Schlechte haltung in TIERLADEN

Alles was es sonst noch über Achatschnecken zu sagen gibt, kommt hier rein.

Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Fabian.E am 03.03.2012, 08:00

Da hast du vollkommen Recht.
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Drachin am 03.03.2012, 10:28

Cleo hat geschrieben:und verzichtet auch eher mal auf die Beratung (die in Zoogeschäften durchaus auch gut sein kann)


Naja.... ich kann da jetzt nicht von mir selbst reden, ich hab bisher nur einmal Schnecken im Laden gesehen (unser Gartencenter hat zur Zeit ganz oben, wo Klein-Drachin nicht gut reingucken kann, in nem kleinen Würfel-Terra wohl 2 halbwüchsige Fulicas, aber der Bodengrund sieht feucht aus, wenn auch nicht gekalkt, und der Platz ist wohl im Moment auch ausreichend. Sprich: Nicht perfekt, sie könnten es besser haben, aber besser als so manches, was ich hier schon gelesen habe), aber was ich bisher so gehört habe, hatten ja wohl die wenigsten Zoohändler, die Schnecken angeboten haben, wirklich Ahnung. Aber das ist ja nun nicht nur bei Schnecken so. Auch Kaninchenkäufer werden gerne falsch beraten - oder wie kommt es, dass so viele Kinder Kaninchen mit Meerschweinen zusammenhalten und beide in einem zu kleinen Käfig? Da beratet der Händler doch auch gern mal falsch. Und das nicht etwa ungebidngt nur, weil er es nicht besser weiß, sondern weil er Profit machen will, weil er die Tiere verkaufen will. Würde man den potentiellen Käufern sagen, wie viel Platz so ein Kaninchen wirklich braucht, kauft der Kunde es möglicherweise nicht mehr. Und ähnlich wird es bei Schnecken sein: Man lügt den Kunden ganz einfache Halatungsbedingungen vor und verkauft dann die 3cm-Schnecke für 15 Euro das Stück (der Wert ist jetzt ne Hausnummer, aber irgendwie werden in Geschäften die Schnecken immer so teuer angeboten - wohingegen du hier eine Schnecke meist so um 1€/cm bekommst) oder der Händler weiß nichtmal, was er sich da zugelegt hat.

Wo ich Trochoidea recht geben muss: Es gibt solche und solche Zooläden. Ich hab selbst schon einen Laden gesehen, wo die Tiere besser gehalten wurden als in den meisten anderen Läden, der aber auch schweineteuer war. Dieser Laden hält sich auch, denn es gibt natürlich auch Kunden, die einen höheren Preis zugunsten der Qualität zahlen wollen, aber die meisten wollen es eben billig. Und so lange es Menschen gibt, die nicht etwas mehr Geld ausgeben wollen, so lange gibt es auch Zooläden, die nicht artgerecht halten.
Nicht meine Schuld, kann nichts dafür,
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Fabian.E am 03.03.2012, 15:36

Ich kenne auch eine Tierhandlung, wo die Tiere ich denke mal ziemlich altgerecht gehalten werden. Die Besitzer haben ihr Hobby dort zum Beruf gemacht. In den Terrarien sind Verstecke (man sieht ungefähr die Hälfte der Tiere) und sie sind auch richtig groß. Ein Terrarium ist dort so groß, wie alle Terrarien anderer Tierhandlungen zusammen.
In einer anderen Tierhandlung habe ich erst kürzlich zwei WJ und eine recht große albopicta (glaub ich aber kaum) in eiem Terrarium gesehen. Es war dort ganz trocken, sie hatten keine Kalkquelle und die Arten passen von ihren Ansprüchen auch nicht gerade zusammen. Futter habe ich keines gesehen, aber vielleicht ist das auch schon aufgefressen.
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Fabian.E am 01.06.2012, 10:21

Jetzt war ich erst in einer tschechischen Zoohanlung. Es gab zwar keine Schnecken, aber die Haltung der anderen Tiere war katastrophal. Es gab einen riesigen Rochen, dessen Aquarium nicht einmal so breit war, wie er lang war (ohne Schwanz). Ein kleiner grüner Leguan hatte ein Wüstenterrarium. Ein großer grüner Leguan hatte ein Terrarium in das er gerade mal senkrecht hineingepasst hat. Ein kleiner Kaiman hatte eine kleine völlig verschmutzte Wasserschüssel. Ein riesiger Waran hatte ein viel zu kleines Terrarium. Ca. fünf große Meerschweinchen hatte ein Gehege, das wir rößenmäßig unseren meisten Schnecken nicht einmal zumuten würden. Allgemein waren die Gehege viel zu klein und oft haben die Beingungen nicht gepasst. Besonders bei den Kleinsäugern waren die Gehege völlig überbevölkert. Es hing auch ein Zettel aus, auf dem kleine Pumas angeboten werden. So etwas gehört doch in keine Zoohandlung.

