Zu lange Zähne?

[Rasplutin]

Ein mutiger, aber wie ich finde, wahrscheinlich richtiger Eingriff!

Jetzt heisst es abwarten, alle Daumen sind gedrückt!

[HelenZer]

Ja, es sieht definitiv besser aus als vorher... Vielleicht bei Gelegenheit noch etwas kürzen, evtl mit einer Nagelknipse? Sollte ja eigentlich schnell gehen. Bleibt jetzt nur abzuwarten ob die Schnecke wieder essen kann.

[Fuzzi]

Das sieht ja schon viel besser aus haste echt gut gemacht ! Ich denke bissl kürzer könnte der Zahn noch gemacht werden, falls sie nochmal so gut mitmacht, mit TA ist keine so schlechte Idee, die haben so elektrische Feilen mit denen sie auch Kaninchen die Zähne kürzen, das würd ich echt mal probieren und fragen. Falls Dein TA sich weigert eine Schnecke zu behandeln, mach ruhig wie Helen Zer schrieb noch mit nem Nagelknipser ein Stück ab, vergleich mit Deinen anderen Schnecken wie "kurz" deren Zähne sind damit sie fressen können, und knips damit noch ein Stückchen ab wenn das so gut geht. Sie muss auf alle Fälle fressen können. Wenn sie das jetzt kann, würd ich es so lassen, ich bin gespannt was Du berichtest, evtl kann sie dann auch wieder raspeln und nicht nur Brei essen, vielleicht täuscht es, aber ich meine die Blase wäre etwas zurückgegangen? Also ich muss schon sagen, es kann nicht jeder von sich behaupten bei einer Schnecke eine Zahnbehandlung durchgeführt zu haben, das glaubt einem ja kein "Nicht Schnecken Mensch"
lg Fuzzi

[Rauntii]

Danke für euren Zuspruch und Beistand. Ich möchte hier auch noch mal anmerken, wie toll ich es finde, dass es dieses Forum gibt und dass ich mich hier sehr gut aufgehoben fühle. Unter nicht-Schnecken-Haltern ist es schwer, Verständnis für meine Bemühungen zu finden.
Ich war mit den Resultaten der Zahnkürzung auch erst mal optimistisch gestimmt und war froh, es gewagt zu haben. Allerdings hatte die Schnecke auch bereits einen Zustand erreicht, wo absehbar war, dass das ihre letzte Chance sein würde. Diese Blase/Schwellung macht mir jetzt aber große Sorgen. Sie hat sich nach dem Kürzen unauffällig verhalten und war sehr aktiv. Und da alles wieder da ist, wo es hingehört, sieht sie auch wieder wie eine normale Schnecke. Am Futter hatte ich sie allerdings noch nicht gesehen. Dann gab es aber einen Vorfall. Sie war gerade am Terrariendeckel unterwegs, als ich sie quietschen und blubbern hörte. Etwa so, wie wenn sich eine Schnecke erschreckt oder bedrängt fühlt. Dann verharrte sie regungslos am Terrariendeckel. Alle ihre Fühler waren komplett eingezogen. So blieb sie dann eine Stunde lang da hängen. Dann ist sie wieder weiter gekrochen. Die Fühler streckte sie dabei wieder munter heraus und ich dachte und ich war erst mal beruhigt. Am Boden hat sie sich dann allerdings direkt eine ruhige Ecke gesucht und sich dort in ihr Häuschen verkrochen. Seither sitzt sie nun dort und ich frage mich, was mit ihr los ist. Da es so plötzlich kam, ist meine Befürchtung, dass diese Blase, die sich ja nun wieder in ihrem Mund befindet, geplatzt sein könnte. Ich werde sie jetzt erst mal in Ruhe lassen und abwarten. Mehr kann ich momentan eh nicht tun. Ein bisschen Hoffnung gibt es ja noch, dass sie sich einfach ein bisschen ausruht, um zu regenerieren. Es wird sich zeigen. Aber ich muss sagen, nach der intensiven Zeit der letzten Tag hängt mein Herz mehr an ihr, denn je. Ich hoffe, sie berappelt sich wieder.

