Westafrikanische Arten und der richtige Bodengrund

Besonderheiten der unterschiedlichen Arten und Achatschnecken-Bestimmungsecke.

Westafrikanische Arten und der richtige Bodengrund

Beitragvon Liil am 06.01.2014, 14:13

Hallo,

ich bin zwar nicht neu in der Schneckenhaltung, habe jedoch eine lange Pause von 7 Jahren bezüglich Achatschnecken gehabt und in dieser Zeit nur Aquarienschnecken wie Quellblasen, Posthorn und Turmdeckel gehalten (Was ja bekanntlich nicht schwer ist ;) ). Seit Anfang letzten Jahres habe ich drei kleine pomatias elegans und seit Sommer Fulicas und nun drei Ovums.

Eine Frage beschäftigt mich besonders im Bezug auf die Ovums: Warum wird eine Haltung auf kalkreichen, stark mit organischem Material angereicherten Böden empfohlen? (Aufgekalkter Cocohum-Block usw)
Bei den pomatias elegans macht es ja Sinn mit dem alkalischen Boden, da sie oft aus Küstennahen gebieten kommen und in Dünen und felsigem Gelände leben. Entsprechend hab ich es ihnen auch eingerichtet.
In der Heimat afrikanischer Schnecken gibt es jedoch vor allem saure Böden, sehr Ton und/oder Lehmreich, mit wenig Humus. Gerade Nigeria hat vielerorts saure, nährstoffarme Böden, dort werden den Schnecken wie ich es auf Bildern und in Videos sehen konnte, auch keine zusätzlichen Kalkquellen in der kommerziellen Zucht angeboten. Sie haben ordentlich Gehäuse, ganz im Gegensatz zu den Nachzuchten (Ovums) die ich kürzlich auf einer Börse erworben habe. Solch verwitterte Gehäuse bei Jungschnecken fand ich schon sehr heftig, so etwas ist bei mir nie vorgekommen und der Verkäufer und sein Unternehmen wirken wirklich seriös und sind auch bekannt.
Bei so jungen Tieren muss es ja am Boden gelegen haben in dem sie aufgewachsen sind, anders kann ich mir das nicht erklären.

Sind alkalische, humusreiche Böden wirklich das Richtige für diese Schnecken oder sollte man nicht gerade den natürlichen Lebensraum nachahmen in dem sie gut gedeihen?
Zur Zeit habe ich ein Gemisch aus Pinenerde, Seramis und Cocohum aber überlege ob ich mich nicht mal an Lehm oder Ton als Hauptanteil in der Bodenmischung heranwagen sollte. Hat jemand Erfahrungen mit Lehm/Ton gemacht?
Liil
 
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Re: Westafrikanische Arten und der richtige Bodengrund

Beitragvon Fienchen am 06.01.2014, 14:51

Liil hat geschrieben:Sind alkalische, humusreiche Böden wirklich das Richtige für diese Schnecken oder sollte man nicht gerade den natürlichen Lebensraum nachahmen in dem sie gut gedeihen?
Zur Zeit habe ich ein Gemisch aus Pinenerde, Seramis und Cocohum aber überlege ob ich mich nicht mal an Lehm oder Ton als Hauptanteil in der Bodenmischung heranwagen sollte. Hat jemand Erfahrungen mit Lehm/Ton gemacht?

WFs haben oft sehr verwitterte Hausoberflächen, wobei man vermutet, daß man diesen Effekt durch aufkalken des Bodens bei Nicht-WFs verzögern kann.
Daß manche Nachzuchten so schlecht aussehen, kann ja verschiedene Gründe haben. Meine sehen sehr gut aus, wobei ich auch nicht recht sagen kann, woran das liegt.
Ich bin auch der Meinung, daß man den Regenwaldboden so gut wie möglich nachahmen sollte. Dieser besteht, nach dem was man so lesen kann, aus verwittertem Gestein mit einer dünnen Schicht organischen Materials.
Deswegen nehme ich Seramis-Pinienborke plus Heilerde und Laub sowie morsches Holz an der Oberfläche. Um die von den Bodenlebewesen bearbeitete Humusschicht zu neutralisieren habe ich zur Sicherheit noch Muschelgrit tief im Boden, durch den bei mir das Wasser sickert, was in die Sumpfzone läuft. Damit das nicht sauer wird und die Kalkschichten anfrisst, habe ich den Muschelgrit darin.
Ich denke, es ist vor allem wichtig, daß die Schnecken Ton/Lehm/Löss auch fressen können. Sie fressen sowohl Seramiskrümel/Staub als auch Heilerde. Und ich denke, im Regenwald fressen sie auch das verwittwerte Gestein.
Leider bekommt man sehr wenig brauchbare Infos darüber im Netz. Würde mich freuen, wenn an dieser Stelle ein paar Infos zusammen getragen werden könnten...
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Re: Westafrikanische Arten und der richtige Bodengrund

Beitragvon BubbleBrain am 07.05.2014, 18:36

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