Ich finde, der Tierschutzgedanke sollte sich auf alle Tiere beziehen, ob mit Fell oder ohne, ob Haustiere oder unsere einheimischen Tiere. Zuerst möchte ich zu unseren Schnecken was schreiben. Ich habe hier auch 21 Fulicas und noch drei Weitere von Jemanden übernommen, der sich null informiert hat über die Haltung und auch mit 50 Schnecken noch juchzt, wenn neue schlüpfen. ich konnte ihn überzeugen, die Schnecken abzugeben. Aber irgendwann wird er sich neue Exoten holen, aus Langeweile oder aus kurzweiligem Interesse. Ich habe vor seinen Augen etwa 100 Eier in den Froster gegeben. Kalk haben diese Schnecken bis zum Zeitpunkt der Abgabe niemals gesehen. ich habe es mir abgewöhnt, mich aufzuregen, ich versuche zu erklären und informieren. In meinem Haushalt leben etliche Tiere, die herkamen, weil sie bei ihren früheren Besitzern nach anfänglichem Interesse nicht mehr erwünscht waren. Ich bin auch kein Gutmensch, wie oben geschrieben wurde, ich habe die Tiere genommen, weil ich sie wollte, also habe ich mich um sie zu kümmern. Ein wenig Egoismus spielt immer eine Rolle bei der Tierhaltung, ich habe auch Zwergflusskrebse, und freue mich, dass mein Weibchen eiertragend ist. Hätte ich keinen Nachwuchs gewollt, hätte ich gleichgeschlechtliche Tiere zusammensetzen können. Allerdings finde ich es unverantwortlich, ins Blaue zu vermehren. Bin auch grad in einem Gewissenskonflikt, weil mir meine Rotbauchunken Quappen beschert haben. Ist natürlich schön, diese Tiere aufzuziehen, aber es spielt dabei eine große Rolle, ob ich sie behalten kann oder nicht. Was Exoten generell betrifft, finde ich, dass man grad auf den Börsen eben alles einfach, günstig und unkompliziert kaufen kann. Keiner fragt nach der zukünftigen Haltung, zu einfach wie ich finde. Zoogeschäfte sollten allesamt mal aufrüsten, was die Beratung angeht. Mir dreht es jedesmal den Magen um, wenn ich höre, dass so ein winziges (noch viel zu junges ) Kaninchen oder Meerschweinchen für ein gelangweiltes Kind auch noch in Einzelhaltung abgegeben wird. Ich mische mich dann schon jedes Mal ein, was natürlich bei den Verkäufern nicht gerne gesehen wird.Leider informieren sich viele Menschen einfach nicht mal ausreichend über die Tierhaltung. Der Tierschutz sollte sich aber auch auf unsere heimische Tierwelt beziehen. In meinem Garten wurde noch nie Gift verwendet, keine künstlichen Düngemittel, etc.. Dafür werde ich natürlich von den anderen Gartlern belächelt. Mich stört es nicht, wenn sich ein Wildkaninchen an meinem angebauten Gemüse vergreift, ist ja genug da. In meinem Biotop leben keine Goldfische, dafür werden wir jedes Jahr wieder mit vielzähligem Nachwuchs von Molchen, Kröten und Libellen beglückt. Bei uns bleiben auch alte Bäume stehen, unsere einheimischen Vögel danken es uns. Wir haben auch jedes Jahr eine Mäusefamilie im Kompost, Igel überwintern bei uns. Auch daran sollte man denken, wenn man die Möglichkeit hat.
Außerdem sollte der Tierschutzgedanke auch Kontinentübergreifend sein, als Verbraucher bin ich gefordert, was kaufe ich, wo kommt es her, wie wird es angebaut, wird den Tieren durch den Anbau ihr Lebensraum weggenommen. Muß ich Thunfisch essen? Wo kommt mein Fleisch her? Man könnte stundenlang darüber diskutieren, ich finde das Thema Tierschutz sehr wichtig......und es zieht ebenfalls das Thema Umweltschutz hinterher.
v.g. Tiffany