Diskussion zu Schneckenpreisen

Alles was es sonst noch über Achatschnecken zu sagen gibt, kommt hier rein.

Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Fine am 13.06.2013, 06:45

Susann, es wird auch immer geraten mindestens einmal in der Woche gründlich nach Eiern zu suchen, wenn man weiß, dass man Schnecken hat deren Gelege schnell schlüpfen, sollte man es noch öfter tun. Und ja, Schnecken kann man nicht kastrieren, aber die meisten gehaltenen Arten legen Eier die man absammeln kann.

Natürlich kann es mal passieren, dass ein oder zwei Eier übersehen werden, aber das wäre wahrscheinlich unproblematisch, wenn es nicht ohnehin schon zu viele fulica gäbe....und wenn jeder sich entsprechend informiert hätte und wüsste, dass es auch mal notwendig sein kann, eine Schnecke zu frosten oder zu verfüttern.

Zum Thema "fulica als Anfängerschnecke": Ich denke auch, dass es inzwischen noch mehr Arten als Nachzucht in Haltung gibt, die man durchaus empfehlen könnte.
Die Schneckenhaltung hat sich ja auch weiterentwickelt, wir wissen mehr über die Bedürfnisse der Tiere und darüber, wie man was in der Haltung umsetzen kann. Viele Arten werden regelmäßig als Nachzucht angeboten und sind eben auch schon gut angepasst, das war vor ein paar Jahren noch nicht so.

Ich würde das Wort "Anfängerschnecke" oder "Einsteigerart" auch nicht unbedingt negativ bewerten.....es ist nunmal so, dass es Arten gibt, die sich besser für Einsteiger eignen als andere. Jede Art hat ihre Bedürfnisse, das ist klar, aber manche Bedürfnisse sind vielleicht leichter für einen Anfänger zu erfüllen als andere. Bei manchen Arten gibt es mehr Erfahrungswerte und wenn Probleme auftreten, kann schneller geholfen werden.

Und fulica, wie auch manch andere Art, scheinen einfach anpassungsfähiger zu sein, als andere Arten, sie sind auch in der Natur als invasive Art sehr verbreitet, das wäre für mich ein Hinweis auf Anpassungsfähigkeit.

Hinzu kommt, dass sie sehr aktiv ist und, was für viele Einsteiger schön ist, weil sie anfangs eben ein Becken haben in dem eine Art gehalten werden sollte, in verschiedenen Farbformen nachgezogen wird.

Also, für mich hat die fulica als Einsteigerart durchaus ihre Berechtigung......und das ohne dass es abwertend gemeint ist.

Ein anderes Problem ist natürlich die unmäßige Vermehrung, vielleicht könnte man da tatsächlich noch mal einen Thread erstellen, der Anfängern verlinkt werden kann, in dem etwas ausführlicher auf dieses (und evtl. auch andere Probleme) eingegangen wird.

Was man aber wohl auch sehen muss ist, dass man viele Halter bzw. besonders die Anbieter, die trotz "Fulicaschwemme" immer noch nachziehen, nicht erreicht. Hier im Forum wird, denke ich, schon ganz gut aufgeklärt und auch kritisiert, wenn jemand zu viel schlüpfen lässt.
Wenn man sich da die Kleinanzeigen oder diverse andere "Schneckenumschlagsplätze" anguckt, da tut sich ja auch viel.....jeder der Interesse hat, wird mit fulica zugeschmissen.

Edit: Was mir grad noch eingefallen ist, vielleicht erinnern sich die langjährigen Halter noch daran, was für eine Sensation die ersten White Jade und danach die ersten Vollalbinos hier waren......kaum zu glauben und es ist noch gar nicht so lange her.
Jetzt kann man sich vor Angeboten kaum retten und sie sind plötzlich "nichts mehr Wert", damals hätten sich alle drum gerissen, für viel Geld eine White Jade zu bekommen.

