ein Stück Gemüse gesetzt - dann ißt sie etwas. Hat sie wohl doch einen Schaden?! Der Fuß hinten guckt immer ein Stück raus. Aber auch die anderen Kameraden sind nur selten aktiv.

Wegen der eher geringen Aktivität würd ich mir keine Sorgen machen. Hab hier im Forum mal gelesen, dass Arianta Arbustorum selbst für Schnecken extrem langsam und gemütlich sein sollen. Dass der Fuß ein bisschen rausschaut, wenn sie sich zurückzieht, ist nicht schlimm. Wenn Schnecken sich nicht komplett einziehen, kann das auch einfach ein Anzeichen sein, dass sie sich nicht bedroht fühlen. Dass Phönix noch weniger aktiv ist als die anderen, kann natürlich daher kommen, dass sie sich vom Seifenwasserstress noch etwas erholen muss

Ein weiterer Punkt den ich noch gerne ansprechen würde, ist das herausnehmen. Ich finde es unheimlich spannend die Schnecken zu beobachten.
Aber eben auch auf die Hand zu setzen und zum Beispiel dort zu füttern. Wenn ich merke, dass sie nach einiger Zeit nicht raus kommen oder aber sich zurück ziehen ins Haus, setze ich sie sofort wieder ins Terrarium. Auf der Hand sind die Schnecken eine Zeit lang recht aktiv.
Wie macht ihr das? Nehmt ihr sie öfter raus? Schadet das den Schnecken arg?

Das ist soweit ich weiß von Schneckenart zu Schneckenart ganz unterschiedlich. Bei meinen (Achatina Immaculata var. Panthera) hatte ich nie das Gefühl, dass sie sich daran stören oder es sie stresst, auf die Hand genommen zu werden. Sie ziehen sich dabei auch nicht ins Haus zurück, selbst wenn ich sie am Kopf berühre. Manche Schnecken sollen das Herausnehmen aber auch gar nicht mögen, da kann dir aber ein andere Arianta Arbustorum-Halter bestimmt besser helfen als ich.

Tut mir leid, dass der Beitrag jetzt so lang geworden ist, aber ich hab so viele Fragen : )

Macht doch nix, ich find es absolut richtig, dass du dir Gedanken machst und dich darum bemühst, die Schnecken gut zu halten

[Nina 99]

Herzlich willkommen!
Schön, dass du dir so viele Gedanken machst
Beiträge dürfen auch mal länger sein. Du hast sicher fünf gefleckte Schnirkelschnecken auch Baumschnecken
Diese darf man aus der Natur entnehmen. Ob man das soll, da gehn die Meinungen auseinander.
Im Winter sollte man die Temperatur unter 7 Grad tagsüber halten. Es eignen sich Garagen ect.
Viel Spaß mit den Schnecken!

[Tinka]

Schon mal vielen dank für die Antworten.

Einen Tonkrug hab ich raus genommen, den kleineren hab ich weich abgedeckt. Die eine Schnecke ist quasi schon eingezogen und da wollte ich ihr Versteck nicht wegnehmen.
Die "Badeschnecke" bleibt leider immer noch ständig in ihrem Haus, während die anderen auch zwischendurch rumschnecken oder bei Berührung reagieren.
Werde mir dann noch ein Meßgerät für Temperatur und Feuchtigkeit besorgen.
Kann mir jemand sagen was gute Werte für diese Art ist?

[Cleo]

Hallo und herzlich Willkommen auch von mir
Ich habe selbst kaum Erfahrungen mit den einheimischen Schnecken, möchte Dir aber sagen, dass ich es wirklich toll finde, wie Du Dich schon informiert hast und weiterhin tust, wirklich klasse Das Zuhause Deiner Schnecken sieht super aus, ich würde sie bei normaler Zimmertemperatur halten und einmal täglich etwas sprühen. Die Deckel dieser Faunaboxen enthalten ja viele Löcher, die würde ich weitgehend abkleben, weil Du sonst schwer die Feuchtigkeit in der Box halten. Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Spaß bei der Schneckenhaltung, sieht so aus, als hätten sie es sehr gut bei Dir

[Tinka]

Danke Cleo.
Vielleicht hat mich der Schneckenvirus jetzt so gepackt dass ich irgendwann auch Achatschnecken halten werde

Phönix saß heute morgen immer noch auf der selben Gurke auf die ich sie gestern gesetzt habe. Aber es fehlt ein Stück der Gurkenscheibe , hoffe sie war es..

