schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Alles was es sonst noch über Achatschnecken zu sagen gibt, kommt hier rein.

Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Fusselnase am 05.07.2012, 19:16

Und hat das Auswirkungen auf die Wachstumsgeschwindigkeit?

Bei meinen Fulica habe ich nicht den Eindruck, dass es einen Unterschied macht, ob sie eine einzelne Schale drin haben oder ob sich eine Handvoll Bruch im Becken verteilt befindet. Sie haben ihre Phasen, in denen sie viel Sepia knabbern und genauso Phasen, in denen sie das nicht tun. Aber die Sepiadichte hat auf diese Phasen meines Erachtens nach keinen Einfluss drauf - der monatliche Verbrauch bleibt im großen Becken in etwa gleich.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Frosty am 05.07.2012, 19:34

Die Schnecken von der Uni bekamen ja gar keine Sepiaschalen. Als ich sie bekam hatte keine von ihnen einen Wachstumsrand. Bei mir haben sie sich sofort auf die Schalen gestürzt und sehr schnell breit angebaut. Auf den Fotos im Angebotsthread ist das bei den größeren Schnecken deutlich zu sehen finde ich. Wenn ich richtig gerechnet habe liegen die Bilder nur 11 Tage auseinander. Wenn Sepia für schnelleres Wachstums sorgt, sorgt kein Sepia für langsames, immerhin wuchsen sie auch ohne Sepiaschalen. Ich möchte den Schnecks die Schalen allerdings nicht vorenthalten, deshalb wäre weniger Sepia für mich einfach ein Kompromiss.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Fine am 05.07.2012, 19:39

Fusselnase hat geschrieben:Und hat das Auswirkungen auf die Wachstumsgeschwindigkeit?

Es hat Auswirkungen auf die konsumierte Menge.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin niemand, der mit dem Lineal neben den Schnecken steht, ich messe ganz selten mal, eigentlich meist nur wenn mich jemand nach der Größe fragt, oder wenn es einen anderen bestimmten Grund gibt. Meine Schnecken wachsen einfach....und irgendwann sind sie groß :wink:

Meine Absicht ist ja auch nicht das gezielte Unterbinden/Einschränken von Wachstum, sondern ein Kalkangebot das zwar vorhanden ist, aber nicht zum übermäßigen Fressen anregt.

Was ich allerdings beobachten kann ist, dass jüngere Schnecken oft einen Wachstumsschub haben, wenn ich z.B. ein frisches Stück Sepia reinlege (meine fressen fast alle gerne frische, trockene Sepia) und sie dann entsprechend mehr davon fressen.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Frosty am 05.07.2012, 19:52

Fine hat geschrieben:Was ich allerdings beobachten kann ist, dass jüngere Schnecken oft einen Wachstumsschub haben, wenn ich z.B. ein frisches Stück Sepia reinlege (meine fressen fast alle gerne frische, trockene Sepia) und sie dann entsprechend mehr davon fressen.


Vielleicht haben die Kleinen ja gerade ihren ersten. Die Schnecks sind schon mindestens ein Jahr alt und ich finde für ihr alter sind sie zu klein. Das kann mMn nur am fehlenden Kalk und Futter liegen. Meine Schnecks lassen nasse Sepia komplett links liegen. Für die Unischnecks schien die Schale ein echter Leckerbissen zu sein, man konnte ihnen quasi beim anbauen zuschauen.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Fine am 06.07.2012, 06:33

Man sieht ja bei deinen "Unischnecken" auch, dass sie wirklich wunderschön gestreift sind.......und das ist etwas, was man auch oft bei Wildfängen beobachten kann. Nach meiner Theorie deuten viele, kleinere Streifen im Gegensatz zu wenigen, dafür aber breiteren, bei vielen Schneckenarten auf ein langsameres Wachstum hin. Wenn Schnecken in der Natur langsamer wachsen, dann würde das für mich bedeuten, dass ein langsames Wachstum natürlicher ist. Ob das jedoch irgendeinen Einfluss auf die Gesundheit oder Lebensdauer hat, kann ich nicht beurteilen.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Fusselnase am 06.07.2012, 14:07