Wahrscheinlich muss man bei allen anderen Arten, die man "ersatzweise" als Einsteigerarten vorschlagen möchte, die schnelle Generationenfolge im Kopf behalten.
Rein theoretisch könnte es von allen möglichen Arten, die man empfehlen könnte, zu viele Nachzuchten geben (außer vielleicht bei Megalobulimus :wink: ) selbst bei Archachatina-Arten wie Arch. m. ovum z.B., weil es da momentan, denke ich, einfach auch weniger Abnehmer gibt. Die Eier sind zwar schwerer zu übersehen und brauchen länger bis zum schlüpfen, aber für viele ist der Spaß an der Haltung ja auch mit Nachzucht verbunden, also würden auch da eine Menge Eier zum Schlupf kommen.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Frosty am 13.06.2013, 15:13

Jetzt möchte ich auch nochmal meine Senf zur 'Anfängerschnecke' dazu geben. Fulica wird immer empfohlen, fragt sich wieso? Klar, sie ist robust, braucht angeblich keine Beheizung und es gibt sie in vielen Farben. Aber (!): Besonders auf FB erlebe ich es immer öfter, dass sich Halter für eine Art entescheiden, die nicht als 'Anfängerart' gilt, zum Beispiel marginatas. Trotzdem wird dieser Person versucht fulicas anzudrehen, besonders von Personen die gerade viele fulicas abzugeben haben. Dann wird noch auf die Tränendrüse gedruckt: 'Ich hab 150 Schnecken, wer möchte eine sonst muss ich sie töten :'(' Da wird dann auf Mitleid gesetzt und schon haben die neuen Halter das Gefühl sie tuen was gutes. So wird jede aufgenomme Schnecke schnell zur Notfallschnecke. Wenn dann jemand fragt, ob man fulis und retis zusammen halten kann und man antwortet nein, wird man sofort vom nächsten 'Züchter' angepampt, weil man ihm anscheinend das Geschäft kaputt macht.

Auch in den Kleinanzeigenmärkten kursieren immer mehr 'Auffangstaionen'. Da nehmen Menschen ganze Gelege auf und versprechen dass die Tiere nicht verfüttert werden, sondern aufgezogen und in liebevolle Hände vermittelt werden. Wie geht das?
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon susann am 13.06.2013, 15:44

Fine ,ich suche bei den Fulikas 2mal die Woche,weil ich eine Schnecke hab deren Gelege sehr schnell schlüpfen.
Aber manchmal überseh ich trotzdem ein Ei,
und da ich sehr viel Laub im Terra hab hat diese Schnecke dann wunderbare Versteckmöglichkeiten.

Ich möchte nicht Züchten,es setzt voraus das man selektieren kann,die Natur macht das auch,alles andere ist vermehren,für mich jedenfalls,und schadet der Art nicht nur bei Schnecken.
Meine Fulikas sind wunderschön,auch wenn ich schon oft mit dem Gedanken gespielt habe sie abzugeben,wenn so ein nicht mehr ganz winziger Zwerg an der Scheibe entlangschleimt(aber bin dann doch zu verliebt)
Daher finde ich ein Hinweis auf die Probleme die diese Art hat wichtig.

liebe Grüße

susanne
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Fienchen am 13.06.2013, 16:29

Frosty hat geschrieben:Jetzt möchte ich auch nochmal meine Senf zur 'Anfängerschnecke' dazu geben. Fulica wird immer empfohlen, fragt sich wieso? Klar, sie ist robust, braucht angeblich keine Beheizung und es gibt sie in vielen Farben. Aber (!): Besonders auf FB erlebe ich es immer öfter, dass sich Halter für eine Art entescheiden, die nicht als 'Anfängerart' gilt, zum Beispiel marginatas. Trotzdem wird dieser Person versucht fulicas anzudrehen, besonders von Personen die gerade viele fulicas abzugeben haben. Dann wird noch auf die Tränendrüse gedruckt: 'Ich hab 150 Schnecken, wer möchte eine sonst muss ich sie töten :'(' Da wird dann auf Mitleid gesetzt und schon haben die neuen Halter das Gefühl sie tuen was gutes. So wird jede aufgenomme Schnecke schnell zur Notfallschnecke. Wenn dann jemand fragt, ob man fulica und reticulata zusammen halten kann und man antwortet nein, wird man sofort vom nächsten 'Züchter' angepampt, weil man ihm anscheinend das Geschäft kaputt macht.
Auch in den Kleinanzeigenmärkten kursieren immer mehr 'Auffangstaionen'. Da nehmen Menschen ganze Gelege auf und versprechen dass die Tiere nicht verfüttert werden, sondern aufgezogen und in liebevolle Hände vermittelt werden. Wie geht das?

Richtig! Und Schlimm, daß es so ist.