Und um noch mal auf den Zahn zurückzukommen: Er war von der Beschaffenheit her doch ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Das Material weist Ähnlichkeiten zum Häuschen auf, aber es ist bis zu einem gewissen Punkt biegsam und sehr weich. Er fühlte sich fast wie Kautschuk an. Ich habe schon mal gelesen, dass die Zähne von Schnecken sehr weich sein sollen. Aber so weich hätte ich sie mir nicht vorgestellt. Dieser Zahn hatte auch keine wirklich feste Aufhängung. Er wächst ja aus einem Wesen heraus, das keinerlei Knochenstruktur hat. D.h., dieser Zahn hält sich nur durch diesen nun angeschwollenen Bereich am Körper der Schnecke. Man darf ihn meines Eindrucks nach also eigentlich keinerlei unnatürlicher Krafteinwirkung aussetzen, weil man sonst riskiert, ihn abzureißen. Darum glaube ich nicht, dass man ihn schleifen kann oder sollte. Aber ich glaube ohnehin nicht, dass ich ihn sobald noch mal zu Gesicht bekommen werde, jetzt wo er wieder in ihrem Mäulchen verschwunden ist.
Ich habe mir heute auch noch mal genauer den abgeschnittenen Teil angeschaut. Er scheint ein bisschen eingeschrumpelt zu sein. So als habe er zu einem Teil aus Flüssigkeit bestanden und sei nun ausgetrocknet. Wirklich sehr eigenartig, dieser Zahn.

[HelenZer]

Ich denke, dass es kein Zahn in dem Sinne ist - auch nicht die Radula - sondern ein missgebildeter Kiefer.

[Fuzzi]

Hallo,
wie geht es denn der Patientin ?
lg Fuzzi

[Rauntii]

Ich denke, ich habe gute Nachrichten. Seit gestern Abend geht es wieder bergauf. Sie saß die ganze Zeit dort, wo sie sich schon vor Tagen niedergelassen hatte und schaute nur ganz selten mal aus ihrem Häuschen heraus. Und von Tag zu Tag sah sie ausgemergelter aus. Gestern Abend habe sie mir dann einfach geschnappt und in einer Wasserschale baden lassen. Danach habe ich sie dann direkt vor den Brei gesetzt. Und siehe da, sie hat sich tatsächlich darüber her gemacht. Und sie hat ordentlich reingehauen. Sie war sehr dünn und erstaunlich biegsam(siehe Foto). Inzwischen sieht sie tatsächlich auch schon wieder viel kräftiger aus. Schon faszinierend, wie schnell das bei Schnecken gehen kann. Ich konnte ihr beim Dickwerden förmlich zusehen. Und auch heute Abend habe ich sie vor die Schale gesetzt und sie ist noch immer damit beschäftigt. Ich denke, es sieht im Augenblick wirklich gut aus

Liebe Grüße in die Runde
Rauntii

[Skilltronic]

[HelenZer]

Ich würde vielleicht gekochte Süßkartoffel, Kürbis und/oder Karotte anbieten oder in den Brei beimischen. Hafer ist als Alleinfuttermittel wirklich nicht so toll.

[Fuzzi]

Wie gehts denn der "Zahnpatientin" ? Kann sie jetzt besser fressen, und vor allem auch anderes als Haferbrei?
lg Fuzzi

[Rauntii]

Hallo liebe Foren-Mitglieder,

leider melde ich mich mit besorgniserregenden Neuigkeiten. Es hat jetzt noch einige Weile gut geklappt. Meinen kleinen Spezialfall konnte ich noch bis heute mit dem täglichen Bereichen und einem weiteren Nachkürzen des Kiefers vor ein paar Monaten am Leben erhalten. So allmählich hatte ich das Gefühl, sie würde mich noch überleben. Aber leider musste ich heute Abend feststellen, dass sie einen Mantelkollaps erlitten hat.

Nun sitzt sie zu tief im Häuschen und ich glaube, sie schafft es einfach nicht mehr nach draußen. Jetzt bin ich gerade wieder nach Hause gekommen und es hat sich leider immer noch nicht wirklich was getan.

Ich habe schon überlegt, ob ich diesen Wulst innen am Häuschen abknipsen soll, damit sie sich eventuell leichter vorbei schieben kann. Aber das wäre wahrscheinlich auch keine dauerhafte Lösung.

Jetzt bin ich ein bisschen überfragt, was ich tun soll. Bei ihren Mitbewohnern hatte ich das Glück, dass sie ohne großes Drama aus dem Leben geschieden waren und ich nicht eingreifen musste. Die letzte Geschwisterschnecke war ungefähr vor einem Jahr still und heimlich verstorben.

Aber hier frage ich mich nun, was ich für Möglichkeiten hätte, sie von ihrem Leiden zu erlösen. Nun kann man ja nicht einfach zum Tierarzt gehen und sie einschläfern lassen. Zumindest, soweit ich weiß. Ich habe schon öfter vom Einfrieren gelesen. Aber auch viele Gegenstimmen dazu gefunden.

Hat jemand vielleicht ein paar Tipps für mich? Und hatte schon einmal jemand das Problem, dass die Schnecke es nicht mehr aus ihrem Häuschen geschafft hat? Ich sehe immer nur Bilder von Schnecken, bei denen es eher umgekehrt ist und sie zu weit aus dem Häuschen rutschen bei einem Mantelkollaps.