Guter Zeitpunkt, es ist ein Thread mit passendem Bild aktuell:
So sehen Wachstumsprobleme aus, die durch einen ungünstig abgebrochenen Wachstumsrand mit Mantelsaumverletzung verursacht wurden: http://www.schnecken-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=1&t=17114&p=206286#p206286
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Frosty am 06.07.2012, 14:29

Der Abbruch bei der kleineren Schnecke war ja zum Zeitpunkt des Fotos quasi gerade erst passiert, sodass sich die Vernarbung noch nicht weiterschoben hatte. So eine Schnecke wie in dem Thread habe ich auch schon oft gesehen, nur ich besitze eben keine und konnte so natürlich kein Foto posten. ;)

Fine hat geschrieben:Man sieht ja bei deinen "Unischnecken" auch, dass sie wirklich wunderschön gestreift sind.......und das ist etwas, was man auch oft bei Wildfängen beobachten kann. Nach meiner Theorie deuten viele, kleinere Streifen im Gegensatz zu wenigen, dafür aber breiteren, bei vielen Schneckenarten auf ein langsameres Wachstum hin.


Du meinst die Wachstumsgeschwindigkeit könnte die Gehäusefärbung beeinflussen? Würde man also Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit nehmen, hat das auch Auswirkungen auf die Gehäusefärbung?
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Fusselnase am 06.07.2012, 16:23

Fine, warst du das nicht mit den vielen Immaculata-Varianten? Hast du bei deinen verschiedenen Gruppen eine Angleichung an deine Fütterungsgewohnheiten feststellen können im Sinne von "alle sind eher fein gestreift" oder "alle sind eher gleichmäßig gefärbt"?

Meine Erfahrungen bezüglich der Häuschenfärbung (vor allem aus der Aquaristik) geht halt völlig in die andere Richtung: die Farbe samt Farbverteilung ist genetisch festgelegt, unterschiedliche Ergebnisse bei gleichem Genpool liefern aber eine einseitige und eine abwechslungsreiche Ernährung. Also nicht die Menge, sondern die Vielfalt der angebotenen Rohstoffe hat Einfluss auf die Färbung. Je abwechslunsgreicher, desto dunkler.
Umgekehrt werden genetisch hellere Schnecken nicht automatisch so dunkel wie genetisch dunkle Schnecken, wenn man ihnen das gleiche Futter anbietet.

Natürlich heißt das nicht, dass es nicht bei jemand anderem auch völlig andere, gar gegensätzliche Ergebnisse geben kann, das ist ja das Schöne: die Vielfalt aller beteiligten Faktoren ist schier unüberschaubar, solange man nicht unter Laborbedingungen arbeitet. :wink:

Sorry für's Draufrumreiten, aber ich finde das Thema sehr interessant.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Sandy am 06.07.2012, 17:03

Fusselnase hat geschrieben:Meine Erfahrungen bezüglich der Häuschenfärbung (vor allem aus der Aquaristik) geht halt völlig in die andere Richtung: die Farbe samt Farbverteilung ist genetisch festgelegt, unterschiedliche Ergebnisse bei gleichem Genpool liefern aber eine einseitige und eine abwechslungsreiche Ernährung.

Da hab ich andere Erfahrungen gemacht.
Bsp.: Ich hatte meinen white jade Nachwuchs damals in mehreren Becken untergebracht. Hierbei unterschieden sich durch die örtlichen Begebenheiten sowohl die Temperatur, als auch die Luftfeuchtigkeit und die Schnecken hatten in jedem Becken eine andere Häuschen- und Streifenfärbung. Die Ernährung war dabei völlig gleich.
Das Gleiche konnte ich bei den albopictas beobachten. Meine ersten und meine letzten Schnecken haben eine hellere und konstrastreichere Färbung als die, die in der Mitte geschlüpft sind und kühler gehalten wurden.
Liebe Grüße
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Fine am 07.07.2012, 07:06

Fusselnase hat geschrieben:So sehen Wachstumsprobleme aus, die durch einen ungünstig abgebrochenen Wachstumsrand mit Mantelsaumverletzung verursacht wurden

Grade solche "Ralleystreifen" habe ich eher bei Schnecken beobachtet, die keinen merklichen Abbruch des Wachstumsrandes hatten. Bisher hab ich angenommen, dass sowas durch kleinste Verletzungen, evtl. Fremdkörper oder auch Haltungsmängel entsteht.
Schnecken die sich bei mir wirklich mal den Wachstumsrand abgebrochen oder ein großes Stück rausgebrochen haben, hatten später nie solche Streifen.