Eigentlich gehören gerade Arten wie die Fulica, und andere mit ähnlichem Vermehrungs-Potential, nur in verantwortungsbewußte, erfahrene Hände. Denn dort besteht zumindest eine größere Chance auf vernünftige Zucht / Vermehrung, Selektion und auf weitsichtige, begleitende Weitergabe mit Rückgabeoption.
Und den Schnecken könnte es helfen, wenn der Preis für die Tiere und die vom verantwortungsvollen Züchter vorausgesetzte Haltungsausstattung so hoch wäre, daß er eine Hürde darstellt und weder Spontankäufe, noch Unachtsamkeit zuließe.
Dann müsste man "nur noch" das Bewußtsein der Käufer wecken, nicht mehr bei Massenvermehrern zu kaufen, die dann vielleicht mit günstigeren Preisen locken.
Schwierige Sache....
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon muggelchen am 15.06.2013, 12:07

Ich bin Anfängerin und hab auch vorher oft gelesen "bitte nehmt sie auf, sonst muss ich sie töten...". Da hab ich absolut kein Verständnis und ich habe mir vorher auch überlegt, ob ich das schaffe die Eier (und im schlimmeren Fall kleine Schnecken) einzufrieren. Ich habe da keine Skrupel, weil ich keinem einen Gefallen tue, wenn ich die Gelege nicht einfriere und in der Natur würden auch nur ein paar überleben, statt fast alle und ehrlich wenn mein Hund die Eier fressen würde, fände ich es sogar noch besser :oops:

Jetzt zu den Preisen: Ich habe meine ersten Schnecken von einem Zoogeschäft für 1€, aber ich wäre durchaus bereit für ein Tier, dass mir total gefällt auch 15-20€ bezahlen. Wenn man überlegt, was man sonst so für das Geld bekommt, ist ein Leben doch mehr wert.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon hoehlearnd am 05.07.2013, 07:54

Über Preise kann man immer trefflich streiten, den einen sind sie zu hoch, den anderen zu niedrig.
Aus meiner Käferzucht habe ich folgende Erkenntnis gewonnen: Nix is fix!

Soll heißen, manche Käferarten sind früher zu unglaublichen Preisen als Wildfänge gehandelt worden. Preise von mehreren hundert bis zu tausend Euro waren da keine Seltenheit. Dann wird ein solcher Käfer gezüchtet, die Zucht gelingt, immer mehr Geheimnisse bei den Zuchtbedingungen werden enträtselt. Plötzlich sind große Mengen an Nachzuchten in Umlauf. Daraufhin sinkt der Preis dramatisch. Jeder will den Käfer nun haben, er wird gezüchtet auf Teufel komm raus. Der Preis fällt immer weiter, da immer mehr Tiere verfügbar sind.
Hat anfangs jeder Interesse an den Käfern gehabt, ist dieser nun zur "billigen" Art geworden, das Interesse erlahmt. Die Käfer werden zu Schleuderpreisen verramscht, keiner will sie mehr haben. Die Folge: Der Käfer wird aus der Zucht genommen, gerade semi- und vollprofessionelle Züchter/Händler führen sie nicht mehr.
Der Käfer verschwindet, das Interesse verlagert sich auf andere, neue Arten.
Es bleiben wenige Enthusiasten, die die Art weiterzüchten, einfach, weil es sich um herrliche Tiere handelt, finanzielles Interesse besteht hier kaum. Diese Züchter bieten ihre wenigen Nachzuchten dann zu Preisen an, die wenigstens einen minimalen Anteil der Kosten decken, die durch die Haltung entstehen. Dieser Preis liegt meist irgendwo im einstelligen Euro-Bereich, aber immer noch gewaltig unter den Wildfangpreisen.

Für mich bedeutet das, dass ich für meine Nachzuchten einen Preis verlange, von dem ich denke, dass er angemessen ist bezüglich meinem Aufwand, aber auch der Verfügbarkeit der Tiere auf dem "Markt". Da diese Verfügbarkeit stark schwankt und von jeweiligen "Geschmack", der gerade herrscht, abhängt, schwankt eben auch der Preis.
Wer die Tiere um der Tiere wegen züchtet, hat damit eh kein Problem.
Wer die Tiere um des Geldes wegen züchtet, der wird schon von sich aus entsprechende Preise verlangen, um Gewinn zu erzielen oder die Zucht eben sein lassen.
Und einen wichtigen Aspekt darf man nicht vergessen: Der Wert eines Tieres hat nichts mit seinem Preis zu tun. Die Frage nach dem Wert eines Tieres ist eine moralische Frage und keine pekuniäre, und sollte keinesfalls verwechselt werden.
Aber das ist nur meine Meinung zum Thema Preis.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Lealein. am 05.07.2013, 16:55

50cent?!?
Oh mein Gott...
Ganz ehrlich nur, weil es "nur" eine Schnecke ist muss man es mit den Preisen nicht untertreiben, ich meine wenn jemand der ein Gelege nicht gefunden hat mal verschenkt muss das trotzdem nicht jemand machen der die Kleinen gewollt hat..
Ich finde den Preis von 1.- pro cm auch echt günstig..
Und 5.- pro Tier ist locker mal drin!
Bei mir wohnen Land- & Wasserschnecken.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon 2strange am 27.08.2013, 00:51

Moin.

