Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

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Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon schleimi-schleim am 30.03.2009, 11:20

In einem anderen Schnecken forum sind -nach obduktion bewiesen- adulte Schnecken an Kalküberschuss gestorben.
Daraufhin wurden mutmaßungen angestellt, ob adulte Schnecken vielleicht weniger Kalkbeigaben erhalten sollten, z.B. kein Kalkbrei, kein Kalk über das Futter streuen.
Dadurch das die Schnecken kaum noch Kalk zum Aufbau ihres Hauses benötigen, nur noch zur Eibildung, können sie diesen nicht mehr verwerten.
Zur Folge hatte das bei der obduzierten Schnecke massive Verkalkungen der gesamten Organe, was zum Tod führte.

Da in letzter Zeit so viele adulte Schnecken der User hier sterben und vorher die Futteraufnahme verweigern -was bei den Schnecken in diesem anderen Forum auch so war-frage ich mich ob da was wahres dran sein könnte...

Was ist denn eure Meinung dazu?
schleimi-schleim
 

Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Mariachen am 30.03.2009, 11:46

Früher (als ich "nur" Weinbergschnecken gehalten habe und noch nicht hier im Forum angemeldet war) habe ich nie Kalkbrei gefüttert.
Die Kalkaufnahme erfolgte ausschließlich über den aufgekalkten Boden und kleine Mengen Kalkpulver auf dem Futter.

Dann habe ich mich hier angemeldet und las an allen Ecken und Enden: Kalkbrei hier und Kalkbrei da. "Rezepte" für Kalkbrei. Anderer Kalk für Kalkbrei..........

Angesteckt vom "Kalkbreifieber" habe ich fortan meinen Schnecken auch Kalkbrei angeboten.

Aber mittlerweile bin ich wieder dazu übergegangen KEINEN Kalkbrei mehr zu verfüttern.
Aus dem ganz einfachen Grund: In der freien Natur werden die Schnecken auch nicht so mit Kalk "zugebomt".

Ein vernünftig aufgekalkter Boden, Kalkpulver (in Maßen, nicht in Massen) über dem Grünfutter und das auslegen von Sepiaschalen sollte völlig ausreichen.

Ob und wie weit evtl die oben angesprochenen toten Schnecken unter zu viel Kalk litten kann ich nicht beurteilen.
Zuletzt geändert von Mariachen am 30.03.2009, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
Mariachen
 

Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Fine am 30.03.2009, 11:53

Ich habe den Thread auch verfolgt und finde das Thema ebenfalls diskussionswürdig.
Allerdings würde ich mit Formulierungen wie "bewiesen" doch vorsichtig sein.
Diese Schnecke war 8 Jahre alt, vielleicht ist sie auch an Altersschwäche gestorben.
Vielleicht aber auch durch die Kalkablagerungen in ihrem Körper, dann würde sich mir noch die Frage stellen, sind solche Ablagerungen vielleicht ganz normal bei einer alten Schnecke?
Konnte sie den überschüssigen Kalk vielleicht aufgrund einer Krankheit nicht mehr ausscheiden?
Dauert vielleicht der Sterbeprozess bei alten Schnecken manchmal so lange, dass dadurch, dass der Organismus nicht mehr richtig arbeitet, solche Ablagerungen entstehen können?

Bestanden diese Ablagerungen wirklich nur aus Kalk? Das wäre vielleicht auch nochmal interessant zu wissen.
Und würde eine Schnecke diese Ablagerungen auch bilden, wenn sie z.B. nur Sepia zur Verfügung hat und keine extra Kalkzufuhr bekommt?

Fragen über Fragen...ich denke man müsste erstmal herausfinden, ob das ein Einzelfall war oder es häufiger vorkommt.
Das geht dann wohl tatsächlich nur dadurch, dass man verstorbene Schnecken untersucht.
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Cleo am 30.03.2009, 12:11

Hallo,
ich hab eben mit Herrn Dr. Hausdorf vom Zoologischen Instiut hier in Hamburg telefoniert und ihn bezüglich der Kalkgaben befragt. Er sagte, dass er sich vorstellen könne, dass die Gabe von viel Kalkbrei zu Verstopfungen führen könne, und die Schnecke dadurch verhungert, weil sie nichts mehr frißt. Oder dass ein falscher (ungelöschter) Kalk vefüttert wurde, das könne in der Tat tödlich für Schnecken werden. Dr. Hausdorf hat früher selbst Schnecken gehalten und ihnen nur Eierschale gegeben, von Kalkbrei hat er noch nie was gehört :wink: .
Wenn ich mal Kalkbrei mache, dann servier ich ihn in kleinen Schälchen und lass diese Schälchen in den Becken stehen. Am nächsten Morgen sind die Reste des Breis total hart.....kann der Brei IN den Schnecken auch so hart werden....?? :roll:
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Fine am 30.03.2009, 12:28