Frosty hat geschrieben:Du meinst die Wachstumsgeschwindigkeit könnte die Gehäusefärbung beeinflussen?

Nein, wie geschrieben meine ich die Breite der Streifen.....ich glaube nicht, dass man die Farbe dadurch beeinflussen kann, obwohl natürlich ein Gehäuse mit feinen, abgegrenzten Streifen farblich anders wirkt, als eins mit dicken, vielleicht noch etwas verwaschen aussehenden Streifen.
Außerdem sieht man das oft auch nur bis zu einer bestimmten Größe, weil die Endwindung bei vielen Schnecken dann auch irgendwann mehr oder weniger einheitlich dunkel ist.

Ich hab hier leider keine Vergeichsgruppen oder sowas und natürlich wird eine immaculata immaculata nicht plötzlich aussehen wie eine panthera, nur weil sie langsamer oder schneller wächst.

Vielleicht kann man an den ersten Bildern dieser Galerie in etwa erkennen, was ich meine. Auf den ersten beiden Bildern sieht man die fulica wie sie aus dem Baumarkt gekauft wurde....viele kleine Streifen.....auf dem dritten Bild hat sie schon ein ganzes Stück angebaut, das wirkt eher marmoriert.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Frosty am 08.07.2012, 19:41

Dann könnte man doch immer noch dieses Streifenmuster beeinflussten. Ich finde diese breiten Streifenn nämlich wirklich sehr hübsch.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon René 2 am 10.07.2012, 14:15

Ich möchte eben diese Diskussion jetzt nicht lostreten, aber an dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass man durch dieses "Schnecken-Modellieren" auch wieder von den Bedürfnissen der Tiere wegkommt und sich den eigenen Vorstellungen zuwendet. Es sollte immer das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen.
Ich möchte diesen Grundsatz bei dir nicht anzweifeln, aber es gibt viele, die hier passiv mitlesen und dann vielleicht denken: "Ach, wenn das geht, dann können wir ja so die Musterung auf dem Gehäuse beeinflussen". Kann man, aber bitte nur, wenn bewiesen wurde, dass das den Schnecken nicht schadet. Man "spielt" ja mit deren Ressourcen, nämlich der Kalkmenge.
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Re: schnelles Wachstum vs. schönes Wachstum

Beitragvon Frosty am 10.07.2012, 14:35

Rene, da gebe ich dir recht. Aber ich weiß nunmal, dass die Unischnecken ihr Leben lang keinen Kalk bekommen haben und trotzdem schön gewachsen und top fit sind. Diesen Schnecken hat es in keinster Weise geschadet (und ich es für mich daher als bewiesen betrachte). Die Zucht umfasste knapp 500 Schnecken.
Natürlich sollte das wohl der Tiere im Vordergrund stehen. Nur da muss man abwägen: Möchte ich den Tieren das Beste im Überfluss bieten oder es möglichst naturnahe halten. Denn Fakt ist, in der Natur würden sie niemals so viel Kalk finden wie bei uns. Demnach wäre das dadurch verursachte schnellere Wachstum als unnatürlich zu betrachten.
Auch die Diskussion über zu viel Kalk bei Schnecken hat ja schon losgetreten, dass zu viel Kalk auch nicht gut für die Schnecken sein könnte. Viel Kalk verursacht mMn ein schnelles Gehäusewachstum und würde in freier Wildbahn wegen zu wenig Kalk niemals vorkommen. Dass dadurch hübsche Streifen entstehen ist für mich nur ein netter Nebeneffekt.
Dann ist natürlich die Frage, ob ich der Schnecke mit weniger Kalk (nicht kein Kalk) überhaupt schade, wenn der alleinige Effekt ist, dass die Schnecke langsamer wächst. Das käme der Natur ja sogar viel näher als die jetzige Haltung. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass es der Schnecke relativ egal ist wie schnell sie wächst.
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