Vom Wasser ans Land

Hier können Anfänger alle Fragen stellen, die sie beschäftigen.

Vom Wasser ans Land

Beitragvon LoganCollister am 18.11.2019, 14:39

Hi,

Da ich mein aufgelöstes 112l Aquarium nicht leer lassen möchte, dachte ich daran, es mit Landschnecken zu besetzen, bevorzugt mit einer heimischen Art oder einer Gesellschaft heimischer Arten.
Ursprünglich wollte ich eine kleine Gruppe Weinbergschnecken einsetzen, allerdings haben meine Mitbewohner komische Anwandlungen...
Der eine meinte "Lecker, Abendessen" (armes schnöppis :cry: ), der andere befürchtet, dass die Weinbergschnecken zu Popeye mutieren und den Aquariendeckel dann abheben und im Wohnzimmer umherspazieren :eek:

Ich habe nur mit Wasserschnecken Erfahrung, daher habe ich zur Haltung von Landschnecken recherchiert... und bin auf ein paar Fragen gestoßen:

- Ist mein Becken (80x35x45cm (LxBxH)) zu groß/zu klein?
Gewichtstechnisch wäre es kein Problem, das Becken steht auf einem speziellen Aquarienschrank, der auf mehrere hundert Kilogramm Gewicht ausgerichtet ist. Allerdings haben die Angaben im Netz geschwankt, manche meinten lieber kleiner, andere sagten, es geht nicht groß genug

- Welche Einrichtung brauchen die Tiere wirklich?
Angedacht waren von mir:
    - weiche Erde als Boden
    - Äste zum Klettern
    - Bodenbepflanzung mit Moos
    - ein paar größere Pflanzen

    Dazu im Detail: brauchen meine Schnecken eine flache Wasserschale zum Baden? Brauchen sie wirklich einen "Futternapf"?
    Welche größeren Pflanzen werden nicht angefressen - und sind idealerweise pflegeleicht?

    - Was muss ich bei der Überwinterung von heimischen Arten beachten?

Zu den Schnecken...
Entsprechend hab ich weitergesucht und bin auf Bänderschnecken gestoßen. Letztere habe ich ihm Garten, sowohl Hain- als auch Gartenbänderschnecken...

Dazu meine Frage: stehen die hier in Bayern unter Naturschutz?
Und kann ich die vermutlich zahlreichen Nachkommen problemfrei im Garten freilassen (Keine Gemüsebeete wären in Gefahr...)

Ich würde mich über Eure Antworten freuen,

LG
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon mamorkatze am 18.11.2019, 16:18

Hallo,

1. Nein, würde ich nicht sagen. Es sei denn, du willst dort nur Bänderschnecken halten, dann kann man es mit einer Scheibe in zwei Bereiche unterteilen, da es dann einfacher ist.

2. Was du aufgezählt hast, hört sich schon mal gut an. Zu beachten ist: Due Erde braucht einen hohen pH-Wert (ca. 7) und muss, wenn es keine Walderde oder ähnliches ist, aufgekalkt werden (ungedüngter Gartenkalk, oder Dolomitkalk)
Außerdem dürfen keine Steine ins Terrarium.
Eine Fläche Wasserschale kann man anbieten, da manche Schnecken sehr gerne Baden und trinken. Einen Futternapf hat man normalerweise, da das Terrarium dann einfacher sauber zu halten ist. Man hat keinen Ärger mit Futterresten, die überall hängen bleiben und daher benutzt man diesen.

3.Es wäre gut, wenn du einen kühlen Raum (Keller, Gartenhütte etc.) hast, in dem es keinen Frost gibt. Dort kann man die Tiere dann gut überwintern. Zur Überwinterung sollten die Tiere nicht zu jung sein. Dann versorgt man Sie ganz normal weiter und ändert an Temperaturen und Futter nichts.

4. Bänderschnecken stehen in Bayern nicht unter Naturschutz, aber hunderte Nachkommen in den Garten setzten... Das kann für andere Tiere eine zu große Konkurrenz darstellen und daher ist es nicht zu empfehlen, so viele Tiere an einem Ort regelmäßig auszuwilder. Ab und zu eigentlich kein Problem, aber nicht immer. Besser ist es, ab und an die Erde im Terra umzugraben und Gelege zu entfernen. Diese kann man dann ins Gefrierfach stellen und abtöten.

LG Mamorkatze
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon LoganCollister am 18.11.2019, 17:13

@Marmorkatze

:danke: für deine Tips :)

Ich hätte das Becken einfach groß gelassen - eine einzelne Art ist für mich okay, sie sollen den Platz schon nutzen können.
Bei der Erde werde ich suchen müssen, aber das kriege ich hin... das ist wohl der Vorteil am Landleben: es gibt mehr als genug Shops und Deponien, auf denen man Erde und mehr kaufen kann.
Die Wasserschale möchte ich anbieten, mal sehen, wie ich das am Besten löse, genau wie den Futternapf. Auf Technik und Plastik im Becken möchte ich gerne soweit wie möglich verzichten.

Die Überwinterung wird kein Problem, wir haben einen Keller... ggf. kann es nur sein, dass sie dann in eine Faunabox umziehen müssen, denn das große Becken kriege ich nicht die Treppe runter xD

Zur Jungtierauswilderung:
Das habe ich nicht bedacht - Gelege absammlen klingt nach einem Plan. Das mache ich.