Cleo hat geschrieben:...kann der Brei IN den Schnecken auch so hart werden....?? :roll:

Ich denke eigentlich, dass der einfach dadurch austrocknet, dass er an der Luft ist.
Frische Kalkbreiködel sind doch auch nicht hart.

Übrigens hab ich eben nochmal nachgelesen, die Schnecke kränkelte schon seit Monaten.
Könnte eine Verstopfung sich so lange hinziehen?

Noch etwas ist mir eingefallen...viele machen ja den Kalkbrei auch mit Mehl.
Darüber könnte man z.B. auch noch nachdenken.
Inwiefern gehört überhaupt Getreide zum natürlichen Speiseplan von Schnecken?
Und wenn in der Natur Getreide gefressen wird, dann ist es ja auch noch viel ballaststoffreicher als das verarbeitete Mehl das wir benutzen.
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon schleimi-schleim am 30.03.2009, 12:45

Ja, das mit dem Mehl ist so eine Sache... Ich lasse ihn immer weg.
Aber man muss sich mal überlegen... Elektrogeräte verkalken auch wenn man sie ständig mit zu viel Kalk belastet.
Wenn man die Schnecken nun mittels Brei und Kalk übers Futter streuen "zwingt" viel Kalk zu sich zu nehmen; wieso sollte das nicht passieren können?

Rein von der logig her, jetzt ohne Biologie studiert zu haben, würde mein Gefühl mir sagen:

Boden aufkalken, Sepia rein und gut ist.
Die Schnecke nimmt sich schon Kalk wenn sie braucht.
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Lethe am 30.03.2009, 17:07

also meine schnecken bekommen von mir auch keinen kalkbrei, obwohl sie noch mitten im wachstum sind.
ich bin der meinung, dass sie sich über den sepia die menge an kalk holen, die sie auch wirklich brauchen.
Lethe
 
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Sandy am 30.03.2009, 17:35

Hallo,

meine Schnecken bekommen ebenfalls so gut wie nie Kalkbrei und das obwohl sie größtenteils die Sepiaschale ignorieren. Ich denke auf jeden Fall auch, dass zu viel Kalk schaden kann.

Eine Zeit lang habe ich täglich ein wenig Kalk über das Futter gestreut, was zur Folge hatte, dass alle Schnecken rillig wuchsen. Außerdem glaube ich, dass Schnecken durch Kalk dehydrieren. Sie stürzen sich danach sofort auf Wasser oder graben sich tief ein. Von daher halte ich auch nicht viel von dem Calciumcarbonat aus der Apotheke, weil ich den Kalkanteil für zu hoch erachte.

Getreide (auch in Form von Mehl) würde ich meinen Schnecken niemals geben, weil ich der festen Überzeugung bin, dass dies einfach nicht gut sein kann. Ähnlich denke ich über Milchprodukte.
Liebe Grüße
Sandra
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon vinbergssnäcka am 30.03.2009, 20:27

Hallo,
intressant dass diese Frage wieder auftaucht, hatte sie selber schon mal vor einiger Zeit gestellt. Ich weiss aus der Reptilienhaltung (schildkröten) das man keinesfalls "zwanghaft" Kalk füttern darf, weil sich zuviel Kalk in den Organen ablagert, die Tiere krank macht und sie daran sterben können. Damals wurde gesagt, das Schnecken ein zuviel an Kalk immer ausscheiden.
Aber ich bin skeptisch, ich füttere keinen Kalkbrei, meine Schnecken haben Sepia und Eierschale wenn sie wollen. In der Natur füttert ja auch keiner Kalkbrei. Ich würde mir auch gedanken darüber machen, ob Mehl so gut ist, gehört ja nicht zu dem natürlichen Futter von Schnecken.
liebe Grüße

Heike
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Wolli am 30.03.2009, 21:58