Ich bin zwar noch relativ neu hier im Forum und auch noch nicht lange Papa meiner Helix pomatia s.w. Cornu aspersum aber ich möchte trotzdem meine Meinung zu dem Thema Preise äußern.

Auch wenn ich mir jetzt sicherlich ein paar "Feinde" hier mache sage ich jetzt einfach mal wie ich das sehe.

Ich habe nicht alle Beiträge gelesen aber mehrere Leute haben geschrieben das man relativ hohe Preise aus folgenden Gründen ansetzen soll. Da wären unter anderem:

- Die Zeit für Pflege bzw Aufzucht
- Die dafür entstandenen Kosten
- Die Wertschätzung der Tiere

Mal angenommen ich übersehe ein Gelege und es schlüpfen hier 10-20 Schnecken dann will ich sie "los werden" weil ich einfach keine Möglichkeit habe ihnen ein gutes zu Hause zu bieten. Bis dahin muss ich damit leben das ich einen Fehler gemacht habe und dazu stehen. Das heißt Zeit investieren, Kosten auf mich nehmen und mich kümmern.

ABER...

Wieviel mehr Zeit ist das schon ? Wenn ich einmal dabei bin das Terra zu säubern, neues Wasser gebe, Futter gebe und sprühe dann mache ich das bei den kleinen auch direkt danach und es sind vielleicht wenn´s hoch kommt zehn Minuten mehr.

Die Kosten für Humus, Kalk, Sepia usw. sind nicht wirklich hoch. Eigentlich hat man eh alles da und ist auf so einen Fall vorbereitet. Futter kauft oder sucht man sich sowieso. Die paar Gramm mehr für die kleinen machen
den Braten da nicht fett.

Somit kümmere ich mich um die Nachzucht und ermögliche ihnen einen guten Wachstum.

Das Problem das ich sie bald "loswerden" muss bleibt aber. Also was mache ich dann ? Ich würde sie wahrscheinlich sogar kostenlos oder zu einem sehr niedrigen Preis abgeben. Denn die Kosten die mir entstanden sind, sind in meinen Augen nicht wirklich beträchtlich. Ein kleines Verlustgeschäft wäre es auf jeden Fall aber darum würde es mir garnicht gehen. Mir wäre wichtig zu wissen das die Schnecken in ein gutes Heim kommen. Denn auch ich schätze die Tiere und möchte das der neue Besitzer es ebenso sieht. Am Preis kann man dies aber meiner Meinung nach nicht fest machen.

Klar gibt es Leute die wollen ein paar Schnecken nachdem Motto: "Ach kost ja nichts. Da nehme ich direkt fünf". Aber als gewissenhafter Verkäufer versucht man doch genau diese Leute außen vor zu lassen und bemüht sich die Tiere an wirkliche Interessenten zu vermitteln.

Dies kann man schaffen indem man hinterfragt. Wie zum Beispiel was er für ein Terra hat, wie regelt er das mit der Luftfeuchte, welche Beleuchtung/Heizung, was will er verfüttern, soll das Tier als Haustier für die Kinder dienen usw. usw.
Über sollche fragen bekommt man schon viel raus und im besten Fall fährt man zur Übergabe zum Käufer und guckt sich die Gegebenheiten an. Im Zweifelsfall würde ich die Tiere wieder mitnehmen.

Im Idealfall aber habe ich mein "Problem" gelöst, die Schnecken haben ein schönes neues Heim und ich habe mit den Schnecken jemanden glücklich gemacht. So haben doch alle was davon. Mal abgesehen von den paar Euros und die paar Minuten die ich dann "verschenkt" habe. Soviel sollte die Nachzucht mir dann schon wert sein. Erst Recht wenn sie durch eigene Fehler zustande kam.