Mir sind aber gerade noch ein paar Dinge eingefallen:
- Welche Moose und Pflanzen habt ihr in Euren Schneckenbecken? Was wird abgefressen, was nicht?
Ich hatte an Moos aus unserem Garten gedacht. Wir düngen nie und verwenden auch keine Pflanzenschutzmittel.

- Wie sieht es mit Beleuchtung aus?
Von meinem Aquarium her habe ich eine LED mit relativ hoher Lumenzahl. Die Lichttemperatur kann ich einstellen, es also ggf. rötlicher machen oder auch nicht. Die Beleuchtungsdauer steuere ich mittels einer Zeitschaltuhr.
Würden sich die Schnecken an einer kräftigen Beleuchtung tagsüber stören? So viel ich rausgefunden habe, sind sie ja nachts bzw. dämmerungsaktiv.
Ich hatte daran gedacht, eine Korkröhre oder ähnliches als schattigen Untersclupf anzubieten... würde das ausreichen?
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon mamorkatze am 18.11.2019, 18:48

1. Moos aus dem Wald und dem Garten. Da dein Gerten ungedüngter ist, sollte das Moos gut geeignet sein. Als Pflanzen kann man z.B. Grünlilie mal ausprobieren, je nachdem ob die Schnecken es fressen oder nicht. Auch diverse Farne oder (als Snackpflanze) Basilikum oder kriechendes Schönpolster aus dem Tierfachhandel eignen sich. Bambus könnte ich mir evtl. auch noch vorstellen.

2. Das Licht dürfte die Schnecken eher wenig stören. Sie sehen sowieso sehr schlecht und draußen scheint ja auch immer die Sonne. Die Aktivität hängt mehr von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur ab.
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon LoganCollister am 18.11.2019, 19:04

:danke: Nochmal :)

Dann denke ich, dürfte es soweit alles klappen :D
Meinen Mitbewohner mit der kuriosen Angst vor Popeye-Schnecken konnte ich schon beruhigen, also steht einer Truppe Weinbergschnecken (vermutlich dann Cornu Aspersum) vielleicht ja doch nix im Wege.
Weinbergschnecken sind immernoch meine Favoriten... finde die seit Kindertagen einfach toll :)
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon LoganCollister am 19.11.2019, 19:02

Soo
Ich müsste jetzt fast alles haben..., oder nicht?
Helft mir bitte auf die Sprünge :D

- Aquarium mit stabiler Abdeckung und sicherer Beleuchtung
- Terrarienerde
- Gartenkalk (95% Calciumcarbonat)
- ein paar Wurzeln
- 2 Efeututen
- Eine Sprühflasche für die Schnöppis
- 2 flache Schalen... eine als Bad, eine als Futternapf
- pH-Test und destilliertes Wasser
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon mamorkatze am 20.11.2019, 08:23

Ja, das müsste alles sein. :) Zusätzlich kann man noch eine Sepiaschale reinlegen, daher bekommen die Schnecken guten Kalk für den Häuschenaufbau.
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon LoganCollister am 20.11.2019, 17:30

Danke :)

Sepia war im Fachhandel aus, ich denke, ich werde ihn über Internet bestellen. Abgekochte, gemörserte Eierschalen wollte ich anbieten, wir essen recht häufig Eier, da fällt was ab ;)
Noch sind die Schnöppis nicht auf dem Weg, ich will zuerst das Becken komplett fertig haben - sicher ist sicher und so. Morgen muss ich mir den pH-Test für den Boden besorgen, mit meinem Test komme ich auf kein Ergebnis. Da passiert nix xD
Dann wird aufgekalkt und eingerichtet.

Wenn das fertig ist (und das Wetter hält) - dann bestelle ich mir vom Schneckenzüchter eine Truppe. Wenns zu kalt wird, dann muss ich warten -.-

Edit:
Sepia ist bestellt. Beim Rest muss ich morgen sehen...
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon Skilltronic am 21.11.2019, 15:19

LoganCollister hat geschrieben: 2 flache Schalen... eine als Bad, eine als Futternapf

Aus Kunststoff?

Wer sind denn jetzt die potentiellen "Schnöppis"? ;)

Da du einen Züchter erwähnst, werden es wohl Weinbergschnecken, oder?
Warum destilliertes Wasser?

Trockenes Laub, Moose und Flechten wären noch zu empfehlen.

Gruß
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Re: Vom Wasser ans Land

Beitragvon LoganCollister am 21.11.2019, 18:16

Hi

Nein, die Schalen sind aus Ton, aber ganz flach und so platziert dass sie nicht unter den Ästen stehen. Also keine Gefahr bei Stürzen.
Moose habe ich ebenfalls. In der Galerie poste ich demnächst ein Bild :,-)

Das mit den Schnecken ist ein bisschen komplizierter.
Ich wollte Bänderschnecken, aber momentan gibt es in Reichweite offenbar keine Abgabetiere.
Also sollten es Cornu Aspersum werden, ein bekannter mit Terrarienerfahrung wollte sie mir beim Züchter abholen und dann mitbringen, um ihnen den Versand bei der Kälte zu ersparen. Allerdings ist mir der Züchter abgesprungen.
Jetzt fährt der Freund trotzdem, bringt mir eine Truppe kleiner Asseln als Aufräumtrupp (er sagt, die wirken Wunder) mit und ich fahr am Wochenende zu einem privaten Halter
und hole.mir dort meine Schnöppels ab.

Edit:
Also ja, es werden Cornu Aspersum, Helix Aspersa werden.
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