Diese Tierhandlung hat mich sehr geschockt. ich weiß nicht wie dort die Gesetzeslage ist, aber wäre es in Deutschland hätte ich es angezeigt. :x
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Fussel am 01.06.2012, 12:42

Trochoidea hat geschrieben:Eigentlich geh ich kaum in Zooläden und hab auch seit meiner Kindheit kein Tier in so nem Laden gekauft, aber so ganz kann ich das Gemecker über die Qualität dieser Läden nicht nachvollziehen. Oder besser, ich stimme zu, dass Haltungsbedingungen in vielen Läden unmöglich sind, würde aber nicht den Betreibern allein die Schuld geben. Eine gute "artgerechte" Haltung und Personal mit Engagement und Sachkenntnis kosten einfach viel Geld. Letztendlich muss sich der Laden rechnen. Die Kunden müssten also auch bereit sein für diesen "Service" zu zahlen. Zumindest auf die Mehrzahl der Kunden trifft das aber nicht zu.
Ihr könnt auch ja mal ausrechnen, was eine Schnecke kosten würde, wenn ihr einen vernüftigen Arbeitslohn, Miete, Strom, Futter und den ganzen Rest mit einberechnet.
Nicht die die Leute sind schlecht. Der Fehler sitzt im System!

Grund für meine Meinung ist die Bekanntschaft mit einem älteren Päarchen, die beides Hobbyaquarianer sind und über Jahrzehnte einen kleinen aber sehr hübchen Tierladen betrieben haben. Die haben vor ein paar Jahren ihren Laden zugemacht, weil es ihnen einfach nicht mehr möglich war, genug Geld zum Leben zu verdienen und gleichzeitig auch nur halbwegs
tierfreundliche Bedingungen zu schaffen.


Edit: Mist, mein Handy spinnt...

Ich kann dir nur zustimmen, solange der Käufer nicht bereit ist mehr Geld für die Tiere und Haltung auszugeben, wird sich nichts ändern. Ähnlich wie bei der Massentierhaltung, wobei sich hier langsam etwas ändert, immer mehr Menschen achten mehr auf Qualität und kaufen dementsprechend Bio-Fleisch oder verzichten ganz auf tierische Produkte.

Hoffentlich wird sich auch in Bezug auf Haustierhaltung einiges verändern.

Viele Zoohandlungen machen von außen einen guten Eindruck, jedoch um sagen zu können: Das ist eine gute Tierhandlung, hier werden die Tiere artgerecht gehalten, müsste man erst alles begutachten dürfen. Vom Züchter bis zum Käufer. Ohne Lücken, auch wenn es um die weniger beliebten Futtertiere geht.
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Miesmuschel am 01.06.2012, 16:29

Einfach nur traurig. :(

Fabian.E hat geschrieben:(...) Es hing auch ein Zettel aus, auf dem kleine Pumas angeboten werden. So etwas gehört doch in keine Zoohandlung.

Auf einem einschlägigen Videoportal habe ich Videos von Tierläden aus Japan gesehen. In einem der Läden gab es ein Allerlei an Tieren, u.a. Murmeltiere (oder etwas in der Art), Greifvögel, ein einsames Erdmännchen und noch viele mehr.
Axolotl gab es in kleinen Behältern, die man nach Einwerfen einer Münze (100 Yen/~1€) an einem Automaten mit einem Greifarm ergattern konnte ... Automaten, aus denen man hierzulande Plüschtiere herausangelt.

Sorry, das war vielleicht Offtopic, da nicht selbst erlebt, aber das fiel mir eben ein, als ich das mit den Pumas gelesen habe.