Also ich kann dazu sagen das meine Schnecken schon immer so viel Kalk nehmen durften wie sie wolten. Ich betone nehmen durften, keiner zwingt sie. Kalkbrei gibt es bei mir nicht, nur purer Kalk, meistens sogar trocken, so das die Tiere den Kalk langsam aufnehmen müßen. Von meinen vielen Schnecken hat nur eine Sorte, Futterprobleme und zwar die Retis, alle anderen wachsen super und fressen wie die Weltmeister.
Mehl gibt es auch bei mir nicht.
Ich glaube, das Thema Kalk wird auch weiter die Gemüter erhitzen und Meinungen Spalten. Eine Entgültige Lösung ist wohl nicht in Sicht.
Gruß Wolfgang :wink:
Wolli
 

Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Rennate am 23.04.2012, 11:43

Dann werde ich das auch mal ausprobieren. Ich haben meinen Schnecken auch immer noch Kalk übers Futter gestreut, weil ich gelesen habe das man das so macht. Ich glaube es stand auch im Buch von Andreas Leiß. Werde es nun einfach mal weglassen.
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon René 2 am 23.04.2012, 13:49

Um mal eine andere Frage in die Runde zu werfen:

Was denkt ihr, was passiert, nachdem man den Schnecken keinen Kalkbrei o.Ä. mehr anbietet. Bleibt der überschüssige Kalk dann in den Schnecken und kann so trotzdem zu Folgeschäden führen, oder wird er mit der Zeit abgebaut und die Schnecken haben dann später keine Probleme damit? Ich habe früher nämlich auch Kalkbrei gefüttert, halt die klassische Mischung mit Kalk und Mehl und möchte jetzt einfach wissen, ob ich damit meinen Schnecken ggf. dauerhaft geschadet habe :?.
LG
René
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Mey am 23.04.2012, 16:57

Hallo an alle,
ich halte es für schlichtweg überflüssig Kalkbrei anzubieten und erst Recht Kalk über das Futter zu streuen und die Schnecks zur Kalkaufnahme zu zwingen. Meine Fulis bekommen Sepiaschale so viel sie möchten und leben auf aufgekalktem Boden. So können sie bei Bedarf (und das wird jede Schnecke instinktiv tun um zu überleben) Kalk aufnehmen, wenn sie diesen brauchen. Wie schon geschrieben wurde. In der Natur stehen auch keine Kalkbreischälchen rum und erst recht sind Futterpflanzen nicht mit Kalk bestreut.

Von Getreide und Mehl sehe ich völlig ab. Meiner Meinung nach hat das in der Schneckenernährung nichts zu suchen. Es ist unnatürlich. Wer sagt, dass Schnecken dies ohne Probleme verdauen können? Eventuell schadet auch dies den Schnecken? Oder kann nachgewiesen werden, dass Schnecken in der Natur Getreide als reguläre Nahrung zu sich nehmen?

LG Mey
Liebe Grüße
Mey
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Jassi am 29.04.2012, 09:14

Wow, das hätte ich so garnicht gedacht. Das gibt mir jetzt doch mal zu denken, da ich jede Woche 1 Mal Kalkbrei füttere und auch jeden Tag ein wenig Kalk übers Futter streue.

Sandy hat geschrieben:Eine Zeit lang habe ich täglich ein wenig Kalk über das Futter gestreut, was zur Folge hatte, dass alle Schnecken rillig wuchsen


Mit meinen Reticulatas geht es mir seit einiger Zeit genauso! Ich habe mich die ganze Zeit gefragt "Ich gebe ihnen doch genug Kalk, wieso bauen sie die Häuser so rillig und brüchig?" Vielleicht liegt es ja am zu vielen Kalk, wobei ich mir das trotz eurer tollen Antworten noch nicht so ganz erklären kann, vielleicht kann das jemand nochmal so erklären dass ich es auch verstehe^^! Ich kalke den Boden auf und habe 3 große Sepiastücke im Becken liegen. Es ist wirklich mal eine Überlegung wert den Brei und das Kalkstreu wegzulassen. Aber wie gesagt, eine etwas andere Erklärung wäre nochmal toll.
Liebe Grüße, Jassi
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Re: Diskussionsthema:Zu viel Kalk schädlich für adulte Schnecken

Beitragvon Birte am 29.04.2012, 12:28

Bei Reticulata ist rilliges Wachstum ja völlig normal, nach dieser speziellen Gehäusestruktur wurden sie ja auch benannt. Brüchig ist natürlich nicht normal.
LG, Birte
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