Lehm aus dem Garten

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Lehm aus dem Garten

Beitragvon LolaLuca am 28.09.2023, 19:52

aloha liebe schneckenprofis,
mein erster grunzschneck hat sich, denke ich, im notfallbacken mit reiner lehmerde am wohlsten gefühlt. die war allerdings im vorfeld, aus einer schneckennotstation vom vorjahr und danach über mehrere monate komplett durchgetrocknet u denke ohne „schneckenfeindliche“ organismen/parasiten…
frage: was haltet ihr davon bzw. was wäre zu beachten, wenn ich frischen lehmboden aus dem garten hinzu nehme, ungedüngt und aus unteren schichten? sichtbare regenwürmer würde ich jedenfalls in der freiheit belassen.
würde ich gefühlsmässig gerne zu einem drittel ins terra geben. die terraerde wirkt relativ luftig/porös für schnecken, finde ich. man hat sich zwar drauf bewegt, denke aber es gibt besserungsbedarf. boden besteht dzt. aus einem gemisch von zwei podukten-kokoshumus, torf (!; leider erst nachträglich registriert), und sand. man liest auch empfehlungen über tonerde beimischen zwecks bodenverdichtung.. bin generell äussert vorsichtig bei neubepflanzung, wenn die pflanzen meine prozedur überstehen (bisher alle noch), dann ziehen sie erst ins becken. hatte heuer über den sommer allerdings eine population von mini-springschwänzen im becken, die alles treiben am balkon übertroffen haben. ausserdem sehe ich bislang unidentifizierte kugelige mini-6beiner.
also frage ich euch lieber, 100jahre lang ungedüngten lehmboden dazu machen oder besser auch erst mal bis nächstes jahr durchtrocknen lassen?
viele liebe grüsse aus wien
LolaLuca
 
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Re: Lehm aus dem Garten

Beitragvon Diana am 01.10.2023, 09:20

Hallo LolaLuca,
Wenn du Lehm aus der Natur entnimmst, können immer schädliche Mikroorganismen drin sein und wenn du ihn noch so lange trocknest, die sind auf Extreme eingerichtet. Zudem sind nicht alle Mikroorganismen schlecht. Die kugeligen Sechsbeiner könnten Kugelspringschwänze gewesen sein- nicht alle Springschwänze sind länglich. Springschwänze vermehren sich erst mal sehr gut bei gutem Futterangebot. Meist pendeln sie sich irgendwann auf ein vernünftiges Maß ein.
Du wirst es allerdings kaum schaffen, gewachsenen Lehmboden gleichmäßig unter loses Substrat zu mischen. Einfacher ist es, wenn du dir im Gartenbaubedarf (Internet, Baumarkt, Landschaftsbau)
Tonpulver (z.B. Bentonit) kaufst. Das kannst du fein über das lockere auch feuchte Substrat streuen und dann schön gleichmäßig untermischen ohne das Substrat dabei zu verglitschen. Zudem ist die Dosierung viel einfacher als bei Lehmklumpen. Wenn du dann später feststellst, daß der Tonanteil im Boden immer noch zu wenig ist, kannst du ganz einfach nachdosieren.
Bentonit ist das gebräuchlichste Material es gibt aber auch andere z.B. Illit- kannst du auch nehmen.
Ein Bierschnegel wird auch in der Bierfalle nie zum Blauschnegel
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Re: Lehm aus dem Garten

Beitragvon LolaLuca am 07.10.2023, 20:34

vielen dank diana! super tipp!! bentonit kannte ich nur als futterzusatzmittel zur entgiftung. klingt gut, werd ich probieren. die minispringschwänze dürfen u sollen grundsätzlich eh bleiben, ich freu mich auch über die zugereisten geister. was die da fressen würd mich schon interessieren, die pflanzen gedeihen jedenfalls. nur das übermass hab ich halt dann schon zum kompost umgesiedelt. und jetzt wo das grunzi anscheinend wohlbehalten endlich wieder erwacht ist, finde ich vereinzelt kugelige grad mal nicht schlimm u hoffe sehr, dass es tatsächlich auch springschwänze sind…. alles nicht so einfach für einen nervösen anfänger;) 1000 dank!!!
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