Nun Ontopic: In meinem eigentlichen Tierladen des Vertrauens wurden bis vor kurzem auch Achatschnecken angeboten (A. fulica). Diese sahen alle sehr schlecht um ihre Häuschen aus, wobei man nicht weiß, ob die Tiere so übernommen wurden. Aber es wäre ein Grund mehr gewesen, ihnen Kalk zur Verfügung zu stellen. Sepia-Schalen standen direkt gegenüber. So etwas wie Luftfeuchtigkeit war auch nicht vorhanden und der Bodengrund bestand aus einer zwei Finger breiten Schicht aus Hobelspänen. In der Mitte lag als Futter ein Grasbüschel.
Zu dieser Zeit arbeitete dort nur eine Vertretung, die allgemein keinerlei Interesse an Tieren oder ihrer Arbeit zeigte, weshalb meine Worte über die Haltung der Schnecken ignoriert wurden. Kurz nachdem die eigentlichen Mitarbeiter wieder da waren, hat man die Schnecken aus dem Bestand genommen, weil man merkte, sie nicht halten und loswerden zu können/wollen. Ich finde so etwas traurig. Für irgendwelche Schlangen und Fische wird alles fein gemacht und Schnecken packt man einfach in Hobelspäne? Was soll das denn? Ich meine, das ist doch deren Job, sich mit der Haltung der Tiere auseinanderzusetzen, insbesondere, wenn man diese Tierart anbietet.
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Becca am 01.06.2012, 18:27

FataleFreiheit hat geschrieben:Axolotl gab es in kleinen Behältern, die man nach Einwerfen einer Münze (100 Yen/~1€) an einem Automaten mit einem Greifarm ergattern konnte ... Automaten, aus denen man hierzulande Plüschtiere herausangelt.


Also DAS finde ich ja wirklich die Höhe! Das zeigt, das für viele Leute offenbar Haustiere nur Spielzeug sind.

FataleFreiheit hat geschrieben: Für irgendwelche Schlangen und Fische wird alles fein gemacht und Schnecken packt man einfach in Hobelspäne? Was soll das denn?


Das könnte daran liegen, dass das "nur" Wirbellose sind. (In der Forschung ist es da auch nicht viel anders: für Maus-Experimente braucht man tausende von Bewilligungen, mit Fruchtfliegen und Nematoden hingegen kann man ohne Bewilligung einfach machen was man will. Denen fehlt eben eine Lobby. Sorry fürs OT...)
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Re: Schlechte haltung in TIERLADEN

Beitragvon Fabian.E am 03.06.2012, 17:14

FataleFreiheit hat geschrieben:Einfach nur traurig. :(

Fabian.E hat geschrieben:(...) Es hing auch ein Zettel aus, auf dem kleine Pumas angeboten werden. So etwas gehört doch in keine Zoohandlung.

Auf einem einschlägigen Videoportal habe ich Videos von Tierläden aus Japan gesehen. In einem der Läden gab es ein Allerlei an Tieren, u.a. Murmeltiere (oder etwas in der Art), Greifvögel, ein einsames Erdmännchen und noch viele mehr.
Axolotl gab es in kleinen Behältern, die man nach Einwerfen einer Münze (100 Yen/~1€) an einem Automaten mit einem Greifarm ergattern konnte ... Automaten, aus denen man hierzulande Plüschtiere herausangelt.

Sorry, das war vielleicht Offtopic, da nicht selbst erlebt, aber das fiel mir eben ein, als ich das mit den Pumas gelesen habe.

Nun Ontopic: In meinem eigentlichen Tierladen des Vertrauens wurden bis vor kurzem auch Achatschnecken angeboten (A. fulica). Diese sahen alle sehr schlecht um ihre Häuschen aus, wobei man nicht weiß, ob die Tiere so übernommen wurden. Aber es wäre ein Grund mehr gewesen, ihnen Kalk zur Verfügung zu stellen. Sepia-Schalen standen direkt gegenüber. So etwas wie Luftfeuchtigkeit war auch nicht vorhanden und der Bodengrund bestand aus einer zwei Finger breiten Schicht aus Hobelspänen. In der Mitte lag als Futter ein Grasbüschel.
Zu dieser Zeit arbeitete dort nur eine Vertretung, die allgemein keinerlei Interesse an Tieren oder ihrer Arbeit zeigte, weshalb meine Worte über die Haltung der Schnecken ignoriert wurden. Kurz nachdem die eigentlichen Mitarbeiter wieder da waren, hat man die Schnecken aus dem Bestand genommen, weil man merkte, sie nicht halten und loswerden zu können/wollen. Ich finde so etwas traurig. Für irgendwelche Schlangen und Fische wird alles fein gemacht und Schnecken packt man einfach in Hobelspäne? Was soll das denn? Ich meine, das ist doch deren Job, sich mit der Haltung der Tiere auseinanderzusetzen, insbesondere, wenn man diese Tierart anbietet.


Das mit den Axolotl ist schon extrem.

Dass viele Wirbellose so schlecht gehalten werden könnte auch daran liegen, dass sie sich einfach nicht informieren und der Verlust einer Schnecke auch nicht so schlimm wie der Verlust einer Schlange ist. (aus finanzieller Sicht)
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