Das ist dann mal meine Meinung zu dem Thema 8)
Zuletzt geändert von 2strange am 27.08.2013, 00:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Frosty am 27.08.2013, 08:12

Ich glaube du hast da was falsch verstanden. Da der Post im Achatschneckenbereich ist, geht es den meisten hier wohl um die Vermehrung (!) von Achatschnecken, speziell den einfach zu vermehrenden Arten wie zum Beispiel A. fulica. Wenn man da ein Gelege übersieht hat man nicht 10 Schnecken, sondern im schlimmsten Falle mal eben 300. Manche weigern sich dann noch sie als Futtertiere abzugeben. Wo soll man denn mit so vielen Tieren hin? Verschenkt man sie, hat man natürlich gute Chancen sie loszuwerden. ABER:
1. Bei so vielen Schnecken gerät man extrem unter Druck sie möglichst schnell abzugeben. Das heißt es bleibt keine Zeit (oder keine Lust) den neuen Besitzern auf den Zahn zu fühlen.
2. Es ist unmöglich 300 Schnecken in die nähere Umgebung zu vermitteln. Man hat meistens nur übers Internet oder Telefon Kontakt. Die Leute können da im Prinzip erzählen was sie wollen.
3. Auch das Verkaufen von Schnecken ist Marktwirtschaft. Bietet jemand seine Tiere umsonst an, macht er damit 'den Preis kaputt'. Wenn dann jemand 3 Euro für eine Schnecke haben möchte ist das schnell schon zu teuer, denn nebenan bekommt man sie ja geschenkt. -> Wird jemand seine Ups Gelege schnell los wird, könnte ihn das dazu veranlassen noch seltener zu suchen. Denn wird man ein Gelege schnell los, klappt das beim nächsten bestimmt auch.
4. Wenn jemand nicht mal bereit ist, kleines Geld und 3 Euro sind nun wirklich nicht viel Geld, für seine Schnecke zu bezahlen, vielleicht wird dann auch noch woanders gespart?

2strange hat geschrieben:im besten Fall fährt man zur Übergabe zum Käufer und guckt sich die Gegebenheiten an.


Das ist sicher der beste Fall. Aber man merkt, dass du noch nicht viele Schnecken vermittelt hast, denn meistens kommen die Käufer nicht aus unmittelbarer Umgebung. Bei 10 Schnecken, kann man noch auf Käufer aus dem Umkreis warten, aber bei kompletten Gelegen gerät man wie gesagt schnell unter Druck.

2strange hat geschrieben:Im Zweifelsfall würde ich die Tiere wieder mitnehmen.


Da stellt sich die Frage, wie lange man die Tiere behalten kann. Wenn man sowieso Platz für sie hat bräuchte man sie ja gar nicht abgeben.

2strange hat geschrieben:Ich habe nicht alle Beiträge gelesen aber mehrere Leute haben geschrieben das man relativ hohe Preise aus folgenden Gründen ansetzen soll. Da wären unter anderem:

- Die Zeit für Pflege bzw Aufzucht
- Die dafür entstandenen Kosten
- Die Wertschätzung der Tiere


Über die ersten zwei Punkte kann man sich streiten. Aber der dritte Punkt ist ein absolutes KO Kriterium. Wer für ein Tier XY Euro bezahlt, überlegt sich das vielleicht zweimal oder kümmert sich besser, denn die Tiere waren ja 'teuer'. Ist eine Schnecke umsonst und stirbt kann man ja kostenlos eine nachholen.

Ich hab schon alles erlebt, von Leuten die viel zu viel Geld für ihre Schnecken haben möchten, bis hin zu Leuten denen es sogar peinlich war Geld dafür zu nehmen. Aber es muss sich niemand schämen ein paar Euronen für seine Lieblinge zu verlangen! Man kann natürlich niemanden dazu zwingen. Aber ich finde es zum Beispiel eine gute Idee, wenn man in der Anzeige nicht reinschreibt dass sie zu verschenken sind und das alles dann privat klärt.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Fienchen am 27.08.2013, 09:32