Ich weiß, ich kann mich wirklich nicht beklagen. Vor allem diese Schnecke ist besonders alt geworden. Aber gerade deswegen ist sie mir auch besonders ans Herz gewachsen. Darum hoffe ich, dass, wenn es das jetzt gewesen sein soll, ich irgendwie eine Möglichkeit finde, ihr den Abschied leichter zu machen.

Vielen Dank und viele Grüße
Rauntii

[Rauntii]

Noch ein kleines Update, bevor ich endlich schlafen gehe: Sie schafft es doch aus ihrem Häuschen heraus, aber sitzt trotzdem noch tief drinnen und sieht sehr ausgemerkelt aus. Ich hatte ihr jetzt noch mal ihren Lieblingsbrei angerichtet. Da ist sie tatsächlich rausgekommen. Aber wirklich fressen wollte sie dann doch nicht

[Fuzzi]

Hi, ich würde nicht aufgeben, biete doch mal 5 Kornbrei ( für Babys) an, 15 min quellen lassen, das nehmen sie eigentlich sehr gerne an...und Heilerdebrei..wenn bei mir eine Schnecke beginnt sich auf den Weg zur Regenborgenbrücke zu machen, dann lass ich sie das in ihrem vertrauten Zuhause tun, ich friere sie nicht ein, ich koche sie nicht ab, sie ziehen sich zurück und schlafen für immer ein. Ich mag mir nicht vorstellen was genau passiert wenn sie eingefroren werden, sie nicht wissen wo sie sind, es plötzlich kalt ist und sie sich nicht davor "schützen" können, oder wenn sie verbrüht werden, auch wenn es "nur" Sekunden sind, ich glaube es sind Sekunden lang Höllenqualen...das ist allerdings meine persönliche Meinung, viele sehen das anders weil Schnecken angeblich kein Schmerzzentrum hätten, ich glaube das aber nicht. Sie können ja auch "eigentlich" keine Geräusche machen...meine ( und andere hier im forum) kriegen das aber hin.
Vielleicht seh ich das zu " menschlich " ...aber ich bin dafür sie friedlich einschlafen zu lassen wenn ihre Zeit gekommen ist.....lg Fuzzi

[LolaLuca]

ich schliesse mich fuzzis meinung zu 100% an und würde den abschied sanft in vertrauter umgebung ablaufen lassen. habe ein mal einfrieren in einer absolut ausweglosen situation hinter „mir“. das mache ich nie wieder, ohne jetzt auf details einzugehen.
neulich gelernt, „tsampa“, das ist sanft geröstete (bio)gerste aus dem vollen korn, zu mehl vermahlen. also für den menschen sofort geniessbar, kein langes einweichen, keine besondere zubereitung erforderlich.. kann man nicht viel falsch machen und geht schnell. ob das auch für schnecken geeignet ist, weiss ich aber nicht. vielleicht hat das schon mal jemand probiert?

[Rauntii]

Danke für eure Antworten. Ich bin ein bisschen beruhigt, dass ihr das so seht. Einfrieren wäre mir wirklich schwer gefallen. Und abkochen klingt noch 1000 mal schlimmer (wer auch immer das in Zukunft liest, bitte tut das nicht).

So etwas wie eine Schmerzwahrnehmung nachzuweisen, ist leider schwierig. Aber wir sind heute auf einem Stand, wo Wissenschaftler bei Fruchtfliegen Anzeichen für ein Angsttrauma nachweisen konnten und bei Spinnen eine Remschlafphase(Träumen). Wir sollten also davon ausgehen, dass selbst die “einfachsten“ Lebewesen komplexer sein könnten, als wir es uns vorstellen können und sie entsprechend behandeln. Etwas weg vom Thema, aber ich hatte eine lange Zeit eine Vogelspinne, die gelernt hat, wie man das Terrarium aufziehen kann und es dann auch nicht mehr vergessen hat. Zum Glück gibt es Schlösser für Terrarien, das ist schon überraschend intelligent.

Aber zurück zur Schnecke. Sie ist heute sogar noch ein bisschen durchs Terrarium gekrochen (und auch zwischendurch mal abgestürzt). Ich habe gelesen, dass sie es mit einer Mantelablösung ganz besonders feucht brauchen, darum habe ich jetzt die Feuchtigkeit im Terrarium noch mal zusätzlich erhöht. Und ich habe auch noch mal einen weiteren Brei aus Hafer und Banane gemixt. Den mag sie auch sehr gerne. Leider scheint sie aber bislang keinen Hunger zu haben. Aber den Mehrkornbrei werde ich auch gerne mal testen.

Mal sehen, wie lange sie es noch macht. Ich werde ein Update geben. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.

Viele Grüße
Rauntii