Habe gestern noch ein Schälchen mit Heilerde reingestellt was auch schon genutzt wurde und eine Schnecke hat heute morgen schon in der Wasserschale gebadet

[Natili]

Schau mal hier, da steht so einiges über die Haltung von einheimischen Schnecken: http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=34&t=5563

[Tinka]

Danke Natili, die Seite hab ich mir auch schon durchgelesen.

Ist es wirklich sicher dass diese Schnecke auch eine Baumschnecke ist? und keine gefleckte Weinbergschnecke? Sie sieht ja doch etwas anders aus und ich möchte nicht das sie sich einsam fühlt.

Phönix kommt immer noch nicht mehr aus dem Haus. Den Fuß sieht man noch ganz leicht. Habe sie komplett in Ruhe gelassen die letzte Zeit. Heute wollte ich aber wissen ob sie noch lebt und habe sie etwas "geärgert", also berührt etc. und da hat sie sich ganz leicht bewegt, aber kam auch nicht raus.... ich glaub sie packt es nicht. Wie lange können sie überleben ohne zu fressen?

[Nina 99]

Hallo,

ja, das ist auch eine Baumschnecke Cornu aspersum werden größer. Überleben können die Schnecken ein paar Wochen ohne Futter. Ich wünsche Phönix alles gute!

[Rasplutin]

Genau, das ist ganz sicher eine Baumschnecke.
Man kann sie aber auf den ersten Blick wirklich leicht mit Cornu aspersum verwechseln!
Die Hauswindungen bei Cornu sind aber "bauchiger", nicht so regelmässig wie bei einer Baumschnecke. Ausserdem haben sie auf ihrem Rücken meistens einen deutlich sichtbaren Aalstrich.

[Tinka]

Vielen Dank für eure schnellen Antworten!

Ja dann bin ich beruhigt! Sie verhält sich nämlich auch ganz anders wie die anderen. Ist die einzige die regelmäßig baden geht und frißt andere Sachen wie die anderen usw. Aber da scheint wohl jede Schnecke auch ganz Individuum zu sein

[Tinka]

Phönix hats leider nicht geschafft
Sie hat sich immer mehr im Haus zurück gezogen, und kam eben gar nicht mehr raus (fast eine Woche jetzt). Und jetzt sieht man sie gar nicht mehr und sie "stinkt" . Deswegen nehm ich mal ganz stark an das sie tot ist. Hab sie jetzt aus dem Terrarium raus genommen.
Ich würde gern ihr Schneckenhaus behalten (schließlich war sie es die mich mit dem Schnecken-Virus infiziert hat ), gibt es da ne Möglichkeit das richtig zu reinigen von innen... hab mal irgendwas von einfrieren gelesen, finde aber nichts im Forum.

Den anderen viern gehts sehr gut und sie schneckeln jeden Tag auch fröhlich unter einander rum.

[Knusperzunge]

Du kannst das Häuschen draußen vergraben und nach ein paar Wochen wieder ausbuddeln. Bis dahin haben die ganzen Kleinstlebewesen im Erdreich das Häuschen von allen Überresten befreit und es sollte ganz leer sein. Das Einfrieren ist, soweit ich weiß, eher eine Methode, um sicherzugehen, dass die Schnecke auch wirklich tot ist - sozusagen um sie endgültig zu erlösen, falls sie noch leiden sollte.

Eine andere Option wäre es, das Häuschen auszukochen, aber ich hab gehört, dass das ziemlich stinkt und man danach immer noch den Schneckenkörper aus dem Häuschen pulen und irgendwo entsorgen muss. Klingt sehr unangenehm, deswegen würde ich mich fürs Vergraben entscheiden.

Es tut mir leid zu hören, dass Phönix es nicht geschafft hat.

Ich wünsche seinen vier schneckigen Freunden aber weiterhin ein schönes Leben bei dir

[FleckiFleck]

Och wie schade...
Tut mir sehr leid um Phönix...

FleckiFleck

[Tinka]

Danke.
Ja dann werd ich sie mal vergraben und schauen ob das funktioniert.