Also, ich habe ja auch gelegentlich mal Jungtiere meiner Sutus abzugeben. Und da stand ich ja anfangs auch vor der Frage, was man denn dafür nehmen sollte. Ich fand das wirklich schwierig. Einerseits möchte man natürlich alle unterbringen, aber andererseits möchte man sie auch nicht verschleudern (denn es ist leider so: was nichts kostet, ist den Leuten nichts wert.). Da ich immer nur einige abzugeben habe, habe ich zum Glück nicht die Not, ganz viele los werden zu "müssen".
Also habe ich geschaut, was die Tiere denn bei anderen so kosten. Ich habe mich dann entschieden, die Mitte anzupeilen. Damit liegt man für ein Schnecken-Grüppchen ungefähr bei dem gleichen Betrag wie für ein vernünftig (!) eingerichtetes (gebrauchtes) Terrarium. Die Gesamtsumme stellt eine kleine, ansparbare Hürde, aber i.d.R. kein Hindernis dar. Allerdings ist es dann auch ein "Wert", den man nicht einfach verwahrlosen lässt.
Da ich kein gutes Gewissen hätte, wenn ich mir diese Schutzgebühr einfach einstreichen würde, bin ich zur Zeit noch auf der Suche nach einer guten (!!) Schutzorganisation, die sich um den Erhalt des westafrikanischen Regenwaldes, sprich der eigentlichen Heimat meiner Tiere, bemüht und die ich entsprechend unterstützen möchte.

Was ich ganz fürchterlich finde sind "Sammler", die möglichst viele Arten möglichst billig haben und noch billiger unterbringen wollen.
Ich gebe meine Tiere nur an Leute ab, denen bewußt ist, daß sie lebende, kleine Wunder bekommen, für die sie von nun an die Verantwortung tragen.
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon Tiffany1 am 28.08.2013, 09:25

Mir persönlich stellt es immer die Haare zu Berge, wenn ich die Kleinanzeigen lese. Fulicas, wohin der Blick reicht, und das in Massen, natürlich zu Schleuderpreisen. Ist genau wie bei Bartagamen und Leopardgeckos. Weil die Vermehrung ein Kinderspiel ist und es auch bei schlechter Haltung gelingt, Nachwuchs zu erzielen. Was denken sich solche Leute dabei? Was passiert, wenn es keine Abnehmer dafür gibt, und sie auch keiner zum Verfüttern nehmen will ? Ich möchte auch noch gerne(irgendwann) andere Arten von Schnecken halten. Allerdings wäre es mir lieber, die Schnecken kämen von Jemanden, der sie gezielt aufzieht, als sie supergünstig oder fast geschenkt zu bekommen.
v.g. Tiffany
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Re: Diskussion zu Schneckenpreisen

Beitragvon jackyberlin am 28.08.2013, 17:40

Ich denke es ist sehr schwer, diese "Preiskultur" wirklich zu beeinflussen. Ich habe den Eindruck, diese ist dazu (nicht nur) bei Schnecken total entartet.
Ich bin gern bereit auch gern mehr für eine Schnecke zu zahlen, habe es auch schon getan und auch hier im Forum Schnecken gekauft, welche über den cm- Preis weit hinaus gingen und habe keinen Euro bereut.
Natürlich freue ich mich auch, wenn ich weniger bezahlen kann. Würde mich aber immer für den höheren Preis entscheiden, wenn ich das Gefühl habe die Haltungsbedingungen stimmen.
Meine ersten Schneckis habe ich geschenkt bekommen (auch aus guten Haltungsbedingungen) und ich mache keinen Unterschied.., alle sind mir gleich lieb.
Ich selbst habe auch schon Schnecken verschenkt, wo ich das Gefühl hatte, dort geht es den Schnecken gut und sie bekommen einen verantwortungsvollen Besitzer. Andererseits würde ich meine Schnecks an keinen verkaufen, der keine Ahnung hat und 100 oder mehr Euro aus der Portokasse bezahlt und denkt, er könne mit Geld alles bekommen. Ihr versteht, was ich meine..
Ich gebe auch immer die Option, dass sie die Schnecken immer wieder an mich zurückgeben können, wenn es nicht funktioniert.., vielleicht bescheuert, aber ich hänge an meinen Tieren..und nehme sie lieber zurück, als das sie verhökert werden..
Ich denke, der Grundsatz sollte sein, soviele Menschen wie möglich zu sensibilisieren Lebewesen zu achten und Verantwortung zu übernehmen.., für einige Jahre.
Für mich geht es dabei um die Grundsatzeinstellung.. und jeden, den ich gewinnen kann, der sich Gedanken macht, dass Schnecken tolle Lebewesen unseres Planeten sind.., diese beobachtet.. und alles tut damit es ihnen gut geht.. ist ein Gewinn, der nicht mit Euros zu bezahlen Mmh.., das ist meine Einstellung.. :?
Liebe Grüße Jacqueline
Und einen lieben Gruß von Jacky!
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