Also hab ich es mit meinen übrigen Häuschenfunden eingepackt, zu Hause ab- und ausgewaschen - zum Glück nur mit kaltem Wasser -, ausgeschüttelt und zum Abtropfen auf ein Küchentuch gesetzt.
Als ich nachschauen wollte, ob noch mehr Erde/Dreck/whatever rausgebröselt ist, hab ich ganz hinten und ganz oben irgendwas Helles, Glänzendes gesehen. Meine erster Gedanke war, dass sich da eine kleine Schneckenart reinverkrümelt hat, aber nach nochmaligem Schütteln sah das Etwas irgendwie nach einem Stück Weichkörper aus. In dem Moment war ich immer noch recht sicher, dass die Schnecke von einem Tier aufgefressen wurde und da nur noch ein Stück hängen geblieben war. Aber weil man ja nicht Genaues wissen kann, hab ich das Häuschen mit der Mündung nach unten auf feuchtes Papier gesetzt und abgewartet.
Nach eine paar Minuten kam etwas zum Vorschein, das verdächtig nach Fuß aussah und nach ca. einer halben Stunde erschienen wahrhaftig zwei zaghafte Fühler.

Die war noch zuhause!
Sehr dünn und sehr maff, aber eindeutig lebendig. Vermutlich wurde sie von einem Amsel oder so jemand aus der Erde gebuddelt, lag dann auf der Treppe in der Sonne und war zu schwach, um sich umzudrehen und wegzukriechen.
Ich werde jetzt versuchen, sie ein bisschen aufzupäppeln und beim nächsten Schneckenwetter hoffentlich wieder fit zurück in ihre Heimat bringen.
Ich dachte mir, ich schreibe das mal hier in die Anfängerecke, weil ich mir vorstellen könnte, dass jedem Schneckenfreund oder Häuschensammler leicht Ähnliches passieren kann, und man gut daran tut, die Häuschen doch noch mal ganz genau zu untersuchen, bevor man sie desinfiziert oder komplett trocknet.
Wer schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht hat oder gute Tipps hat, wie man das versehentliche Einsammeln von lebenden Schnecken oder Untermietern in Gehäusen vermeiden kann, möge sich bitte anhängen!
